Palzstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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== Weitere Informationen ==
== Weitere Informationen ==
*[http://www.heimatverein-heessen.de/02_menue/strassen/palzstrasse.htm Die Palzstraße beim Heimatverein Heessen]
Die Palzstraße in [[Heessen]] verläuft von der [[Ahlener Straße]] zum [[Vogtskamp]] und ist zunächst eine reine Wohnstraße, die in ihrem südwestlichen Verlauf das kleine Industriegebiet an der Bahnlinie Köln – Hannover erschließt. Bis zur Neuordnung des Jahres 1978 hieß die Straße Mittelstraße. Sie wurde von Heinrich Palz auf dem ehemaligen Gelände des Hofes Vogt im Jahre 1901 angelegt, der das Land in Parzellen aufteilte und verkaufte. Wie wir schon am Beispiel der [[Hülseistraße|Hülseystraße]] gesehen haben, fanden viele nichterbende Bauernsöhne aus Heessen und der näheren Umgebung Arbeit in den neu entstehenden Industrien in Hamm. Sie bauten ihre Häuser an den großen Ausfallstraßen nach Ahlen und Hamm und besiedelten nach und nach das Gelände westlich der Ahlener Straße, das die Flurbezeichnung „Geist“ oder „Auf dem Sande“ trug.
 
Als 1978 ein neuer Name für die Mittelstraße gesucht wurde, entschied man sich recht schnell für den Namen von Heinrich Palz (1872-1925). Dieser war der Erbe des großen Besitzes Palz an der Ecke Ahlener Straße/[[Amtsstraße]], der Gaststätte und Brennerei, in die sein Vater Adolf Palz (1823-1886) eingeheiratet hatte. Dieser sehr geschäftstüchtige Heessener hatte um 1880 Teile des Hofes Vogt, der in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war, erworben. 1895 verpachtete der Sohn die Gaststätte und Brennerei an Franz Schiefenhövel und richtete gegenüber an der Ecke Dasbecker Weg in dem neu erbauten großen Geschäftshaus ein Einzelhandelsgeschäft ein. Heute befindet sich hier die Kiepenkerlapotheke. Als die [[Zeche Sachsen]] abgeteuft wurde, erkannte Heinrich Palz wieder als erster, welche ungeahnten Möglichkeiten sich für ihn auftaten und baute die Gaststätte [[Sachsenburg]] am [[Dasbecker Weg]], die günstig direkt am Eingang zur Zeche lag. Hier wirkten er, seine Frau und die acht Töchter hinter der Theke und verkauften ungeahnte Mengen an Bier und Schnaps an die Bergleute. Heinrich Palz, der wohl zu seiner Zeit der reichste Mann in Heessen war - die Gegend an der Kreuzung Ahlener Straße/Amtstraße/Dasbecker Weg heißt bis heute im Volksmund „Millionenviertel“ - starb jedoch völlig verarmt.
 
Als ihm 1922 sein Jagdfreund Bernhard Töns aus Dülmen sehr viel Geld für die Sachsenburg anbot, konnte er nicht wiederstehen und verkaufte ohne zu bedenken, dass er sein Geld durch die Inflation verlieren würde. So wurde die über Generationen wohlhabende Familie über Nacht arm. Welche Wertschätzung die beliebte Unternehmerfamilie in Heessen genoss, kann man auch der Tatsache entnehmen, dass das Grab von Adolf Palz neben den Gräbern der freiherrlichen Familie von Boeselager als einziges auf dem alten Friedhof am Eckey erhalten geblieben ist, als dieser in den 1950er Jahren zum Sundern verlegt wurde.<ref>zitiert nach [[Rita Kreienfeld]], Quelle: Alte Homepage des [[Heimatverein Heessen]]</ref>


== Besonderheiten ==
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[[Datei:Verkehrsschild 357a.png]]
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[[Datei:Verkehrsschild Zone 30.jpg]]
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== Anmerkungen ==
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[[Kategorie:Straßen]]
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[[Kategorie:Zone 30]]
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Version vom 26. Januar 2023, 14:35 Uhr

Die Palzstraße ist eine Straße im Bezirk Heessen.

