Stadtweinhaus

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Weststraße 4 (rechtes Haus), Rückseite 1938
Weststraße 4 (1903)

Das Stadtweinhaus befand sich bis 1734 an der Höckerei, der heutigen Weststraße. Die Brandstätte wurde vor 1742 an den Kaufmann Nettler verkauft.

Geschichte

Die Hausstätte Weststraße 4 (alt: Nro 80) war bis zum Stadtbrand von 1734 der Standort des Stadtweinhauses. Die Brandstätte wurde vor 1742 an den Kaufmann Nettler verkauft, der darauf ein ansehnliches Fachwerkhaus (siehe Abbildung) errichtete, das wiederum im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. 1767 wurde dieses Haus für 1150 Reichstalern von den Erben Nettler an den damaligen Obrist-Wachtmeister von Reden[1] verkauft, der später zum Landrat in Hagen ernannt wurde. 1780 kaufte Bäcker Peter Borberg († 1794) das Haus für 2000 Reichstaler. 1806 folgte Sohn Wilhelm Borberg († 1825), der ebenfalls Bäcker und Wirt war. Dessen Sohn Eduard Borberg ist als Besitzer von Haus und Konditorei um die Jahrhundertmitte belegt. Eduard Juckenack übernahm das Geschäft und führte die Konditorei am angestammten Platz weiter. 1909 war die Buch- Kunst- Schreibwaren- und Devotionalienhandlung Breer & Thiemann im Haus ansässig. 1925 kaufte Juwelier Hermann Pröpsting das Gebäude, der bereits 1904 das Nachbarhaus Weststraße 2 erworben hatte. Nach Umbaumaßnahmen verlegte dieser sein Juweliergeschäft in sein neu erworbenes Haus Weststraße 4. Die Wiedereröffnung des Geschäfts erfolgte bereits im November 1950, nachdem das im 2. Weltkrieg zerstörte Haus durch einen Neubau ersetzt worden war. Sohn Julius Pröpsting (1902-1974) übernahm das Juweliergeschäft 1953 und führte es bis 1974 weiter.

Anmerkungen

  1. Dieser war mit Anna Maria von Rödinghausen (ca. 17251785) verheiratet. Sohn Ernst von Reden († 1810) wurde KDK-Rat in Hamm.

Literatur

  • Hartmut Platte: Juwelier Pröpsting war eine gute Adresse, in: Heimatblätter. Geschichte, Kultur und Brauchtum in Hamm und in Westfalen, Folge 21, November 2009.
  • Andreas Schulte: Neue Erkenntnisse der historischen Hausforschung in Hamm, in: Märkisches Jahrbuch für Geschichte 107, Dortmund 2007, S. 33-77, hier S. 64-77 (= Kapitel 4: Zur Lokalisierung des Stadtweinhauses).