Oststraße 52: Unterschied zwischen den Versionen
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Das ca. 1850 errichte Haus [[Oststraße]] 52 befindet sich auf der alten Hausstätte [[Häuserbuch|Nro 13]] in der Osthofe. Dieser und der weiter ostwärts gelegene Altstadtbereich war nicht mehr vom [[Stadtbrände|Stadtbrand]] von 1741 betroffen. Das mag daran liegen, dass vor dem ca. 1850 erfolgten Neubau zwischen dem Haupthaus und dem westlich gelegenen Nachbarhaus [[Häuserbuch|Nro 16]] eine Baulücke bestand. Auch der zum Hause gehörige Brunnen war folgerichtig 1742 unbeschädigt. Kanonzahlungen sind bislang nicht bekannt. | Das ca. 1850 errichte Haus [[Oststraße]] 52 befindet sich auf der alten Hausstätte [[Häuserbuch|Nro 13]] in der Osthofe. Dieser und der weiter ostwärts gelegene Altstadtbereich war nicht mehr vom [[Stadtbrände|Stadtbrand]] von 1741 betroffen. Das mag daran liegen, dass vor dem ca. 1850 erfolgten Neubau zwischen dem Haupthaus und dem westlich gelegenen Nachbarhaus [[Häuserbuch|Nro 16]] eine Baulücke bestand. Auch der zum Hause gehörige Brunnen war folgerichtig 1742 unbeschädigt. Kanonzahlungen sind bislang nicht bekannt. | ||
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Im Hause [[Oststraße]] 52 mit der alten [[Häuserbuch|Nro 13]] lässt sich ab 1715 Johann Eichelberg nachweisen, der 1711 als [[Richtleute|Richtmann]] der Bäcker belegt ist. Er war in dritter Ehe mit Anna Christina Auffmordt<ref>Die Familie Auffmordt war in Hamm weit verzweigt. Die Namensschreibung variiert im Laufe der Jahrhunderte stark. Hier wird die für 1812 nachgewiesene Schreibung Auffmordt verwendet.</ref> verheiratet. 1718 heirate der aus Dinker stammende Christoph Dördrechter die Witwe. 1761 | Im Hause [[Oststraße]] 52 mit der alten [[Häuserbuch|Nro 13]] lässt sich ab 1715 Johann Eichelberg nachweisen, der 1711 als [[Richtleute|Richtmann]] der Bäcker belegt ist. Er war in dritter Ehe mit Anna Christina Auffmordt<ref>Die Familie Auffmordt war in Hamm weit verzweigt. Die Namensschreibung variiert im Laufe der Jahrhunderte stark. Hier wird die für 1812 nachgewiesene Schreibung Auffmordt verwendet.</ref> verheiratet. 1718 heirate der aus Dinker stammende Christoph Dördrechter die Witwe. 1747 sind die Erben nachweisbar: 1. Anna Maria Eichelberg<ref>Kurz vor ihrem Tode stiftete sie 1761 50 Reichstaler an die reformierte Gemeinde; [[Kurze Historisch-Genealogisch-Statistische Geschichte der Hauptstadt Hamm, und der ursprünglichen Entstehung der Grafschaft Mark, nebst einigen Berichtigungen|Möller 1803]], S. 92.</ref>, die unverheiratet gebliebene Tochter aus 2. Ehe, und 2. Johann Hermann Osthaus, der 1747 Anna Elisabeth Dördrechter, eine Tochter des Christoph Dörtrechter, geheiratet hatte. Bei der Erbteilung 1751 verblieb das Haus bei Anna Maria Eichelberg, die es 1761 an Henrich Diedrich Leusmann († 1779) veräußerte.<ref>Johann Hermann Osthaus (1712-1794) hingegen erbte nach dem Tode seiner Mutter 1751 die [[Weststraße]] 34.</ref> Dieser betrieb dort weiterhin eine Bäckerei, Brennerei und Schankwirtschaft. 1788 wird es ''Bäcker und Gastgeber'' [[Johann Diedrich Leusmann]] als Erbe zugeteilt, der ab 1799 auch als [[Gemeinheitsvorsteher]] für die Osthofe genannt wird. Seine Tochter Johanna Clara Wilhelmine († 1848) heiratete 1817 den ''Bäcker und Gastgeber'' Johann Diedrich Oberg sen. († 1836). Anschließend begegnet uns [[Diedrich Oberg]] jun. (1818-1889) als Besitzer des Hauses. Er war seit 1852 mit Henriette Isenbeck (1831-1904) aus [[Herringen]] verheiratet. Die Grabmale der Eheleute auf dem [[Ostenfriedhof]] haben sich erhalten. Sohn Karl Oberg († 1922) führte die Schankwirtschaft fort. Zwischen 1886 und 1913 ist im Hause auch der Handelsagent Friedrich Husemeyer belegt. Ab 1931 bis 1942 befand sich im Hause die [[Historische Gasthäuser|Gaststätte]] Jordan. Als Gaststätte ''Zum Ostentor'' wurde sie über die 1950er Jahre zunächst von Walter Witte, später von Friedrich und Gertrud Schäper sowie von Emma Hache bis in die 1970er Jahre fortgeführt. | ||