Sie zweigt als durchlässige Sackgasse vom Vogtskamp ab. Es besteht eine Fuß-/Radweg-Verbindung zur Ahlener Straße und zum Dasbecker Weg.

Weitere Informationen

Die Palzstraße in Heessen verläuft von der Ahlener Straße zum Vogtskamp und ist zunächst eine reine Wohnstraße, die in ihrem südwestlichen Verlauf das kleine Industriegebiet an der Bahnlinie Köln – Hannover erschließt. Bis zur Neuordnung des Jahres 1978 hieß die Straße Mittelstraße. Sie wurde von Heinrich Palz auf dem ehemaligen Gelände des Hofes Vogt im Jahre 1901 angelegt, der das Land in Parzellen aufteilte und verkaufte. Wie wir schon am Beispiel der Hülseystraße gesehen haben, fanden viele nichterbende Bauernsöhne aus Heessen und der näheren Umgebung Arbeit in den neu entstehenden Industrien in Hamm. Sie bauten ihre Häuser an den großen Ausfallstraßen nach Ahlen und Hamm und besiedelten nach und nach das Gelände westlich der Ahlener Straße, das die Flurbezeichnung „Geist“ oder „Auf dem Sande“ trug.

Als 1978 ein neuer Name für die Mittelstraße gesucht wurde, entschied man sich recht schnell für den Namen von Heinrich Palz (1872-1925). Dieser war der Erbe des großen Besitzes Palz an der Ecke Ahlener Straße/Amtsstraße, der Gaststätte und Brennerei, in die sein Vater Adolf Palz (1823-1886) eingeheiratet hatte. Dieser sehr geschäftstüchtige Heessener hatte um 1880 Teile des Hofes Vogt, der in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war, erworben. 1895 verpachtete der Sohn die Gaststätte und Brennerei an Franz Schiefenhövel und richtete gegenüber an der Ecke Dasbecker Weg in dem neu erbauten großen Geschäftshaus ein Einzelhandelsgeschäft ein. Heute befindet sich hier die Kiepenkerlapotheke. Als die Zeche Sachsen abgeteuft wurde, erkannte Heinrich Palz wieder als erster, welche ungeahnten Möglichkeiten sich für ihn auftaten und baute die Gaststätte Sachsenburg am Dasbecker Weg, die günstig direkt am Eingang zur Zeche lag. Hier wirkten er, seine Frau und die acht Töchter hinter der Theke und verkauften ungeahnte Mengen an Bier und Schnaps an die Bergleute. Heinrich Palz, der wohl zu seiner Zeit der reichste Mann in Heessen war - die Gegend an der Kreuzung Ahlener Straße/Amtstraße/Dasbecker Weg heißt bis heute im Volksmund „Millionenviertel“ - starb jedoch völlig verarmt.

Als ihm 1922 sein Jagdfreund Bernhard Töns aus Dülmen sehr viel Geld für die Sachsenburg anbot, konnte er nicht wiederstehen und verkaufte ohne zu bedenken, dass er sein Geld durch die Inflation verlieren würde. So wurde die über Generationen wohlhabende Familie über Nacht arm. Welche Wertschätzung die beliebte Unternehmerfamilie in Heessen genoss, kann man auch der Tatsache entnehmen, dass das Grab von Adolf Palz neben den Gräbern der freiherrlichen Familie von Boeselager als einziges auf dem alten Friedhof am Eckey erhalten geblieben ist, als dieser in den 1950er Jahren zum Sundern verlegt wurde.[1]

Besonderheiten

Datei:Verkehrsschild 357a.png Datei:Verkehrsschild Zone 30.jpg

Anmerkungen

  1. zitiert nach Rita Kreienfeld, Quelle: Alte Homepage des Heimatverein Heessen