Selmigerheide: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Selmigerheide''' ist ein Stadtteil von [[Hamm]] und Teil des Stadtbezirks [[Pelkum]].
[[Datei:Selmigerheide 1991.jpg|mini|rechts|Selmigerheide (Luftbild), 1991 © RVR – [https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0 Datenlizenz Deutschland]]]


[[Kategorie:Stadtteil]]
'''Selmigerheide''' ist ein Stadtteil von [[Hamm]] und Teil des Stadtbezirks [[Pelkum]] bzw. ein Ortsteil von [[Wiescherhöfen]]. Die Selmigerheide grenzt an [[Weetfeld]] im Süden, die [[Harringholz|Harringholzsiedlung]] im Westen und [[Lohauserholz]] im Nordosten.
[[Kategorie:Pelkum]]
 
== Geschichte ==
[[Datei:Ortshinweistafel Selmigerheide.jpeg|mini|rechts|Ortshinweisschild]]
''→ Zur Geschichte vgl. den Hauptartikel [[Wiescherhöfen]]''
 
== Geographie ==
Die Selmigerheide besitzt ein flaches Relief und ist landwirtschaftlich geprägt. Der [[Wiescherbach]] fließt von [[Rhynern]] kommend Richtung [[Herringen]] durch den Stadtteil. Südöstlich wird der Stadtteil durch kleinere Waldgebiete begrenzt.
 
== Namensherkunft ==
Der Name des Stadtteils leitet sich vom Hof Schult van Zelmick (Schulze Selmig) ab.
 
== Nahversorgung ==
Die Nahversorgung im Stadtteil war zuletzt rückläufig. Die einstige Zweigstelle der [[Stadtbüchereien Hamm|Stadtbüchereien]] gegenüber der [[Friedenskirche]] gibt es schon mindestens seit den 80er-Jahren nicht mehr. [[2005]] schloss [[EDEKA Weber]] seinen Verbrauchermarkt. Von einst drei Kiosken existiert noch einer an der [[Wiescherhöfener Straße]], durch die der Ort hauptsächlich für den Verkehr erschlossen wird. Die [[Sparkasse Hamm]] gab ihre Filiale schon in den 2000ern auf. In den 2020ern wurde auch der verbliebene Geldautomat abgebaut.
 
Seit Ende der 2010er-Jahre verfügt die Selmigerheide wieder über einen [[Netto Marken-Discount|Netto]]-Supermarkt mit angeschlossener Filiale der [[Bäckerei Dördelmann]]. [[Empting’s Backstube]] musste hingegen [[2023]] aus finanziellen Gründen aufgeben. Es gibt nach wie vor ein Ärztehaus, in dem eine Apotheke, zwei Hausärzte und eine Zahnärztin besucht werden können. Zwei Friseure (''Ghislaine – Das Haaratelier'' und ''Salon Schulte – Susanne und Team'') heißen ihre Kunden an der [[Wiescherhöfener Straße]] willkommen. Unweit davon hat eine Post-Filiale mittags im ehemaligen Schreibwarenhandel ''Ratzefummel'' kurz geöffnet.
 
Die beiden einst hier ansässigen Fahrschulen, ''Fahrschule Gerd und Bert'' und ''Fahrschule Post'', wurden zwischen 2010 und 2023 aufgegeben. Ihre nächsten Filialen befinden sich beide an der [[Kamener Straße]].
 
== Öffentliche Einrichtungen ==
[[Datei:Selmigerheideschule 2.jpg|mini|rechts|[[Selmigerheideschule]]]]
Der Stadtteil verfügt über keine eigenen Ämter, sondern wird vom Amtshaus in [[Pelkum]] bedient.
 
Die [[Selmigerheideschule]] nimmt die Grundschüler des Stadtteils auf. Die Schüler weiterführender Schulen besuchen per Bustransfer die an der Gemarkungsgrenze zwischen Westen und Lohauserholz gelegenen weiterführenden Schulen ([[Märkisches Gymnasium]], [[Friedrich-Ebert-Realschule]] und [[Elisabeth-Lüders-Berufskolleg]]) oder die [[Konrad-Adenauer-Realschule]] in [[Rhynern]]. Die letzte verbliebene Hauptschule im Einzugsgebiet ist die [[Anne-Frank-Schule]] in Hamm-Westen. Daneben pendeln seit dem Jahr 2002 zahlreiche Schüler ans Schulzentrum in Bönen (Marie-Curie-Gymnasium und Humboldt-Realschule) aus. Hierzu wurde die Buslinie [[Linie 193|193]] eingerichtet.
 
