Hauptbahnhof: Unterschied zwischen den Versionen

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|existiert-seit=1920 (heutiges Ensemble)<br/>1847 (Vorgängerbau)
|existiert-seit=1920 (heutiges Ensemble)<br/>1847 (Vorgängerbau)
|Name-alt=Hamm (Westf.) Bahnhof
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|Denkmalliste=No. 150 seit 11.07.1990
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Der '''Hauptbahnhof''' von [[Hamm]], ''Hamm (Westfalen) Hauptbahnhof'', ist ein wichtiger Knotenpunkt im deutschen Fernverkehr (ICE- und IC-Halt), im Regionalverkehr in NRW (RRX-Halt) und im [[Nahverkehr in Hamm]]. Bei der Deutschen Bahn AG trägt er die Bahnhofsnummer 2528 und gehört zur ''Kategorie 2 Fernverkehrssystemhalt''.


Der '''Hauptbahnhof''' von [[Hamm]], offiziell ''Hamm (Westfalen) Hauptbahnhof'', ist ein wichtiger Knotenpunkt im deutschen Fernverkehr (ICE- und IC-Halt), im Regionalverkehr in NRW (RRX-Halt) und im [[Nahverkehr in Hamm]]. Bei der Deutschen Bahn AG trägt er die Bahnhofsnummer 2528 und gehört zur ''Kategorie 2 Fernverkehrssystemhalt''.
Seit dem [[9. Dezember]] [[2019]] befindet er sich im Rang eines Hauptbahnhofs und führt die Abkürzung ''Hamm (Westf) Hbf'', zuvor Hamm (Westf). Etwa 350 Züge halten hier täglich, die Zahl der täglichen Besucher beträgt ca. 27.000 Personen (Zahlen: 2019).<ref name="mobil-2022-05-78">[https://dbmobil.de/fileadmin/dbmobil/Default/interactive%20magazines/ausgabe-05-2022/content/seite78.html „Nächster Halt: Hauptbahnhof Hamm (Westfalen)“] in: DB mobil (05/2022)</ref>


Seit dem [[9. Dezember]] [[2019]] befindet er sich im Rang eines Hauptbahnhofs und führt die Abkürzung ''Hamm (Westf) Hbf''.
Das seit [[1990]] denkmalgeschützte Gebäude wurde im Laufe seiner Geschichte mehrfach umgebaut.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Bild:Bahnhof_Ritterburg.jpg|thumb|right|Altes Empfangsgebäude (1895), auch „Ritterburg“ oder „Bahnhofsburg“ genannt]]
[[Bild:Bahnhof_Ritterburg.jpg|thumb|right|Altes Empfangsgebäude (1895), auch „Ritterburg“ oder „Bahnhofsburg“ genannt]]
Der Bahnhof Hamm wurde im Zuge des Baus der Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft schon im Jahre [[1847]] eingeweiht. Der erste Zug erreichte den Bahnhof am [[15. Mai]] über die Strecke von Dortmund.<ref>vgl. [[:Datei:Lutz Kämpe - Vor 175 Jahren hatte Hamm die bessere Bahnlobby - Westfaelischer-Anzeiger-Hamm-14.05.2022.jpg|Lutz Kämpe: „Vor 175 Jahren hatte Hamm die bessere Bahnlobby“ in: Westfälischer Anzeiger vom 14.05.2022]]</ref> Fünf Monate später fuhren sie zum ersten Mal weiter über die Strecke nach Minden.
[[Bild:Notgeld_1920_50Pfa.jpg|thumb|right|Altes Empfangsgebäude auf Notgeld (1920)]]
[[Bild:Notgeld_1920_50Pfa.jpg|thumb|right|Altes Empfangsgebäude auf Notgeld (1920)]]
[[Datei:NRW-Stiftung Modell Bahnhof Hamm.jpg|mini|rechts|Modell der „Bahnhofsburg“]]
[[Datei:NRW-Stiftung Modell Bahnhof Hamm.jpg|mini|rechts|Modell der „Bahnhofsburg“]]
Der Bahnhof Hamm wurde im Zuge des Baus der Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft schon im Jahre [[1847]] eingeweiht. Der erste Zug erreichte den Bahnhof am [[15. Mai]] über die Strecke von Dortmund. <ref> vgl. z.B. [[:Datei:Lutz Kämpe - Vor 175 Jahren hatte Hamm die bessere Bahnlobby - Westfaelischer-Anzeiger-Hamm-14.05.2022.jpg|Lutz Kämpe: Vor 175 Jahren hatte Hamm die bessere Bahnlobby. Westfälischer Anzeiger Hamm vom 14.05.2022]] </ref> Fünf Monate später fuhren sie zum ersten Mal weiter über die Strecke nach Minden.
Von Anfang an war Hamm als Knotenbahnhof geplant. So wurde im Mai [[1848]] durch die ''Münster-Hammer Eisenbahn-Gesellschaft'' die Strecke nach Münster eröffnet und am [[4. Oktober]] [[1850]] die Strecke nach Warburg über Soest und Paderborn durch die ''Königlich-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft''. Schließlich eröffnete die ''Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft'' im Jahre [[1866]] ihre Strecke von Hagen über Unna.
Von Anfang an war Hamm als Knotenbahnhof geplant. So wurde im Mai [[1848]] durch die ''Münster-Hammer Eisenbahn-Gesellschaft'' die Strecke nach Münster eröffnet und am [[4. Oktober]] [[1850]] die Strecke nach Warburg über Soest und Paderborn durch die ''Königlich-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft''. Schließlich eröffnete die ''Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft'' im Jahre [[1866]] ihre Strecke von Hagen über Unna.


