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Urkunde 1252

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Abt Luitger von Clarholz bekundet in einer im Jahr 1252 in Hamm ausgestellten Urkunde, dass er dem Conrad Kule für vollständige Verzichtsleistung auf ein von seinem Vater Rotger dem früheren Propst Johannes verkauftes, in Holtem bei Beckum gelegenes Erbe 2 Mark gegeben habe.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach Philippi/Bär (S. 46) zitiert: [1]

Frater Luitgerus, dictus abbas, fratrum in Clarholto hu,ilis minister universis hoc scriptum inspecturis. Notum sit omnibus tam posteris quam presentibus, quod dominus Johannes ecclesie nostre quondam venerabilis prepositus emit erga Rotgerum cognomento Kulen domum quandam in Holthem juxta Bekehem sita, pro multa summa pecunie, sicut continetur in privilegio super hoc confecto et monem warandiam, testes et privilegia, sicut debuit, super facto suo sibi providit adhibita cautela sufficienti. Verumptamen Conradus jamdicti Rotgeri filius, licet quinque marcas a preposito accepisset pro eo, quod factum patris ratum haberet et gratum, tamen in diebus nostris ecclesiam nostram impetiit super quisbusdam agris, quos dicebat se habere in feodo a quodam viro nobili, cum certissime pertineant ad domum predictam. Moniti ergo et coacti a viris fide dignis et honesti duas marcas dedimus jam dicto Conrado pro eo, quod a tali inpetitione agrorum cessaret et ab omni impetitione quam nobis movere posset super domum jam dictam; quod et fecit sollempniter multis presentibus viris discretis. Insuper in anima sua juravit, quod de cetero nobis esse debeat utilis et fidelis. Testes: Conradus Wrans, Hugo de Henge, Arnoldus de Kiricdorpe, Tidericus Torc, Godefridus et Everhardus Colvones, Liborius de Holtburcthorpe, Arnoldus judex, Godefridus Riceber. Actum aput Hamme in porticu eccleise; ante festum Jacobi; anno Dominii M°.CC°. quinquagesimo secundo.

Überstzung

Übersetzt ins Deutsche lautet die Urkunde wie folgt:

Bruder Luitgerus, genannt Abt, demütiger Diener der Brüder in Clarholz (Clarholto), allen, die dieses Schreiben einsehen werden.

Es sei allen, sowohl zukünftigen als auch gegenwärtigen, bekannt, dass Herr Johannes, einst unser ehrwürdiger Propst der Kirche, von Rotgerus, genannt Kulen, ein Haus in Holthem bei Beckum (Bekehem) für eine große Geldsumme gekauft hat, wie in dem darüber ausgestellten Privileg enthalten ist, und er hat sich bezüglich seiner Handlung mit ausreichender Vorsicht jeglicher Gewährleistung, Zeugen und Privilegien versichert, wie es sich gehörte.

Jedoch hat Conradus, der Sohn des bereits genannten Rotgerus, obwohl er fünf Mark vom Propst dafür erhalten hatte, dass er die Handlung seines Vaters als gültig und angenehm anerkennen würde, dennoch zu unseren Tagen unsere Kirche wegen gewisser Äcker angegriffen, die er angeblich von einem edlen Mann als Lehen besaß, obwohl sie ganz gewiss zu dem genannten Haus gehören. Daher gaben wir, ermahnt und gezwungen von glaubwürdigen und ehrenhaften Männern, dem bereits genannten Conradus zwei Mark dafür, dass er von solch einer Anfechtung der Äcker und von jeder Anfechtung, die er uns wegen des bereits genannten Hauses machen könnte, ablasse; was er auch feierlich in Anwesenheit vieler angesehener Männer tat.

Darüber hinaus schwor er bei seiner Seele, dass er uns fortan nützlich und treu sein werde.

Zeugen sind:

Conradus Wrans

Hugo von Henge

Arnoldus von Kiricdorpe

Theodericus Torc

Godefridus und Everhardus Colvones

Liborius von Holtburcthorpe

Arnoldus, Richter

Godefridus Riceber

Geschehen zu Hamm in der Vorhalle der Kirche; vor dem Fest des Jakobus; im Jahre des Herrn 1252.

Bemerkungen

Da die Urkunde in Hamm ausgestellt wurde, ist der dort erwähnte Richter (judex) Arnoldus als landesherrlicher Richter zu Hamm anzusprechen. [A 1]

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Nach aktuellem Wissensstand (3. März 2014) ist dies die älteste Erwähnung eines Richters in Hamm.

Einzelnachweise

  1. vgl. Philippi/Bär: Osnabrücker Urkundenbuch. Band III. Die Urkunden der Jahre 1251-1280. Osnabrück 1899. S. 46
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