Das Gemeinde- und Familienzentrum der Ev. [[Friedenskirche]] steht auch Vereinen zur Miete offen.
 
== Verkehr ==
[[Datei:Friedwart-von-Wiescherhoefen 1.jpg|mini|rechts|Skulptur „Friedwart von Wiescherhöfen“]]
Über die Anschlussstelle Bönen ist der Stadtteil an die [[A2]] angebunden. Unweit der Stadtgrenze in Bergkamen-Rünthe oder am Kamener Kreuz wird die [[A1]] erreicht.
 
Nachdem durch die Schließung des [[Bahnhof Wiescherhöfen|Bahnhofs Wiescherhöfen]] seit 1978 kein Eisenbahn-Haltepunkt mehr existiert, wird der Ortsteil von den Buslinien [[Linie 5|5]] und [[Ringlinie|Ring]] bzw. nachts der [[Linie N3|N3]] bedient.
 
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Datei:Wiescherhöfen Bahnhof (2022) 1.jpeg|Ehem. Bahnhof Wiescherhöfen (2022)
Datei:Wiescherhöfen Bahnhof (2022) 2.jpeg|Ehem. Bahnsteige
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Der Verkehr im Stadtteil wird dennoch bis heute durch die Eisenbahn stark beeinflusst. Durch zahlreiche Bahnübergänge bilden sich bisweilen Verkehrsstaus, vor allem vor der Schranke an der Eisenbahnstrecke Hamm–Dortmund beim Stellwerk ''Selmig'' ([[Wiescherhöfener Straße]]). Sie wird im Volksmund auch „Glück-auf-Schranke genannt“. Der Schranke bzw. den Wartezeiten setzten Anwohner [[2017]] mit der satirischen Skulptur [[Friedwart von Wiescherhöfen|„Friedwart von Wiescherhöfen“]] ein Denkmal.
 
In den 2010er-Jahren wurden weite Teile der Hamm-Osterfelde-Bahn mit Lärmschutzwänden ausgestattet; im Jahre 2021 auch weite Teile der Eisenbahnstrecke Hamm–Dortmund im Ortsteil Selmigerheide.<ref>[https://www.wa.de/hamm/bahn-baut-200-meter-schallschutz-arbeiten-in-der-selmigerheide-gehen-ende-maerz-weiter-90196058.html Wa.de vom 09.02.2021]</ref>
 
Bis 2039 soll die [[B 63]] nach Wiescherhöfen verlängert werden (→ [[B 63n]]), um so insbesondere den [[Inlogparc]] und den Rangierbahnhof besser zu erschließen. Geplant ist ein paralleler Verlauf zur Eisenbahnstrecke nach Dortmund auf Gleisen des Rangierbahnhofs und ab der Rathenaustraße ebenerdig westlich der Gleise. Querverbindungen zum Creativrevier Heinrich-Robert (K 35n) und zum Gewerbegebiet Inlogparc in Weetfeld (K 13n) sollen sicherstellen, dass der Verkehr nicht unmittelbar durch die Ortschaft fließt. In der Selmigerheide soll die Trasse ebenerdig nördlich entlang der Bahnlinie verlaufen. Dabei werden mindestens vier Grundstücke im Bereich der [[Selmigstraße]] von den Planungen tangiert.
 
Im Zuge des Baus dieser Straße sollten ursprünglich auch die höhengleichen Bahnübergänge [[Wiescherhöfener Straße]], [[Friedhofsweg]] und [[Provinzialstraße]] beseitigt werden. Als Ersatz für die Straßenüberführungen sollen eine Unterführung an der Provinzialstraße und eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke am Friedhofsweg erstellt werden. Als Zeitrahmen des Projekts galt zunächst das Jahr 2025. Diese Frist war jedoch nach Berichten des WA aus dem Jahr [[2021]] aufgrund der mangelnden Klarheit über die Errichtung der B 63n bereits nicht mehr zu halten,<ref>[https://www.wa.de/hamm/stau-gau-bahnuebergaenge-in-hamm-vereinbarung-erst-mitte-2022-geduldsprobe-fuer-anwohner-90314178.html Wa.de vom 04.04.2021]</ref> denn zunächst galt die Beseitigung der Bahnübergänge aufgrund des geplanten parallelen Verlaufs der B 63n zur Bahntrasse als an das Straßenprojekt gebunden.
 
