Urkunde 1319 September 21

Der Ritter Bernd Bitter tritt am 21. September 1319 für ein Jahr mit neun Gepanzerten in den Dienst der Stadt Dortmund, vor allem gegen Hermann Sli und Hermann von Wederen. Eine Unterstützung der Dortmund in Konflikten mit dem Grafen von der Mark wird von Bitter ausgeschlossen.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach Rübel (S. 149-150) zitiert: [1]
Pateat universis et singulis presentes literas visuris et audituris, quod ego Bernardus dictus Bitter, miles, obligatus sum et confederatus data fide mea et prestito iuramento ad infrascripta discreits vis consulibus et universis civibus Tremoniensibus ad auxiliandum et assistendum ipsis cum novem toracibus mihi adiunctis et totidem famulis a data presentium ad unius anni circulum contra omnes et singulos nunc ipsorum inimicos et quos infra dictum terminum ipsos impugnare contigerit et specialiter contra Hermannum Sli, militem, Hermannum de Wederen, famulum, et omnes eorum in hac parte complices presentes vel futuros non solum ad unum annum, sed quanto tempore ipsa discordia duraverit et que ex illa poterit suboriri sub meis periculis et expensis, nam si aliquod dampnum incurrerem in personis vel in rebus, hoc mihi vel mee familie dicti cives in nullo restaurabunt, conditionibus hiis adiecti, si caperem aliquos cum meis, dicits civibus non presentibus, extunc ipsi cives habebunt medietatem exactionum de captivis, sed quantita esactionum erit ad consulum voluntatem, exactiones etiam que "dinctal" dicuntur, ipsis mediatim attinebunt, sed civibus presentibus quidquid in expeditione captum fuerit, erit in consulum potestate. Item qualecumque dampnum me facere contingeret illis, qui non essentvium inimici, de hoc ego cum meis respondebo, etiam dicti cives de emulis meis, si quos specialiter habui vel habuero, se non intromittent nec obligati sunt ad aliquam dampnorum refusionem ipsis faciendem. Insuper, quandocumque dictis consulibus et civibus convenerit compositio, illam, qualiscumque fuerit, cum mihi adiunctis promitto sustinere. Preterea, si finis omnibus discordiis aliqui de familia mea vellent ipsos cives super aliquibus inculpare, quod tamen esse non debet, de illis ego promitto respondere. Item, contra venerabiles in Christo patres dominum episopum Coloniensem episopum Monasteriensem et nobilem virum comitem de Marca dictis civibus non assistam, attamen si alique discordie inter ipsos surrexerint, ipsorum civium melius, ubi potero, promovebo. Insuper, si ego, quod absit, medio tempore discordie decederem, extunc Engelbertus de Mechelin, filius sorois mee, et Engelbertus Bitter, filius fratris mei, vices meas in predictis plenarie supplebunt modis omnibus et condicionibus supradictis, prout hoc data fide et prestitis iuramentis promiserunt. In quorum omnium testimonium sigillum meum ex certa scientia mea presentibus literis est appensum. Actum et datum die beati Mathei apostoli anno domini 1319.
Übersetzung
Allen und jedem, die dieses Schreiben sehen oder hören, sei kundgetan, dass ich, Bernardus, genannt Bitter, Ritter, mich mit meinem gegebenen Treueversprechen und geleisteten Eid für das Folgende verpflichtet und verbunden habe gegenüber den ehrenwerten Ratsherren und allen Bürgern von Dortmund: ihnen beizustehen und zu helfen mit neun mir zugeordneten Bewaffneten und ebenso vielen Knechten, vom Datum dieses Schreibens an für die Dauer von einem Jahr. Dies gilt gegen alle und jeden ihrer gegenwärtigen Feinde und gegen diejenigen, die sie innerhalb der besagten Frist angreifen sollten, insbesondere gegen Hermann Sli, Ritter, Hermann von Wederen, Knappe, und alle ihre Komplizen, die sie in dieser Sache jetzt oder künftig haben mögen.
Ich verpflichte mich nicht nur für ein Jahr, sondern für die gesamte Zeit, die der besagte Streit andauert und sich daraus entwickeln könnte, auf mein eigenes Risiko und meine eigenen Kosten. Wenn ich oder meine Familie in dieser Sache Schaden an Personen oder Gütern erleiden sollten, werden mir die besagten Bürger dies in keiner Weise ersetzen.
Folgende Bedingungen werden hinzugefügt: Wenn ich mit den Meinen jemanden gefangen nähme, ohne dass die besagten Bürger anwesend wären, dann werden die Bürger die Hälfte der Lösegelder von den Gefangenen erhalten. Die Höhe des Lösegeldes wird dabei nach dem Willen der Ratsherren bestimmt. Auch die Abgaben, die „Dinctal“ genannt werden, werden ihnen zur Hälfte zustehen. Wenn aber die Bürger anwesend sind, wird alles, was im Feldzug erbeutet wird, in der Gewalt der Ratsherren sein.
Ebenso: Welchen Schaden auch immer ich jenen zufügen sollte, die nicht ihre Feinde sind, dafür werde ich mit den Meinen einstehen. Auch werden sich die besagten Bürger nicht in meine eigenen Feindschaften einmischen, falls ich diese habe oder haben werde, noch sind sie verpflichtet, mir dafür irgendeinen Schadenersatz zu leisten.
Ferner verspreche ich, wann immer sich die besagten Ratsherren und Bürger auf eine Vereinbarung einigen, diese, wie auch immer sie sei, mit den mir zugeordneten Bewaffneten zu unterstützen. Zudem, wenn am Ende aller Streitigkeiten jemand aus meiner Familie die Bürger wegen irgendetwas belangen wollte, was jedoch nicht sein sollte, dann verspreche ich, dafür einzustehen.
Ebenso werde ich den besagten Bürgern nicht gegen die ehrwürdigen Väter in Christus, den Bischof von Köln und den Bischof von Münster, und den edlen Herrn Graf von der Mark beistehen. Jedoch, wenn irgendwelche Streitigkeiten zwischen ihnen aufkommen sollten, werde ich die Belange der Bürger, wo ich kann, am besten fördern.
Überdies, falls ich, was Gott verhüten möge, während des Streites sterben sollte, dann werden Engelbert von Mechelin, der Sohn meiner Schwester, und Engelbert Bitter, der Sohn meines Bruders, meine Stelle in den vorgenannten Dingen in jeder Hinsicht und unter den oben genannten Bedingungen vollständig übernehmen, so wie sie es mit gegebenem Treueversprechen und geleistetem Eid versprochen haben.
Zum Zeugnis all dessen ist mein Siegel mit meinem sicheren Wissen an dieses Schreiben gehängt.
Geschehen und gegeben am Tage des Heiligen Matthäus, Apostel, im Jahre des Herrn 1319.
Literatur
- Rübel, Karl: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881
Siehe auch
Anmerkungen
- ↑ Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881, S. 149-150