Tag des offenen Kanals

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Der Tag des offenen Kanals war eine Veranstaltung des Lippeverbandes am 30. Oktober 2010.

Hier bestand zwischen 11:00 und 15:00 Uhr die einmalige Gelegenheit, den neu erbauten Beizdüker zwischen Hafenstraße und Lippe zu Fuß zu durchschreiten. Der in 18 Metern Tiefe liegende und 275 Meter lange Beizdüker, der vom Kreisverkehr Hafenstraße/Dortmunder Straße unter dem Datteln-Hamm-Kanal und Lippe hindurchführt, dient dazu, Regen- und Schmutzwasser aus dem Hammer Westen schneller abfließen zu lassen. Das Regenwasser wird dabei in die Lippe geführt, das Schmutzwasser in die Kläranlage.

Fotos vom Tag des offenen Kanals

Presseberichte

Pressemitteilung des Lippeverbandes am 1. Oktober 2009

Bis zu 10.000 Liter Regenwasser pro Sekunde fließen unter dem Datteln-Hamm-Kanal zur Lippe

Hamm. Der LIPPEVERBAND beginnt heute mit dem Neubau des Beizkanaldükers, der Regenwasser aus der Kanalisation im westlichen Stadtgebiet von Hamm unter dem Datteln-Hamm-Kanal her zur Lippe führt. Der Neubau des Dükers ersetzt den alten Beizkanaldüker, der sich nach 96 Jahren Betriebszeit in einem maroden Zustand befindet.

„Mit 7,2 Mio. Euro ist dies das größte Investitionsprojekt der Stadtentwässerung Hamm seit der Übernahme durch den Lippeverband im April 2007. Jahr für Jahr investieren wir in den Ausbau und die Optimierung des Kanalnetzes in der Stadt Hamm hohe Summen“, so Verbands-Chef Dr. Jochen Stemplewski beim heutigen Bauauftakt an der Hafenstraße.

Dort wird neben dem Hafenamt an der Einmündung Dortmunder Straße - gegenüber dem bunten Schiff - in den nächsten Woche die zentrale Baugrube für den Vortrieb des Dükers und den Bau eines Entlastungsbauwerks entstehen. Zweck der gesamten Anlage ist eine Behandlung und Ableitung des Regenwassers aus der Kanalisation nach dem heutigen Stand der Technik. Dazu wird das Mischwasser – Schmutz- und Regenwasser - aus dem 1240 Hektar großen Einzugsgebiet im Hammer Westen von einem neu zu bauenden Drosselbauwerk auf eine Wassermenge begrenzt, die von der Kläranlage Hamm-West des LIPPEVERBANDES aufgenommen werden kann. Nach größeren Regenfällen steigt die Wassermenge in der Kanalisation aber weit über dieses Maß hinaus. Dann wird das Wasser zunächst in einem Stauraumkanal zwischengespeichert. Fließt noch mehr Regenwasser aus dem Kanalnetz zu, wird der stark verdünnte, nicht klärpflichtige Teil des Mischwassers in die Lippe abgeleitet.

Der Bau eines Dükers – eines Regenwasserkanals unter dem Schifffahrtskanal – ist deshalb erforderlich, weil zwischen dem Hammer Westen und der Lippe der Datteln-Hamm-Kanal liegt. Vorbehandeltes Regenwasser aus der Kanalisation darf nur in Gewässer und nicht in Wasserstraßen eingeleitet werden.

Zwei Jahre Bauzeit
Der neue Beizkanaldüker mit einer Länge von 275 m und 2 m Durchmesser wird in bis zu 15 m Tiefe verlegt. Weil der Deich zwischen Schifffahrtskanal und Lippe dafür zu schmal ist, endet der Düker am nördlichen Lippeufer, wo aus einem Quelltopf bis zu 10.000 Liter Wasser pro Sekunde über eine Ausleitungsstrecke in die Lippe fließen können. Solche „Entlastungsereignisse“ kommen etwa 40mal pro Jahr vor.

Nach dem Baubeginn im Oktober 2009 beträgt die Bauzeit rund zwei Jahre. In diesem Zeitraum werden etwa 17.500 Kubikmeter Erde bewegt, es werden rund 1000 Kubikmeter Beton und Stahlbeton sowie 170 Tonnen Betonstahl verbaut und insgesamt 850 Meter Rohrleitungen mit unterschiedlichen Querschnitten verlegt - teils in offener Bauweise, teil im unterirdischen Vortrieb.