Btween
- Bezirk
- Mitte
- Stadtteil
- Innenstadt
- Adresse
- Im Carrée von Westenwall, Brauereistraße und Ritterstraße
59069 Hamm - Webseite
- btween-hamm.de
- Namensherkunft
- Liegt zwischen (Eng.: between) Allee-Center und Weststraße
- Existiert seit
- 2024
- Eigentümer
- Fokus Development AG (über die Fokus Hamm GmbH)
- Barrierefrei
- Ja
Haltestelle- Allee-Center/Ritterpassage
- Datenstand:
- 26.12.2025
Das Btween (geschrieben teils B-Tween) ist ein im Bau befindliches Wohn- und Geschäftshaus in Hamm-Mitte in Nachbarschaft zum Allee-Center. Mit eingeschlossen in das Projekt ist die Sanierung und Angleichung des östlichen Flügels der einstigen Ritter-Passage (1998–2022), deren Westflügel zugunsten dieses Neubaus im Jahr 2022 abgerissen wurde.
Das seit 2017 geplante und dabei mehrfach neu konzipierte Gebäude wird seit September 2024 im Auftrag der Fokus Hamm GmbH realisiert, einer Tochtergesellschaft der Duisburger Fokus Development AG, die sich auf die Vermarktung von Wohn- und Gewerbeimmobilien spezialisiert hat.
Nach den neuesten Angaben von Fokus Development entstehen hier 115 Wohnungen und ca. 3.400 m² Mietflächen für Gewerbe.[2] Diese teilen sich im Neubau nach Angaben des Westfälischen Anzeigers aus dem Jahr 2024 voraussichtlich in vier kleinere und zwei größere Gewerbeeinheiten zu rund 1.700 m² und 600 m². Im Altbau sollen wiederum drei bis vier gastronomische Betriebe (zu je 50–100 m²) einziehen.[1] Unter dem Neubau wird außerdem eine öffentliche Tiefgarage mit 120 Plätzen errichtet.[2] Die Fertigstellung ist für das Jahr 2026 avisiert.[3]
Geschichte
- Zur Geschichte bis zum Bau des Btween siehe → Ritter-Passage
An Stelle des Btween befand sich noch bis Anfang der 1990er Jahre die Hefepilzzucht der benachbarten Isenbeck-Brauerei, die 1988 geschlossen und 1990 abgerissen wurde. Ab 1997 wurde an dieser Stelle die Ritter-Passage errichtet. Sie sollte eine Verbindung schaffen vom besucherstarken Allee-Center zur Ritterstraße und von da weiter über die Rödinghauserstraße bis zur Weststraße, der traditionellen Haupt-Einkaufsstraße von Hamm. Die Ritter-Passage war dabei als reines Geschäftshaus mit Einkaufspassage auf zwei Etagen und Büroräumen ausgelegt. Damit unterschied sie sich deutlich vom Btween, wie es letztlich gebaut wurde.
Die nur unbefriedigende Besucherfrequenz und damit einhergehenden Leerstände in der Ritter-Passage führten seit dem Jahr 2011 zu Diskussionen um einen Umbau oder Abriss. Das Projekt „Ritter-Carrée“ der Immobiliengesellschaft Bövingloh aus Münster mit Fokus auf Einkaufen, Gastronomie und Büros kam schließlich nach fast fünf Jahren nicht über das Planungsstadium hinaus. Auch das Btween, das seit 2017 in Planung war, war ursprünglich vorwiegend auf die gewerbliche Nutzung ausgerichtet (siehe Planungsstand 2018), bis dieses Konzept (unter anderem) durch die Corona-Pandemie zunichte gemacht wurde.
Veräußerung an Fokus Development
Im März 2016 wurde bekannt, dass die Stadt Hamm das Grundstück neben der Ritter-Passage, welches zur Umgestaltung in das „Ritter-Carrée“ notwendig gewesen wäre, durch einen Tausch erwerben wollte, um sich so verschiedene Optionen für einen möglichen Innenstadtumbau im Plangebiet zu sichern. Im Februar 2017 beschloss die Gesellschafterversammlung der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG), eine weitere im Volksmund so genannte Schrottimmobilie, ein ehemaliges Wohnhaus an der Ritterstraße, zu erwerben. Hintergrund war, das Areal künftig als Gesamtfläche vermarkten und die vorhandenen Baulücken schließen zu können.
