1919
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Hamm wurde vor 693 Jahren gegründet.
Politik
- 19. Januar: Bei der Wahl zur Weimarer Nationalversammlung wird Nikolaus Osterroth (SPD) im Wahlkreis Westfalen-Süd gewählt
- 26. Januar: Nur eine Woche später findet die Wahl zur Preußischen Landesversammlung (Vorgänger des Landtags des Freistaats Preußen) statt. Gewählt wird Arnold Freymuth von der SPD.
- 2. März: Die Kommunalwahl in Hamm ergibt mit 42,9% Stimmenanteil für das Zentrum, 28,6% Stimmenanteil für die SPD und jeweils 14,3% Stimmenanteil für die DDP und für die DNVP/DVP. Dabei kandidierte eine Einheitsliste aus den genannten Parteien, die sich entsprechend den Ergebnissen der Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung vom 19. Januar desselben Jahres zusammensetzte. Erstmals durften auch Frauen wählen und gewählt werden. Auguste Röhling (SPD), Clementine Röper (Zentrum) und Johanna Schwering (Zentrum) wurden dabei als die ersten drei Frauen in der Geschichte der Stadt Hamm in ein kommunales Gremium gewählt. Des Weiteren durften von nun an auch aktive Soldaten ihre Stimme abgeben.
- Die Kommunalwahl in Heessen gewinnen die vereinigten bürgerlichen Parteien und erhalten 10 Sitze im Gemeindeparlament. Die SPD erhält 5 Sitze. Zum Gemeindevorsteher wird der Landwirt Friedrich Brockmann bestimmt, er hatte das Amt schon vorher inne.[1]
- 27. März: Die konstituierende Sitzung der neu gewählten Stadtverordnetenversammlung findet im damaligen Klubhaus am Markt statt. Aloys Gockel (Zentrum) wird zum Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter wird Emil Bäcker von der SPD.
- Am 3. Juli gibt es einen Aufstand in Hamm, bei dem es zu Plünderungen beim Waffengeschäft Löscher an der Weststraße 13 und Entwaffnung der Polizei kommt. Die Aufständischen stürmen das Gefängnis und befreien die Gefangenen. [2]
- 2. Oktober: Josef Schlichter wird zum neuen Oberbürgermeister für Hamm gewählt, und zwar für die Dauer von zwölf Jahren. Schlichter kann sein Amt allerdings nicht sofort antreten, da er sich noch in Kriegsgefangenschaft befindet. Er wird erst 1920 in sein Amt eingeführt.
Verkehr
- Die Zahl der Beschäftigten am Hammer Verschiebebahnhof betrug 1.477 Personen. [3]
Wirtschaft
- Die Maschinenfabrik Drobig wird gegründet.
- Die sozialdemokratische Tageszeitung Der Hammer erscheint erstmalig.[4]
- In Heessen wird der Gemeinnützige Bauverein Heessen gegründet. [5]
Bildung
- Am 11. April wird das neue königliche katholische Lehrerseminar in Hamm eingeweiht. Der Neubau wurde mit Kosten von 400.000 Mark durch die Stadt Hamm errichtet.
- In Hamm wird eine einjährige Höhere Handelsschule gegründet.
- Die katholische Kirchengemeinde eröffnet das Marienlyzeum mit insgesamt sechs Klassen als höhere katholische Lehranstalt für Mädchen.
- In diesem Jahr gibt die Stadt Hamm 871.463 Mark für das Schul- und Bildungswesen aus.[6]
Kultur
- Vom 1. Januar bis zum 16. Januar zeigt das Gustav-Lübcke-Museum in einer Ausstellung künstlerische Luftbildaufnahmen aus Flandern, Holland, Kurland usw. von Erich Angenendt.
- Vom 19. Januar bis zum 15. Februar zeigt das Gustav-Lübcke-Museum in einer Ausstellung expressionistische Handzeichnungen von Max Schulze-Sölde.
Gestorben
- 17. Februar: Heinrich Janssen, Gründer der Zeche Radbod
Presseberichte
Anmerkungen
- ↑ Emil Steinkühler: Heessen (Westf.) - Die Geschichte der Gemeinde, Heessen 1952, Seite 280
- ↑ vgl. Siegfried Paul: Die Geschichte der Polizei in Hamm 1921-1945. Hamm 1984. S. 9
- ↑ Markus Meinold: Bahnhof Hamm (Westf). Die Geschichte eines Eisenbahnknotens. Hövelhof 2004. S. 19
- ↑ F.J. Wienstein: Zur Geschichte des Hammer Zeitungswesens.In: Heimat-Kalender für Kreis und Stadt Hamm, Unna, Kamen und das Gebiet der ehemaligen Grafschaft Mark. 1926. Hamm o.J. S. 112-116
- ↑ Emil Steinkühler: Heessen (Westf.) - Die Geschichte der Gemeinde, Heessen 1952, Seite 280
- ↑ Datenchronik Stadtarchiv Hamm