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[[1985]] wurde der Bahnhof im Stil der damaligen Zeit modernisiert, wobei man die Stirnwände der Halle mit Metallpaneelen verkleidete und das Reisezentrum in Form einer Glashalle in die Bahnhofshalle einbaute.  
[[1985]] wurde der Bahnhof im Stil der damaligen Zeit modernisiert, wobei man die Stirnwände der Halle mit Metallpaneelen verkleidete und das Reisezentrum in Form einer Glashalle in die Bahnhofshalle einbaute.  


Seit [[1990]] steht das Empfangsgebäude unter Denkmalschutz. Kurze Zeit später wurde Hamm ICE-Halt und ist es bis heute geblieben. Hierfür erhielten die Gleise 5/6 ein verlängertes Bahnsteigdach. Seit Einführung der ICE 2 (Baureihe 402) werden die Züge von und nach Berlin hier planmäßig gekoppelt bzw. entkoppelt (geflügelt).
Seit [[11. Juli]] [[1990]] steht das Empfangsgebäude unter Denkmalschutz. Kurze Zeit später wurde Hamm ICE-Halt und ist es bis heute geblieben. Hierfür erhielten die Gleise 5/6 ein verlängertes Bahnsteigdach. Nach der Einführung der ICE 2 (Baureihe 402) wurden und werden die Züge von und nach Berlin seit [[1998]] hier planmäßig gekoppelt bzw. entkoppelt (geflügelt). Das gleiche Konzept wurde auch auf ICE 4 7-Teiler übertragen.


Erst am [[4. Juli]] [[1993]] wurde der heutige Westausgang des Bahnhofs eingeweiht.
Erst am [[4. Juli]] [[1993]] wurde der heutige Westausgang des Bahnhofs eingeweiht.
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Der neu gestaltete [[Willy-Brandt-Platz]] (Bahnhofsvorplatz) komplettierte im August [[2000]] zunächst die Umgestaltung des unmittelbaren Bahnhofsumfeldes.
Der neu gestaltete [[Willy-Brandt-Platz]] (Bahnhofsvorplatz) komplettierte im August [[2000]] zunächst die Umgestaltung des unmittelbaren Bahnhofsumfeldes.


