Urkunde 1705 Dezember 6

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Wappen der Familie von Beverförde

Maria Ida, Witwe von Beverförde, gibt am 6. Dezember 1705 vor Übernahme der Vormundschaft über ihre Enkelkinder eine Erklärung über empfangene Geldzahlungen aus dem Verwandten- und Freundeskreis ab, die sie in die werriesschen Güter investiert hat.

Regest

Maria Ida, Witwe von Beverförde erklärt, nachdem ihr Sohn Bernard Engelbert Christian von Beverförde am 24.04.1705 gestorben, wolle sie vor Übernahme der Vormundschaft seiner beiden Kinder erklären, dass ein Kontrakt vom 12.03.1699 zu wenig erhalten und sie auf ihren angebrachten Kindsteil bis jetzt noch nicht verzichtet habe. Obwohl sie laut Ehevertrag ihres sel. Mannes vom 10.07.1663 gegen Alimentation und Erziehung der Kinder den Genuss aller Güter habe beanspruchen können, so habe dennoch ihr seliger Schwiegerbruder, der Domkellner von Beverförde, seit dem Tode ihres Mannes 1670 bis zu seinem Tode 1690 die weemseloschen Güter jährlich zu 800-1.000 Talern, den Beringhof, jährlich zu 80 Taler, die niederwerriesschen Güter jährlich zu 350 Taler und noch Renten genossen und ihr vorenthalten, - zusammen eine Summe von 25.000-30.000 Rtlr., ohne ihren Kindern für Reisen und Erziehung mehr als 1.600 und 1.500 Taler zu geben, so dass sie nur die oberwerriessche Hovesaat und die Mühlen behalten habe für Kindererziehung, Prozessieren und Zinsenzahlen. Außerdem habe sie ganz ansehnliche Summen von ihren Verwandten erhalten und in das Gesamtvermögen gesteckt:

1. von ihrer Tante, Äbtissin zu Fröndenberg, 1.500 Taler;

2. vom Bischof Christoph Bernard sel. dreimal auf der großen Prozession jedesmal 100 Spec. Dukaten, bei der Niederkunft ihrer Schwester, Frau von Gahlen zu Dinklage mehr als 100 Species Dukaten;

3. vom sel. Bischof Ferdinand im Testament 500 Spec. Taler und bei Lebzeiten verschiedentlich wenigstens 100 oder auch 200 Taler, - im ganzen 1.500 Rtlr.;

4. von ihrem sel. Onkel, dem Domscholaster von Plettenberg 1100 Taler und 100 Taler in Gold;

5. vom Bischof (von Plettenberg) erblich 11.000 Taler;

6. vom Domscholaster von Plettenberg verschiedentlich bald 50 bald mehr Taler und zu Anfang des Neubaues zu Werries 150 Taler;

7. von ihrer sel. Mutter 200 Taler und von ihrem Bruder, dem Domkantor, die Martiniquoten 1696 - 1704, zusammen 652 Rtlr.;

8. von ihrem Bruder, dem Landkomtur, zur Zeit des angefangenen Neubaues verschiedene Kornzinsen;

9. von der Magd Margaretha Ostendorff 400 Taler, vom Baumeister Conrad Reichman 400 Taler, und von Johan Baumeister 150 Taler. Sodann habe sie angekauft die Bruens- und Haarhoffs Erben und folgende Kotten: Dornhegge, Kneppers, Everts, Frien und Heckers, Ländereien im ahlenschen Stadtfelde. Dann zählte sie auf, welche und wieviele Schulden sie bezahlt, was sie an Gold, Hausrat und Wertstücken ins Haus gebracht und wie sie mit Umsicht gehaushaltet habe. Sie habe erhalten vom Bischof die Hälfte des davensberger Hofes und die andere Hälfte von den Wulffs erkauft, außerdem von ihrem Bruder, dem Bischof, bei einer Ansprache zu Werries 1.000 Rtlr., die ihr sel. Sohn für seinen münsterischen Bau verwandt *, und für den Ankauf des Grotenhauses 500 Rtlr. erhalten, ja derselbe habe ihr als Neujahrsgeschenk stets 200 Taler vermacht, was alles ihr Sohn verbraucht habe. Überdies habe sie ihrem Sohn 200 Dukaten vorgestreckt für die Abfindung des westerholtschen Legats aus den byinkschen Gütern. usw. usw.

Standort

LWL-Archivamt für Westfalen, Münster [1]

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Loburg (Dep.) Bestand Ober- und Niederwerries, Urkunden