== Eigentümer == | == Eigentümer == | ||
* [[1715]]/[[1717]]: '''Johann Eichelberg''' († 1717), [[Richtleute|Richtmann]] der Bäcker (1711) | * [[1715]]/[[1717]]: '''Johann Eichelberg''' († 1717), [[Richtleute|Richtmann]] der Bäcker (1711) | ||
::: 1. oo 1684 | ::: 1. oo 1684<ref>Vgl. [[1684 (Trauregister)]]: dort Johan Eickelberg / Anna Summerman</ref> Anna Summermann (+ 1701) Wwe ... | ||
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* [[1718]]/[[1747]]: '''Christoph Dördrechter''' aus Dinker | * [[1718]]/[[1747]]: '''Christoph Dördrechter''' aus Dinker | ||
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* [[1747]]/[[1761]]: '''Anna Maria Eichelberg''' (1703-1762), T des Johann Eichelberg | |||
* [[1761]]/[[1788]]: '''Henrich Diedrich Leusmann''' (1724-1779), Bäcker, Brauer und Wirt | * [[1747]]/[[1751]]: '''Johann Hermann Osthaus''' (1712-1794), Bürger, Bäcker und Brauer (→ Nro 119) | ||
::: oo 1747 Anna Elisabeth Dördrechter (1727-1789) | |||
* [[1761]]<ref>1761 Kauf</ref>/[[1788]]: '''Henrich Diedrich Leusmann''' (1724-1779), Bäcker, Brauer und Wirt | |||
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* [[1788]]/[[1827]]: '''[[Johann Diedrich Leusmann]]''' (* 1765; 1827 †), Bäcker und Gastgeber, [[Gemeinheitsvorsteher]] der Osthofe | * [[1788]]/[[1827]]: '''[[Johann Diedrich Leusmann]]''' (* 1765; 1827 †), Bäcker und Gastgeber, [[Gemeinheitsvorsteher]] der Osthofe | ||
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* [[1827]]/[[1848]]: '''Diedrich Oberg''' (1785-1836), Bäcker und Wirt, S des Johann Diedrich Oberg (→ [[Königstraße 12|Nro 561]]) | * [[1827]]/[[1848]]: '''[[Diedrich Oberg sen.]]''' (1785-1836), Bäcker und Wirt, S des Johann Diedrich Oberg (→ [[Königstraße 12|Nro 561]]) | ||
::: oo 1817 Johanna Clara Wilhelmine Leusmann (1792-1848) | ::: oo 1817 Johanna Clara Wilhelmine Leusmann (1792-1848) | ||
* [[1848]]/[[1886]]: '''[[Diedrich Oberg|Diedrich Oberg jun.]]''' (1818-1889), Bäcker und Wirt | * [[1848]]/[[1886]]: '''[[Diedrich Oberg|Diedrich Oberg jun.]]''' (1818-1889), Bäcker und Wirt | ||
::: oo 1852<ref>Vgl. [[1852 (Trauregister)]]</ref> in Herringen Wilhelmine Henriette Isenbeck (1831-1904) aus Herringen | ::: oo 1852<ref>Vgl. [[1852 (Trauregister)]]</ref> in Herringen Wilhelmine Henriette Isenbeck (1831-1904), T des [[Henrich Isenbeck|Heinrich Isenbeck]], Schullehrer aus Herringen | ||
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* [[1892]]/[[1922]]: '''Karl Oberg''' (1853-1922), Bäcker und Wirt | * [[1892]]/[[1922]]: '''Karl Oberg''' (1853-1922), Bäcker und Wirt | ||
Aktuelle Version vom 22. März 2025, 19:29 Uhr

Oststraße 54 ← Oststraße 52 → Oststraße 50
Bei dem Haus Oststraße 52 handelt es um ein Gebäude, das ca. 1850 errichtet worden ist.
Das ca. 1850 errichte Haus Oststraße 52 befindet sich auf der alten Hausstätte Nro 13 in der Osthofe. Dieser und der weiter ostwärts gelegene Altstadtbereich war nicht mehr vom Stadtbrand von 1741 betroffen. Das mag daran liegen, dass vor dem ca. 1850 erfolgten Neubau zwischen dem Haupthaus und dem westlich gelegenen Nachbarhaus Nro 16 eine Baulücke bestand. Auch der zum Hause gehörige Brunnen war folgerichtig 1742 unbeschädigt. Kanonzahlungen sind bislang nicht bekannt.