Zwischen [[2017]] und [[2020]] fanden erneut (wenn auch moderate) Renovierungen am Bahnhof statt. Anlässe waren das 100-jährige Jubiläum des Gebäudes im Jahr 2020 und die Einführung der neuen Nahverkehrs-Kategorie „RRX“ (Rhein-Ruhr-Express) mit neuen Fahrzeugen, die in Doppeltraktion mit Ihrer Länge nicht mehr an den vorgesehenen Bahnsteigen Platz fanden.  
Zwischen [[2017]] und [[2020]] fanden erneut (wenn auch moderate) Renovierungen am Bahnhof statt. Anlässe waren das 100-jährige Jubiläum des Gebäudes im Jahr 2020 und die Einführung der neuen Nahverkehrs-Kategorie „RRX“ (Rhein-Ruhr-Express) mit neuen Fahrzeugen, die in Doppeltraktion mit Ihrer Länge nicht mehr an den vorgesehenen Bahnsteigen Platz fanden.


Im Zuge der Renovierung wurden die Fliesen in Personenunterführung und Empfangshalle getauscht und dadurch vereinheitlicht sowie mit taktilen Leitsystemen für Blinde ausgestattet, die Decken im Tunnel erneuert und die Wände mit Fotomotiven aus der Stadt ausgekleidet, die dazu auf Glaspanele verklebt wurden. Die Information, die in den 90er-Jahren in die Empfangshalle verlegt worden war, wurde in die östliche Ladenzeile versetzt und an das aktuelle Corporate Design des DB angepasst.<ref>[https://www.wa.de/hamm/renovierung-bahnhof-hamm-zeitplan-9462611.html Wa.de vom 19. Dezember 2017]</ref> Mit Nachrüstung des letzten – bis dahin fehlenden – Aufzugs am Bahnsteig der Gleise 12 und 13 im Rahmen des Ausbaus für den RRX erreichte der Bahnhof endlich vollständige Barrierefreiheit. Empfangshalle und Bahnsteige erhielten zudem neue Sitzgelegenheiten. Parallel wurde der Anstrich der Außenfassade erneuert und die Türen und Beschilderung am Westausgang ausgetauscht. Pläne, den Haupteingang mit automatischen Schiebetüren auszurüsten, mussten hingegen aufgrund technischer Probleme aufgegeben werden.  
Im Zuge der Renovierung wurden die Fliesen in Personenunterführung und Empfangshalle getauscht und dadurch vereinheitlicht sowie mit taktilen Leitsystemen für Blinde ausgestattet, die Decken im Tunnel erneuert und die Wände mit Fotomotiven aus der Stadt ausgekleidet, die dazu auf Glaspanele verklebt wurden. Die Information, die in den 90er-Jahren in die Empfangshalle verlegt worden war, wurde in die östliche Ladenzeile versetzt und an das aktuelle Corporate Design des DB angepasst.<ref>[https://www.wa.de/hamm/renovierung-bahnhof-hamm-zeitplan-9462611.html Wa.de vom 19. Dezember 2017]</ref> Mit Nachrüstung des letzten – bis dahin fehlenden – Aufzugs am Bahnsteig der Gleise 12 und 13 im Rahmen des Ausbaus für den RRX erreichte der Bahnhof endlich vollständige Barrierefreiheit. Empfangshalle und Bahnsteige erhielten zudem neue Sitzgelegenheiten. Parallel wurde der Anstrich der Außenfassade erneuert und die Türen und Beschilderung am Westausgang ausgetauscht. Pläne, den Haupteingang mit automatischen Schiebetüren auszurüsten, mussten hingegen aufgrund technischer Probleme aufgegeben werden.  
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Bereits am 28. Mai [[2019]] war bekannt geworden, dass die Deutsche Bahn den Hammer Bahnhof zum Fahrplanwechsel am [[9. Dezember]] 2019 zum Hauptbahnhof umwidmen würde. Die Bahnhöfe Bockum-Hövel und Heessen wurden respektive in Hamm-Bockum-Hövel und Hamm-Heessen umbenannt.<ref>[https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/bahnhof-hamm-westf-wird-fahrplanwechsel-dezember-2019-offiziell-hauptbahnhof-neuer-name-12328576.html Wa.de vom 28. Mai 2019]</ref>
Bereits am 28. Mai [[2019]] war bekannt geworden, dass die Deutsche Bahn den Hammer Bahnhof zum Fahrplanwechsel am [[9. Dezember]] 2019 zum Hauptbahnhof umwidmen würde. Die Bahnhöfe Bockum-Hövel und Heessen wurden respektive in Hamm-Bockum-Hövel und Hamm-Heessen umbenannt.<ref>[https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/bahnhof-hamm-westf-wird-fahrplanwechsel-dezember-2019-offiziell-hauptbahnhof-neuer-name-12328576.html Wa.de vom 28. Mai 2019]</ref>


