Der erwählte Erzbischof Engelbert von Köln bestätigt im Jahr 1216 die durch den Edlen Hermann von Lippe erfolgte Übertragung der Vogtei über eine zu einem Erbe in Opmünden gehöroge Hufe an das Kloster Soest-Walburgis. Als Zeugen treten u.a. Graf Friedrich von Nienbrügge (Novo Pontes) und Graf Adolf von der Mark auf.

Wortlaut

Die Urkunde ist in lateinischer Sprache verfasst. Ihr Wortlaut wird nach dem Westfälischen Urkundenbuch Band 7 (S. 54-55) zitiert: [1]

In nomine sancte et individue Trinitatis. Ego Engelbertus Dei gratia sancte Coloniensis ecclesie electus cunctis fidelibus in perpetuum. Notum facimus tam presentibus quam succedentibus, quod homo quidam nobilis Herimannus de Lippea pro amore Dei et intuitu nostre dilectionis ecclesie nostre que intitulatur ad sanctam Walburgam specialiter nostre protectioni subiecte advocatiam unius mansi domui eins in Upmene pertinentis, quam de manu nostra et antecessorum nostrorum tenuit, in manus nostras precise resignavit hac sane interposita conditione, ut in prenotato cenobio memoria sui et suorum favorabiliter agatur in perpetuum et ut apud nos et apud successores nostros idem beneficium successive resideat, ne, si in laicam iterum transferatur personam, novissima prioribus peiora denuo vexent ecclesiam nostram. Advocatorum enim opera vel onera temporibus nostris quam perniciosa sint omnibus ecclesiis experimento didicimus et luce clarius patet Lippis et tonsoribus. Ut igitur presens pagina rata et inconvulsa permaneat et malignari querentibus contraire valeat, ipsam sigilli nostri impressione et beati Petri auctoritate roboramus, ut quicunque eam violare presumpserit aut huic ordinationi non steterit anathema sit. Acta sunt hec anno Dominice incamationis M°.CC.XVI°. et presulatus nostri I°. Testes: maior decanus in Colonia Cunradus, Teodericus prepositus Xanctensis, Arnoldus prepositus sancti Gereonis, Heinricus de Esnida, Arnoldus canonicus maioris ecclesie, Adolfus comes de Monte, Godefridus comes de Arnesberg, Fridericus de Novo Ponte, Adolfus de Marca, Heinricus de Volmensten, nobilis advocatus de Colonia, Herimannus schulthetus de Susato et quam plures alii viri boni testimonii.

Übersetzung

Die deutsche Übersetzung der Urkunde lautet:

Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit. Ich, Engelbert, von Gottes Gnaden Erwählter der heiligen Kölner Kirche, an alle Gläubigen auf ewig.

Wir machen sowohl den Anwesenden als auch den Nachfolgenden bekannt, dass ein gewisser edler Mann, Herimannus de Lippea, aus Liebe zu Gott und im Hinblick auf unsere Zuneigung, das Vogteirecht einer Hufe, die zu seinem Haus in Upmene gehört und die er von unserer Hand und der unserer Vorgänger innehatte, unserer Kirche, die dem heiligen Walburga geweiht ist und unserer besonderen Obhut untersteht, in unsere Hände vollständig abgetreten hat. Dies geschah unter der klaren Bedingung, dass in dem genannten Kloster die Erinnerung an ihn und die Seinen auf ewig gnädig bewahrt wird und dass dasselbe Benefizium bei uns und bei unseren Nachfolgern bleibt, damit, wenn es wieder an eine laische Person übergeht, unsere Kirche nicht erneut von schlimmeren Übeln als den früheren geplagt wird. Denn die Taten und Lasten der Vögte haben wir zu unserer Zeit durch Erfahrung als äußerst schädlich für alle Kirchen gelernt, und es ist Lippis und Tonsoren (den Klerikern) klarer als das Licht.

Damit also dieses Schreiben gültig und unerschütterlich bleibt und denen entgegenwirken kann, die Böses suchen, bekräftigen wir es mit dem Abdruck unseres Siegels und der Autorität des heiligen Petrus, so dass jeder, der es zu verletzen wagt oder dieser Anordnung nicht folgt, verflucht sei.

Dies geschah im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1216 und in unserem 1. Jahr als Prälat.

Zeugen:

Cunradus, Majordekan in Köln

Teodericus, Propst von Xanten

Arnoldus, Propst von St. Gereon

Heinricus de Esnida

Arnoldus, Kanoniker der Hauptkirche

Adolfus, Graf von Monte (Berg)

Godefridus, Graf von Arnesberg

Fridericus de Novo Ponte (Nienbrügge)

Adolfus de Marca

Heinricus de Volmensten

Der edle Vogt von Köln

Herimannus, Schultheiß von Susato (Soest)

und sehr viele andere Männer guten Zeugnisses.

Bemerkungen

In dieser Urkunde werden Adolf von der Mark und Friedrich von Nienbrügge als solche erwähnt und nicht als Adolf von Altena und Friedrich von Isenburg.

Literatur

  • Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Westfälisches Urkundenbuch. Band 7. Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200-1300. Münster 1901