Selmigerheide

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Selmigerheide (Luftbild), 1991 © RVR – Datenlizenz Deutschland

Selmigerheide ist ein Stadtteil von Hamm und Teil des Stadtbezirks Pelkum bzw. ein Ortsteil von Wiescherhöfen. Die Selmigerheide grenzt an Weetfeld im Süden, die Harringholzsiedlung im Westen und Lohauserholz im Nordosten.

Geschichte

Ortshinweisschild

→ Zur Geschichte vgl. den Hauptartikel Wiescherhöfen

Geographie

Die Selmigerheide besitzt ein flaches Relief und ist landwirtschaftlich geprägt. Der Wiescherbach fließt von Rhynern kommend Richtung Herringen durch den Stadtteil. Südöstlich wird der Stadtteil durch kleinere Waldgebiete begrenzt.

Namensherkunft

Der Name des Stadtteils leitet sich vom Hof Schult van Zelmick (Schulze Selmig) ab.

Öffentliche Einrichtungen

Der Stadtteil verfügt über keine eigenen Ämter, sondern wird vom Amtshaus in Pelkum bedient.

Die Selmigerheideschule nimmt die Grundschüler des Stadtteils auf. Die Schüler weiterführender Schulen besuchen per Bustransfer die an der Gemarkungsgrenze zwischen Westen und Lohauserholz gelegenen weiterführenden Schulen (Märkisches Gymnasium, Friedrich-Ebert-Realschule und Elisabeth-Lüders-Berufskolleg) oder die Konrad-Adenauer-Realschule in Rhynern. Die letzte verbliebene Hauptschule im Einzugsgebiet ist die Anne-Frank-Schule in Hamm-Westen. Daneben pendeln seit dem Jahr 2002 zahlreiche Schüler ans Schulzentrum in Bönen (Marie-Curie-Gymnasium und Humboldt-Realschule) aus. Hierzu wurde die Buslinie 193 eingerichtet.

Das Gemeinde- und Familienzentrum der Ev. Friedenskirche steht auch Vereinen zur Miete offen.

Verkehr

Skulptur „Friedwart von Wiescherhöfen“

Über die Anschlussstelle Bönen ist der Stadtteil an die A2 angebunden. Unweit der Stadtgrenze in Bergkamen-Rünthe oder am Kamener Kreuz wird die A1 erreicht.

Nachdem durch die Schließung des Bahnhofs Wiescherhöfen seit 1978 kein Eisenbahn-Haltepunkt mehr existiert, wird der Ortsteil von den Buslinien 5 und Ring bzw. nachts der N3 bedient.

Der Verkehr im Stadtteil wird dennoch bis heute durch die Eisenbahn stark beeinflusst. Durch zahlreiche Bahnübergänge bilden sich bisweilen Verkehrsstaus, vor allem vor der Schranke an der Eisenbahnstrecke Hamm–Dortmund beim Stellwerk Selmig (Wiescherhöfener Straße). Sie wird im Volksmund auch „Glück-auf-Schranke genannt“. Der Schranke bzw. den Wartezeiten setzten Anwohner 2017 mit der satirischen Skulptur „Friedwart von Wiescherhöfen“ ein Denkmal.

In den 2010er-Jahren wurden weite Teile der Hamm-Osterfelde-Bahn mit Lärmschutzwänden ausgestattet; im Jahre 2021 auch weite Teile der Eisenbahnstrecke Hamm–Dortmund im Ortsteil Selmigerheide.[1]

Bis 2039 soll die B 63 nach Wiescherhöfen verlängert werden (→ B 63n), um so insbesondere den Inlogparc und den Rangierbahnhof besser zu erschließen. Geplant ist ein paralleler Verlauf zur Eisenbahnstrecke nach Dortmund auf Gleisen des Rangierbahnhofs und ab der Rathenaustraße ebenerdig westlich der Gleise. Querverbindungen zum Creativrevier Heinrich-Robert (K 35n) und zum Gewerbegebiet Inlogparc in Weetfeld (K 13n) sollen sicherstellen, dass der Verkehr nicht unmittelbar durch die Ortschaft fließt. In der Selmigerheide soll die Trasse ebenerdig nördlich entlang der Bahnlinie verlaufen. Dabei werden mindestens vier Grundstücke im Bereich der Selmigstraße von den Planungen tangiert.

