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Urkunde 1303 März 17

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Der Abt Heinrich zu Werden verspricht am 17. März 1303 sich dem Spruch des Schiedsgerichts unterwerfen zu wollen, das über seinen Streit mit Dortmund entscheidet. In der Urkunde wird sowohl Graf Eberhard von der Mark als auch die Stadt Hamm erwähnt.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach Rübel (S. 197-199) zitiert: [1]

Nos Henricus dei gratia abbas monasterii Werdinensis, notum facimus universis presentes literas inspecturis et publice declaramus, quod cum inter nos et amicos nostros ex parte una et discretos viros consules et universitatem opidi Tremoniensis ex altera ratione Wilhelmi famuli nostri per eosdem opidanos decapitati et quorundam bonorum extra iudicium nobilis viri domini Everhardi comitis de Marka per eos deductorum discordia fuisset exorta, dicta discordia in hunc modum extitit reformata, didelicet, quod nos elegimus pro parte nostra quatuor discretos viros scilicet Engelbertum de Herborne, Theodericum de Wickede, Theodericum dictum Vridach et Arnoldum de Didinchove milites, dicto vero opidani pro parte sua alios quatuor de ipsorum coopidanis eligent, quos voluerint, et insuper duos superiores, qui overmanne dicuntur, ab utraque parte elegimus, videlicet nos pro nobis dominum Antonium de Scedinghen militem seniorem, dicti vero opidani Albertum de Palsode, opidianum Susaciensem in compositores ad huiusmodi discordiam reformandam, quibus octo compositores et duobus superioribus ab utraque parte nostrum constitutis dedimus plenariam potestatem ordinandi inter nos hincinde firmam conpositionem in amicitia et in iure, secundum quod sibi viderint expedire, et illam amicitiam vel ius dicti conpositores et superiores tenentur ante festum pasche proxime ordinare seu pronunciare, nisi de consensu communi nostrum ulterius prorogetur, et quicquid inter nos ordinaverint seu pronunciaverint, tenemur ex utraque parte firmiter observare, si vero, quod absit, aliquem superiorum predictorum morte captivitate vel gravi infirmitate impediri contingeret, quominus dicte ordinationi posset interesse, quelibet pars nostrum unum probum virum videlicet nos probum militem et dicti opidani probum opidanum de Susato loco absentis poterimus hincinde subrogare, et per hoc discordia predicta totaliter, et quicquid ex ea secutum est, sopita manebit et sedata, promittimus insuper omnia premissa firmiter observare et adimplere, constituentes nichilominus ad maiorem firmitatem premissorum strenuos viros dominos Theodericum dominum de Volmestene, Engelbertum de Herborne, Theodericum de Wickede, Theodericum de Limborg, Albertum de Vresendorp, Johannem de Rura, Arnoldum de Didinchoven, Sobbonem de Altena, Randolfum dictum Hake, Godefridum dictum Schluch, Theodericum dictum Vridach, milites, et Albertum de Hurde, qui se pro nobis in solidum obligantes fide data promiserunt sub pena ducentarum marcarum monete dictis opidanis, quod si dictam ordinationem seu compositionem per eosdem factum non servaverimus, extunc postquam dicti fideiussores moniti fuerint, opidium Tremoniende sub firmis treugis recuritate et conductu dictorum opidanorum intrabunt ad iacendum, non necessuri, nisi de dicits ducentis marcis predicitis opidanis fuerit satisfactum. Promiserunt etiam iidem opidani nobis similiter vice versa, omnia supradicta se firmiter servaturos, constituentes pro se fideiussores discretos viros Henricum Longum, Henricum de Wickede, Theodericum Juvenem, Nicolaum de Ponte, Arnoldum de Hove, Gervinum de Smithusen, Arnoldum dictum Winter, Henricum de Haghen, Ecbertum de Rode, Gotscalcum de Wickede, Albertum dictum Beio, Hermannum de Redinchusen ipsorum coopidanos, qui simili modo se nobis obligaverunt in solidum fide data sub dicta pena ducentarum marcarum, quod si dicti opidani Tremonienses premissa violaverint, extunc incidant in penam predictam, et quando super hoc moniti fuerint, opidum de Hammone intrabunt ad iacendum sub firmis trengis domini Everhardi comitis predicti et sucuritate nostra, non recessuri, quosque nobis de dicta summa fuerit satisfactum. Quod si in satisfaciendo de dicta pecunia neggligentia aliqua, quod absit, incideret, dicta compositio nichilominus in sua firmitate manebit, dicta etiam compositione consumata et finita fideiussores hincinde ab onere fideiussionis quiti erunt et soluti, et littere presentes nullius erunt momenti, fraus etiam et dolus exclusi sunt in omnibus supradictis. Condictum est etiam, quod adiutore nostri videlicet Rutgherus de Dunghelen et consanguinei eiusdem et Wilhelmi propter nos facere et dimittere volentes in dicta conpositione sunt inclusi. In quorum omnium testimonium et munimen sigillum nostrum ad causas, quia aliud ad presens apud nos non habemus, presentibus est appensum. Actum et datum anno domini 1302, dominica, qua cantatur letare. Superscripsionem: "et littere presentes nullius erunt momenti" approbamus.