Im Oktober [[2022]] zeigte die Deutsche Bahn in der Eingangshalle des Hauptbahnhofs eine Ausstellung unter dem Titel „100 Jahre Bahnhofsgebäude Hamm“, die eigentlich zum 100. Jubiläum des Gebäudes im Jahr 2020 gezeigt werden sollte, dann aber coronabedingt verschoben wurde. Die Ausstellung wurde jedoch schon nach wenigen Tagen wieder abgebaut, nachdem der Potsdamer Historiker Dr. Christoph Nübel, der die Ausstellung beim Umstieg in Hamm zufällig entdeckt hatte, die Darstellung der NS-Zeit über Twitter kritisiert hatte. So sei u. a. mit keinem Wort auf die Rolle des heutigen Hauptbahnhofs bei der Deportation der [[Juden in Hamm]] eingegangen worden.<ref>[https://www.wa.de/hamm/bahn-baut-bahnhofs-ausstellung-wegen-ns-darstellung-wieder-ab-91866861.html Wa.de vom 22. Oktober 2022]</ref> Ab dem März 2023 war die Ausstellung in aktualisierter Fassung wieder im Bahnhof zu sehen.
Im Oktober [[2022]] zeigte die Deutsche Bahn in der Eingangshalle des Hauptbahnhofs eine Ausstellung unter dem Titel „100 Jahre Bahnhofsgebäude Hamm“, die eigentlich zum 100. Jubiläum des Gebäudes im Jahr 2020 gezeigt werden sollte, dann aber coronabedingt verschoben wurde. Die Ausstellung wurde jedoch schon nach wenigen Tagen wieder abgebaut, nachdem der Potsdamer Historiker Dr. Christoph Nübel, der die Ausstellung beim Umstieg in Hamm zufällig entdeckt hatte, die Darstellung der NS-Zeit über Twitter kritisiert hatte. So sei u. a. mit keinem Wort auf die Rolle des heutigen Hauptbahnhofs bei der Deportation der [[Juden in Hamm]] eingegangen worden.<ref>[https://www.wa.de/hamm/bahn-baut-bahnhofs-ausstellung-wegen-ns-darstellung-wieder-ab-91866861.html Wa.de vom 22. Oktober 2022]</ref> Ab dem März 2023 war die Ausstellung in aktualisierter Fassung noch einmal im Bahnhof zu sehen.


=== Zukunftspläne ===
=== Zukunftspläne ===
Voraussichtlich ab 2025 sollen die Bahnsteige des Hauptbahnhofs erneuert werden, da sie noch aus der Zeit um 1920 stammen und nach dem Zweiten Weltkrieg [[1952]] lediglich instand gesetzt wurden. Die Gleise 1 bis 11 – die Gleise 12 und 13 wurden bereits zur Einführung des RRX modernisiert  – sollen dann neue Böden, Dächer, Infotafeln, Sitzmöglichkeiten und Anzeigen für das Fahrgastinformationssystem (FIS) erhalten. Ob die Dächer bloß saniert oder neu gebaut werden, ist noch nicht entschieden. Im Zuge der Arbeiten werden nicht mehr benötigte Einrichtungen wie Aufsichts- und Aufenthaltsräume sowie Lastenaufzüge zurückgebaut. Der Umbau soll bei laufendem Betrieb erfolgen. Rund 44 Millionen Euro aus Mitteln der Deutschen Bahn, des Bundes, des Landes NRW und des Zweckverbandes NWL sollen in den Umbau fließen.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/ueberraschung-hauptbahnhof-hamm-wird-millionenschwer-ausgebaut-92187810.html Jörn Funke: „Überraschung in Hamm: Bahnhof wird millionenschwer ausgebaut“ in: Wa.de vom 2. April 2023]</ref>


