Urkunde 1616 Juli 27

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Vor dem Notar Rotger Diepenbrock erklärt am 27. Juli 1616 auf dem Haus Ermelinghof in der obersten Giebelkammer die im Bette liegende Adelheid Schwering von Coesfeld ihren letzten Willen. Sie wünscht, in Hövel ohne Gepränge beigesetzt zu werden. Sie vermacht ihre Güter dem Eberhard Dietrich von Galen, dem ältesten Sohn des Gert Valcken (Falcken) von Galen (Gaalen) und der Margarete Hugenpoth zum Ermelinghof. Die Hausarmen zu Hövel sollen jährlich eine Rente von 3 Talern beziehen, wozu sie 50 Reichstaler Hauptsumme vermacht. Jeweils ein Taler soll zu Ostern, Pfingsten und Weihnachten verteilt werden. Wenn zu Hövel keine Armen vorhanden sind, soll die Rente an andere Bedürftige fallen. Der Erbe soll seinem Bruder Arnd Wilhelm von Galen 100 Reichstaler, ihrer zu Hamm wohnenden Schwester Elschen Schwering auf St. Jacobi jährlich 10 Pfund Butter, eine Fuhre Holz und ein Fuder Bänden wie auch zu St. Martini vier Hammsche Scheffel Roggen und ein fettes Schwein, das drei Reichstaler wert ist, liefern. Wenn sie stirbt, und ihr Ehemann Berndt zu Wördte noch lebt, soll er die Hälfte dieses Vermächtnisses vom Haus Ermelinghof beziehen. Der natürliche Sohn ihres Ehemannes Gert Falken von Galen, Gert von Galen, soll zehn Reichstaler erhalten, ebenso soll Elschen Bauwmeister, Ehefrau des Eberhard Steinmann, 10 Reichstaler, drei kleine rote Kühe, die zur Zeit im Dalnoche zur Weide gehen, deren Tochter Billigh einen braunen Rock, ein Paar Bettlaken, zwei Hemden, zwei Fürtücher; Nelcken zu Welinck, Ehefrau des Johann Öhemann 10 Reichstaler; Henrich Schürmanns Sohn, ihrem Paten, zu Geinegh, wenn er noch lebt, sonst seine Schwester Ennicken 10 Reichstaler. Für den Fall des Todes der beiden soll Jobst von der Recke nichts davon haben; vielmehr soll das Vermächtnis an die anderen noch lebenden Schürmans Kinder fallen. Gerd Auf der Becken soll zwei Reichstaler, ein junges rotes Stärkenkalb, zwei Hemden, zwei Fürtücher, zwei Müschen, zwei Kobben erhalten. Die beiden Brüder Merten und Bernd Schweringh sollen, wenn sie noch leben, jeder einen Reichstaler und einen Goldgulden erhalten. Da Bernd Schwering ein Mädchen hat, dessen Name ihr nicht einfällt, soll es, falls es noch lebt, 20 Reichstaler erhalten. Alle Mägde, die auf Ermelinghof dienen, sollen eine Elle kleines Tuch und soviel Tuch, wie zu einem Hemde nötig ist, erhalten. Schließlich soll an der Klusen die Tochter des Hermann Gotteshaus ihren braunen Rock, ihre Schürze (Schwelckhen Schüthe), einen schwarzen Wandkragen mit drei Kordeln (corden) und ein Paar schwarz besetzte (boratten) "Mawen" [1], und Hermann Gotthaus zwei Hemden und zwei Lobben Tuch bekommen.

Testamentsvollstrecker: Johannsen Walgarden, Sekretär der Stadt Hamm, und Gerhardt Bullerbecken, Bürger daselbst.

Zeugen: Dietrich Bulberg, Jobst Westhoff, Wilhelm Suttorpff, Johann Benckendorff, Dietrich Beckhers, Ludolf Vogt und M. Johann Schmitt.

Standort

Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen, Münster [2]

Siehe auch

Anmerkungen

  1. das sind: Ärmel
  2. A 442 Haus Ermelinghof - Urkunden und Akten