Am 1. Dezember 2017 wurden die Ritter-Passage und die zwei von der Stadtentwicklungsgesellschaft zur Regierungszeit von Thomas Hunsteger-Petermann erworbenen Grundstücke zusammen an die Fokus Development AG aus Duisburg verkauft. Der Investor plante zunächst, ab dem Jahr 2018 den westlichen Flügel der alten Passage abzutragen und dort das B-Tween als reines Geschäftshaus mit dem Fokus auf Einkaufen zu erbauen.
Planungsstand 2018
Der ursprüngliche Entwurf für das Btween hätte den Charakter der Ritter-Passage als überdachte Verbindung zwischen Westenwall und Ritterstraße übernommen, was bei den Planungen zum „Ritter-Carrée“ nicht beabsichtigt war. Das Erdgeschoss wäre dem Einzelhandel und der Gastronomie vorbehalten gewesen, in drei Obergeschossen sollten Büros und Arztpraxen Platz finden. Durch den Umbau hätte sich die Gesamtfläche der Liegenschaft sogar um 3.000 m² auf ca. 12.000 Quadratmeter vergrößern sollen. Eine futuristische Rauten-Fassade aus Glas sollte dabei den architektonischen Wert des Ensembles unterstreichen.[4]
Verzögerungen (2019–2020)
Im Verlauf des Jahres 2019 fanden vorbereitende Arbeiten statt, die zunächst auf einen baldigen Baustart hindeuten ließen. Im April wurde die Kampfmittelfreiheit festgestellt, anschließend sollte die Ausschreibung für die obligatorischen archäologischen Untersuchungen erfolgen.[5] Hierfür lagen nach Berichten des Westfälischen Anzeigers im Mai auch erste Angebote vor. Dennoch waren einige der Mieter aus dem Westflügel der Passage noch nicht in den Ostflügel umgezogen.[5]
Auch im Juni 2019 hatte der Bau des Btween noch nicht begonnen. Seitens des Eigentümers plante man nun, die Passage noch einmal für das Weihnachtsgeschäft zu öffnen. Man rechnete seitens Fokus Development zu diesem Zeitpunkt mit einem Baustart im Jahr 2020 und einer Fertigstellung für das Jahr 2021.[6]
Im Oktober spekulierte der Westfälische Anzeiger, dass der wichtigste Ankermieter für das Btween abgesprungen sei, was seitens Fokus Development jedoch dementiert wurde. Nach wie vor hatten ergänzende vorbereitende Arbeiten, z. B. der Abriss des Westflügels, jedoch nicht begonnen.[7]
Anfang des Jahres 2020 kündigte Axel Funke, Vorstandsvorsitzender der Fokus Development AG, an, dass der Abriss der an die Passage angrenzenden Wohnhäuser an der Ritterstraße nunmehr kurz bevorstehe. Anschließend sollten die Archäologen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) mit ihren Untersuchungen beginnen. Die Fertigstellung des Btween-Komplexes wurde auf das Jahr 2022 verschoben. Für das Gesamtvorhaben veranschlagte man seinerzeit ein Budget von 37 Millionen Euro.[8]
Am 9. März gab Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann auf Einladung von Fokus Development tatsächlich den Startschuss zum Abriss von Altimmobilien nahe der Ritter-Passage. Der Investor hatte zu diesem Zeitpunkt in seinen Planungen (gegenüber den Plänen von 2018) bereits die geplanten Flächen für den Einzelhandel zugunsten einer Ausweitung der Büroflächen verringert, hielt aber nach wie vor an dem grundsätzlichen gewerblichen Fokus des Projekts fest. Die Fertigstellung wurde weiterhin auf das Jahr 2022 datiert.[9]
Planungsstand 2020
Im Frühjahr 2020 traf die COVID-19-Pandemie Deutschland und die Stadt Hamm. Infolge dessen kam es zu langanhaltenden behördlich verfügten Geschäftsschließungen, die schließlich auch die Planungen für das Btween beeinflussten. Im September 2020 plante man noch mit zwölf gewerblichen Mietern in Ladenlokalen zu maximal 1.000 m², sowie 7.500 m² Büroflächen. Der Abriss des Westteils der Ritter-Passage sollte 2020 pandemie-bedingt nicht mehr erfolgen.[10]
Im Dezember 2020 wurden die ursprünglichen Planungen für das Gebäude dann endgültig verworfen. Die Immobilie wurde als Wohnhaus mit Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss neu geplant. Dadurch wurde der ursprüngliche Entwurf des Gebäudes mit seiner auffälliger Fassade hinfällig. Begründet wurde dieser Schritt mit einem durch die Pandemie veränderten Marktumfeld im Handel. Die Barmer Ersatzkasse wechselte zudem im Dezember 2020 auf eigenen Wunsch in die City-Galerie.[11]
Abänderung 2021
Im Juni 2021 wurden die neuen Pläne weiter konkretisiert. Demnach sollte der östliche Teil der alten Ritter-Passage mit noch vermieteten Büroflächen erhalten bleiben. Auf der westlichen Seite beabsichtigte man nun einen Neubau mit rund 125 Wohnungen auf drei Etagen in einem konventionellen Klinkerbau. An den Plänen, das Erdgeschoss gewerblich zu vermieten, wurde festgehalten.[12]
Abänderung 2022
2022 wurden die Pläne nochmals konkretisiert. Die Bauherren gaben jetzt an, mit 15 bis 20 Ladenlokalen im Erdgeschoss und rund 120 Wohnungen in drei Obergeschossen plus Staffelgeschoss zu planen. An dem Namen Btween sollte festgehalten werden. Zur Schaffung eines einheitlichen Erscheinungsbildes zwischen Altsubstanz und Neubau wollte man die Fassade des Ostflügels der bestehenden Passage sanieren und an den Neubau angleichen.[13] Im ersten Obergeschoss sollte es für die später ca. 300 Bewohner außerdem eine begrünte Dachterrasse geben. Dadurch wird das Erdgeschoss voll nutzbar sein.
