Urkunde 1293 November 14

Graf Eberhard von der Mark bekundet am 14. November 1293, dass die Gebrüder Budde das Kastell, das sie in Lippholthausen gegen den Willen des Grafen Herbord und der Stadt Dortmund errichtet hatten, abgerissen haben. Die Stadt Dortmund hat dafür 60 Mark gezahlt. Das Dokument ist in Methler ausgestellt worden.
Wortlaut
Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst und wird nach Rübel (S. 161-162) zitiert: [1]
Ne ea, que in tempore fiant, simul cum ipso elabantur, provide cavetur, ut rerumgestarum series litterarum aminiculo roboretur, proinde nos Everhardus comes de Marka ad universorum noticiam presens scriptum intuentium cupimus prevenire, quod cum Godescalcus dictus Budde et Godfridus frater eius cum ceteris de eorum parentela castellum in Lippeholthusen construxissent super fundum videlicet Theoderici de Walshem militis et filiorum eius Hugonis et Arnoldi, quem a nobis feodo tenent, quod tam contra nostram voluntatem quam contra Herbordi comitis et civitatis Tremoniensis constructum fueratet munitum, idem castellum nobis mediantibus et ordinantibus de bona voluntate utriusque partis Godescalci videlicet et Godefridi necnon Theodericiet filiorum eius et ipsorum amicorum omnium plenario consensu fuerat demolitum, quod et gratiosus et amicabilius ageretur, civitas Tremoniensis predicta 60 marcas monete Tremoniensis numerate pecunie et solute in recompensationem demolitionis structure prefate de suo addiderunt, ea conditione adiecta, quod Gotschalcus et Godfridus predicti nec alii quicumque nullam structuram in eo loco de cetero facient nec facere attemptabunt, ligna insuper, per que dictum castellum fuerat constructum, ad nullum locum deducentur, ubi ipsis Tremoniensisbus preiudicium, gravamen vel incommodum valeat generari. Actum metlere amicis predictarum partium dicte ordinationiplenarie consentientibus coram nobis, presentibus etiam honorabilibus viris Wilhelmo et Everhardo de Mengede, Randolpho Haken, Engelberto de Hereborne, Hermanno de Vorste, Arnoldo de Altena, Zobbone de Swirte, Theoderico de Wickede, militibus, Rutgero de Althena, Theoderico Vridag, gogravio in Unna, Winando dicto Danzevoth et aliis quam pluribus. Ut autem supradicta omnia firma maneant et inconvulsa, in argumentum evidens veritatis et noticie posterorum, et ut etiam ordinatio supradicta a nobis et nostris successoribus et a quoris hominum inviolabiliter observetur, presentem paginam super hoc conscribi fecimus et sigilli nostri munimie fecimus firmiter communiri. Actum et datum 18 kalendas Decembris anno domini 1293.
Übersetzung
Übersetzt in die deutsche Sprache lautet der urkundentext wie folgt:
Damit das, was in der Zeit geschieht, nicht mit ihr verfliegt, wird sorgfältig dafür gesorgt, dass die Abfolge der Geschehnisse durch das Hilfsmittel der Schrift bekräftigt wird.
Daher wollen wir, Everhardus, Graf von der Marka, die Kenntnis der Tatsache an alle richten, die dieses Schreiben sehen: Da Gottschalcus, genannt Budde, und sein Bruder Godefridus mit dem Rest ihrer Verwandtschaft eine Burg in Lippholthusen auf dem Grund und Boden des Ritters Theodericus von Walshem und seiner Söhne Hugo und Arnoldus errichtet hatten, den sie von uns zu Lehen haben, und diese Burg sowohl gegen unseren Willen als auch gegen den des Grafen Herbordus und der Stadt Dortmund (Tremoniensis) errichtet und befestigt worden war, wurde dieselbe Burg durch unsere Vermittlung und Anordnung und mit dem guten Willen beider Parteien, nämlich Gottschalcus und Godefridus, sowie Theodericus und seiner Söhne und all ihrer Freunde, vollständig abgerissen.
Damit dies in gütlicherer und freundschaftlicherer Weise geschah, fügte die vorgenannte Stadt Dortmund zur Entschädigung für den Abriss der vorgenannten Struktur 60 Mark Dortmunder (Tremoniensis) Währung in bar hinzu. Dies geschah unter der Bedingung, dass die vorgenannten Gottschalcus und Godefridus und keine anderen Personen an diesem Ort in Zukunft eine Struktur errichten oder dies versuchen werden. Außerdem dürfen die Hölzer, mit denen die besagte Burg gebaut wurde, an keinen Ort gebracht werden, wo sie für die Dortmunder einen Nachteil, eine Belastung oder eine Unannehmlichkeit darstellen könnten.
Dies wurde in Methler (metlere) mit der vollen Zustimmung der Freunde der vorgenannten Parteien zu der besagten Anordnung in unserer Anwesenheit beschlossen.
Anwesend waren auch die ehrenwerten Männer:
Wilhelmus und Everhardus von Mengede
Randolphus Haken
Engelbertus von Herbern (Hereborne)
Hermannus von Vorste
Arnoldus von Altena (Altena)
Zobbo von Schwerte (Swirte)
Theodericus von Wickede (Ritter)
Rutgerus von Altena (Althena)
Theodericus Vridag, Gograf von Unna
Winandus, genannt Danzevoth
und sehr viele andere.
Damit all das Vorgenannte fest und unerschütterlich bleibt, haben wir, um die Wahrheit zu bezeugen und die Nachwelt zu informieren, und damit die vorgenannte Anordnung von uns und unseren Nachfolgern und von jedem Menschen unverletzlich eingehalten wird, dieses Schreiben anfertigen lassen und es mit der Stärke unseres Siegels fest bekräftigt.
Geschehen und gegeben am 18. Kalenden des Dezember (14. November) im Jahre des Herrn 1293.
Literatur
- Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881
Siehe auch
Anmerkungen
- ↑ Karl Rübel: Dortmunder Urkundenbuch. Band I. Erste Hälfte. Dortmund 1881, S. 161- 162