Bahnhofstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Bahnhofstraße war von jeher die Verbindung zwischen dem alten Stadtkern der Stadt Hamm, dem [[Bahnhof]] und dem [[Hammer Westen]] jenseits der Bahnlinien der Köln-Mindener Eisenbahn bzw. der Münsterschen Eisenbahn. Sie mündet im Westen in die [[Wilhelmstraße]] und im alten Stadtkern verlängert sie sich über das [[Westentor]] in die [[Weststraße]]. Bis zur Stillegung der [[Straßenbahn]] im Jahr [[1961]] führte hier eine zweigleisige Strecke vom Bahnhof in Richtung [[Pauluskirche]]/Markt.
Die Bahnhofstraße war von jeher die Verbindung zwischen dem alten Stadtkern der Stadt Hamm, dem [[Bahnhof]] und dem [[Hammer Westen]] jenseits der Bahnlinien der Köln-Mindener Eisenbahn bzw. der Münsterschen Eisenbahn. Sie mündet im Westen in die [[Wilhelmstraße]] und im alten Stadtkern verlängert sie sich über das [[Westentor]] in die [[Weststraße]].


Die Bahnhofstraße war als zentrale Straße des Bahnhofsviertel im 19. und 20. Jahrhundert ein Hotel- und Einkaufsviertel mit einer Vielzahl heute nicht mehr vorhandener Geschäfte mittelständischer Natur.
Die Bahnhofstraße war als zentrale Straße des Bahnhofsumfelds im 19. und 20. Jahrhundert ein Hotel- und Einkaufsviertel mit einer Vielzahl heute nicht mehr vorhandener Geschäfte mittelständischer Natur. Bis zur Stillegung der [[Straßenbahn]] im Jahr [[1961]] führte hier auch eine zweigleisige Strecke vom Bahnhof in Richtung [[Pauluskirche]]/Markt.


=== 20. Jahrhundert ===  
=== 20. Jahrhundert ===  
In der zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts verlagerte sich die Geschäftstätigkeit von Einzelhändlern zunehmend in Richtung der Fußgängerzone (zwischen Westentor und [[Marktplatz]]) und wurde danach von Großkaufhäusern im westlichen Teil der Bahnhofstraße geprägt: [[Horten]], [[Kaufhof]] (früher: [[Müller-Hamm]] bzw. [[Gebrüder Alsberg]]) und [[Kaufhalle]]. Auch das Traditions-Kaufhaus [[Ter Veen]] (ehemals Richter) war dort seit je her ansässig.


In der zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts verlagerte sich die Geschäftstätigkeit von Einzelhändlern zunehmend in Richtung der Fußgängerzone (zwischen Westentor und [[Pauluskirche]]/Markt) und wurde danach von Großkaufhäusern im westlichen Teil der Bahnhofstraße geprägt: [[Horten]], [[Kaufhof]] (früher: [[Müller-Hamm]]) und [[Kaufhalle]]. Auch das Traditions-Kaufhaus [[Ter Veen]] war dort seit je her ansässig.
Anfang der 1980er-Jahre wurde die Bahnhofstraße vom [[Westentor]] bis zum [[Willy-Brandt-Platz]] zur Fußgängerzone umgebaut. Der Asphaltbelag wich roten Ziegeln, wie sie auch in der parallel erneuerten Fußgängerzone Verwendung fanden. An vielen Stellen wurden organisch geformte, gepflasterte Hochbeete mit Sträuchern und Bäumen sowie Holzbänke als Sitzgelegenheiten geschaffen. Zwischen Kaufhof und Ter Veen gab es außerdem einen Springbrunnen.  


Anfang der 1980er-Jahre wurde die Bahnhofstraße vom [[Westentor]] bis zum [[Willy-Brandt-Platz]] zur Fußgängerzone umgebaut. Der Asphaltbelag wich roten Ziegeln, wie sie auch in der parallel erneuerten Fußgängerzone Verwendung fanden. An vielen Stellen wurden organisch geformte, gepflasterte Hochbeete mit Sträuchern und Bäumen sowie Holzbänke als Sitzgelegenheiten geschaffen. Zwischen Kaufhof und Ter Veen gab es außerdem einen Springbrunnen. Den Straßenverkehr nahm ab dem [[16. Juni]] [[1983]] die [[Neue Bahnhofstraße]] als Umgehung auf.
Den Straßenverkehr nahm ab dem [[16. Juni]] [[1983]] die [[Neue Bahnhofstraße]] als Umgehung auf, der Busverkehr folgte am 1. August.


=== 21. Jahrhundert ===
=== 21. Jahrhundert ===
Im 21. Jahrhundert schlossen zunächst mit Horten ([[2000]]) bzw. dessen Nachfolger Yimpas ([[2005]]) und der Kaufhalle ([[2004]]) einige für Besucherfrequenz sorgende Häuser, sodass sich die Bahnhofstraße zunehmend in einem Niedergang befand. Auch zahlreiche Ladenlokale wechselten mehrmals ihre Mieter; teils kam es zur Ansiedlung von Rest- und Sonderpostenläden.
Im 21. Jahrhundert schlossen zunächst mit Horten ([[2000]]) bzw. dessen Nachfolger Yimpas ([[2005]]) und der Kaufhalle ([[2004]]) einige der für Besucherfrequenz sorgenden Häuser, sodass sich die Bahnhofstraße zunehmend in einem Niedergang befand. Auch zahlreiche Ladenlokale wechselten mehrmals ihre Mieter; teils kam es zur Ansiedlung von Rest- und Sonderpostenläden.


