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City2020: Unterschied zwischen den Versionen

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'''City2020''' war der Name eines Projekts, bei dem die [[Stadtwerke Hamm]] (und angeschlossene Stadtwerke) durch ihre Tochtergesellschaft [[HeliNET]] Ende der 2000er-Jahre Glasfaser für hochauflösendes Fernsehen, schnelles Internet und Telefon – ohne Beteiligung der Telekom – in den betreffenden Städten und Gemeinden verlegt haben.
 
Beim Ausbau kam die seinerzeit in Deutschland noch nicht weit verbreitete FTTH (Fiber-to-the-Home)-Technologie zum Einsatz, die Glasfaser wurde also nicht nur entlang der Bordsteine bis in die Verteilerkästen verlegt (FFTC – Fiber-to-the-Curb), sondern bis in die Häuser der interessierten Endkunden. Dadurch konnte der mögliche Datendurchsatz gegenüber der konventionellen Kupferader auf der letzten Meile gesteigert werden.
 
Das seinerzeit ausgebaute Glasfasernetz vermarktet die Helinet inzwischen nicht nur direkt an ihre Endkunden, sondern offeriert dieses auch im Carrier-to-Carrier-Geschäft ihren Konkurrenten zur Miete.<ref>[https://www.helinet.de/carrier-to-carrier/home.html Helinet.de/carrier-to-carrier]</ref>
 
Seit dem Ende des Projekts ''City2020'' führt die Helinet außerdem nach wie vor auf Wunsch von Endkunden aus dem Geschäfts- und Privatsektor den FTTH-Ausbau und schließt sukzessive weiße Flecken. Über aktuellen Stand der Arbeiten informiert die Helinet auf ihrer Homepage; die Projektseite von ''City2020'' (city2020.de) ist hingegen inzwischen abgeschaltet bzw. verweist auf die Helinet-Homepage.
 
== Geschichte ==


'''City2020''' ist der Projektname, unter dem die [[Stadtwerke Hamm]] zusammen mit der [[HeliNET]] künftig neue Glasfasertechnologie für hochauflösendes Fernsehen, schnelles Internet sowie Telefon anbieten will.
Bevor mit der flächendeckenden Umsetzung des Angebots begonnen werden konnte, wurde die Technik und die Akzeptanz in einem so genannten Test-Cluster in [[Werries]] (ausgewählt aufgrund einer durchschnittlichen Durchmischung an Wohnungen und Wohneinheiten) erprobt. Durch die Zustimmung der Anwohner von mehr als 20 Prozent konnte im Sommer [[2008]] mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Nach Abschluss der Tiefbauarbeiten konnte die Montage der Endgeräte sowie die Freischaltung durch die [[HeliNET]] in den Frühlings- und Sommermonaten [[2009]] erfolgen.


Bevor mit der flächendeckenden Umsetzung des Angebots begonnen werden konnte, wurde die Technik und die Akzeptanz in einem so genannten Test-Cluster in [[Werries]] (ausgewählt aufgrund einer durchschnittlichen Durchmischung an Wohnungen und Wohneinheiten) erprobt. Durch die Zustimmung der Anwohner von mehr als 20 Prozent, konnte im Sommer 2008 mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Heute sind die Tiefbauarbeiten weitestgehend abgeschlossen und ein Großteil der Haushalte ist bereits am Glasfasernetz angeschlossen. Die Montage der Endgeräte sowie die Freischaltung durch die [[HeliNET]] soll in den Frühlings- und Sommermonaten [[2009]] erfolgen.
== Eingesetzte Technik ==


== Die Technik im Einzelnen ==
Die nachfolgenden Informationen spiegeln die eingesetzte Technik um das Jahr 2009 wieder:
Die hier beschriebene Installation ist natürlich nur ein Einzelfall. Es kann sein, dass die verwendete Hardware bei anderen City2020-Installationen anders aussieht, dann bitte hier ergänzen. :-)


=== Spleißbox ===
=== Spleißbox ===
Die im Haus ankommende Glasfaser wird zuerst in eine Micro-Spleißbox geführt, um die dünnen Fasern nicht zu gefährden. Darin werden Verlegekabel mit der Faser von Außen verbunden.
Die im Haus ankommende Glasfaser wurde zuerst in eine Micro-Spleißbox geführt, um die dünnen Fasern nicht zu gefährden. Darin werden Verlegekabel mit der Faser von Außen verbunden. Genauer wurde auf zwei Kabel Single-Mode/Single-Fiber mit SC-Stecker adaptiert.
Genauer wird auf zwei Kabel Single-mode, single-fiber mit SC-Stecker adaptiert.