Inzwischen plant die Stadt aber nach Berichten des WA, die Beseitigung der Bahnübergänge vorzuziehen, da sich der Bau der B 63n verzögert.<ref>[https://www.wa.de/hamm/bahnuebergangs-beseitigung-wird-nicht-an-bau-der-63n-geknuepft-91198438.html Wa.de vom 25.12.2021]</ref> Dennoch gilt die Realisierung dieses Vorhabens in den 2020er-Jahren inzwischen als ausgeschlossen, da die entsprechende Planungsvereinbarung zwischen DB Netze und der Stadt Hamm erst 2023 unterzeichnet wurde.<ref name="WAde-2022-07-12">[https://www.wa.de/hamm/hoehengleiche-bahnuebergaenge-in-hamm-bleiben-noch-laenger-91660965.html Wa.de vom 12. Juli 2022]</ref> Seit März lag der Stadt Hamm eine entsprechende Planungsvereinbarung mit der Deutschen Bahn vor. Nach Berichten des [[WA]] vom August 2023 ist mit einer Beseitigung der Bahnübergänge nunmehr erst im Jahr 2032/33 zu rechnen. Eine vorzeitige Umsetzung der Maßnahme ist aufgrund einer geplanten Streckensanierung 2027–28 unwahrscheinlich geworden.<ref>Stefan Gehre: [https://www.wa.de/hamm/hamm-selmigerheide-weetfeld-bahn-stau-laerm-bauarbeiten-dauern-92481956.html „Verkehrschaos: Bahnübergänge in der Selmigerheide bleiben noch Jahre“] in: wa.de vom 25. August 2023</ref>
 
Für eine Ausweitung des Eisenbahnverkehrs auf der Achse Hamm–Dortmund soll zudem im Rahmen der bundesweiten Einführung des sogenannten ''Deutschlandtakts'' mindestens ein drittes Gleis ab dem Abzweig Selmig bis Dortmund verlegt werden. Die Wünsche der Stadt Bergkamen und mancher Hammer Bürger, die [[Hamm-Osterfelder Bahn|Hamm-Osterfelde-Bahn]] für den Personenverkehr zu reaktivieren, wird hingegen absehbar zugunsten dieser Planung nicht weiter verfolgt.<ref>[https://www.wa.de/hamm/plaene-fuer-hamm-osterfelder-bahn-vom-nwl-ausgebremst-90906104.html Wa.de vom 06.08.2021]</ref> Die Finanzierung für das dritte Gleis war im Jahr 2022 jedoch noch nicht gesichert.<ref name="WAde-2022-07-12"/>
 
In Zukunft soll mit der Erweiterung der S-Bahn S1 bis nach Hamm im Bereich [[Friedhofsweg]] und [[Behringstraße]] (an der Bahnstrecke Hamm–Dortmund) auch ein neuer Haltepunkt errichtet werden. Entsprechendes ist im Entwurf zum Nahverkehrsplan (NVP) 2023 für Hamm verankert. Voraussetzung ist der oben erörterte Streckenausbau Dortmund–Hamm im Zuge der Umsetzung des Deutschlandtakts.<ref>Stefan Gehre: [https://www.wa.de/hamm/pelkum-ort370530/pelkum-ausgebremst-nahverkehrsplan-fuer-hamm-setzt-auf-anderen-bahnhaltepunkt-92411046.html „Pelkum ausgebremst: Nahverkehrsplan bevorzugt anderen Bahnhaltepunkt“] in: wa.de vom 19. Juli 2023</ref>
 
Im Abschnitt ''Selmig'' ist außerdem geplant, zwecks einer Beschleunigung des Fernverkehrs von und nach Hamm die Höchstgeschwindigkeit für Personenzüge wieder von 160 km/h auf 200 km/h zu erhöhen.<ref>[https://www.deutschebahn.com/resource/blob/5953110/809aa4c8f003dec190ab9e341d96eb8f/Praesentation-Dortmund-Hamm-data.pdf Deutsche Bahn (03/2021): „Baumaßnahmen 2021 – Brücken- und Oberleitungsarbeiten zwischen Dortmund - Hamm“, zul. abgerufen am 16. Juli 2022]</ref> Die Strecke ist hierzu bereits ertüchtigt (u. a. ist die nötige Sicherungstechnik ''LZB'' schon installiert) und wurde in den 80er-Jahren auch mit diesem Tempo befahren. Inzwischen dürfte allerdings eisenbahnrechtlich erst nach Aufhebung der höhengleichen Bahnübergänge wieder so schnell gefahren werden.<ref>[https://www.ice-treff.de/index.php?mode=thread&id=517434 ICE-treff.de]</ref>
 
Die Planfeststellung für alle oben genannten Verkehrs-Infrastrukturmaßnahmen steht (Stand 2023) noch aus.
 