Im dritten Gutachterentwurf des Deutschlandtakts sind Ausbaumaßnahmen im Knoten Hamm im Umfang von 392 Millionen Euro vorgesehen.<ref>[https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/K/presse/sma-entwurf-massnahmen-planfall-deutschlandtakt.pdf?__blob=publicationFile Marten Maier: Infrastrukturliste Bewertung: Maßnahmen des Planfalls „Deutschlandtakt“, laufende Nummer 44 des Unterabschnitts 2, Vorhaben des Potentiellen Bedarfs des Bedarfsplans der Bundesschienenwege. (PDF) In: bmvi.de. SMA und Partner, 17. August 2021, S. 5, abgerufen am 19. August 2021 („2-00“, „Entwurf“).]</ref>
Im dritten Gutachterentwurf des Deutschlandtakts sind Ausbaumaßnahmen des Schienennetzes im Knoten Hamm im Umfang von 392 Millionen Euro vorgesehen.<ref>[https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/K/presse/sma-entwurf-massnahmen-planfall-deutschlandtakt.pdf?__blob=publicationFile Marten Maier: Infrastrukturliste Bewertung: Maßnahmen des Planfalls „Deutschlandtakt“, laufende Nummer 44 des Unterabschnitts 2, Vorhaben des Potentiellen Bedarfs des Bedarfsplans der Bundesschienenwege. (PDF) In: bmvi.de. SMA und Partner, 17. August 2021, S. 5, abgerufen am 19. August 2021 („2-00“, „Entwurf“).]</ref>


== Bedeutung ==
== Bedeutung ==
Der Bahnhof ist ein wichtiger Knotenpunkt in Westfalen am östlichen Rand des Ruhrgebietes und gehört zur zweithöchsten Bahnhofskategorie. Hier beginnen die Kursbuchstrecken 400, 410, 415.1, 430 und 455, die Richtung Bielefeld, Münster, Dortmund, Paderborn und Hagen führen. Die [[Hamm-Osterfelder Bahn]], auf deren östlichem Abschnitt im Jahre [[1983]] der Personenverkehr eingestellt wurde, bleibt zumindest eine wichtige Güterverkehrsstrecke. Pläne zur Reaktivierung der Strecke für den Personenverkehr werden derzeit nicht weiter verfolgt.
Der Bahnhof ist ein wichtiger Knotenpunkt in Westfalen am östlichen Rand des Ruhrgebietes und gehört zur zweithöchsten Bahnhofskategorie. Hier beginnen die Kursbuchstrecken 400, 410, 415.1, 430 und 455, die Richtung Bielefeld, Münster, Dortmund, Paderborn und Hagen führen. Die [[Hamm-Osterfelder Bahn]], auf deren östlichem Abschnitt im Jahre [[1983]] der Personenverkehr eingestellt wurde, bleibt zumindest eine wichtige Güterverkehrsstrecke. Pläne zur Reaktivierung der Strecke für den Personenverkehr werden derzeit nicht weiter verfolgt.
   
   
Im Schienenpersonenfernverkehr ist Hamm Systemhalt mehrerer ICE-Linien. Eine Besonderheit stellen die aus zwei ICE-2-Teilzügen bestehenden Züge aus Berlin dar, die in Hamm geflügelt werden und separat über das mittlere Ruhrgebiet nach Düsseldorf oder via Hagen und durch das Bergische Land nach Köln fahren.
Im Schienenpersonenfernverkehr ist Hamm Systemhalt mehrerer ICE-Linien. Eine Besonderheit stellen die aus zwei ICE-2 oder ICE-4-Teilzügen bestehenden Züge aus Berlin dar, die in Hamm geflügelt werden und separat über das mittlere Ruhrgebiet nach Düsseldorf oder via Hagen und durch das Bergische Land nach Köln fahren. Diese Flügelung wird aufgrund ihrer Störanfälligkeit ab Sommer 2023 vorläufig entfallen.


