1905

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Hamm wurde vor 679 Jahren gegründet.

Das 1905 errichtete Denkmal für Adalbert Falk vor dem Haupteingang des Ostenfriedhofs 2006

Statistik

  • Die Gesamtbevölkerung von Hamm beträgt 38429 Personen, davon 15162 evangelischen und 22801 katholischen Glaubens, sowie 349 Juden. Die Zahl der Wohngebäude beträgt 3326.
  • Heessen hat 2790 Einwohner. [1]

Ereignisse

  • Auf Vorschlag des Stadtverordnetenvorstehers Geheimer Justizrat Windthorst wird am 14. Januar eine Gedenkfeier zum 100-jährigen Todestag des Dichters Friedrich Schiller beschlossen. [2]
  • Am 10. Juni wird an der Ostenallee ein Denkmal zu Ehren von Adalbert Falk durch den preußischen Lehrerverein eingeweiht. Zur Erinnerung an dieses Ereignis wird ein Buch herausgegeben: Falk-Feier Gedenkbüchlein. Zur Erinnerung an die Enthüllung des Falkdenkmals in Hamm i. W. am 10. Juni 1905. Zusammengestellt u. herausgegeben vom Kreislehrerverein Hamm i. W. [3]
  • Dietrich von Böselager, Herr auf Haus Heessen, lässt weitreichende Umbauarbeiten am Schloss Heessen beginnen. Dazu beauftragt er als Architekten den Regierungsbaumeister Alfred Hansen in Münster, der eine weitgehende historische Rekonstruktion des Schlosses anstrebt.[4]

Wirtschaft

Herlitz um 1900
  • Die Stadt Hamm beginnt mit dem Bau eines neuen Gaswerks am Langewanneweg. Bereits im Vorjahr war dort ein Gasbehälter errichtet worden. [5]
  • Heinrich Herlitz gründet sein Einrichtungshaus an der Bahnhofstraße. Es wird bis 2019 unter diesem Namen in Hamm vertreten sein.

Bergbau

  • Am 17. Januar treten die Berarbeiter der Zeche de Wendel in Streik. Der Streik dauerte bis zum 10. Februar. Dabei ging es u.a. um die Einführung des achtstündigen Normalarbeitstages.
  • Die Holzkonstruktion des Abteufturm an Schacht Robert der Zeche de Wendel fällt einem Feuer zum Opfer. [6]
  • Die Jahresförderung der Zeche de Wendel beträgt für dieses Jahr 3511 Tonne. Die Belegschaft umfasst 406 Personen. [7]
  • Die Zeche Maximilian beschäftigt 117 Personen. Dort werden die Abteufarbeiten am Schacht 1 wieder aufgenommen. [8]
  • Die Zeche Radbod in Bockum-Hövel wird eröffnet. Sie entsteht durch die Konsolidation der Grubenfelder Hövel I, Bockum I und Bockum III zur Gewerkschaft Trier III. Es wird mit dem Abteufen der Schächte Radbod 1 und Radbod 2 begonnen. [9]

Verkehr

Bahnhof Pelkum
  • Pelkum erhält mit der Eröffnung der Bahnstrecke von Hamm nach Oberhausen-Osterfeld am 1. Mai einen Bahnhof.[10]
  • Per Gesetz werden Mittel für den Bau des Lippe-Seitenkanals bewilligt. [11]

Soziales

  • Die konfessionellen Frauenvereine in Hamm richten eine Volks- und Krankenküche ein.