=== Gateway-Box ===
=== Gateway-Box ===
Die beiden Kabel mit SC-Stecker führen in eine Box, auf der "City2020" steht. Das ist eine Gateway-Box "DRG 546s"<ref>http://www.packetfront.com/export/sites/default/doc_library/PacketFront_DRG_540_datasheet.pdf</ref> der Firma PacketFront<ref> http://www.packetfront.com/en/products/switches/drg_500.html</ref>.
Die beiden Kabel mit SC-Stecker führten in eine Box, auf der City2020 stand. Dies war eine Gateway-Box des Typs „DRG 546s“ <ref>http://www.packetfront.com/export/sites/default/doc_library/PacketFront_DRG_540_datasheet.pdf</ref> der Firma PacketFront<ref> http://www.packetfront.com/en/products/switches/drg_500.html</ref>.
Die Box bekommt eine der beiden Glasfaser-Leitungen ab, und kann von sich aus zwei analoge Telefon-Leitungen zur Verfügung stellen, was bei Analog-Installationen sicher auch genutzt wird.
 
Bei der hier betrachteten Installation existiert aber eine ISDN-Anlage, weshalb dieser Teil hier ungenutzt bleibt.<br>
Die Box erhielt Anschluss an eine der beiden Glasfaser-Leitungen, und konnte von sich aus zwei analoge Telefon-Leitungen zur Verfügung stellen.
<br>
 
Zudem hat die Box 4 Ethernet-Ausgänge, an die direkt ein Computer angeschlossen werden kann. Die Box dient allerdings nicht als Router. Sie stellt eine Art Modem da, und benötigt einen nachgeschalteten Router, wenn mehr als ein Teilnehmer gleichzeitig ins Internet will.
Zudem besaß die Box vier Ethernet-Ausgänge, an die direkt ein Computer angeschlossen werden konnte. Die Box diente allerdings nicht als Router. Sie stellte eine Art Modem dar und benötigte einen nachgeschalteten Router, wenn mehr als ein Teilnehmer gleichzeitig ins Internet wollte. Es wurde von der Gateway-Box nur einem Gerät eine IP zugewiesen, also z. B. dem erwähnten Router.
Es wird von der Gateway-Box nur einem Gerät eine IP zugewiesen, also z.B. dem erwähnten Router.<br>
 
<br>
Bei einer ISDN-Installation wurde der Smart-DTA auch mit einem dieser Ausgänge verbunden.
Bei einer ISDN-Installation kommt der Smart-DTA auch an einen dieser Ausgänge.


=== KabelTV-Konverter ===
=== KabelTV-Konverter ===
In der Gateway-Box befindet sich auch noch der KabelTV-Konverter<ref>http://www.packetfront.com/en/products/switches/catv_converter.html</ref>, der die zweite Glasfaser-Leitungen abbekommt.
In der Gateway-Box befand sich auch noch der KabelTV Konverter<ref>http://www.packetfront.com/en/products/switches/catv_converter.html</ref>, an den die zweite Glasfaser-Leitung angeschlossen wurde. Die vorhandene (Antennen-)Hausverkabelung wurde einfach vom vorherigen Anbieter auf diesen Konverter umgeschaltet.
Die vorhandene (Antennen-)Hausverkabelung wird einfach vom vorherigen Anbieter (z.B. Kabelfernsehen) auf diesen Konverter umgeklemmt.


=== ISDN ===
=== ISDN ===
Wenn ISDN benötigt wird, bekommt man ein zusätzliches Kästchen verpasst, einen "Smart-DTA" der Firma Patton<ref>http://www.patton.com/manuals/S-DTA-GSG.pdf</ref>. Dies ist ein Umsetzer von (einer Art von) VoIP nach ISDN.
Wenn ISDN benötigt wurde, bekam der Kunde zusätzlich einen [[Smart-DTA]] der Firma Patton<ref>http://www.patton.com/manuals/S-DTA-GSG.pdf</ref>. Dies ist ein Umsetzer von (einer Art von) VoIP nach ISDN. Das zur ersten TAE-Dose führende Telefonkabel wurde zum ISDN-Kabel (S<sub>0</sub>-Bus) umfunktioniert, und der Splitter sowie NTBA wurden durch eine RJ45-RJ45-Kupplung überbrückt. Dadurch musste nicht allzu viel an der vorhandenen Verkabelung geändert werden.
Das zur ersten TAE-Dose führende Telefonkabel wird zum ISDN-Kabel (S<sub>0</sub>-Bus) umfunktioniert, und der Splitter sowie NTBA werden durch eine RJ45-RJ45-Kupplung überbrückt.
Dadurch muß nicht allzu viel an der vorhandenen Verkabelung geändert werden.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* http://www.city2020.de/
* [https://www.helinet.de/privatkunden/mission-glasfaser.html Helinet – Mission Glasfaser (Informationsseite zum Glasfaserausbau)]
* http://www.city2020bewohner.de/


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 21. Dezember 2021, 14:13 Uhr

City2020 Logo

City2020 war der Name eines Projekts, bei dem die Stadtwerke Hamm (und angeschlossene Stadtwerke) durch ihre Tochtergesellschaft HeliNET Ende der 2000er-Jahre Glasfaser für hochauflösendes Fernsehen, schnelles Internet und Telefon – ohne Beteiligung der Telekom – in den betreffenden Städten und Gemeinden verlegt haben.