== Sehenswürdigkeiten ==
In Wiescherhöfen kann auf der [[Kissinger Höhe]] gewandert werden, einer Bergehalde der [[Zeche Heinrich-Robert]]. In [[Lohauserholz]] gibt es den ehemaligen Hochzeitswald. In Richtung [[Weetfeld]] erschließt sich eine landwirtschaftlich geprägte Landschaft.
 
In der Selmigerheide (und in Lohauserholz) wurde die Aktion [[Kunst-Häuschen]] umgesetzt, mit der Straßenschilder verschönert wurden.
 
== Religion ==
Der Stadtteil gehört gehört zur [[Evangelische Kirchengemeinde Pelkum-Wiescherhöfen|Evangelischen Kirchengemeinde Pelkum-Wiescherhöfen]]. An der [[Weetfelder Straße]] liegt die [[Friedenskirche]] mit dem unmittelbar angrenzenden evangelischen Friedhof Wiescherhöfen und ihrem Gemeindezentrum. An der [[Wiescherhöfener Straße]] befindet sich die Ev. [[Kita Abraham]].
 
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Datei:Friedenskirche 04.jpg|Friedenskirche
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Bis in die 2000er-Jahre gab es hier außerdem den [[Bartimäus-Kindergarten]].
 
== Vereinswesen ==
*Der [[MGV Harmonie Wiescherhöfen|Männergesangvereins Harmonie Wiescherhöfen]] gründete sich [[1899]].
*[[1905]] wurde der Turn- und Sportverein ''[[TuS Deutsche Treue|Deutsche Treue Wiescherhöfen]]'' etabliert, der in der Turnhalle der [[Selmigerheideschule]] seine Leibesübungen abhält.
*Die [[Freiwillige Feuerwehr Wiescherhöfen]] wurde am [[9. Januar]] [[1909]] gegründet. Sie unterhält derzeit ein Gerätehaus an der Selmigerheideschule.
*Die [[Schützengesellschaft Wiescherhöfen-Weetfeld]] nahm am [[28. Februar]] 1909 ihre Tätigkeit auf.
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
[[Kategorie:Stadtteile]]
[[Kategorie:Pelkum (Bezirk)]]
[[Kategorie:Wiescherhöfen]]
[[Kategorie:Selmigerheide|!]]

Version vom 6. Oktober 2023, 19:32 Uhr

Selmigerheide (Luftbild), 1991 © RVR – Datenlizenz Deutschland

Selmigerheide ist ein Stadtteil von Hamm und Teil des Stadtbezirks Pelkum bzw. ein Ortsteil von Wiescherhöfen. Die Selmigerheide grenzt an Weetfeld im Süden, die Harringholzsiedlung im Westen und Lohauserholz im Nordosten.

Geschichte

Ortshinweisschild

→ Zur Geschichte vgl. den Hauptartikel Wiescherhöfen

Geographie

Die Selmigerheide besitzt ein flaches Relief und ist landwirtschaftlich geprägt. Der Wiescherbach fließt von Rhynern kommend Richtung Herringen durch den Stadtteil. Südöstlich wird der Stadtteil durch kleinere Waldgebiete begrenzt.

Namensherkunft

Der Name des Stadtteils leitet sich vom Hof Schult van Zelmick (Schulze Selmig) ab.

Nahversorgung

Die Nahversorgung im Stadtteil war zuletzt rückläufig. Die einstige Zweigstelle der Stadtbüchereien gegenüber der Friedenskirche gibt es schon mindestens seit den 80er-Jahren nicht mehr. 2005 schloss EDEKA Weber seinen Verbrauchermarkt. Von einst drei Kiosken existiert noch einer an der Wiescherhöfener Straße, durch die der Ort hauptsächlich für den Verkehr erschlossen wird. Die Sparkasse Hamm gab ihre Filiale schon in den 2000ern auf. In den 2020ern wurde auch der verbliebene Geldautomat abgebaut.