Übersetzung

Die Urkunde hat ins Deutsche übertragen folgenden Wortlaut:

Wir, Henricus, von Gottes Gnaden Abt des Klosters Werden (Werdinensis), machen allen, die dieses Schreiben sehen, kund und erklären öffentlich, dass, da zwischen uns und unseren Freunden auf der einen Seite und den angesehenen Männern, den Räten und der Gesamtheit der Bürger der Stadt Dortmund (Tremoniensis) auf der anderen Seite, ein Streit entstanden war wegen Wilhelmus, unseres Knechtes, der von denselben Bürgern enthauptet wurde, und wegen gewisser Güter, die von ihnen außerhalb des Gerichtes des edlen Mannes, Herrn Everhardus, Graf von der Mark, weggeschafft wurden, dieser Streit auf folgende Weise beigelegt wurde:

Wir haben für unsere Seite vier angesehene Männer gewählt, nämlich die Ritter Engelbertus von Herbern (Herborne), Theodericus von Wickede, Theodericus, genannt Vridach, und Arnoldus von Didinchove. Die besagten Bürger haben für ihre Seite vier andere aus ihrer Mitte gewählt, wen sie wollten.

Zusätzlich haben wir von beiden Seiten zwei Oberste, die „Overmänner“ genannt werden, gewählt: wir für uns den älteren Ritter Herrn Antonius von Scheidingen (Scedinghen), und die besagten Bürger Albertus von Palsode, einen Bürger von Soest (Susaciensem). Ihnen, den acht Schlichtern und den zwei Obersten, die von beiden unserer Seiten eingesetzt wurden, haben wir die volle Macht gegeben, eine feste Regelung in Freundschaft und Recht zwischen uns zu treffen, so wie es ihnen angemessen erscheint.

Diese freundschaftliche Regelung oder dieses Recht sind die besagten Schlichter und Obersten verpflichtet, vor dem nächsten Osterfest zu ordnen oder zu verkünden, es sei denn, sie wird mit unserer beiderseitigen Zustimmung weiter verlängert. Was immer sie zwischen uns anordnen oder verkünden werden, sind wir auf beiden Seiten verpflichtet, fest einzuhalten.

Sollte es, was Gott verhüte, passieren, dass einer der vorgenannten Obersten durch Tod, Gefangenschaft oder schwere Krankheit verhindert ist, an der besagten Ordnung teilzunehmen, so kann jede unserer Parteien einen ehrbaren Mann anstelle des Abwesenden setzen: Wir einen ehrbaren Ritter, und die besagten Bürger einen ehrbaren Bürger aus Soest.