Bei dem Neubau sollte es keine Dachkonstruktion mehr geben. Zwar wird der Durchgang Bestandteil des privaten Neubaus, er soll jedoch den Charakter einer öffentlichen „Straße“ für Fußgänger haben[14] und so die Rödinghauserstraße bis zum Allee-Center verlängern. Die Fertigstellung war seinerzeit für 2024 avisiert und sollte unterdessen rund 40 Millionen Euro kosten.[14]
Ein Modell des geplanten Gebäudes traf Ende Oktober 2022 in Hamm ein und wurde im Technischen Rathaus ausgestellt.
Abriss der Ritter-Passage (2022)
Nach wiederkehrenden Schließungen des Einzelhandels im Zuge der COVID-19-Pandemie war die Ritter-Passage bereits im März 2021 geschlossen worden.[15] Nicht betroffen hiervon waren zunächst die Büros im Ostflügel der Passage sowie Ladenlokale mit Eingang zum Westenwall und der Ritterstraße sowie der Parkplatz, der erst Ende des Jahres 2021 geschlossen wurde.
Im August 2022 wurde die Ritter-Passage entkernt. Gleichzeitig gab Fokus Development bekannt, dass ab dem 5. September der Abbruch des Westflügels erfolgen würde, der bis Ende Oktober abgeschlossen sein sollte. Zunächst wurde planmäßig bis Mitte September das Dach der Passage entfernt.[16] Im November war der Abriss schließlich abgeschlossen.
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Nach Entfernung der Dachkonstruktion
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Abriss des Westflügels
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Abriss des Westflügels
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Abriss des Westflügels
Erneute Verzögerungen (2022–2024)
Anfang November 2022, nach der Sondierung auf Kampfmittel, sollten ursprünglich die Gründungsarbeiten für den Neubau beginnen. Der Brecher, der die abgebrochene Fassade der Ritter-Passage weiter zerkleinern sollte, konnte jedoch erst ab dem 23. November zum Einsatz kommen. Aufgrund des Grundwasserspiegels hatte man die einstige Tiefgarage mit Bauschutt verfüllen müssen, bis mit den Stützwänden für den Neubau begonnen werden sollte.[17] Anfang Januar 2023 war geplant, mit dem Erdaushub für die Baugrube zu beginnen; nach den Weihnachtsferien sollten dazu die Archäologen das Feld sichten, hatte Fokus Development ursprünglich verlautbart. Je nach Fundsituation war Ende März 2023 als Zielmarke für die komplett ausgehobene Baugrube gesetzt.
