Abele von Rinhe(ren) und seine Frau Almudis verkaufen am 20. November 1290 dem Zisterzienserinnenkloster in Hamm (später: Kloster Kentrop) eine Rente aus ihrem Haus (in Hamm), die auf Michaelis (29. September) zahlbar ist.

Kloster Kentrop, Kirche und Vorderseite eines Klosterflügels (1809)

Als Zeugen treten die folgenden Ratsherren von Hamm - sie siegeln die Urkunde mit dem Stadtsiegel:

  • Gerwin Hering
  • Johannes de Kamene
  • Joahnnes Themonius
  • Ditmarus Achtdengeldehus
  • Herman Lorinc
  • Hermannus Lufus (?)
  • Godde de b'ge (Berge oder Bögge?)
  • Godefried de b'ge (Berge oder Bögge?)
  • Everhardus de h've
  • Johannes de osthove
  • Lubbertus dei Voss (?)

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache abgefasst und wird nach WUB Band 7 (S. 1027) zitiert: [1]

Nos Gerwinus Hering, Johannes de Kamene, Johannes Themonis, Ditmarus Achterdengeldehus, Hermannus Lorinc, Hermannus Luscus, Godde de Berge, Godefridus de Berge, Flos, Everhardus de Herne, Johannes de Osthove et Lubertus dictus Voz presentium protestatione innotescere volumus universis, quod Abele de Rinhere et Almudis uxor eiusdem in nostra presentia constituti mentis et corporis conpotes recognoverunt, quod conventus sanctimonialium in Hammone Cisterciensis ordinis ex emptione legitima ex eorum area sive domicilio, quod wicbilde dicitur, sex solidorum redditus hereditarie percipient in festo beati Michahelis anno quolibet persolvendoş. In huius recognitionis evidens testimonium presentem recognitionem et eius conscriptum karactere sigilli nostri opidi fecimus communiri. Actum et datum anno Domini M.CC. nonagesimo, feria secunda ante festum beate Katerine virginis.

Übersetzung

Übertragen ins Deutsche lautet der Urkundentext wie folgt:

Wir, Gerwinus Hering, Johannes von Kamen (Kamene), Johannes Themonis, Ditmarus Achterdengeldehus, Hermannus Lorinc, Hermannus Luscus, Godde von Berge, Godefridus von Berge, Flos, Everhardus von Herne, Johannes von Osthove und Lubertus, genannt Voz, wollen durch dieses Schreiben allen kundtun, dass Abele von Rhynern (Rinhere) und seine Ehefrau Almudis in unserer Anwesenheit bei vollem Verstand und körperlich fähig anerkannt haben, dass der Konvent der Nonnen in Hamm des Zisterzienserordens aus einem rechtmäßigen Kauf von ihrem Hof oder Haus, das "Wicbilde" genannt wird, einen erblichen jährlichen Ertrag von sechs Schillingen erhält. Dieser Betrag ist jedes Jahr am Fest des heiligen Michael (29. September) zu zahlen.

Zum eindeutigen Zeugnis dieser Anerkennung und ihrer schriftlichen Fassung haben wir diese Urkunde mit dem Siegel unserer Stadt bekräftigen lassen.

Geschehen und gegeben im Jahre des Herrn 1290, am zweiten Wochentag vor dem Fest der heiligen Jungfrau Katharina (24. November).

Datierung

Die lateinische Jahreszahl "m cc nonag." der Urkunde ist zu 1290 aufzulösen. Die Wendung "fia Scda an festu bt. Katine vg." verweist auf den Montag vor dem Hochfest der heiligen Katharina. Das Hochfest wird am 25. November begangen, der im Jahr 1290 auf einen Samstag fällt, sodass das Datum der Urkunde der 20. November 1290 ist.

Bemerkungen

In der Urkunde wird Gerwin Hering als erster in der Reihe der Urkundenaussteller genannt. Diese stellen, da sie das Siegel der Stadt nutzen, notwendig den Rat der Stadt Hamm dar. Die erste Position in Namensreihe ist dabei stets dem Bürgermeister vorbehalten, so dass Gerwin Hering hier als Bürgermeister für das Jahr 1290 angenommen werden muss.

Quellen

  • Kindlinger: Zisterzienserinnenkloster Kentrop bei Hamm (Abschriften von Urkunden aus dem Klosterarchiv), Nr. 2119, pag. 67 [2]

Literatur

  • Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
  2. als Digitalisat einsehbar unter www.archive.nrw.de