Bildung

  • Zum Volksschulsystem in Hamm wird in der "Pädagogischen Woche" für dieses Jahr berichtet:[12]

Zu Ostern 1905 werden an den hiesigen Volksschulen 5 neue Lehrerstellen und eine Lehrerinnenstelle errichtet. Die städtischen Volksschulen werden dann 110 Klassen haben, und zwar die kath. Stadtschule 18, die kath. Südschule 16, die kath. Westschule (Josephstraße) 14, die kath. Westenfeldmarkschule (QWilhelmstr. und Langestr.) 10, die kath. Nordenfeldmarkschule 14 kath. Schulklassen im ganzen 72; die ev. Ostschule 14, die ev. Südschule 11, die ev. Westschule 13, ev. Schulklassen im ganzen 38. Seit Jahren wird die Errichtung von Hilfsschulen für schwacjbegabte Kinder erwogen; für die inbetracht kommenden 50 Kinder würden drei Klassen erforderlich sein.

  • In Bockum-Hövel wird das Schulgebäude der Stephanusschule errichtet. [13]
  • Der Neubau des Schulgebäudes für die städtische Realschule (später: Freiherr-vom-Stein-Gymnasium) wird am 15. November eingeweiht. Der erste Bürgermeister Richard Matthaei übergibt in der Zeremonie das Gebäude seiner Bestimmung. Das ´neue Haus steht an der Feidikstraße. Die Schüler waren bereits wenige Tage vorher, am 24. Oktober, in das Gebäude eingezogen.[14]
  • Kurz vor dem Jahreswechsel ist der Direktor der Zabel'schen höheren Mädchenschule zu Gera, Wilhelm Gall, zum neuen Direktor der städtischen höheren Mädchenschule in Hamm ernannt worden.[15]
  • Im Dezember wird der evangelische Mittelschullehrer Wilhelm Terbrüggen zum Rektor einer Volksschule in Hamm ernannt. Terbrüggen stammt aus Elberfeld. [16]

Vereine

Religion

  • In Bockum beginnt der Neubau der St. Stephanuskirche. [17]
  • Bernhard Harling, bisher Vikar in der St. Stephanus-Gemeinde in Heessen, übernimmt das Amt des Pfarrers in der Gemeinde. Er ist damit nachfolger des verstorbenen Heinrich Evelt. [18]

Gestorben

Hamm weltweit

Scranton Wochenblatt vom 27. Juli 1905
  • Das deutschsprachige us-amerikanische Scranton Wochenblatt berichtet am 27. Juli über einen Arbeitsunfall auf der Westfälischen Union.

Anmerkungen

  1. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 194
  2. Pädagogische Woche. 1. Jahrgang. 1905. S. 82
  3. Datenchronik Stadtarchiv Hamm; vgl. auch den Bericht zur Enthüllungsfeier in Pädagogische Woche. Jahrgang 1. 1905. S. 343-344
  4. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 45
  5. 100 Jahre Stadtwerke Hamm/Westf. 1858-1958. Hamm 1958. S. 18
  6. Michael Rost: Chronik des Bergwerks Heinrich Robert 1901-2001.100 Jahre Heinrich Robert. Bergbau in Hamm. O.O. o.J.
  7. Peter Voß: Die Zechen in Hamm. Werne 1994. S. 13
  8. Peter Voß: Die Zechen in Hamm. Werne 1994. S. 33
  9. Peter Voß: Die Zechen in Hamm. Werne 1994. S. 40
  10. Markus Meinold: Bahnhof Hamm (Westf). Die Geschichte eines Eisenbahnknotens. Hövelhof 2004. S. 15
  11. 100 Jahre Stadtwerke Hamm/Westf. 1858-1958. Hamm 1958. S. 40
  12. Pädagogische Woche. 1. Jahrgang. 1905 S. 11
  13. Fritz Schumacher, Hartmut Greilich: Bockum-Hövel. Aus Geschichte und Heimatkunde. Bockum-Hövel 1956. S. 83
  14. Datenchronik Stadtarchiv Hamm
  15. Datenchronik Stadtarchiv Hamm
  16. Datenchronik Stadtarchiv Hamm
  17. Fritz Schumacher, Hartmut Greilich: Bockum-Hövel. Aus Geschichte und Heimatkunde. Bockum-Hövel 1956. S. 55
  18. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 213
  19. Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 214