Heinrich Ochs: Unterschied zwischen den Versionen

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Handschuhmacher Heinrich Ochs betrieb sein Ladenlokal zunächst (belegt 1846/48) im Hause des Kupferschmieds Gerhard Keck auf der [[Carolin Vanity|Weststraße 28]], wo auch sein Sohn Carl geboren wurde. In Geschäftsanzeigen warb er für ''Ganz feine, weiße, waschlederne (Schweidnitzer) Ball-Handschuhe'' (Februar [[1846]]) oder ''Eine neue Sendung moderner Pariser Slips und Cravatten, feine waschlederne weiße Ballhandschuhe, sowie alle Sorten Glacée-Handschuhe und vorschriftsmäßige Schützenmützen'' (Juni [[1846]]). <br>  
Handschuhmacher Heinrich Ochs betrieb sein Ladenlokal zunächst (belegt 1846/48) im Hause des Kupferschmieds Gerhard Keck auf der [[Carolin Vanity|Weststraße 28]], wo auch sein Sohn Carl geboren wurde. In Geschäftsanzeigen warb er für ''Ganz feine, weiße, waschlederne (Schweidnitzer) Ball-Handschuhe'' (Februar [[1846]]) oder ''Eine neue Sendung moderner Pariser Slips und Cravatten, feine waschlederne weiße Ballhandschuhe, sowie alle Sorten Glacée-Handschuhe und vorschriftsmäßige Schützenmützen'' (Juni [[1846]]). <br>  
[[1850]] verlegte er aber das Geschäft in sein kurz zuvor erworbenes "Haus am Markt", die spätere [[Lindemann|Weststraße 1]] (alt: Nro 79): <br>
[[1850]] verlegte er aber das Geschäft in sein kurz zuvor erworbenes "Haus am Markt", die spätere [[Weststraße 1–3]] (alt: Nro 79): <br>
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''Mit dem heutigen Tage habe ich mein Geschäft von der Weststraße in mein Haus am Markt (früher Grote'sche Buchhandlung) verlegt.<br> Heinrich Ochs. Hamm, 1. April 1850.''
''Mit dem heutigen Tage habe ich mein Geschäft von der Weststraße in mein Haus am Markt (früher Grote'sche Buchhandlung) verlegt.<br> Heinrich Ochs. Hamm, 1. April 1850.''
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Vor [[1866]] kaufte er von seinem Nachbarn P. Gorges das Haus Weststraße Nro 79½. Aus diesen beiden Häusern ging nach Umbaumaßnahmen das bis zum Zweiten Weltkrieg bestehende Haus [[Lindemann|Weststraße 1]] hervor, in dem er wohl bis zu seinem Tode [[1898]] wohnte (belegt [[1886]], [[1895]], [[1896]]). Im Jahre [[1877]] erwarb Heinrich Ochs zudem die [[Oststraße 6]] (alt: Nro 64), wo [[1878]] seine Tochter Dorothea, die den Kaufmann Heinrich Thöne aus Bielefeld geheiratet hatte, wohnte. Ab [[1877]] bestand auch die Pelzwarenfabrik in der [[Ritterstraße]] 40,¹ in die seine Söhne Heinrich (+ [[1880]]), Theodor und Carl als Teilhaber eintraten. Heinrich Ochs ist für die Jahre [[1873]] bis [[1884]] (?) als [[Stadtverordnetenversammlung|Stadtverordneter]] der III. Abteilung und für [[1884]] bis [[1886]] als [[Magistrat|Ratsherr]] nachgewiesen. Für seine Wiederwahl bei der Stadtverordnetenwahl [[1878]] sprachen sich übrigens sowohl die [[Zentrum|''Centrums-Partei'']] als auch eine Versammlung liberaler Wähler aus.
Vor [[1866]] kaufte er von seinem Nachbarn P. Gorges das Haus Weststraße Nro 79½. Aus diesen beiden Häusern ging nach Umbaumaßnahmen das bis zum Zweiten Weltkrieg bestehende Haus [[Weststraße 1–3]] hervor, in dem er wohl bis zu seinem Tode [[1898]] wohnte (belegt [[1886]], [[1895]], [[1896]]). Im Jahre [[1877]] erwarb Heinrich Ochs zudem die [[Oststraße 6]] (alt: Nro 64), wo [[1878]] seine Tochter Dorothea, die den Kaufmann Heinrich Thöne aus Bielefeld geheiratet hatte, wohnte. Ab [[1877]] bestand auch die Pelzwarenfabrik in der [[Ritterstraße]] 40,¹ in die seine Söhne Heinrich (+ [[1880]]), Theodor und Carl als Teilhaber eintraten. Heinrich Ochs ist für die Jahre [[1873]] bis [[1884]] (?) als [[Stadtverordnetenversammlung|Stadtverordneter]] der III. Abteilung und für [[1884]] bis [[1886]] als [[Magistrat|Ratsherr]] nachgewiesen. Für seine Wiederwahl bei der Stadtverordnetenwahl [[1878]] sprachen sich übrigens sowohl die [[Zentrum|''Centrums-Partei'']] als auch eine Versammlung liberaler Wähler aus.


== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==

Aktuelle Version vom 12. Oktober 2022, 13:38 Uhr

Marktplatz um 1900: Blickrichtung nach Norden, in der Bildmitte das Ochs'sche Haus (Weststraße 1)
Geschäftsanzeige
Heinrich Ochs jun. Nachfolger (Inhaber Valentin Stautz) 1886
Geschäftsanzeige
Heinrich Ochs 1850

Heinrich Ochs (* 14. Dezember 1815 in Hamm; † 20. Juni 1898 in Hamm) war Kaufmann und Stadtverordneter, später (belegt 1884 bis 1886) auch Ratsherr in Hamm.

Familie

Johann Carl Heinrich wurde am 14. Dezember 1815 in Hamm geboren. Er heiratete 1839 in Hamm Dorothea Otto (1811-1895). Von seinen Kindern sind bekannt Kaufmann Heinrich Ochs (1840-1880), Pelzfabrikant Theodor Ochs (1847-1907), Pelzfabrikant Carl Ochs (1848-1912) und Dorothea Ochs (* 1853).

Leben

Handschuhmacher Heinrich Ochs betrieb sein Ladenlokal zunächst (belegt 1846/48) im Hause des Kupferschmieds Gerhard Keck auf der Weststraße 28, wo auch sein Sohn Carl geboren wurde. In Geschäftsanzeigen warb er für Ganz feine, weiße, waschlederne (Schweidnitzer) Ball-Handschuhe (Februar 1846) oder Eine neue Sendung moderner Pariser Slips und Cravatten, feine waschlederne weiße Ballhandschuhe, sowie alle Sorten Glacée-Handschuhe und vorschriftsmäßige Schützenmützen (Juni 1846).
1850 verlegte er aber das Geschäft in sein kurz zuvor erworbenes "Haus am Markt", die spätere Weststraße 1–3 (alt: Nro 79):

Mit dem heutigen Tage habe ich mein Geschäft von der Weststraße in mein Haus am Markt (früher Grote'sche Buchhandlung) verlegt.
Heinrich Ochs. Hamm, 1. April 1850.

Vor 1866 kaufte er von seinem Nachbarn P. Gorges das Haus Weststraße Nro 79½. Aus diesen beiden Häusern ging nach Umbaumaßnahmen das bis zum Zweiten Weltkrieg bestehende Haus Weststraße 1–3 hervor, in dem er wohl bis zu seinem Tode 1898 wohnte (belegt 1886, 1895, 1896). Im Jahre 1877 erwarb Heinrich Ochs zudem die Oststraße 6 (alt: Nro 64), wo 1878 seine Tochter Dorothea, die den Kaufmann Heinrich Thöne aus Bielefeld geheiratet hatte, wohnte. Ab 1877 bestand auch die Pelzwarenfabrik in der Ritterstraße 40,¹ in die seine Söhne Heinrich (+ 1880), Theodor und Carl als Teilhaber eintraten. Heinrich Ochs ist für die Jahre 1873 bis 1884 (?) als Stadtverordneter der III. Abteilung und für 1884 bis 1886 als Ratsherr nachgewiesen. Für seine Wiederwahl bei der Stadtverordnetenwahl 1878 sprachen sich übrigens sowohl die Centrums-Partei als auch eine Versammlung liberaler Wähler aus.

Anmerkungen

¹ Heimatkalender für Kreis und Stadt Hamm, Unna und Kamen, Hamm 1925, S. 143.

Literatur