Urkunde 1253 Dezember 13
Am 13. Dezember 1253 verzichtet Hermann von Blumenstein auf seine Ansprüche an den Gütern, die der Onkel seiner Mutter, Herr Walther Vogt von Soest, zur Stiftung des Klosters Welver eingesetzt hat. Unter den Beteiligten findet sich auch Walter von Dolberg, der Burgmann auf Burg Mark war.
Wortlaut
Nach Seibertz (S. 347-349) lautet die Urkunde wie folgt:
In nomine sancte et indiuidue trinitatis. Ego Hermannus de blomenstein necdum adhuc miles. nec legitime uxoratus. Omnibus hanc litteram uidentibus eternam in domino salutem. Ad amputandam cuiuslibet dubietatis calumpniam statuit discretorum prudentia. ut gesta hominum ne nube obliuionis inuoluantur. scriptis. sigillis. et testibus roborentur. Nouerint igitur presentes et posteri quod ego controuersiam cum monasterio monialium in weluerburg ordinis Cysterciensis pro tempore habui super quibusdam bonis que a domino meo Walthero pie memorie aduocato Susatensi. Auunculo matris mee pro quadam summa pecunie titulo emptionis comparauerat et possedit. Sed ego quia huic emptioni non consenseram. nec juri meo quod in hiis bonis habere uidebar cesseram claustrum impetiui. presertim cum heres legitimus eorundem essem bonorum. nullo existente coherede. Quod cum fieret. viri honesti se interponentes efficaciter me commonebant quatinus pro reuerentia domini nostri iesu christi eiusque pie matris Marie. et religione earundem monialium, et pro salute tam anime mee quam domini mei Aduocati ab hac impetitione cessarem, quod et feci. Demum pro bono pacis et concordie ordinatum est. quod ego triginta et duas marcas legalium denariorum a claustro recepi. ita ut contractum emptionis ratum habens. iurique meo quod uidebar habere cedens. nullam umquam super hiis bonis eidem claustro mouerem questionem. sed potius circa eius intenderem promotionem. Quocirca prefata bona in weluereburg sita. et aream in qua claustrum sub honore sancte Marie virginis gloriose nato eius largiente est constructum. cum pertinentiis suis. Humbraeth cum agris cultis et incultis. predium in clothingen, cum decima et pertinentiis suis. domum in Scethingen cum pertinentiis suis. Proprietatem cuiusdam domus in Sveue, molandinumque ibidem situm cum pertinentiis suis. et cetera omnia ubicunque locorum sunt sita. In agris uidelicet cultis et incultis. siluis. pratis. pascuis aquis. aquaruinque decursibus. viis. inuiis. que idem conuentus in Weluereburg a domino meo aduocato titulo emptionis legitime comparauit, cum habitione rati domino nostro iesu christo eiusque pie matri Marie in Weluereburg patrone. sincere obtuli. ratum habens huius emptionis contractum, actioni et impeticioni totaliter cedendo. et quicquid iuris in eisdem bonis uidebar habere. Susatie in domo burgensium uoluntarie et sollempniter renuntiaui. eadem bona proprietario iure claustro iam dicto assignans libere et quiete perhenniter possidenda. presentibus et mediantibus affectuose nobilibus uiris et dominis Conrado burgrauio. Ionatha de ardey, Conrado de Godenberg. Walthero de duleberg. Heinrico Sculteto colon. marscalco, Godefrido de mescede. Heinrico de medrike militibus. Hildegero surdo, et Wichmanno de thunne. magistris consulum Susatensium. Radolfo fernere. et Godescalco fratre suo. Wichmanuo Suelyngo et consulibus ibidem uniuersis. Post hec in judicio