Urkunde 1310 September 2

König Heinrich VII. ermächtigt den Erzbischof Heinrich II. von Köln, die Reichspfänder Dortmund mit dem Schultheißenamt und den Juden, Westhofen und Elmenhorst, die dem Grafen Engelbert von der Mark verpfändet waren, für sich gegen Erlegung der von Engelbert gezahlten Pfandsumme einzuziehen.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach Lacomblet Band 3 (S. 67-68) zitiert: [1]
Heinricus dei gratia Romanorum rex semper augustus venerabili Heinrico Coloniensi archiepiscopo, principi suo karissimo, gratiam suam et omne bonum. Dum tua coram nostre celsitudinis oculis obsequia fidelia collocamus, dignum censemus, ut id quod ceteri a nobis et imperio loco pignoris obtinent, eodem jure pignoris in tuis manibus habeatur, cum tue fidei puritati nostra serenitas bona huiusmodi duxerit confidentius committenda. Ut itaque opidum Tremoniense cum officio scultetatus et judeis ibidem, necnon curtes in Westhouen et Elmenhorst cum juribus et pertinentiis eorundem, nobili viro Euerardo comiti de Marka olim a nostris predecessoribus pro certa pecunie quantitate ut dicitur obligata, ab eiusdem comitis heredibus, in quantum de jure ipsis pecunia pro qua premissa obligata sunt eis competit, redimere et absoluere, et ea postquam redempti fuerint, jure pignoris, sicut et ipse comes ea habuit, ad nostros et imperii usus tenere valeas, tibi tenore presentium indulgemus, percipiendis de bonis eisdem tempore obligationis huiusmodi, que tibi in augmentum feodorum tuorum, que a nobis et imperio obtines, dono damus in sortem minime computandis. In horum testimonium atque fidem presentes litteras tibi tradidimus nostre regie maiestatis sigillo communitas.
Datum Spyre, IIII. nonas Septembris, anno d. M. CCC. decimo, regni vero nostri anno secundo.
Übersetzung
In die deutsche Sprache übersetzt hat die Urkunde folgenden Wortlaut:
Heinrich, von Gottes Gnaden Römischer König, allzeit erhaben, entbietet dem ehrwürdigen Heinrich, Erzbischof von Köln, seinem liebsten Fürsten, seine Gnade und alles Gute.
Da wir deine treuen Dienste vor den Augen unserer Erhabenheit schätzen, halten wir es für würdig, dass das, was andere von uns und dem Reich als Pfand erhalten, mit demselben Pfandrecht in deinen Händen gehalten wird, da unsere Majestät solche Güter deiner reinen Treue vertrauensvoll übergeben hat.
Damit du also die Stadt Dortmund (Tremoniense) mit dem Schultheißenamt und den dortigen Juden, sowie die Höfe in Westhofen (Westhouen) und Elmenhorst (Elmenhorst) mit ihren Rechten und Zugehörigkeiten, die einst dem edlen Mann Eberhardus, Graf von der Mark, von unseren Vorgängern für eine bestimmte Geldsumme verpfändet wurden, wie es heißt, von den Erben desselben Grafen einlösen und ablösen kannst, insofern ihnen rechtmäßig das Geld zusteht, für das die vorgenannten Güter verpfändet sind, und diese, nachdem sie eingelöst wurden, mit Pfandrecht, so wie sie auch der Graf selbst hatte, für unsere und die Zwecke des Reiches halten kannst, gewähren wir dir dies hiermit.
Die Einkünfte aus denselben Gütern während dieser Pfandzeit, die wir dir zur Vermehrung deiner Lehen, die du von uns und dem Reich erhältst, schenken, sollen keinesfalls auf die Hauptschuld angerechnet werden.
Zum Zeugnis dessen und zu deiner Sicherheit haben wir dir dieses Schreiben, das mit dem Siegel unserer königlichen Majestät bekräftigt ist, übergeben.
Gegeben in Speyer (Spyre), am 4. Tag vor den Nonen des September (2. September), im Jahre des Herrn 1310, im zweiten Jahr unserer Herrschaft.
Literatur
- Lacomblet, Theodor Joseph: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstifts Cöln, der Fürstenthümer Jülich und Berg, Geldern, Meurs, Cleve und Mark, und der Reichsstifte Elten, Essen und Werden. 3, von dem Jahr 1301 bis 1400 einschliesslich. Düsseldorf 1853
Siehe auch
Anmerkungen
- ↑ Lacomblet, Theodor Joseph: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstifts Cöln, der Fürstenthümer Jülich und Berg, Geldern, Meurs, Cleve und Mark, und der Reichsstifte Elten, Essen und Werden. 3, von dem Jahr 1301 bis 1400 einschliesslich. Düsseldorf 1853