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Ostenallee 70
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Bei dem Gebäude Ostenallee 70 handelt es sich um eine seit 1986 denkmalgeschützte zweigeschossige Villa aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Baubeschreibung
Die Ostenallee wurde 1764 von Generalmajor von Wolffersdorff als vierreihige Allee angelegt, um den für die Garnisonstadt Hamm wichtigen Exerzierplatz besser zu erschließen. 1882 eröffnete östlich des Exerzierplatzes das Solebad mit Kurpark, Logier-und Badehaus. 1898 wurde Bad Hamm durch die elektrische Straßenbahn erschlossen, was für die zukünftige Entwicklung des Gebietes um die Ostenallee von besonderer Bedeutung war. Die Nähe zum Stadtzentrum, die verkehrstechnische Anbindung und der Status eines ruhigen Wohngebietes im Grünen ließen das Gebiet um die Ostenallee in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts zu einem noblen Stadtteil mit repräsentativer Bebauung werden.
Die Stadt stellte 1922 das gesamte Gebiet westlich der verlegten Ahse und südlich der Ostenallee als Baugrund zur Verfügung und erschloss es mit einer Straße vor den Grundstücken, die nur durch die Anleger befahrenwerden durfte. Die Bauherren entstammten durchweg den führenden bürgerlichen Kreisen, wobei die exklusive Lage der Häuser durch das durchgebende Konzept von freistehenden villenartigen Gebäuden betont wurde. Das Wohnhaus Ostenallee 70 wurde fast zeitgleich mit dem westlichen Nachbargebäude von dem in Essen und Hamm ansässigen Architekturbüro Heydkamp und Bucerius errichtet. Beide Gebäude ähneln sich sowohl im äußeren Anspruch als auch in der inneren Aufteilung.
Die zweigeschossige Villa besitzt drei Achsen mit einem Mittelrisalit. Der Risalit ist durch Kollosalpilaster eingerahmt. Das Risalitgebälk wird seitlich von zwei Putten geziert.
Das Haus ist mit einem Walmdach gedeckt und besitzt zwei Kamine, die mit ihren Köpfen in einer Achse über den Pilastern enden.
An der rechten Seite des Hauses befindet sich ein flachgedeckter Salonanbau, an der linken Seite ist ein Seiteneingang vorhanden.
Die Gesamtgestaltung des Gebäudes folgt neubarocken Formen, die jedoch im Sinn des späten Jugendstils durchaus eigenwillig geprägt sind, wie die Pilasterkapitelle, die Tür mit Bedachung und Gitter vor der mittigen Fenstertür des Obergeschosses zeigen. Gut gestaltet ist auch das Gitter, das das Grundstück zur Straße begrenzt und ebenfalls denkmalwürdig ist.
Baudenkmaleintrag
In einer Reihe von Villen entlang der Ostenallee ist die Villa Ostenallee 70 ein gutes Beispiel des Wohnens der bürgerlichen Oberschicht zwischen den beiden Weltkriegen und bedeutend für die Sozialgeschichte von Hamm, die ihre Wirkung auch auf die städtebauliche Situation erzielt. Aus wissenschaftlichen, orts- und siedlungsgeschichtlichen sowie städtebaulichen Gründen ist die Villa mit dem Gitter Denkmal. [1]
Bildergalerie
Einzelnachweise
- ↑ Denkmalwertbegründung - zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 46
Literatur
- N.N.: Baudenkmalbeschreibung No. 46, Stadt Hamm - 65/Untere Denkmalbehörde
- N.N.: Baudenkmalbeschreibung No. 350, Stadt Hamm - 65/Untere Denkmalbehörde
Geografische Koordinaten
Koordinaten: 51° 41' 12.3" N, 7° 50' 17.47" O