Kirchengemeinde Christkönig: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Der Stifter ===
=== Der Stifter ===
[[Datei:Bergmann_Friedrich.jpg|mini|Friedrich Bergmann (1877 oder 1879)]]
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Die Gründung der kath. Kirchengemeinde Christkönig zu Wambeln geht auf eine testamentarische Verfügung des Geistlichen Friedrich Bergmann zurück. Dieser wurde am 05.01.1854 auf dem späteren Hof Rohde, Sönnernstr. 22 in Wambeln, geboren und am 10.01.1854 in der Kirche St. Regina in Rhynern getauft. Seine Eltern waren der Weber Franz Hermann Bergmann und dessen Ehefrau Maria geb. Kröner. Taufpaten waren Wilhelm Raulf aus Rhynern sowie Friedrich Telgenbüscher und Anna Sibilla Kröner aus Wambeln (siehe [https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/paderborn/DE_EBAP_42412/KB008-01-T/?pg=33 Taufbucheintrag]). Bergmann studierte am [https://en.wikipedia.org/wiki/American_College_of_the_Immaculate_Conception American College] in Löwen, das 1857 zur theologischen Ausbildung europäischer Priester gegründet worden war, welche nach ihrer Ordination in die Vereinigten Staaten ausreisen würden. Die Priesterweihe erfolgte am 26.05.1877 durch Weihbischof Carolus-Andreas Anthonis in der Kathedrale Sint Rombout (St. Rumold) von Mecheln, Belgien. Als Ziel stand die Diözese Alton (Illinois, USA) bereits fest <ref>Auskunft des Archivs des Erzbistums Mechelen-Brüssel per E-Mail vom 11.10.2019</ref>. Bergmann wirkte zehn Jahre lang in Murphysboro und in Grand Tower im Süden des Bundesstaates Illinois als Seelsorger. Auslöser für seine Emigration war der [https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturkampf Kulturkampf] im Deutschen Kaiserreich.
Die Gründung der kath. Kirchengemeinde Christkönig zu Wambeln geht auf eine testamentarische Verfügung des aus Wambeln stammenden Geistlichen [[Friedrich Bergmann]] zurück. Dieser hatte in seinem Testament sein gesamtes Vermögen von 92.300 Mark einer Vikariestiftung vermacht. Bedingung war, dass die Katholiken von Wambeln innerhalb eines Jahres ein Gotteshaus und eine Vikariatwohnung bauten sowie einen Friedhof anlegten. Das Stiftungskapital sollte zur Finanzierung einer Seelsorgstelle in Wambeln verwendet werden. Kirche, Pfarrhaus und Friedhof mussten die Wambelner auf eigene Kosten errichten. Falls man sich in Wambeln nicht auf diese Bedingungen einließ, sollten die Gelder nach Amerika gehen. Das damalige Vermögen war in Wertpapieren angelegt und würde heute einem Betrag von mehr als einer halben Million Euro entsprechen (Wertrelation 2021). Nicht bekannt ist, wie es zum diesem außerordentlichen Vermögensstock gekommen ist.


Um 1890 herum kehrte Vikar Bergmann in die Heimat zurück. Er hatte eine schwache Gesundheit und glaubte an ein nahes Ende. Jedoch lebte er nach der Rückkehr aus den Staaten noch volle 25 Jahre. Anfangs war er kurze Zeit in Rhynern tätig, dann wurde ihm die Seelsorge für Bilme bei Werl übertragen, wo er bis zu seinem Tod blieb. Nach kurzer Krankheit starb er im 58. Lebensjahr am 09.05.1913 im Krankenhaus zu Körbecke. Die Bestattung erfolgte am 14.01.1913 zunächst auf dem Friedhof in Rhynern.
Motivation für die Verfügung Bergmanns war die Verbesserung der Seelsorge in seinem Heimatort. Er hatte diese Vision mit Zähigkeit und Schweigsamkeit 25 Jahre hindurch verfolgt. Der spätere Wambelner Pfarrer Robert Quiskamp hielt in der Kirchenchronik über Friedrich Bergmann fest: ''„Der Begründer unserer Gemeinde ist ein verehrungswürdiger Mann. Er hat ein stilles und unscheinbares Leben geführt, das aber ein großes Leben gewesen ist, denn es war schuldlos und uneigennützig, und es fällt darauf der Glanz einer großen Tat.“''


In seinem Testament hatte Vikar Bergmann sein gesamtes Vermögen von 92.300 Mark einer Vikariestiftung vermacht. Bedingung war, dass die Katholiken von Wambeln innerhalb eines Jahres ein Gotteshaus und eine Vikariatwohnung bauten sowie einen Friedhof anlegten. Das Stiftungskapital sollte zur Finanzierung einer Seelsorgstelle in Wambeln verwendet werden. Kirche, Pfarrhaus und Friedhof mussten die Wambelner daher auf eigene Kosten errichten. Falls man sich in Wambeln nicht auf diese Bedingungen einließ, sollten die Gelder nach Amerika gehen. Motivation für diese Verfügung war die Verbesserung der Seelsorge in Bergmanns Heimatort. Er hatte diese Vision mit Zähigkeit und Schweigsamkeit 25 Jahre hindurch verfolgt und alles Geld, das er nicht unbedingt brauchte, zurückgelegt. – Der heutige [[Friedrich-Bergmann-Weg]] in Wambeln ist nach dem Stifter der Gemeinde benannt.  
Der heutige [[Friedrich-Bergmann-Weg]] in Wambeln ist nach dem Stifter der Gemeinde benannt.
 
Der spätere Wambelner Pfarrer Robert Quiskamp hielt in der Kirchenchronik über Friedrich Bergmann fest: ''„Der Begründer unserer Gemeinde ist ein verehrungswürdiger Mann. Er hat ein stilles und unscheinbares Leben geführt, das aber ein großes Leben gewesen ist, denn es war schuldlos und uneigennützig, und es fällt darauf der Glanz einer großen Tat.“''


=== Bau von Pfarrhaus und Kirche ===
=== Bau von Pfarrhaus und Kirche ===
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