==== Umbau 2011–2012 ====
==== Umbau 2011–2012 ====
Als Schritt zur Umgestaltung und Vitalisierung des Bahnhofsquartiers wurde im Herbst [[2011]] damit begonnen, die Bahnhofstraße zu überarbeiten und in weiten Abschnitten zu erneuern. Zuvor wurden in mehreren Bürgerversammlungen die Gestaltungspläne vorgestellt und mit Anwohnern, den ansässigen Geschäftsinhabern und interessierten Bürgern diskutiert und weiterentwickelt. Als Ergebnis dieser Planungsarbeit wurde die Bahnhofstraße zu einer helleren, grüneren und einladenderen Einkaufsstraße umgebaut.  
Als Schritt zur Umgestaltung und Vitalisierung des Bahnhofsquartiers wurde im Herbst [[2011]] damit begonnen, die Bahnhofstraße zu überarbeiten und in weiten Abschnitten zu erneuern. Zuvor wurden in mehreren Bürgerversammlungen die Gestaltungspläne vorgestellt und mit Anwohnern, den ansässigen Geschäftsinhabern und interessierten Bürgern diskutiert und weiterentwickelt. Als Ergebnis dieser Planungsarbeit wurde die Bahnhofstraße zu einer helleren, grüneren und einladenderen Einkaufsstraße umgebaut.  


Dazu wurden die vierzehn vorhandenen Hochbeete zwischen der früheren [[Kaufhalle]] und [[Heinrich-von-Kleist-Forum|Kleistforum]] verkleinert und abgesenkt, neue Wege angelegt, kranke Bäume gefällt und durch Neupflanzungen ersetzt, energiesparende Leuchtstelen installiert sowie Spielpunkte für Kinder und Kleinkinder gebaut. Die in der Vergangenheit häufig verschmutzen Sitzgelegenheiten wurden an geeigneten Stellen durch schmutzabweisende Bänke (mit Armlehnen) ausgetauscht. Der Springbrunnen bei Ter Veen wurde, von diesen Maßnahmen unabhängig, bereits in den 2000er-Jahren abgeschaltet und zurückgebaut.
Dazu wurden die vierzehn vorhandenen Hochbeete zwischen der früheren [[Kaufhalle]] und [[Heinrich-von-Kleist-Forum|Kleistforum]] verkleinert und abgesenkt, neue Wege angelegt, kranke Bäume gefällt und durch Neupflanzungen ersetzt, energiesparende Leuchtstelen installiert sowie Spielgeräte für Kinder und Kleinkinder montiert. Die in der Vergangenheit häufig verschmutzen Sitzgelegenheiten wurden an geeigneten Stellen durch schmutzabweisende Bänke (mit Armlehnen) ausgetauscht. Der Springbrunnen bei Ter Veen wurde, von diesen Maßnahmen unabhängig, bereits in den 2000er-Jahren abgeschaltet und zurückgebaut.


Die Kosten dieser Modernisierung und Umgestaltung der Bahnhofstraße sollten voraussichtlich 800.000 € betragen. 80 % des Betrages wurden durch die Städtebauförderung des Landes getragen, die Differenz von 160.000 € musste die Stadt Hamm finanzieren.
Die Kosten dieser Modernisierung und Umgestaltung der Bahnhofstraße sollten 800.000 € betragen. 80 % des Betrages wurden durch die Städtebauförderung des Landes getragen, die Differenz von 160.000 € musste die Stadt Hamm finanzieren.


==== Entwicklungen nach dem Umbau ====
==== Entwicklungen nach dem Umbau ====
Trotz dieser Investitionen schlossen Ter Veen (2019), Kaufhof ([[2020]]) und schließlich auch das traditionsreiche Einrichtungshaus [[Herlitz]] ([[2019]]) für immer ihre Pforten. Von den ehemals ansässigen Kaufhäusern war damit keines mehr geöffnet. Ter Veen und Kaufhof stehen (Stand 2022) leer.


Trotz dieser Investitionen schlossen Ter Veen (2019), Kaufhof ([[2020]]) und schließlich auch das traditionsreiche Einrichtungshaus [[Herlitz]] ([[2019]]) für immer ihre Pforten. Von den ehemals ansässigen Kaufhäusern war damit keines mehr geöffnet. Ter Veen und Kaufhof stehen heute leer.  
Derzeit ist die [[Stadtentwicklungsgesellschaft]] darin involviert, einige ehemalige Geschäftshäuser am Ende der Fußgängerzone bzw. in Nähe des [[Platz der Deutschen Einheit|Platzes der Deutschen Einheit]] abzureißen bzw. die Neubebauung mit Wohnhäusern durch Investoren zu fördern, um den Standort wieder zu vitalisieren.  


Derzeit ist die [[Stadtentwicklungsgesellschaft]] darin involviert, einige ehemalige Geschäftshäuser am Ende der Fußgängerzone bzw. in Nähe des [[Platz der Deutschen Einheit|Platzes der Deutschen Einheit]] abzureißen bzw. die Neubebauung mit Wohnhäusern durch Investoren zu fördern, um den Standort wieder zu vitalisieren. Zuletzt wurde eine Studie zur Nachnutzung des [[Kaufhof]]-Komplexes beauftragt. Diese kam zu dem Ergebnis, dass die Bausubstanz nicht mehr hinreichend sanierbar sei. Sie empfiehlt daher den Abriss.
Zuletzt wurde eine Studie zur Nachnutzung des [[Kaufhof]]-Komplexes beauftragt. Diese kam zu dem Ergebnis, dass die Bausubstanz nicht mehr hinreichend sanierbar sei. Sie empfiehlt daher den Abriss.


== Bilder ==
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