Erbgenossen

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Die Erbgenossen bildeten den Teil der Hammer Bürgerschaft, der aus der wirtschaftlich stärksten Schicht der Ritter, Grundbesitzer und Großkaufleute bestand.[1] Jedenfalls beherrschten die Erbgenossen noch im 15. und Anfang des 16. Jahrhundert den Rat der Stadt Hamm.[2], da sie bei der Kurherrenwahl Anspruch auf 4 von 8 Kurherren hatten, während die geschworenen Ämter der Bäcker, Fleischhauer, Schmiede und Wüllner, zu denen auch Kaufleute zählten, Anspruch auf die anderen 4 Kurherren hatten.[3] Im 17. Jahrhundert reduzierte sich die Zahl der Kurherren für die Erbgenossen weiter auf nur noch 2. Die Erbgenossen wandelten sich zu einer zunftähnlichen Korporation, die ebenfalls Richtleute wählte. Mit der Ende der altständischen Ratsverfassung 1719 verloren sowohl die Erbgenossen als auch die Ämter jeglichen Einfluss auf die Zusammensetzung des Rates, da dessen Mitglieder nun von der königlichen Regierung ernannt wurden.[4]

Ursprünglich bedeutet das Wort Erbgenosse so viel wie: erblich Berechtigter, Hofgenosse, Markgenosse.

Einzelnachweise

  1. Overmann, Stadtrechte der Grafschaft Mark 2: Hamm, S. 44 vermutete sogar, dass ursprünglich allein die Erbgenossen ratsfähig waren.
  2. Datenchronik Stadtarchiv Hamm
  3. Timm: Die Stadt Hamm von ihrer Gründung bis zu Gegenwart. In: Ingrid Bauert-Keetman u.a.: Hamm. Chronik einer Stadt. Köln 1965. Seite 29-123, hier insbesondere Seite 45
  4. vgl. Timm, 1965, S. 48.