Beim Ausbau kam die seinerzeit in Deutschland noch nicht weit verbreitete FTTH (Fiber-to-the-Home)-Technologie zum Einsatz, die Glasfaser wurde also nicht nur entlang der Bordsteine bis in die Verteilerkästen verlegt (FFTC – Fiber-to-the-Curb), sondern bis in die Häuser der interessierten Endkunden. Dadurch konnte der mögliche Datendurchsatz gegenüber der konventionellen Kupferader auf der letzten Meile gesteigert werden.

Das seinerzeit ausgebaute Glasfasernetz vermarktet die Helinet inzwischen nicht nur direkt an ihre Endkunden, sondern offeriert dieses auch im Carrier-to-Carrier-Geschäft ihren Konkurrenten zur Miete.[1]

Seit dem Ende des Projekts City2020 führt die Helinet außerdem nach wie vor auf Wunsch von Endkunden aus dem Geschäfts- und Privatsektor den FTTH-Ausbau und schließt sukzessive weiße Flecken. Über aktuellen Stand der Arbeiten informiert die Helinet auf ihrer Homepage; die Projektseite von City2020 (city2020.de) ist hingegen inzwischen abgeschaltet bzw. verweist auf die Helinet-Homepage.

Geschichte

Bevor mit der flächendeckenden Umsetzung des Angebots begonnen werden konnte, wurde die Technik und die Akzeptanz in einem so genannten Test-Cluster in Werries (ausgewählt aufgrund einer durchschnittlichen Durchmischung an Wohnungen und Wohneinheiten) erprobt. Durch die Zustimmung der Anwohner von mehr als 20 Prozent konnte im Sommer 2008 mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Nach Abschluss der Tiefbauarbeiten konnte die Montage der Endgeräte sowie die Freischaltung durch die HeliNET in den Frühlings- und Sommermonaten 2009 erfolgen.

Eingesetzte Technik

Die nachfolgenden Informationen spiegeln die eingesetzte Technik um das Jahr 2009 wieder:

Spleißbox

Die im Haus ankommende Glasfaser wurde zuerst in eine Micro-Spleißbox geführt, um die dünnen Fasern nicht zu gefährden. Darin werden Verlegekabel mit der Faser von Außen verbunden. Genauer wurde auf zwei Kabel Single-Mode/Single-Fiber mit SC-Stecker adaptiert.

Gateway-Box

Die beiden Kabel mit SC-Stecker führten in eine Box, auf der City2020 stand. Dies war eine Gateway-Box des Typs „DRG 546s“ [2] der Firma PacketFront[3].

Die Box erhielt Anschluss an eine der beiden Glasfaser-Leitungen, und konnte von sich aus zwei analoge Telefon-Leitungen zur Verfügung stellen.

Zudem besaß die Box vier Ethernet-Ausgänge, an die direkt ein Computer angeschlossen werden konnte. Die Box diente allerdings nicht als Router. Sie stellte eine Art Modem dar und benötigte einen nachgeschalteten Router, wenn mehr als ein Teilnehmer gleichzeitig ins Internet wollte. Es wurde von der Gateway-Box nur einem Gerät eine IP zugewiesen, also z. B. dem erwähnten Router.

Bei einer ISDN-Installation wurde der Smart-DTA auch mit einem dieser Ausgänge verbunden.

KabelTV-Konverter

In der Gateway-Box befand sich auch noch der KabelTV Konverter[4], an den die zweite Glasfaser-Leitung angeschlossen wurde. Die vorhandene (Antennen-)Hausverkabelung wurde einfach vom vorherigen Anbieter auf diesen Konverter umgeschaltet.

ISDN

Wenn ISDN benötigt wurde, bekam der Kunde zusätzlich einen Smart-DTA der Firma Patton[5]. Dies ist ein Umsetzer von (einer Art von) VoIP nach ISDN. Das zur ersten TAE-Dose führende Telefonkabel wurde zum ISDN-Kabel (S0-Bus) umfunktioniert, und der Splitter sowie NTBA wurden durch eine RJ45-RJ45-Kupplung überbrückt. Dadurch musste nicht allzu viel an der vorhandenen Verkabelung geändert werden.

Weblinks

Einzelnachweise

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