Im Zuge des Baus dieser Straße sollten ursprünglich auch die höhengleichen Bahnübergänge Wiescherhöfener Straße, Friedhofsweg und Provinzialstraße beseitigt werden. Als Ersatz für die Straßenüberführungen sollen eine Unterführung an der Provinzialstraße und eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke am Friedhofsweg erstellt werden. Als Zeitrahmen des Projekts galt zunächst das Jahr 2025. Diese Frist war jedoch nach Berichten des WA aus dem Jahr 2021 aufgrund der mangelnden Klarheit über die Errichtung der B 63n bereits nicht mehr zu halten,[2] denn zunächst galt die Beseitigung der Bahnübergänge aufgrund des geplanten parallelen Verlaufs der B 63n zur Bahntrasse als an das Straßenprojekt gebunden.

Inzwischen plant die Stadt aber nach Berichten des WA, die Beseitigung der Bahnübergänge vorzuziehen, da sich der Bau der B 63n verzögert.[3] Dennoch gilt die Realisierung dieses Vorhabens in den 2020er-Jahren inzwischen als ausgeschlossen, da die entsprechende Planungsvereinbarung zwischen DB Netze und der Stadt Hamm erst 2023 unterzeichnet wurde.[4] Seit März lag der Stadt Hamm eine entsprechende Planungsvereinbarung mit der Deutschen Bahn vor. Nach Berichten des WA vom August 2023 ist mit einer Beseitigung der Bahnübergänge nunmehr erst im Jahr 2032/33 zu rechnen. Eine vorzeitige Umsetzung der Maßnahme ist aufgrund einer geplanten Streckensanierung 2027-28 unwahrscheinlich geworden.[5]

Für eine Ausweitung des Eisenbahnverkehrs auf der Achse Hamm–Dortmund soll zudem im Rahmen der bundesweiten Einführung des sogenannten Deutschlandtakts mindestens ein drittes Gleis ab dem Abzweig Selmig bis Dortmund verlegt werden. Die Wünsche der Stadt Bergkamen und mancher Hammer Bürger, die Hamm-Osterfelde-Bahn für den Personenverkehr zu reaktivieren, wird hingegen absehbar zugunsten dieser Planung nicht weiter verfolgt.[6] Die Finanzierung für das dritte Gleis war im Jahr 2022 jedoch noch nicht gesichert.[4]

In Zukunft soll mit der Erweiterung der S-Bahn S1 bis nach Hamm im Bereich Friedhofsweg und Behringstraße (an der Bahnstrecke Hamm–Dortmund) auch ein neuer Haltepunkt errichtet werden. Entsprechendes ist im Entwurf zum Nahverkehrsplan (NVP) 2023 für Hamm verankert. Voraussetzung ist der oben erörterte Streckenausbau Dortmund–Hamm im Zuge der Umsetzung des Deutschlandtakts.[7]

Im Abschnitt Selmig ist außerdem geplant, zwecks einer Beschleunigung des Fernverkehrs von und nach Hamm die Höchstgeschwindigkeit für Personenzüge wieder von 160 km/h auf 200 km/h zu erhöhen.[8] Die Strecke ist hierzu bereits ertüchtigt (u. a. ist die nötige Sicherungstechnik LZB schon installiert) und wurde in den 80er-Jahren auch mit diesem Tempo befahren. Inzwischen dürfte allerdings eisenbahnrechtlich erst nach Aufhebung der höhengleichen Bahnübergänge wieder so schnell gefahren werden.[9]

Die Planfeststellung für alle oben genannten Verkehrs-Infrastrukturmaßnahmen steht (Stand 2023) noch aus.

Religion

Der Stadtteil gehört gehört zur Evangelischen Kirchengemeinde Pelkum-Wiescherhöfen. An der Weetfelder Straße liegt die Friedenskirche mit dem unmittelbar angrenzenden evangelischen Friedhof Wiescherhöfen und ihrem Gemeindezentrum. An der Wiescherhöfener Straße befindet sich die Ev. Kita Abraham.

Bis in die 2000er-Jahre gab es hier außerdem den Bartimäus-Kindergarten.

Vereinswesen

Einzelnachweise