liberorum quod uulgo frigedinch. dicitur omni juri meo quod in eisdem bonis uidebar habere publice cedens. et hec cessio uti moris est. et ut id fieri decebat. sententia seculari est confirmata. Ceterum promisi quod claustro predicto de eisdem bonis ubi necessitas exigeret warandiam prestare. et si aliquis ipsa bona nomine hereditarii juris impetere attemptaret quod fideliter me obponerem et talem injuriam pro posse meo fieri prohiberem. Ad huius uero rei euidentiam pleniorem ut hec mea cessio publice facta rata in euum permaneat et inconuulsa. et ne aliquis heredum meorum imposterum aut persona aliqua occasione quauis eam presumat irreuerenter immutare presentem paginam quia sigillum proprium non habeo petiui obnixe sigillis roborari nobilium dominorum predictorum Conradi uidelicet burcgrauii. Ionathe de ardey. Conradi de Godenberg. Waltheri de duleberg. Heinrici Sculteti colon. marscalci. Consulum Susatensium. Castellanorum et Burgensium in wlfhagen. Datum Susati. Acta sunt hec ibidem anno gratie M. CC. quinquagesimo tercio. Indictione XI. in die sancte Lucie virg. et mart. Huius rei testes sunt cum hiis quos superius inseruimus. Wigerus rector ecclesie in Weluereburg. Bertoldus sacerdos ibidem. Theodericus miles de Honroth. Heinricus conuersus et domina Acela abbatissa in weluereburg. et totus ibidem conuentus. et alii quam plures tam clerici quam Laici quam ordinis diuersi uiri religiosi.
Übersetzung
Übersetzt ins Deutsche lautet die Urkunde wie folgt:
Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit. Ich, Hermannus von Blomenstein (Blomenstein), noch nicht Ritter und nicht rechtmäßig verheiratet, entbiete allen, die dieses Schreiben sehen, ewiges Heil im Herrn.
Um den Einspruch jeglichen Zweifels zu unterbinden, hat die Klugheit Weiser bestimmt, dass die Taten der Menschen, damit sie nicht durch die Wolke der Vergessenheit verhüllt werden, durch Schriften, Siegel und Zeugen bekräftigt werden müssen.
Mögen daher die Gegenwärtigen und die Nachkommen wissen, dass ich eine Zeit lang Streit hatte mit dem Kloster der Nonnen in Welver (welverburg) des Zisterzienserordens, wegen gewisser Güter, die das Kloster von meinem Herrn Waltherus seligen Angedenkens, Vogt von Soest (Susatensi), dem Onkel meiner Mutter, für eine gewisse Geldsumme durch Kauf erworben und besessen hatte. Ich aber, weil ich diesem Kauf nicht zugestimmt und mein Recht, das ich an diesen Gütern zu haben schien, nicht abgetreten hatte, habe das Kloster angefochten, zumal ich der rechtmäßige Erbe derselben Güter war, ohne dass es einen Miterben gab.
Als dies geschah, haben sich ehrenhafte Männer wirksam eingesetzt und mich ermahnt, dass ich aus Ehrfurcht vor unserem Herrn Jesus Christus und seiner frommen Mutter Maria und aus Respekt vor dem Orden derselben Nonnen und zum Heil sowohl meiner Seele als auch der Seele meines Herrn Vogtes von dieser Anfechtung ablassen sollte, was ich auch tat.
Schließlich wurde zum Wohle des Friedens und der Eintracht vereinbart, dass ich zweiunddreißig Mark rechtmäßiger Pfennige vom Kloster erhielt, unter der Bedingung, dass ich den Kaufvertrag als gültig anerkannte, mein Recht, das ich zu haben schien, abtrat und niemals eine Frage wegen dieser Güter an dasselbe Kloster richten würde, sondern vielmehr auf seine Förderung bedacht sein würde.
