Urkunde 1348 September 11
Am 11. September 1348 verpfändet Graf Engelbert von der Mark für 100 Mark die Aufsicht und Verwaltung der Schulen und der Küsterei zu Hamm an den Rat und die Bürgerschaft der Stadt Hamm. Die Wiedereinlösung des Rechtes behält er sich aber vor.
Ausfertigung
Das Original trug ein beschädigtes Siegel und befand sich im Stadtarchiv Hamm. Es wurde bei einem alliierten Luftangriff im 2. Weltkrieg zerstört.
Wortlaut
Das Dokument hat folgenden Wortlaut und wird nach Overman (S. 7-8) zitiert: [1]
Nos Engelbertus comes de Marka notum facimus universis, quod de pleno concensu omnium nostrorum verorum heredum obligavimus et presentibus obligamus proconsulibis, consulibis ac universitati opidi nostri in Hammone regimen et curam scolarum nec non regimen et curam custodie ibidem, cum omnibus suis obvencionibus et dreivaminibus, pro centum marcis denariorum tam bonorum, quod quator denarii equivaleant uni veteri grosso regali Turonensi, ad habenda et committenda quibuscumque personis pro beneplacitis corum; ista sub condicione, quod quandocunque nos aut nostri heredes restituerimus ipsis centum marcas prefate pecunie in parartis denarii, tunc predicta regimana ad nos ve nostros heredes libere redibunt. Ita tamen, quod, si tempore restitutionis dicte pecunie ipsi consules comisissent predicta regimina aliquibus personis ad annos determinatos, illos nequaquam infringemus, sed pensionem ab illis regiminibus post redemptionem continue percipiemus. In cuius rei testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum anno Domini Mcc xL octavo, feria quinta post nativitatem beate Marie virginis gloriose.
Übersetzung
Übersetzt lautet der Urkundentext wie folgt:
Wir Engelbertus, Graf von der Mark, tun allen kund, dass wir mit voller Zustimmung all unserer wahren Erben den Bürgermeistern (proconsulibus), Ratsherren (consulibus) und der Gesamtheit unserer Stadt Hamm die Leitung und Aufsicht über die Schulen sowie die Leitung und Aufsicht über das Küsteramt (custodia) ebendort, mit all ihren Einnahmen und Dreivaminen (Gebühren/Leistungen), für einhundert Mark Denare verpfändet haben und mittels dieser Urkunde verpfänden.
Diese Denare sind von solch guter Qualität, dass vier Denare einem alten königlichen Tournosen-Groschen entsprechen, um sie zu besitzen und jeglichen Personen nach deren Gutdünken zu überlassen.
Dies geschieht unter der Bedingung, dass, wann immer wir oder unsere Erben ihnen die besagten einhundert Mark der genannten Summe in sofort verfügbaren Denaren zurückerstatten, dann die vorgenannten Leitungsämter frei an uns oder unsere Erben zurückfallen werden.
Jedoch gilt: Sollten die besagten Ratsherren zur Zeit der Rückerstattung des Geldes die vorgenannten Leitungsämter bereits an bestimmte Personen für festgelegte Jahre übertragen haben, so werden wir dieses keineswegs brechen, sondern werden die Einnahmen (pensionem) aus diesen Ämtern nach der Einlösung fortlaufend einziehen.
Zum Zeugnis dieser Sache ist unser Siegel diesen Urkunden angehängt.
Gegeben im Jahr des Herrn Eintausendzweihundertachtundvierzig (1248), am Donnerstag nach der Geburt der glorreichen seligen Jungfrau Maria.
Literatur
- Overmann, A.: Die Stadtrechte der Grafschaft Mark 2. Hamm, Münster 1903
Anmerkungen
- ↑ Overmann, A.: Die Stadtrechte der Grafschaft Mark 2. Hamm, Münster 1903, S. 7-8