Am 16. Juni 1335 schenkt Graf Adolf von der Mark der Stadt Hamm eine Wiese, um dort eine Ziegelei errichten zu können.

Wappen der Grafen von der Mark

Urkundentext

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach der u.a. Quelle zitiert:

Nos Adolphus Comes de Marka, ad universorum notitiam, praesens scriptum intuentium cupimus pervenire, quod cum consensu ac plena deliberatione Margarete collateralis nostrae, Engelberti et Adolphi natorum nostrorum et omnium heredum nostrorum, contulimus et donamus per praesentes, in honorem Sancti Georgi, dilectis nostris oppidanis in Hammone, quoddam pratum dictum Rysseberen Wysch, et tantum terrae arabilis adjacentis dicto prato, in seminibus Mensuram sigilinis capientis, ubi domus et formax laterum construantur, et ibidem lateres praeparentur et reponantur, item tantum de aespitibus vulgariter dictis Torefh et Harene, secundum indigentiam et utilitatem praemissorum, perpetus tenenda et habenda, in horum omnium praemissorum Testimonium, sigillum nostrum pro nobis et heredibus nostris antedictis duximus praesentibus apponendum. Datum in Cratino Viti et Modesti Martyrum, anno domini Millesimo CCC XXX quinto.

Übersetzung

Übersetzt ins Deutsche lautet der Urkundentext wie folgt:

Wir, Adolf, Graf von der Mark, wünschen, dass es zur Kenntnis aller gelangt, die dieses gegenwärtige Schreiben sehen:

Wir haben mit Zustimmung und nach voller Beratung unserer Gemahlin Margarete, unserer Söhne Engelbert und Adolf sowie all unserer Erben, hiermit zu Ehren des Heiligen Georg unseren geliebten Bürgern in Hamm eine Schenkung gemacht und übertragen:

Ein gewisses Wiesenstück, genannt Rysseberen Wysch, und so viel angrenzendes Ackerland, das eine Scheffelmenge (Maß) Getreide fassen kann. Dort sollen ein Haus und ein Ziegelofen gebaut werden, und dort sollen Ziegel hergestellt und gelagert werden.

Ebenfalls schenken wir ihnen Torf und Heide (genannt Torfh und Harene) in der Menge, wie es für den Bedarf und die Nützlichkeit der vorgenannten Zwecke erforderlich ist. All dies soll auf ewig gehalten und besessen werden.

Zum Zeugnis all dieser vorgenannten Punkte haben wir unser Siegel für uns und unsere vorgenannten Erben an dieses Schreiben anbringen lassen.

Gegeben am Tag nach den Märtyrern Vitus und Modestus (16. Juni), im Jahre des Herrn Eintausenddreihundertfünfunddreißig (1335).

Bemerkung

Die Urkunde stellt nach aktuellem Stand (Oktober 2025) die erste Erwähnung einer Ziegelei in Hamm dar.

Quelle

Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen, Nichtstaatlkiches Schriftgut, Archivalische Sammlungen, Manuskripte, MSC VI (Neue Archivalische Sammlung), A 10 Bd. VI, Abschriften von Urkunden aus der Grafschaft Mark und der Reichsstadt Dortmund, Bd. 3

Siehe auch