Graf Engelbert von der Mark verspricht am 10. Juni 1356 die Stadt Dortmund gegen alles Ungemach zu schützen, das ihr wegen der Jüdin Anna, Tochter Joels, widerfahren mag.

Wappen der Grafen von der Mark

Wortlaut

Die Urkunde ist in mittelniederdeutscher Sprache verfasst und wird nach Rübel (S. 511) zitiert: [1]

Wii Engelbreicht greve van der Marke, doyt kundich allen luden en betughet iin dessen breive, dat wii ende onse rechten erven loevet ende wiillet den raid ende dye gemeynen burghere van Dortmunde van aller ansprake, schaden ende van allen onghemake, dye en van enyghen menschen, alse van Annen weghene der iodynnen, dye Joels dochter was, weder varen moghen ofte opstaen, truwelike verantworden, schadeloys halden ende entheven sunder argeliist. In urkunde ende tho eyner vestinge alle desser stucke so hebbe wii Engelbreicht, greve van der Marke vorgenant, vor uns ende vor onse rechten erven onse ingheseghel an dessen breif dun hanghen. Datum anno domini 1356 feria 6 ante festum penthecostes.

Übersetzung

Übersetzt ins Hochdeutsche lautet der Urkundentext wie folgt:

Wir, Engelbert, Graf von der Mark, tun kund allen Leuten und bezeugen in diesem Briefe, dass wir und unsere rechtmäßigen Erben geloben und wollen, den Rat und die gemeinen Bürger von Dortmund von jeder Inanspruchnahme, von Schaden und von allem Ungemach, das ihnen von irgendwelchen Menschen, namentlich wegen Anna der Jüdin, die Joels Tochter war, widerfahren könnte oder entstehen mag, getreulich verantworten, schadlos halten und entheben, ohne Arglist.

Zur Urkunde und zur Bekräftigung all dieser Punkte haben wir, Engelbert, Graf von der Mark, vorgenannt, für uns und für unsere rechtmäßigen Erben unser Insiegel an diesen Brief hängen lassen. Geschehen im Jahre des Herrn 1356, am sechsten Wochentag vor dem Pfingstfest.

Literatur

  • Rübel, Karl: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Zweite Hälfte. Dortmund 1885

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Rübel, Karl: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Zweite Hälfte. Dortmund 1885, S. 511