Dadurch soll der vorgenannte Streit und alles, was daraus folgte, vollständig beendet und beigelegt werden. Wir versprechen außerdem, all das Vorgenannte fest einzuhalten und zu erfüllen.

Zur größeren Sicherheit des Vorgenannten haben wir die mutigen Männer zu Bürgen bestimmt: die Ritter Theodericus, Herr von Volmarstein (Volmestene), Engelbertus von Herbern, Theodericus von Wickede, Theodericus von Limburg, Albertus von Vresendorp, Johannes von Rura, Arnoldus von Didinchoven, Sobbo von Altena, Randolfus, genannt Hake, Gotfrid (Godefridum), genannt Schluch, Theodericus, genannt Vridach, und Albertus von der Hurde.

Sie haben sich für uns gesamtschuldnerisch verpflichtet und durch einen Treueeid versprochen, unter der Strafe von zweihundert Mark Währung gegenüber den besagten Bürgern, dass sie, wenn wir die von ihnen getroffene Regelung oder Vereinbarung nicht einhalten, auf Mahnung hin in die Stadt Dortmund gehen und unter festem Waffenstillstand, Sicherheit und Geleit der besagten Bürger dort bleiben werden, ohne abzureisen, bis die besagten zweihundert Mark den vorgenannten Bürgern gezahlt sind.

Die besagten Bürger haben uns ebenfalls versprochen, umgekehrt all das Vorgenannte fest einzuhalten, und haben für sich als Bürgen die angesehenen Männer eingesetzt: ihre Mitbürger Henricus Longus, Henricus von Wickede, Theodericus Juvenis, Nicolaus von der Brücke (Ponte), Arnoldus von Hövel (Hove), Gerwinus von Smithusen, Arnoldus, genannt Winter, Henricus von Hagen, Ecbertus von Rode, Gottschalk von Wickede, Albertus, genannt Beio, und Hermannus von Redinchusen.

Diese haben sich uns in ähnlicher Weise gesamtschuldnerisch verpflichtet und durch Treueeid unter der besagten Strafe von zweihundert Mark versprochen, dass, wenn die besagten Bürger von Dortmund das Vorgenannte verletzen, sie dann in die vorgenannte Strafe verfallen und, wenn sie daraufhin gemahnt werden, in die Stadt Hamm gehen und unter festem Waffenstillstand des vorgenannten Grafen Everhardus und unserer Sicherheit dort bleiben werden, ohne abzureisen, bis uns die besagte Summe gezahlt ist.

Sollte es bei der Zahlung der besagten Summe zu einer Nachlässigkeit kommen, was Gott verhüten möge, so bleibt die besagte Vereinbarung dennoch in ihrer Festigkeit bestehen. Nachdem die besagte Vereinbarung vollzogen und beendet ist, sind die Bürgen auf beiden Seiten von ihrer Bürgschaft befreit und entbunden, und das vorliegende Schreiben ist ohne Gültigkeit. Arglist und Betrug sind in allem Vorgenannten ausgeschlossen.

Es wurde auch vereinbart, dass unsere Helfer, nämlich Rutgerus von Dunghelen und seine Verwandten sowie Wilhelmus, die für uns handeln und verzichten wollen, in diese besagte Vereinbarung eingeschlossen sind.

Zum Zeugnis und zur Bekräftigung all dessen ist unser Siegel für rechtliche Angelegenheiten, da wir zurzeit kein anderes bei uns haben, an dieses Schreiben angebracht.

Geschehen und gegeben im Jahre des Herrn 1302, am Sonntag, an dem man „Laetare“ singt (1. April). Wir genehmigen den Zusatz: „und das vorliegende Schreiben ist ohne Gültigkeit.“

Datierung

Die Urkunde selber datiert sich auf das Jahr 1302, da es sich aber um eine Urkunde mit kölner Datierung handelt, die den Jahresbeginn auf Ostern ansetzt, ist hier von einem Datum im Jahr 1303 auszugehen.

Literatur

  • Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881

Siehe auch

Anmerkungen

  1. zitiert nach Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881, S. 197-199
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