MS Wissenschaft

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MS Wissenschaft 2010
MS Wissenschaft 2011

Das MS Wissenschaft ist ein Binnenfrachtschiff, das passend zu einem jährlich wechselnden Wissenschaftsthema bereits seit dem Jahr 2003 für mehrere Monate im Jahr durch Deutschland tourt.

Im Laderaum befindet sich eine jährlich wechselnde, thematisch ausgerichtete Ausstellung mit Exponaten, die bei den Besuchern Verständnis für Wissenschaft und Forschung schaffen sollen. Außerhalb dieser Wissenschaftstour fährt das Schiff als normales Gütermotorschiff sowie zeitweise auch als Ausstellungsschiff mit kommerziellen Ausstellungen.

Im Jahr 2010 machte das MS Wissenschaft erstmalig Station in Hamm. 2023 geht das Ausstellungsschiff erneut auf große Fahrt. Es wird vom 13. bis 16. Juli in Hamm anlegen.

Details zum Binnenschiff

Das Frachtschiff wurde im Jahr 1969 auf der Elfring-Werft in Haren (Ems) unter dem Namen Vera gebaut und im Jahr 1987 in Jenny umbenannt. Die Schiffslänge betrug ursprünglich 85 Meter und wurde im Jahr 1989 auf 105 Meter verlängert, die Schiffsbreite beträgt 9,5 Meter.

Angetrieben wird das MS Wissenschaft von einem Sechszylinder-MWM-Motor mit einer Leistung von 809 kW. Zur Erhöhung der Manövrierfähigkeit verfügt das Schiff über ein Bugstrahlruder und das Steuerhaus ist mittels Hubtechnik in der Höhe verstellbar. Damit kann das Schiff auch auf Flüssen und Kanälen mit niedrigen Brückenhöhen verkehren.

Der Laderaum des Schiffes, der für die Ausstellung genutzt wird, ist rund 75 Meter lang und 7,8 Meter breit. Die Gesamtfläche beträgt knapp 600 m², davon werden gut 530 m² für die Ausstellungen bzw. Veranstaltungen genutzt. Die restliche Fläche verteilt sich auf die Treppe in den Laderaum, eine Toilettenanlage und ein kleines Café im hinteren Bereich sowie einen Notausgang im vorderen Bereich des Laderaums. Zusätzlich nutzbar für weitere Aktionen ist eine Freifläche von rund 355 m² auf den Lukendeckeln.

Ausstellungsschiff MS Wissenschaft

Infopoint auf der
MS Wissenschaft 2010

Das MS Wissenschaft wird von der gemeinnützigen GmbH Wissenschaft im Dialog betrieben. Finanziert wird diese durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Der Einsatz des Binnenschiffs als Wissenschaftsschiff geht zurück auf eine Idee der Universität Bremen, die das Schiff 2002 als „Geoschiff“ auf Reisen schickte.[1] Da die Ausstellung auf dem Binnenschiff ein voller Erfolg war und von den Besuchern begeistert aufgenommen wurde, übernahm Wissenschaft im Dialog das Konzept und realisiert seit 2003 jährlich eine Ausstellung auf dem Schiff im Rahmen des jeweiligen Wissenschaftsjahres. [2] In den ersten Jahren wurde das Schiff jeweils nach dem Thema des Wissenschaftsjahres benannt, seit 2006 heißt es „MS Wissenschaft“.

Für den Einsatz als MS Wissenschaft wird das Binnenschiff jährlich vor der Tour entsprechend umgebaut. Der Laderaum wird dabei zum Ausstellungsfläche, ergänzt um einen Empfangs- und Informationsbereich sowie ein kleines Bistro/Café.

Stationen in Hamm

2010: Das Energieschiff

MS Wissenschaft 2010

Die Ausstellung im Jahr 2010 zeigte, wie die Energieversorgung von morgen aussehen könnte, welche Ressourcen uns zur Verfügung stehen, wie wir Energie sparsam nutzen, effizient verteilen und ihren Verbrauch intelligent managen könnten.

An rund 40 Stationen konnten Besucherinnen und Besucher selbst aktiv werden. Man konnte Wind erzeugen und damit Windräder antreiben, am eigenen Körper erfahren, wie viel Energie zum Beispiel in Kohle oder Erdöl steckt und dabei nachvollziehen, wie kompliziert es ist, Klimapolitik zu betreiben.

Verschiedene Infoterminals zeigten, wie sich unser Energieverbrauch über die Jahre entwickelt hat und gaben Auskunft über die vorhandenen Ressourcen und Reserven. An einem großen Experimentiertisch konnten alle Interessierten ihre eigene Kettenreaktion aufbauen, ablaufen lassen und beobachten, wie eine Energieform in eine andere umgewandelt wird.

Die Exponate beschäftigten sich dabei nicht nur mit naturwissenschaftlich-technischen Aspekten, sondern es wurden auch gesellschaftliche, politische und ökonomische Themen angesprochen.

2011: Das Gesundheitsschiff

MS Wissenschaft 2011

Auf einer Ausstellungsfläche von 600 m² gab es mehr als 30 Exponate zu entdecken, die über die Prozesse in unserem Körper informierten und neue Entwicklungen bei der Untersuchung, Diagnose und Behandlung von Krankheiten und Gebrechen verdeutlichten. Dabei wurden nicht nur die medizinischen Aspekte, sondern auch gesellschaftliche Fragestellungen angesprochen. Die interaktive Ausstellung machte sehr deutlich, welch unterschiedliche Aktivitäten in der Gesundheitsforschung von der Grundlagenforschung bis hin zur Entwicklung praktischer Helfer im Alltag versammelt sind.

In fünf Themenbereichen hatten die Besucher die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden. So konnte man einen Blick ins menschliche Gehirn werfen, als rotes Blutkörperchen durch den Körper reisen oder ganz ohne den Gebrauch der Hände Flipper spielen. Man konnte ausprobieren, wie es sich „anfühlt“ alt zu sein und erfahren, warum Stallstaub und Milchproben für Allergieforscher interessant sind. Es gab Informationen zur Krebsfrüherkennung sowie über die Entwicklung von neuen Medikamenten gegen diese Krankheit. Weitere Exponate verdeutlichten, warum Übergewicht „ver“-lernbar ist und wie die Raumfahrt bei der Entwicklung künstlicher Organe hilft.

2012: Zukunftsprojekt Erde

Im Wissenschaftsjahr 2012 „Zukunftsprojekt Erde“ stand die interaktive Ausstellung an Bord des Schiffes ganz im Zeichen der Nachhaltigkeitsforschung. Auf circa 600 m² Ausstellungsfläche konnten Kinder, Jugendliche und Erwachsene erleben, wie Forschung zur nachhaltigen Gestaltung der Zukunft beitragen kann. Die Besucher fanden Ausstellungsstücke zu alltagsnahen Themen wie umweltverträgliches Waschen und nachhaltiges Einkaufen. Angesprochen wurden aber auch globale Themen, darunter Klimawandel, nachhaltige Energieversorgung und Biodiversität.

Die Ausstellung zum Ausprobieren, Mitmachen und Mitforschen wandte sich an Besucher ab zehn Jahren. Viele Ausstellungsstücke waren aber auch für jüngere Kinder geeignet.

2016: Meere und Ozeane – Tour im Norden

Die MS Wissenschaft lud 2016 ein zu einer Forschungsexpedition in die Welt der Meere und Ozeane ein. Station in Hamm machte das Schiff vom 6. bis 8. August.

Die Ausstellung zeigte die Bedeutung die Weltmeere für das Klima und als Rohstoffquelle sowie die vielfältigen Lebensräume in und an den Meeren. Schwerpunkt war insbesondere der Schutz der Ozeane.

Die Exponate luden zum Entdecken und Ausprobieren ein. Beispielsweise gab es ein Spiel zum nachhaltigen Fischfang und Virtual-Reality-Brille, mit der man durch ein tropisches Korallenriff tauchen konnte.[3] Angesprochen wurden insbesondere Schulklassen, Familie und Jugendliche. Empfohlen war der Besuch der Ausstellung ab einem Alter von 12 Jahren.

2023: Unser Universum

Die MS Wissenschaft wird vom 13. bis 16. Juli wieder in Hamm anlegen. Thema der Ausstellung im Wissenschaftsjahr 2023 ist das Universum.

Auszeichnungen

Im Jahr 2010 wurde das Schiff im Rahmen der Initiative Deutschland – Land der Ideen zum „Ausgewählten Ort 2010“ gekürt.

Weitere Fotos

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Zum Artikel gibt es eine Fotoseite.

Liegeplatz

Der Liegeplatz befand sich ursprünglich hinter dem Anleger der „Santa Monica“ bei der Classic-Tankstelle, später legte die Ms Wissenschaft am Kai des AktiVita an der Hafenstraße an. 2023 legt die MS Wissenschaft wieder auf Höhe der Tankstelle gegenüber des Allee-Centers an.

  • Öffnungszeiten: 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr
  • Eintritt: frei

Der Zugang ist barrierefrei.

Einzelnachweise

  1. [http://www.wissenschaft-im-dialog.de/de/projekte/ms-wissenschaft/die-idee.html Das schwimmende Science Center „MS Wissenschaft“ - Die Idee in: Wissenschaft im Dialog, abgerufen am 30. April 2012
  2. Das schwimmende Science Center „MS Wissenschaft“ - Die Idee in: Wissenschaft im Dialog, abgerufen am 30. April 2012
  3. HAMMMagazin 2016/08, S. 27.

Weblinks

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