Daneben verkehren zwei IC-Linien zwischen Köln/Düsseldorf über das Ruhrgebiet und dem Osten Deutschlands, entweder zweistündlich via Hannover und Magdeburg nach Leipzig oder sechsstündlich über die Mitte-Deutschland-Verbindung via Kassel und Erfurt nach Gera.
Daneben verkehren zwei IC-Linien zwischen Köln/Düsseldorf über das Ruhrgebiet und dem Osten Deutschlands, entweder zweistündlich via Hannover und Magdeburg nach Leipzig oder sechsstündlich über die Mitte-Deutschland-Verbindung via Kassel und Erfurt nach Gera. Eine weitere Linie fährt fünf Mal täglich von Münster über Siegen nach Frankfurt, ein Zugpaar bis Norddeich Mole.


Weiterhin halten zahlreiche Linien des Regionalverkehrs in Hamm. Die RRX-Linien 1 und 3 sowie die RE-Linie 13 enden in Hamm, die RRX-Linie 6 sowie der RE 7 und 11 halten hier; die RB-Linien 69 und 89 ebenso.
Weiterhin halten zahlreiche Linien des Regionalverkehrs in Hamm. Die RRX-Linien 1 und 3 sowie die RE-Linie 13 enden in Hamm, die RRX-Linie 6 sowie der RE 7 und 11 halten hier; die RB-Linien 69 und 89 ebenso.
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*außerdem gibt es Blindenleitlinien auf dem Boden.
*außerdem gibt es Blindenleitlinien auf dem Boden.


Die DB bietet im Bahnhof und an den Bahnsteigen das kostenlose WLAN ''Wifi@DB'' an.
Die DB bietet im Bahnhof und an den Bahnsteigen das kostenlose WLAN-Netzwerk ''Wifi@DB'' an.


=== Busanschluss ===
=== Busanschluss ===


Busse aller Linien (die Linien [[Linie 7|7]] und [[Linie 9|9]] halten am Westausgang) halten an der modernen [[Hbf./Willy-Brandt-Platz (Haltestelle)|Haltestelle]] direkt vor dem Gebäude. In der Empfangshalle informiert ein Fahrgastinformationssystem über die nächsten Busverbindungen.  
Busse aller Linien (die Linien [[Linie 7|7]] und [[Linie 9|9]] halten am Westausgang) halten an der modernen [[Hbf./Willy-Brandt-Platz (Haltestelle)|Haltestelle]] direkt vor dem Gebäude. In der Empfangshalle informiert ein [[Dynamisches Fahrgastinformationssystem|Fahrgastinformationssystem]] der Stadtwerke über die nächsten Busverbindungen.  
 
→ ''siehe auch:'' [[Nahverkehr in Hamm]]


=== Parken ===
=== Parken ===
 
Rund um den Bahnhof gibt es zur Zeit ca. 220 kostenlose Park & Ride-Plätze für Pendler ([[Schwarzer Weg]] sowie Westausgang), sowie etwa 800 Parkplätze im Parkhaus (Westausgang) und der Tiefgarage unter dem Willy-Brandt-Platz ([[Heinrich von Kleist Forum]]).
Rund um den Bahnhof gibt es zur Zeit ca. 220 kostenlose Park&Ride-Plätze für Pendler ([[Schwarzer Weg]] sowie Westausgang), sowie etwa 800 Parkplätze im Parkhaus (Westausgang) und der Tiefgarage unter dem Willy-Brandt-Platz ([[Heinrich von Kleist Forum]]).


Der Hammer Hbf. hat des Weiteren folgende Service-Einrichtungen:
Der Hammer Hbf. hat des Weiteren folgende Service-Einrichtungen: