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Urkunde 1299 Oktober 19

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In einer Urkunde des Königs Alberecht ausgefertigt in Bingen am 19. Oktober 1299 wird erwähnt, dass Graf Eberhard von Mark vor den König zitiert worden war, dort aber nicht erschienen ist.

Regest

König Albrecht fordert die Bischöfe von Münster, Osnabrück, Minden und Paderborn und die Grafen von Geldern, Kleve, Berg und Ravensberg, die Schöffen, Ratsmänner und Bürger der Städte Köln, Münster, Osnabrück, Minden, Soest, Dortmund und Essen auf, den Erzbischof Wicbold von Köln zu unterstützen, wenn er Dortmund, Brakel, Westhofen und Elmenhorst besetzen sollte. Sollte sich Graf Eberhard von der Mark, der für den 15. Oktober zum Kaiser nach Bingen gerufen war, aber nicht erschienen sei, sich der Durchführung widersetzen, so sollen die oben Genannten den Erzbischof unterstützen. [1]

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach Lacomblet Band 2 zitiert: [2]

Albertus dei gratia romanorum rex semper augustus Venerabilibus.. Monasteriensis, . . Osnaburgensis, . Myndensis et.. Paderburnensis ecclesiarum episcopis, principibus suis dilectis, necnon viris nobilibus.. Gelrensi,.. Cleuensi,.. de Monte, . . de Rauensberg comitibus, ac prudentibus viris . . scabinis, . . consulibus et uniuersis ciuibus Coloniensis, Monasteriensis, Osnaburgensis, Mindensis, Susaciensis, Tremoniensis et Asnidensis ciuitatum, ac uniuersis fidelibus suis et imperii, ad quos presentes littere peruenerint, gratiam suam et omne bonum. Ad vestre fidelitatis notitiam volumus peruenire, quod licet iamdudum, principum nostrorum et sacri imperii ad hoc accedente consensu, venerabili Wicboldo Coloniensi archiepiscopo, principi et secretario nostro karissimo, oppidum nostrum et imperii Tremoniense ac curtes nostras videlicet Brakele, Westhouen, et Elmenhorst cum suis iuribus commiserimus habenda nostro nomine et tenenda; et nobilem virum Eberhardum comitem de Marka, qui se de eisdem opido et curtibus intromittit, coram nobis ad quintam feriam post festum b. Gereonis ad exprimendum ipsi circa hoc nostri propositi desiderium, Pingwiam vocassemus, nec se nostris curauerit conspectibus regalibus presentare; dicto archiepiscopo, deliberato super hoc prehabito consilio, duximus committendum, ut se auctoritate nostra deinceps de predictis oppido et curtibus cum omnibus suis iuribus et redditibus intromittat. Vestram fidelitatem requirentes et vobis presentibus nichilominus iniungentes, quatenus si dictus Eberhardus comes de Marka aut alius quicumque se ipsi archiepiscopo immo nobis in hac parte opponeret, quod esset omnino contra nostram voluntatem, prefato archiepiscopo contra ipsum comitem et suos complices ob nostre regie celsitudinis reuerentiam in prosecutione iuris nostri et imperii, ac dictorum oppidi et curtium recuperatione strennueassistatis. Premissa omnia ob regie celsitudinis reuerentiam ac terre vestre statum pacificum et tranquillum fideliter prosequentes. Datum Pingwie, XIIII. kal. Nouembris, indict. XIII. anno d. Mill. ducentesimo nonagesimo nono, Regni vero nostri anno secundo.

Übersetzung

Ins Deutsche übertragen lautet der Urkundentext wie folgt:

Albertus, von Gottes Gnaden Römischer König, allzeit erhaben, entbietet den ehrwürdigen Bischöfen der Kirchen zu Münster (Monasteriensis), Osnabrück (Osnaburgensis), Minden (Myndensis) und Paderborn (Paderburnensis), seinen geliebten Fürsten, sowie den edlen Männern, den Grafen von Geldern (Gelrensi), Kleve (Cleuensi), Berg (Monte) und Ravensberg (Rauensberg), und den klugen Männern, den Schöffen, Räten und allen Bürgern der Städte Köln (Coloniensis), Münster (Monasteriensis), Osnabrück (Osnaburgensis), Minden (Mindensis), Soest (Susaciensis), Dortmund (Tremoniensis) und Essen (Asnidensis), sowie all seinen Getreuen und denen des Reiches, an die dieses Schreiben gelangt, seine Gnade und alles Gute.

Wir wollen, dass es eurer Treue zur Kenntnis gelangt, dass, obwohl wir schon vor langer Zeit mit der Zustimmung unserer Fürsten und des Heiligen Römischen Reiches unserem ehrwürdigen Wicboldus, Erzbischof von Köln, unserem geliebten Fürsten und Kanzler, unsere Reichsstadt Dortmund (Tremoniense) und unsere Höfe, nämlich Brakel (Brakele), Westhofen (Westhouen) und Elmenhorst (Elmenhorst), mit ihren Rechten anvertraut haben, damit er sie in unserem Namen besitzt und verwaltet; und obwohl wir den edlen Mann Eberhardus, Graf von der Mark, der sich in den Besitz der besagten Stadt und Höfe einmischt, zu uns an den Donnerstag nach dem Fest des heiligen Gereon nach Bingen (Pingwiam) gerufen hatten, um ihm unseren Willen in dieser Sache zu erklären, hat er sich nicht bemüht, vor unserer königlichen Majestät zu erscheinen.

Daher haben wir nach vorheriger Beratung beschlossen, dem besagten Erzbischof zu beauftragen, dass er sich von nun an mit unserer Autorität in den Besitz der vorgenannten Stadt und Höfe mit all ihren Rechten und Einkünften setzt. Wir fordern eure Treue und befehlen euch hiermit, dass ihr, falls der besagte Graf Eberhardus von der Mark oder irgendjemand anderes sich dem Erzbischof, und damit uns in dieser Sache, widersetzen sollte, was gänzlich gegen unseren Willen wäre, dem vorgenannten Erzbischof gegen diesen Grafen und seine Komplizen aus Respekt vor unserer königlichen Majestät tatkräftig beisteht, um unser Recht und das des Reiches zu verfolgen und die besagte Stadt und die Höfe zurückzugewinnen.

Verfolgt all das Vorgenannte treu aus Respekt vor unserer königlichen Majestät und für den friedlichen und ruhigen Zustand eures Landes.

Gegeben in Bingen (Pingwie), am 14. Kalenden des November (19. Oktober), im 13. Indiktionsjahr, im Jahre des Herrn 1299, im zweiten Jahr unserer Herrschaft.

Literatur

  • Lacomblet, Theodor Joseph: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstifts Cöln, der Fürstenthümer Jülich und Berg, Geldern, Meurs, Cleve und Mark, und der Reichsstifte Elten, Essen und Werden. 2, Von dem Jahr 1201 bis 1300 einschließlich. Elberfeld 1846

Siehe auch

Anmerkungen

  1. vgl. Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881, S. 181
  2. Lacomblet, Theodor Joseph: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstifts Cöln, der Fürstenthümer Jülich und Berg, Geldern, Meurs, Cleve und Mark, und der Reichsstifte Elten, Essen und Werden. 2, Von dem Jahr 1201 bis 1300 einschließlich. Elberfeld 1846
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