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Urkunde 1288 März 28

Aus HammWiki

Am 28. März 1288 verabreden sich der Kölner Erzbischof Siegfried und Graf Ludwig von Arnsberg dahingehend, einerseits ihren Streit über das Gogericht Wicke durch Schiedsrichter entscheiden zu lassen und andererseits sich gegen ihre Feinde, namentlich den Grafen von der Mark, wechselseitig Beistand zu leisten.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach WUB Band 7 (S. 975-976) zitiert: [1]

Nos Syfridus Dei gratia sancte Coloniensis ecclesie archiepiscopus sacri imperii per Ytaliam archicancellarius notum facimus universis presentes literas inspecturis, quod cum nobilis vir Ludewicus) comes de Arnesberg fidelis et amicus noster nobis super judicio Wicke, quod vulgariter gogerichte de Wicke dicitur, quod ad nos et ecclesiam nostram pleno jure dicebamus et dicimus pertinere, exorta guerra inter nos et nobilem virum E(verhardum) comitem de Marka movisset et moveret questionem, de communi voluntate et consensu utriusque nostrum hinc inde assumpsimus dilectos in Christo W(icboldum) scolasticum et Johannem de Rennenberg electum in choriepiscopum ecclesie Coloniensis, nobilem virum Johannem dominum de Bilstene marscalcum nostrum Westfalie ac Hunoldum de Plettenbracht fideles nostros, in quos pure et simpliciter super dicto judicio compromisimus et compromittimus, promittentes bona fide, quod quicquid predicti quatuor inter nos et dictum.. comitem super judicio predicto pronuncia- verint, statuerint et ordinaverint in amicitia vel in jure, tenebimur inviolabiliter facere et observare, Et quia idem nobilis fidelis ecclesie Coloniensis fratribus et liberis studio clericali deditis oneratus existit, cupientes eundem nobilem eiusdem precibus studiose ab huiusmodi onere relevare, promittimus, quod pro uno de liberis suis in ecclesia maiori et pro fratre suo in ecclesia sancti Gereonis civitatis Coloniensis preces nostras favorabiliter dirigemus, quamprimum ad hoc optulerit se facultas, nec ab huiusmodi precibus desistemus, quousque debitum sortiantur effectum. Et quia idem comes propter favorem et gratiam, quam sibi facimus et ostendimus in premissis, ab omni servitio.. comitis de Marka et aliorum inimicorum nostrorum et ecclesie Coloniensis, in quantum contra nos et ecclesiam nostram Coloniensem huiusmodi servitium se extendit vel extendere poterit, promisit fideliter et constanter abstinere, nec aliquid contra nos et ecclesiam Coloniensem durante guerra predicta attemptare, promisimus et promittimus eidem .. comiti viceversa, quod si propter hoc idem. . comes de Arnesberg indignationem seu inimicicias .. comitis de Marka et aliorum inimicorum nostorum incurrerit et ipsum invaserint, nos eidem .. comiti fideliter assistemus et ipsum juvabimus contra ipsos. Idem etiam.. comes nobis assistet viceversa. In cuius rei testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum anno Domini M.CC.LXXX. octavo, feria tercia post festum diem Pasche.

Übersetzung

Die Übersetzung des Urkundentextes in die deutsche Sprache lautet wie folgt:

Wir, Siegfried, von Gottes Gnaden Erzbischof der heiligen Kölner Kirche und Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches in Italien, machen allen, die dieses Schreiben sehen, kund, dass, da der Edle Herr Ludwig, Graf von Arnsberg (Arnesberg), unser Getreuer und Freund, uns gegenüber in dem Krieg, der zwischen uns und dem Edlen Herrn Everhardus, Graf von der Mark, entstanden war, eine Klage über das Gericht Wicke, das im Volksmund Gogericht zu Wicke genannt wird, vorgebracht hatte und noch immer vorbringt – ein Gericht, das nach unserer Aussage und Überzeugung mit vollem Recht zu uns und unserer Kirche gehört –, wir aus dem gemeinsamen Willen und der Zustimmung von uns beiden unsere in Christus geliebten Wicboldus, Scholastiker, und Johannes von Rennenberg, erwählter Chorbischof der Kölner Kirche, sowie den Edlen Herrn Johannes, Herr von Bilstein (Bilstene) und unser Marschall von Westfalen, und Hunoldus von Plettenberg (Plettenbracht), unsere Getreuen, als Schiedsrichter eingesetzt haben.

Wir haben uns diesen vier Personen in Bezug auf das besagte Gericht rein und einfach unterworfen und versprechen in gutem Glauben, dass wir alles, was die vorgenannten vier zwischen uns und dem besagten Grafen über das vorgenannte Gericht aussprechen, festlegen und anordnen werden, sei es freundschaftlich oder rechtlich, unwiderruflich ausführen und einhalten werden.

Und weil derselbe edle Getreue der Kölner Kirche mit Brüdern und Kindern belastet ist, die sich dem Klerikerstand widmen, wollen wir denselben Edlen auf seine Bitten hin von dieser Last entbinden. Wir versprechen, dass wir uns für einen seiner Söhne in der Hauptkirche und für seinen Bruder in der Kirche des heiligen Gereon in der Stadt Köln (Coloniensis) befürwortend einsetzen werden, sobald sich die Gelegenheit dazu bietet, und wir werden von diesen Bitten nicht ablassen, bis sie den gebührenden Erfolg erzielen.

Und weil derselbe Graf uns aufgrund der Gunst und Gnade, die wir ihm in den vorgenannten Angelegenheiten erweisen und zeigen, treu und beständig versprochen hat, sich von jeglichem Dienst für den Grafen von der Mark und andere unsere Feinde und die der Kölner Kirche fernzuhalten, soweit sich ein solcher Dienst gegen uns und unsere Kölner Kirche richtet oder richten könnte, versprechen wir und verpflichten uns umgekehrt demselben Grafen: Wenn er deswegen die Missgunst oder Feindschaft des Grafen von der Mark und anderer unserer Feinde auf sich zieht und sie ihn angreifen, werden wir demselben Grafen treu beistehen und ihn gegen sie unterstützen. Derselbe Graf wird uns umgekehrt ebenfalls beistehen.

Zum Zeugnis dessen ist unser Siegel an dieses Schreiben angebracht.

Gegeben im Jahre des Herrn 1288, am dritten Wochentag nach dem Osterfest.

Literatur

  • Joh. Suibert Seibertz: Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen. Erster Band. 799-1300. Arnsberg 1839
  • Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901
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