Geschichte

Kornbranntwein-Brennerei
Schankwirtschaft
Carl Oberg
Im Hause Oststraße 52 mit der alten Nro 13 lässt sich ab 1715 Johann Eichelberg nachweisen, der 1711 als Richtmann der Bäcker belegt ist. Er war in dritter Ehe mit Anna Christina Auffmordt[1] verheiratet. 1718 heirate der aus Dinker stammende Christoph Dördrechter die Witwe. 1747 sind die Erben nachweisbar: 1. Anna Maria Eichelberg[2], die unverheiratet gebliebene Tochter aus 2. Ehe, und 2. Johann Hermann Osthaus, der 1747 Anna Elisabeth Dördrechter, eine Tochter des Christoph Dörtrechter, geheiratet hatte. Bei der Erbteilung 1751 verblieb das Haus bei Anna Maria Eichelberg, die es 1761 an Henrich Diedrich Leusmann († 1779) veräußerte.[3] Dieser betrieb dort weiterhin eine Bäckerei, Brennerei und Schankwirtschaft. 1788 wird es Bäcker und Gastgeber Johann Diedrich Leusmann als Erbe zugeteilt, der ab 1799 auch als Gemeinheitsvorsteher für die Osthofe genannt wird. Seine Tochter Johanna Clara Wilhelmine († 1848) heiratete 1817 den Bäcker und Gastgeber Johann Diedrich Oberg sen. († 1836). Anschließend begegnet uns Diedrich Oberg jun. (1818-1889) als Besitzer des Hauses. Er war seit 1852 mit Henriette Isenbeck (1831-1904) aus Herringen verheiratet. Die Grabmale der Eheleute auf dem Ostenfriedhof haben sich erhalten. Sohn Karl Oberg († 1922) führte die Schankwirtschaft fort. Zwischen 1886 und 1913 ist im Hause auch der Handelsagent Friedrich Husemeyer belegt. Ab 1931 bis 1942 befand sich im Hause die Gaststätte Jordan. Als Gaststätte Zum Ostentor wurde sie über die 1950er Jahre zunächst von Walter Witte, später von Friedrich und Gertrud Schäper sowie von Emma Hache bis in die 1970er Jahre fortgeführt.
Eigentümer
- oo 1718[7] Anna Christina Auffmordt Wwe Johann Eichelberg
- 1747/1761: Anna Maria Eichelberg (1703-1762), T des Johann Eichelberg
- 1747/1751: Johann Hermann Osthaus (1712-1794), Bürger, Bäcker und Brauer (→ Nro 119)
- oo 1747 Anna Elisabeth Dördrechter (1727-1789)
- 1788/1827: Johann Diedrich Leusmann (* 1765; 1827 †), Bäcker und Gastgeber, Gemeinheitsvorsteher der Osthofe
- oo 1788[12] Catharina Elisabeth Römer (ca. 1766-1827)
- 1827/1848: Diedrich Oberg sen. (1785-1836), Bäcker und Wirt, S des Johann Diedrich Oberg (→ Nro 561)
- oo 1817 Johanna Clara Wilhelmine Leusmann (1792-1848)
- 1848/1886: Diedrich Oberg jun. (1818-1889), Bäcker und Wirt
- oo 1852[13] in Herringen Wilhelmine Henriette Isenbeck (1831-1904), T des Heinrich Isenbeck, Schullehrer aus Herringen
__________
- oo 1890 Anna Steineck (1862-1926)
Anmerkungen
- ↑ Die Familie Auffmordt war in Hamm weit verzweigt. Die Namensschreibung variiert im Laufe der Jahrhunderte stark. Hier wird die für 1812 nachgewiesene Schreibung Auffmordt verwendet.
- ↑ Kurz vor ihrem Tode stiftete sie 1761 50 Reichstaler an die reformierte Gemeinde; Möller 1803, S. 92.
- ↑ Johann Hermann Osthaus (1712-1794) hingegen erbte nach dem Tode seiner Mutter 1751 die Weststraße 34.
- ↑ Vgl. 1684 (Trauregister): dort Johan Eickelberg / Anna Summerman
- ↑ Vgl. 1702 (Trauregister): dort Johan Eckelberg / Mechtilt Siebilla Bierman
- ↑ Vgl. 1707 (Trauregister): dort Johan Eckelberg / Anna Christina Auffm Orde
- ↑ Vgl. 1718 (Trauregister): dort: Anna Christina Auffm Ohrdt
- ↑ 1761 Kauf
- ↑ Vgl. 1751 (Trauregister)
- ↑ Vgl. 1762 (Trauregister)
- ↑ Vgl. 1769 (Trauregister)
- ↑ Vgl. 1788 (Trauregister)
- ↑ Vgl. 1852 (Trauregister)
Spätere Nutzung
Schon seit vielen Jahren ist nunmehr die Pizzeria Pinocchio hier zu finden.
Literatur
- Andreas Schulte: Häuserbuch der Stadt Hamm, unveröffentlichtes Manuskript, Nro 13.