Bis in den Herbst 2024 zeigte sich jedoch anschließend keine Bautätigkeit, weder beim Aushub der Baugrube noch bei der Angleichung der Fassade des Ostflügels. Hintergrund war, dass Fokus Development und das ursprünglich beauftragte Architekturbüro nicht mehr zusammenarbeiten wollten. Nach Berichten des WA kam es daher auch zu juristischen Streitigkeiten.[18] Mitte Oktober gab Fokus Development nach Anfrage des WA preis, dass die Fassadengestaltung des Btween nach der Beauftragung des neuen Architekturbüros, der aib GmbH aus Duisburg, noch einmal überarbeitet werden müsse. Das grundlegende Konzept für den Neubau wurde hingegen nicht mehr verändert.[19]
Bau (2024–2026)

Am 16. Mai 2024 fanden weitere Bodenuntersuchungen statt. Am 27. Mai wurde der finale Fassadenentwurf dem Gestaltungsbeirat der Stadt Hamm vorgelegt, die Gesamtplanung wurde nochmals am 18. Juni im Ausschuss für Stadtentwicklung dem Stadtrat präsentiert.[1] Offizieller Baustart für das Btween war letztlich der 16. September 2024. Die Fertigstellung ist zurzeit für das Jahr 2026 avisiert. Nach Angaben von Fokus Development sind final 115 Wohnungen, ca. 3.400 m² Mietflächen für Gewerbe sowie eine öffentliche Tiefgarage mit 120 Plätzen vorgesehen.[2][3]
Am 9. Juli 2025 wurde, knapp zehn Monate nach dem offiziellen Baustart und symbolischen Spatenstich für das Btween, der Grundstein auf der Baustelle zwischen Westenwall und Ritterstraße gelegt. Fokus Development plant, um den Jahreswechsel 2025/26 mit der Vermarktung der Wohnungen zu beginnen, so Projektleiterin Anna Funke.[20]
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Bauzaun mit Reklame
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Baufeld/Planum,
November 2024
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Frank Osiewacz: Baustart für „B-tween“ steht endlich bevor - Infos zum Zeitplan. In: wa.de vom 15. Mai 2024.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Fokus Hamm GmbH (Hg.): About. In: btween-hamm.de, zul. abgerufen am 01.09.2025, 20:27 Uhr.
- ↑ 3,0 3,1 Frank Osiewacz: Nach langer Pause: Baustart für neues „B-tween“ in Hamm. In: wa.de vom 16. September 2024.
- ↑ Frank Osiewacz: Neuer Hingucker für alte Ritterpassage - Entwicklerin im Video-Interview. In: wa.de vom 29. April 2019.
- ↑ 5,0 5,1 Frank Osiewacz: Aus Versehen: Verzögerungen beim Abriss und Neubau des B-tween. In: wa.de vom 21. Mai 2019 [Memento im Internet Archive].
- ↑ Frank Osiewacz: Ritterpassage: Es kommt doch wieder ganz anders. In: wa.de vom 21. Juni 2019.
- ↑ Frank Osiewacz: Fragezeichen hinterm B-tween: Wann kommen die Mieter?. In: wa.de vom 1. Oktober 2019.
- ↑ Frank Osiewacz: Vor Abriss an der Ritterpassage: Rätsel um Ankermieter fürs „B-tween“. In: wa.de vom 15. Januar 2020.
- ↑ Frank Osiewacz: Mehr Büros, weniger Handel: So soll das "B-tween" funktionieren. In: wa.de vom 10. März 2020.
- ↑ Frank Osiewacz: Rätselraten statt Eröffnung: Wird das „B-tween“ überhaupt noch gebaut?!. In: wa.de vom 1. September 2020.
- ↑ Frank Osiewacz: Klagen über Corona: „B-tween“ kommt nicht von der Stelle. In: wa.de vom 25. Dezember 2020.
- ↑ Andreas Wartala: Überraschung: Beim B-Tween wird (nun doch) vieles ganz anders!. In: wa.de vom 25. Juni 2021.
- ↑ Ritterpassage: Es geht endlich weiter! Das soll bis 2024 passieren. In: wa.de vom 6. Dezember 2021 [Memento im Internet Archive].
- ↑ 14,0 14,1 Frank Osiewacz: Aus nach 24 Jahren: Ritterpassage wird bis Jahresende abgerissen. In: wa.de vom 19. August 2022.
- ↑ Frank Osiewacz: Ritterpassage wegen Corona dicht - „Vertigo“ zieht aus. In: wa.de vom 30. März 2021.
- ↑ Frank Osiewacz: Der Ritterpassage geht‘s an den Kragen - Das Dach ist weg. In: wa.de vom 16. September 2022.
- ↑ Frank Osiewacz: Westlicher Teil der Ritterpassage „pulverisiert“. In: wa.de vom 19. November 2022 [Memento im Internet Archive].
- ↑ Frank Osiewacz: Wie geht es an der Ritterpassage weiter? „B-Tween“-Investor und Architekten streiten. In: wa.de vom 17. September 2023 [Memento im Internet Archive].
- ↑ Frank Osiewacz: Dritte Fassade fürs „B-tween“ in Hamm - Teilweise neue Planung. In: wa.de vom 11. Oktober 2023.
- ↑ Frank Osiewacz: „B-tween“-Neubau: Millionenprojekt schreitet voran – „Ab jetzt nur noch nach oben“. In: wa.de vom 11. Juli 2025.