Urkunde 1283
Propst Alexander von Cappel, Pfarrer Johann zu Ostinghausen und der Ritter Heinrich Schulte-Soest bezeugen in einer Urkunde aus dem Jahr 1283, dass die Brüder Walram und Johann von Mildelstena auf jedes Recht gastlicher Herberge im Liesborner Hof Nortwalde verzichtet haben. Als Zeugen werden folgende Ritter aufgeführt: Gottfried von Hesnen, Stephan und Gottschalk Thoric, Castellane zu Hovesthat, Wetzel von Galen, Theoderich und Johann Volenspit, Anton von Schedinge, Castellane zu Mark, u. a.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach WUB Band 3 (S. 646-647) zitiert: [1]
Nos miseratione divina Alexander prepositus Cappellensis, Johannes pastor ecclesie in Ostinchusen, Henricus miles schulthetus Sosatiensis duximus protestandum, quod Walramus et Johannes dicti de Mildelstena fratres omni iuri hospitalitatis, quo frivola occasione inpetebant religiosos viros dominum Gerhardum abbatem et conventum monasterii Lesebernensis in curia ipsorum Nortwalde, accepta quadam pecunie summa penitus renunciaverunt, et in recognitionem decime minute, scilicet XII denariorum monete usualis, quam villicus curtis predicte a Johanne tenet in feodo et a suis heredibus perpetuo possidebít, eisdem fratribus seu eorum' heredibus in morte villici colentis predictam curiam XII dabuntur denarii monete supradicte, tantum sicut dictum est villico colente curiam decedente. In cuius rei evidens testimonium de consensu et petitione útrarumque parcium, videlicet domini abbatis et conventus Lesebernensis ex parte una et dictorum fratrum Walrami et Johannis ex parte altera, sigillis nostris presentem paginam roboramus. Testes huius rei sunt: milites: Godefridus de Hesnen, Stephanus et Godeschalcus fratres dicti Thoric castellani in Hovesthat, Wetzelus de Galen, Theodericus et Johannes fratres dicti Volenspit, Antonius de Schedinge castellani in Marcha et alii quam plures fide digni. Acta sunt hec trans Lippiam in loco dicto Schemme anno Domini M.CC.LXXX. tercio.
Übersetzung
Übersetzt ins Deutsche lautet der Urkundentext wie folgt:
Wir, von Gottes Gnaden Alexander, Propst von Kappenberg (Cappellensis), Johannes, Pfarrer der Kirche in Östinghausen (Ostinchusen), Henricus, Ritter und Schultheiß von Soest (Sosatiensis), haben beschlossen zu bezeugen, dass die Brüder Walramus und Johannes, genannt von Mildelstena, auf jegliches Gastrecht verzichtet haben, mit dem sie ohne triftigen Grund die Geistlichen, Herrn Abt Gerhardus und den Konvent des Klosters Liesborn (Lesebernensis), in ihrem Hof Nordwalde (Nortwalde) behelligten.
Dafür haben sie eine bestimmte Geldsumme erhalten. Und in Anerkennung des Kleinzehnts, nämlich von zwölf Pfennigen der üblichen Münze, den der Meier des besagten Hofes von Johannes als Lehen besitzt und den er und seine Erben auf ewig besitzen werden, werden den besagten Brüdern oder ihren Erben beim Tod des Meiers, der den vorgenannten Hof bewirtschaftet, zwölf Pfennige der oben genannten Münze gegeben, aber nur, wie gesagt, beim Tod des Meiers, der den Hof bewirtschaftet.
Zum eindeutigen Zeugnis dieser Sache bekräftigen wir auf Zustimmung und Bitten beider Parteien, nämlich des Herrn Abtes und des Konvents von Liesborn (Lesebernensis) auf der einen Seite und der besagten Brüder Walramus und Johannes auf der anderen Seite, dieses Schreiben mit unseren Siegeln.
Zeugen dieser Sache sind:
Ritter: Godefridus von Heessen (Hesnen)
Stephanus und Godescalcus, die Brüder, genannt Thoric, Burgmannen in Hovestadt (Hovesthat)
Wesselus von Galen
Theodericus und Johannes, die Brüder, genannt Volenspit
Antonius von Scheidingen (Schedinge), Burgmannen in der Mark
und sehr viele andere glaubwürdige Personen.
Dies geschah jenseits der Lippe (Lippiam) an einem Ort namens Schemme im Jahre des Herrn 1283.
Standort
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen [2]
Literatur
- Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901