Ein Revers des Ritters Adolf Allant über die Bemeierung mit dem Hof Kalle seitens des Stifts Soest-Patroklus datiert auf den 21. September 1266. Mitsiegler ist u.a. Graf Engelbert von der Mark.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem WUB Band 7 (S. 559) zitiert: [1]

Ego Adolphus dictus Allant miles presentium tenore publice protestor et recognosco, me curtim Kalle, que pertinet ecclesie Susatiensi beati Patrocii, tantum iure villici possidere, ita quod nullus heredum meorum post mortem meam sibi aliquid iuris ratione successionis valeat in predicta curte vendicare. Obligavi etiam me fide data in manus venerabilis viri domini Godefridi prepositi Susatiensis et Hedenrici marescalci Westvalie, quod a die beati Mathei apostoli nunc instantis deinceps ministrabo tamquam villicus capitulo Sosaciensi prebendam de curte iam dicta statutis temporibus, secundum quod ab antiquo consuevit ministrari. Quod si non fecero, a iure sive ab officio villicationis ipsa omissione sim exclusus. In recompensationem etiam detentorum promisi me fide data soluturum capitulo Susatiensi legalium denariorum decem marchas in festo beati Andree et similiter fide data promisi, quod in illo termino ponam fideiussores pro aliis decem marcis, quas solvam in festo beate Walburgis. Presentes erant: Bertoldus nobilis vir de Buren, Conradus Svevus, Arnoldus, Florikinus et Gerlacus canonici maioris ecclesie Coloniensis, Conradus prepositus sancte Walburgis; Herbordus de Heldene, Hunoldus de Plettenbragt, Gerwinus de Bokenevorde et alii quam plures tam clerici quam milites et laici alii. Ut autem predicta omnia rata permaneant et firma, presenti pagine super eo conscripte sigilla venerabilis viri domini prepositi Godefridi Susatiensis, nobilium virorum domini Engelberti comitis de Marcha et domini Bertoldi de Buren et Hedenrici marscalci Westvalie nec non capituli Susatiensis impetravi appendi. Actum in curia Henrici cantoris Susatiensis, anno Domini M°.CC°.LXVI°. in die beati Mathei apostoli. [Cum propter pericula viarum non possent duci littere sigillate sigillis predictorum, ego Godefridus vices gerens domini prepositi Susatiensis sigillum meum presentibus feci apponi.]

Übersetzung

Ins Deutsche übersetzt lautet die Urkunde wie folgt:

Ich, der Ritter Adolphus, genannt Allant, bezeuge und erkenne hiermit öffentlich, dass ich den Hof Kalle, der der Soester (Susatiensi) Kirche des heiligen Patroclus gehört, nur im Recht eines Verwalters besitze. Daher kann keiner meiner Erben nach meinem Tod aufgrund der Erbfolge irgendein Recht auf den vorgenannten Hof beanspruchen.

Ich habe mich auch durch einen Eid in die Hände des ehrwürdigen Herrn Propstes Godefridus von Soest (Susatiensis) und Heinrichs, des Marschalls von Westfalen (Westvalie), verpflichtet, dass ich von dem nun bevorstehenden Tag des Apostels Matthäus an dem Soester Kapitel die Pfründe aus dem bereits genannten Hof zu den festgesetzten Zeiten treu als Verwalter verwalten werde, so wie es seit alters her üblich war. Wenn ich dies nicht tue, soll ich durch diese Unterlassung von dem Recht und dem Amt der Verwaltung ausgeschlossen sein.

Als Wiedergutmachung für die vorenthaltenen Güter habe ich durch einen Eid versprochen, dem Soester Kapitel am Fest des heiligen Andreas zehn Mark gültigen Geldes zu zahlen. Ebenso habe ich durch einen Eid versprochen, dass ich zu diesem Termin Bürgen für weitere zehn Mark stellen werde, die ich am Fest der heiligen Walburga zahlen werde.

Anwesend waren:

Bertoldus, der Edelmann von Büren

Conradus Suevus

Arnoldus, Florikinus und Gerlacus, Kanoniker der größeren Kölner Kirche

Conradus, Propst von St. Walburgis

Herbordus von Helden (Heldene)

Hunoldus von Plettenberg (Plettenbragt)

Gerwinus von Bökenförde (Bokenevorde)

und sehr viele andere, sowohl Kleriker als auch Ritter und andere Laien.

Damit all das Vorgenannte gültig und fest bleibt, habe ich erbeten, die Siegel des ehrwürdigen Herrn Propstes Godefridus von Soest, der Edelleute Engelbertus, des Grafen von der Mark (Marcha), und Bertoldus von Büren, sowie Heinrichs, des Marschalls von Westfalen, und des Soester Kapitels an dieses darüber verfasste Schreiben anbringen zu lassen.

Geschehen im Hof Heinrichs, des Kantors von Soest, im Jahre des Herrn 1266, am Tag des Apostels Matthäus.

[Da die gesiegelten Briefe der Vorgenannten wegen der Gefahren der Wege nicht mitgeführt werden konnten, habe ich, Godefridus, in Vertretung des Herrn Propstes von Soest, mein Siegel an dieses Schreiben anbringen lassen.]

Literatur

  • Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Anmerkungen

  1. Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Siehe auch