Winfried Masannek: Unterschied zwischen den Versionen

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== Aufdeckung der Urkundenfälschungen ==
== Aufdeckung der Urkundenfälschungen ==
[[Datei:Luftbild Muellverbrennungsanlage.jpg|mini|rechts|alternativtext=Luftbild der MVA Hamm|Luftbild der MVA Hamm]]
Der [[Westfälischer Anzeiger|Westfälische Anzeiger]] deckte die Urkundenfälschungen auf, als seine Angaben bezüglich der Erlangung der Doktortitel überprüft wurden und vergeblich nach seinen Doktorarbeiten gefahndet wurde. Aufgefallen war sein als hemdsärmelig zu bezeichnender Arbeitsstil. Pikant war seine Reaktion, wenn er in Sitzungen von Mandatsträgern der Opposition mit „Dr. Masannek“ angeredet wurde; er legte Wert auf die Anrede „Dr. Dr.“.
Der [[Westfälischer Anzeiger|Westfälische Anzeiger]] deckte die Urkundenfälschungen auf, als seine Angaben bezüglich der Erlangung der Doktortitel überprüft wurden und vergeblich nach seinen Doktorarbeiten gefahndet wurde. Aufgefallen war sein als hemdsärmelig zu bezeichnender Arbeitsstil. Pikant war seine Reaktion, wenn er in Sitzungen von Mandatsträgern der Opposition mit „Dr. Masannek“ angeredet wurde; er legte Wert auf die Anrede „Dr. Dr.“.


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== Bestechungsskandal ==
== Bestechungsskandal ==
[[Datei:Luftbild Muellverbrennungsanlage.jpg|mini|rechts|alternativtext=Luftbild der MVA Hamm|Luftbild der MVA Hamm]]
Die Staatsanwaltschaft Dortmund klagte Masannek wegen Urkundenfälschung an. Bei den Akten fanden die Ermittler unter anderem einen hoch dotierten Beratervertrag (Honorar-Tagessatz: 800 bis 8000 Deutsche Mark) zwischen Masannek und der Deutschen Babcock AG, wo Masannek „Planungen für die Lösung von Entsorgungsproblemen“ erarbeiten sollte. Babcock zählte zu den Marktführern bei [[Müllverbrennungsanlage]]n und hatte in den 80er-Jahren im Stadtteil [[Bockum-Hövel]] eine solche Anlage für ca. 60 Millionen Euro errichtet. Eifrigster Fürsprecher des umstrittenen Projekts war Winfried Masannek. Einwendungen von Naturschutzverbänden in der Planungsphase, die sich u. a. auf den Standort in der ökologisch wertvollen Lippeaue bezogen, wurden von ihm regelrecht „vom Tisch gewischt“. Ein Babcock-Vertreter hatte die MVA in einer Sitzung des Umweltausschusses sogar als „Kleinod in der Lippeaue“ bezeichnet.
Die Staatsanwaltschaft Dortmund klagte Masannek wegen Urkundenfälschung an. Bei den Akten fanden die Ermittler unter anderem einen hoch dotierten Beratervertrag (Honorar-Tagessatz: 800 bis 8000 Deutsche Mark) zwischen Masannek und der Deutschen Babcock AG, wo Masannek „Planungen für die Lösung von Entsorgungsproblemen“ erarbeiten sollte. Babcock zählte zu den Marktführern bei [[Müllverbrennungsanlage]]n und hatte in den 80er-Jahren im Stadtteil [[Bockum-Hövel]] eine solche Anlage für ca. 60 Millionen Euro errichtet. Eifrigster Fürsprecher des umstrittenen Projekts war Winfried Masannek. Einwendungen von Naturschutzverbänden in der Planungsphase, die sich u. a. auf den Standort in der ökologisch wertvollen Lippeaue bezogen, wurden von ihm regelrecht „vom Tisch gewischt“. Ein Babcock-Vertreter hatte die MVA in einer Sitzung des Umweltausschusses sogar als „Kleinod in der Lippeaue“ bezeichnet.