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Urkunde 1344 Mai 17

Aus HammWiki
Kloster Kentrop, Kirche und Vorderseite eines Klosterflügels (1809)

Der Ritter Conradus de Elvervelde verkauft 17. Mai 1344 unter Zustimmung der Seinigen dem Kloster Kentrop sein Haus genannt Grotehus in Tunne im Kirchspiel Rhynern nebst Zubehör als durchschlachtiges Eigen. Als Zeugen treten der Ritter Lambertus de Scheydingen miles, Dietrich von Volmarstein‚ die Brüder Gerhardus et Lutbertus von Galen und Hermannus Strepel (alles Knappen) auf.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach Aander-Heyden, Band 1, (S. 152-153) zitiert: [1]

Universis presentes literas visuris et audituris. Nos Conradus de Elvervelde miles notum facimus publice protestando, quod cum consensu unanimi et plenaria voluntate Deydradis uxoris nostre legitime, Conradi, Borghardi filiorum, Deydradis, Katherine Gostu et Alheydis filiarum ac omnium heredum nostrorum domum dictam Grotehus in Tunne, in parochia Rinhere sitam, cum agris arabilibus et inarabilibus, cultis et incultis, pratis, pascuis, rubetis, aquis, piscariis et universis suis pertinentiis et attinentiis ac iuribus antiquis, prout in fronde et cespite sita sunt, religiosis personis abbatisse et conventui in Keynctorpe ordinis Cysterciensis rite ac legaliter perpetue venditionis titulo vendidimus ac vendimus firmiter in hiis scriptis iure vere proprietatis, quod vulgariter dorslach eghen dicitur, libere perpetuo possidendam pro nonaginta quinque marcis denariorum bonorum usualium nobis integraliter persolutis et traditis in pecunia numerata. Dictam quoque domum cum pertinentiis et attinentiis universis et iuribus antiquis abbatisse et conventui dictis nos, uxor nostra et heredes nostri predicti resignavimus et presentibus resignamus, renuntiantes omni iuri, quod in dictis domo, pertinentiis et attinentiis et iuribus competiit (nobis) hactenus seu competere poterit in futuro. Et ad maiorem firmitatem ... abbatisse et conventui predictis fide data promisimus ac pro- mittimus firmiter per presentes, dicte domus (cum) pertinentiis et attinentiis universis ac iuribus debitam facere warandiam, prout vere proprietatis, quod dorslacht eghen dicitur, iure fuerit facienda. Actum presentibus domino Lamberto de Scheydingen milite, Theoderico de Volmotsteyne, Gherhardo et Lubberto fratribus de Ghalen et Hermanno Strepelo, famulis, testibus ad premissa vocatis specialiter et rogatis. In quorum omnium testimonium sigilla nostrum et Lamberti de Vorshem, officiati domini Adolphi comitis de Marka, ob rogatum nostrum presentibus sunt appensa. Et nos Lambertus predictus recognoscimus, ob rogatum domini Conradi sigillum nostrum presentibus appendisse. Datum anno Domini millesimo CCC quadragesimo quarto, feria secunda post ascensionem Domini nostri Iesu Christi.

Übersetzung

Der Urkundentext wurde von Aander-Heyden, Band 1, (S. 153-154) übersetzt und wird mit dieser Übertragung ins Deutsche zitiert: [2]

Allen, die diese Urkunde sehen und hören werden. Wir Konrad von Elvervelde Ritter, thun zu wissen und bekunden öffentlich, daß wir mit einhelliger Zustimmung und mit vollem Willen unserer rechtmäßigen Gattin Deydradis, unserer Söhne Konrad und Borghard, unserer Töchter Deydradis, Katharina, Gostu und Adelheid und aller unserer Erben das zu Tunne im Kirchspiel Rinhern belegene Haus genannt Grotehus mit pflügbaren und nicht pflügbaren, bebauten und unbebauten Äckern, mit Wiesen, Weiden, Gebüschen, Wasser, Fischereien, mit allen seinen Zu- und Anbehörungen und alten Rechten, wie alles in Laub und Rasen gelegen ist, für 95 Mark guter und gebräuchlicher Denare, die uns in aufgezähltem Gelde vollständig bezahlt und übergeben wurden, den geistlichen Frauen der Äbtissin und dem Konvente zu Kentrup Cisterzienser-Ordens unter Beobachtung aller rechtlichen Formen unter dem Titel eines ewigen Verkaufes verkauft haben und laut dieser Urkunde festiglich verkaufen, damit sie es mit dem Rechte eines wahren Eigentums, was deutsch dorslach eghen genannt wird, frei und ewiglich besitzen. Auch haben wir, unsere Gattin und unsere Erben obgenannt besagtes Haus mit allen Zu- und Anbehörungen und den alten Rechten der genannten Äbtissin und dem Konvente übergeben und übergeben es durch diese Urkunde, indem wir auf jegliches Recht, welches uns in dem genannten Hause, den Zu- und Anbehörungen und Rechten zustand oder in Zukunft zustehen könnte, Verzicht leisten. Und zur größern Sicherheit haben wir der Äbtissin und dem Konvente obgenannt in allen Treuen versprochen und versprechen festiglich durch diese Urkunde, (ihnen) wegen des genannten Hauses mit allen Zu- und Anbehörungen und Rechten die gebührende Währschaft zu leisten, wie man es bei einem wahren Eigentum, welches dorslacht eghen genannt wird, von Rechtswegen thun muß. Geschehen in Gegenwart des Herrn Lambert von Scheydingen Ritters, des Theoderich von Volmersteine, des Gerhard und Lubert Gebrüder von Galen und des Hermann Strepel, Knappen, die zum Vorstehenden als Zeugen besonders gerufen und erbeten wurden. Zum Zeugnisse aller dieser Sachen ist unser Siegel und auf unsere Bitte hin das des Lambert von Vorshem, Offiziaten des Herrn Adolf Grafen von der Mark, an diese Urkunde gehängt worden. Und wir Lambert obgenannt bekunden, daß wir auf Verlangen des Herrn Konrad unser Siegel an diese Urkunde gehängt haben. Gegeben im Jahre des Herrn tausend drei hundert und vier und vierzig, Montags nach der Himmelfahrt unsers Herrn Jesus Christus.

Siegel

An Pergamentstreifen sind die Siegel des Konrad von Elverfeld und des Lambertus de Vorshem angehängt. Letzteres weist ihn als Offiziat (Amtmann) des Grafen Adolf von der Mark aus.

Literatur

  • Aander-Heyden, Eduard: Geschichte des Geschlechtes der Freiherren von Elverfeldt. Erster Teil. Urkunden und Regesten. Band 1. Elberfeld 1883
  • Krumbholtz, Robert: Urkundenbuch der Familien von Volmerstein und von der Recke bis zum Jahre 1437. Münster 1917. Seite 142
  • Kindlinger: Zisterzienserinnenkloster Kentrop bei Hamm (Abschriften von Urkunden aus dem Klosterarchiv), Nr. 52, pag. 30-31 [3]

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Aander-Heyden, Eduard: Geschichte des Geschlechtes der Freiherren von Elverfeldt. Erster Teil. Urkunden und Regesten. Band 1. Elberfeld 1883
  2. Aander-Heyden, Eduard: Geschichte des Geschlechtes der Freiherren von Elverfeldt. Erster Teil. Urkunden und Regesten. Band 1. Elberfeld 1883
  3. als Digitalisat einsehbar unter www.archive.nrw.de
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