Seit Ende der 2010er-Jahre verfügt die Selmigerheide wieder über einen Netto-Supermarkt mit angeschlossener Filiale der Bäckerei Dördelmann. Empting’s Backstube musste hingegen 2023 aus finanziellen Gründen aufgeben. Es gibt nach wie vor ein Ärztehaus, in dem eine Apotheke, zwei Hausärzte und eine Zahnärztin besucht werden können. Zwei Friseure (Ghislaine – Das Haaratelier und Salon Schulte – Susanne und Team) heißen ihre Kunden an der Wiescherhöfener Straße willkommen. Unweit davon hat eine Post-Filiale mittags im ehemaligen Schreibwarenhandel Ratzefummel kurz geöffnet.

Die beiden einst hier ansässigen Fahrschulen, Fahrschule Gerd und Bert und Fahrschule Post, wurden zwischen 2010 und 2023 aufgegeben. Ihre nächsten Filialen befinden sich beide an der Kamener Straße.

Öffentliche Einrichtungen

Der Stadtteil verfügt über keine eigenen Ämter, sondern wird vom Amtshaus in Pelkum bedient.

Die Selmigerheideschule nimmt die Grundschüler des Stadtteils auf. Die Schüler weiterführender Schulen besuchen per Bustransfer die an der Gemarkungsgrenze zwischen Westen und Lohauserholz gelegenen weiterführenden Schulen (Märkisches Gymnasium, Friedrich-Ebert-Realschule und Elisabeth-Lüders-Berufskolleg) oder die Konrad-Adenauer-Realschule in Rhynern. Die letzte verbliebene Hauptschule im Einzugsgebiet ist die Anne-Frank-Schule in Hamm-Westen. Daneben pendeln seit dem Jahr 2002 zahlreiche Schüler ans Schulzentrum in Bönen (Marie-Curie-Gymnasium und Humboldt-Realschule) aus. Hierzu wurde die Buslinie 193 eingerichtet.

Das Gemeinde- und Familienzentrum der Ev. Friedenskirche steht auch Vereinen zur Miete offen.

Verkehr

Skulptur „Friedwart von Wiescherhöfen“

Über die Anschlussstelle Bönen ist der Stadtteil an die A2 angebunden. Unweit der Stadtgrenze in Bergkamen-Rünthe oder am Kamener Kreuz wird die A1 erreicht.

Nachdem durch die Schließung des Bahnhofs Wiescherhöfen seit 1978 kein Eisenbahn-Haltepunkt mehr existiert, wird der Ortsteil von den Buslinien 5 und Ring bzw. nachts der N3 bedient.

Der Verkehr im Stadtteil wird dennoch bis heute durch die Eisenbahn stark beeinflusst. Durch zahlreiche Bahnübergänge bilden sich bisweilen Verkehrsstaus, vor allem vor der Schranke an der Eisenbahnstrecke Hamm–Dortmund beim Stellwerk Selmig (Wiescherhöfener Straße). Sie wird im Volksmund auch „Glück-auf-Schranke genannt“. Der Schranke bzw. den Wartezeiten setzten Anwohner 2017 mit der satirischen Skulptur „Friedwart von Wiescherhöfen“ ein Denkmal.

In den 2010er-Jahren wurden weite Teile der Hamm-Osterfelde-Bahn mit Lärmschutzwänden ausgestattet; im Jahre 2021 auch weite Teile der Eisenbahnstrecke Hamm–Dortmund im Ortsteil Selmigerheide.[1]

Bis 2039 soll die B 63 nach Wiescherhöfen verlängert werden (→ B 63n), um so insbesondere den Inlogparc und den Rangierbahnhof besser zu erschließen. Geplant ist ein paralleler Verlauf zur Eisenbahnstrecke nach Dortmund auf Gleisen des Rangierbahnhofs und ab der Rathenaustraße ebenerdig westlich der Gleise. Querverbindungen zum Creativrevier Heinrich-Robert (K 35n) und zum Gewerbegebiet Inlogparc in Weetfeld (K 13n) sollen sicherstellen, dass der Verkehr nicht unmittelbar durch die Ortschaft fließt. In der Selmigerheide soll die Trasse ebenerdig nördlich entlang der Bahnlinie verlaufen. Dabei werden mindestens vier Grundstücke im Bereich der Selmigstraße von den Planungen tangiert.

