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Soldatenehrenmal
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Das Soldatenehrenmal an der Ostenallee wurde von dem Architekten Hermann Gehrig und dem Bildhauer Werner Hagemeister für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges geplant und errichtet. Es wurde am 19. Mai 1935 eingeweiht und steht seit Mai 2011 unter Denkmalschutz.
Im Vorfeld fand ein auf westfälische Künstler beschränkter Wettbewerb statt, aus dem die beiden vorgenannten als Sieger hervorgingen. Wesentlich verantwortlich für die Errichtung eines bzw. dieses Soldatenehrenmales war der Stadtverband der militärischen Vereine im Reichskriegerbund Kyffhäuser. Damit war auch ausgeschlossen, dass eine pazifistische Ausdeutung des Themas umgesetzt werden konnte.
Denkmalbeschreibung
Innerhalb der Grünanlage auf der Nordseite der Ostenallee erhebt sich eine circa ein Meter erhöhte Terrasse, die zur Straße mit einer fünfstufigen, die gesamte Breite einnehmenden Sandsteintreppe erschlossen wird. Zwei Fahnenstangen stehen an den Treppenenden, eine Taxushecke rahmt den erhöhten Platz und hinterfängt das zentrale Monument. Zentrum des terrassenartigen Platzes bildet ein Quadrat aus Sandsteinplatten, das als Fundament für die kleine, aber monumental aufgefasste Pfeilerhalle dient. Jeweils vier Pfeiler aus drei großen Hausteinblöcken tragen eine dicke Betonplatte. Inmitten dieser "Halle" ist auf einem kubischen Steinblock eine Soldatenfigur aus Bronze aufgebahrt. Der Steinblock ist durch eine etwa zehn Zentimeter breite Fuge vom Bodenbelag getrennt. Auf der Schmalseite unter den Füßen der Liegefigur stehen die Daten 1914-1918; 1939-1945.
Die Plastik besteht aus einer Bodenplatte und einer Liegefigur, die mit den Füßen zum Eintretenden gewendet ist. Der Tote ist in Uniform und Stiefel gekleidet. Der linke Arm liegt gerade am Körper an, der rechte ist angewinkelt und hält den Helm. Die Augen des gerade nach oben ausgerichteten Gesichtes sind geschlossen. Der gesamte Körper ist völlig unversehrt und weist keine Wunden oder sonstige Spuren eines gewaltsamen Todes auf. [1]
Baudenkmaleintrag
Das Denkmal umfasst den mit fünf Treppenstufen erschlossenen und einer Taxushecke abgegrenzten Platz und das in dessen Zentrum befindliche Monument, bestehend aus Sandsteinplattenterrasse, Sarkophagpodest, Bronzefigur und "Pfeilerhalle" sowie den Fahnenmasten. Nicht zum Denkmal gehört der Waschbetonblumenkübel.
Das Soldatenehrenmal ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, hier für die Ortsgeschichte von Hamm. Es zeigt, wie zu Anfang des "Dritten Reiches" der Toten des Ersten Weltkrieges gedacht wurde. Der Tote wird nicht in seinem Todeskampf gezeigt, sondern als makelloser Leichnam, der wie ein Schlafender aussieht. Er ist in einer hallenartigen Architektur aufgebahrt. An keiner Stelle wird die Grausamkeit des Krieges thematisiert. Trotzdem verdeutlicht das Ehrenmal im öffentlichen Raum – zwar in einer stark verharmlosenden Weise – die Auswirkungen, die der Krieg auch für Hamm hatte.
Für die Erhaltung und Nutzung liegen wissenschaftliche, hier kunsthistorische Gründe vor. Obwohl es die Anlage des Gefallenendenkmals (Kriegerdenkmal im Hofgarten / Toter Soldat, 1923) von Bernhard Bleeker und Karl Knappe in München nur sehr vereinfacht wiedergibt, geht es auf dessen Grundkonzept zurück. [2] Diese "feierliche" Form des in einer Halle aufgebahrten Soldaten wurde von den Nationalsozialisten öfter gewählt. Damit ist das Ehrenmal ein für die Zeit des Nationalsozialismus typisches Kunstwerk. [3]
Fotogalerie
Einzelnachweise
- ↑ aus der Denkmalwertbegründung - zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 345
- ↑ Wikipedia-Artikel zum Kriegerdenkmal im Hofgarten München
- ↑ Denkmalwertbegründung - zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 345
Literatur
- Anneliese Beeck, Hamm unterm Hakenkreuz - 1933-1945, Hamm 2007, Seite 70
- N.N.: Baudenkmalbeschreibung No. 345, Stadt Hamm - 65/Untere Denkmalbehörde
Geografische Koordinaten
Koordinaten: 51° 41' 13.98" N, 7° 50' 12.57" O