Daher habe ich die vorgenannten Güter, gelegen in Welver (weluereburg), und das Gelände, auf dem das Kloster zu Ehren der glorreichen Jungfrau Maria durch die Freigebigkeit ihres Sohnes errichtet wurde, mit seinen Zugehörigkeiten; Humbraeth mit bebauten und unbebauten Feldern; das Gut in Klotingen (clothingen) mit seinem Zehnten und seinen Zugehörigkeiten; das Haus in Scethingen mit seinen Zugehörigkeiten; das Eigentum eines gewissen Hauses in Schwefe (Sveue) und die dort gelegene Mühle mit ihren Zugehörigkeiten; und alle anderen Güter, wo auch immer sie liegen, nämlich in bebauten und unbebauten Äckern, Wäldern, Wiesen, Weiden, Gewässern und Wasserläufen, Wegen und unzugänglichen Wegen, die derselbe Konvent in Welver (Welverburg) von meinem Herrn Vogt rechtmäßig durch Kauf erworben hat, mit einem gültigen Recht, unserem Herrn Jesus Christus und seiner frommen Mutter Maria, der Patronin in Welver (Welverburg), aufrichtig übergeben. Ich habe diesen Kaufvertrag als gültig anerkannt, bin vollständig von Klage und Anfechtung zurückgetreten und habe auf alles Recht, das ich an denselben Gütern zu haben schien, in Soest (Susatie) im Haus der Bürger freiwillig und feierlich verzichtet, indem ich dieselben Güter dem bereits genannten Kloster zum freien und ruhigen ewigen Besitz zuwies, in Anwesenheit und durch die liebevolle Vermittlung der Edelmänner und Herren Conradus, Burggraf, Jonathas von Ardey, Conradus von Godenberg, Waltherus von Duleberg, Heinrich, Schultheiß der Kölner (colon) Marschälle, Godefridus von Meschede (mescede), Heinrich von Medrike, Rittern, sowie Hildegerus Surdus und Wichmannus von Thunne, Meistern der Räte von Soest (Susatensium), Radolfus Ferner, und seines Bruders Godescalcus, Wichmannus Suelyng und allen Räten daselbst.
Danach habe ich im Gericht der Freien, das im Volksmund Freiding (frigedinch) genannt wird, öffentlich auf all mein Recht, das ich an denselben Gütern zu haben schien, verzichtet. Und diese Abtretung ist, wie es Sitte ist und wie es sich gehörte, durch ein weltliches Urteil bestätigt worden.
Ferner versprach ich, dass ich dem vorgenannten Kloster an denselben Gütern, wo die Notwendigkeit es erfordern würde, Gewährleistung leisten würde und, sollte jemand versuchen, dieselben Güter im Namen des Erbrechts anzutasten, dass ich mich treu widersetzen und ein solches Unrecht nach Kräften verhindern würde.
Zur volleren Offenlegung dieser Sache, damit diese meine öffentlich gemachte Abtretung auf ewig gültig und unerschütterlich bleibe und damit keiner meiner Erben in Zukunft oder irgendeine Person aus irgendeinem Grund es wagt, sie ehrfurchtslos zu ändern, habe ich, weil ich kein eigenes Siegel besitze, inbrünstig darum gebeten, dieses Schreiben durch die Siegel der vorgenannten Edelmänner zu bekräftigen, nämlich des Burggrafen Conradus, des Jonathas von Ardey, des Conradus von Godenberg, des Waltherus von Duleberg, des Heinrich, Schultheiß der Kölner Marschälle, der Räte von Soest (Susatensium), der Kastellane und Bürger in Wlfhagen.
Gegeben zu Soest (Susati). Dies geschah daselbst im Jahre der Gnade 1253, in der 11. Indiktion, am Tag der heiligen Jungfrau und Märtyrerin Lucia.
Zeugen dieser Sache sind, zusätzlich zu denen, die wir oben eingefügt haben:
Wigerus, Rektor der Kirche in Welver (Weluereburg)
Bertoldus, Priester daselbst
Theodericus, Ritter von Honroth
Heinrich, Konverse
und Domina Acela, Äbtissin in Welver (welverburg)
und der gesamte Konvent daselbst
und sehr viele andere, sowohl Geistliche als auch Laien als auch Ordensleute verschiedener Art.
Literatur
- Joh. Suibert Seibertz: Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen. Erster Band. 799-1300. Arnsberg 1839