Im Zuge des Baus dieser Straße sollten ursprünglich auch die höhengleichen Bahnübergänge Wiescherhöfener Straße, Friedhofsweg und Provinzialstraße beseitigt werden. Als Ersatz für die Straßenüberführungen sollen eine Unterführung an der Provinzialstraße und eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke am Friedhofsweg erstellt werden. Als Zeitrahmen des Projekts galt zunächst das Jahr 2025. Diese Frist war jedoch nach Berichten des WA aus dem Jahr 2021 aufgrund der mangelnden Klarheit über die Errichtung der B 63n bereits nicht mehr zu halten,[2] denn zunächst galt die Beseitigung der Bahnübergänge aufgrund des geplanten parallelen Verlaufs der B 63n zur Bahntrasse als an das Straßenprojekt gebunden.

Inzwischen plant die Stadt aber nach Berichten des WA, die Beseitigung der Bahnübergänge vorzuziehen, da sich der Bau der B 63n verzögert.[3] Dennoch gilt die Realisierung dieses Vorhabens in den 2020er-Jahren inzwischen als ausgeschlossen, da die entsprechende Planungsvereinbarung zwischen DB Netze und der Stadt Hamm erst 2023 unterzeichnet wurde.[4] Seit März lag der Stadt Hamm eine entsprechende Planungsvereinbarung mit der Deutschen Bahn vor. Nach Berichten des WA vom August 2023 ist mit einer Beseitigung der Bahnübergänge nunmehr erst im Jahr 2032/33 zu rechnen. Eine vorzeitige Umsetzung der Maßnahme ist aufgrund einer geplanten Streckensanierung 2027–28 unwahrscheinlich geworden.[5]

Für eine Ausweitung des Eisenbahnverkehrs auf der Achse Hamm–Dortmund soll zudem im Rahmen der bundesweiten Einführung des sogenannten Deutschlandtakts mindestens ein drittes Gleis ab dem Abzweig Selmig bis Dortmund verlegt werden. Die Wünsche der Stadt Bergkamen und mancher Hammer Bürger, die Hamm-Osterfelde-Bahn für den Personenverkehr zu reaktivieren, wird hingegen absehbar zugunsten dieser Planung nicht weiter verfolgt.[6] Die Finanzierung für das dritte Gleis war im Jahr 2022 jedoch noch nicht gesichert.[4]

In Zukunft soll mit der Erweiterung der S-Bahn S1 bis nach Hamm im Bereich Friedhofsweg und Behringstraße (an der Bahnstrecke Hamm–Dortmund) auch ein neuer Haltepunkt errichtet werden. Entsprechendes ist im Entwurf zum Nahverkehrsplan (NVP) 2023 für Hamm verankert. Voraussetzung ist der oben erörterte Streckenausbau Dortmund–Hamm im Zuge der Umsetzung des Deutschlandtakts.[7]

Im Abschnitt Selmig ist außerdem geplant, zwecks einer Beschleunigung des Fernverkehrs von und nach Hamm die Höchstgeschwindigkeit für Personenzüge wieder von 160 km/h auf 200 km/h zu erhöhen.[8] Die Strecke ist hierzu bereits ertüchtigt (u. a. ist die nötige Sicherungstechnik LZB schon installiert) und wurde in den 80er-Jahren auch mit diesem Tempo befahren. Inzwischen dürfte allerdings eisenbahnrechtlich erst nach Aufhebung der höhengleichen Bahnübergänge wieder so schnell gefahren werden.[9]

Die Planfeststellung für alle oben genannten Verkehrs-Infrastrukturmaßnahmen steht (Stand 2023) noch aus.

Sehenswürdigkeiten

In Wiescherhöfen kann auf der Kissinger Höhe gewandert werden, einer Bergehalde der Zeche Heinrich-Robert. In Lohauserholz gibt es den ehemaligen Hochzeitswald. In Richtung Weetfeld erschließt sich eine landwirtschaftlich geprägte Landschaft.

In der Selmigerheide (und in Lohauserholz) wurde die Aktion Kunst-Häuschen umgesetzt, mit der Straßenschilder verschönert wurden.

Religion

Der Stadtteil gehört gehört zur Evangelischen Kirchengemeinde Pelkum-Wiescherhöfen. An der Weetfelder Straße liegt die Friedenskirche mit dem unmittelbar angrenzenden evangelischen Friedhof Wiescherhöfen und ihrem Gemeindezentrum. An der Wiescherhöfener Straße befindet sich die Ev. Kita Abraham.

Bis in die 2000er-Jahre gab es hier außerdem den Bartimäus-Kindergarten.

Vereinswesen

Einzelnachweise