Am Kleibaum

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Am Kleibaum ist eine Straße im Bezirk Heessen.

Sie zweigt als durchlässige Sackgasse von Am Hämmschen ab. Es besteht eine Fuß-/Radweg-Verbindung zum Sachsenweg.

Namensherkunft

Die Straße Am Kleibaum führt vom Hämmschen aus zum Ökozentrum. Sie wurde angelegt, als die Kolonie Sachsen in den Jahren von 1912 bis 1922 gebaut wurde. Hier in der „Beamtensiedlung“, den Wohnhäusern der sogenannten Beamten der Zeche Sachsen, wählte man einen Namen aus, der in Bezug zur bäuerlichen Geschichte unseres Ortes steht. Heessen war seit dem 14. oder 15. Jahrhundert von einer Landwehr umgeben, deren breite Erdwälle nur an einigen wenigen Stellen durch einen „bom“ unterbrochen wurden. Das war ein Schlagbaum, der an dicken Pfählen befestigt war und durch ein Schloss gesichert wurde. Hier, wo der alte Bauerschaftsweg nach Dasbeck mit dem anderen alten Bauernweg, dem Bockelweg, zusammentraf, gab es den sogenannten „Kleibaum“. Für den Unterhalt und die Bewachung des Baumes war ein eingesessener Kötter zuständig, der im Dienst des Kirchspiels stand und hierfür auch entlohnt wurde. In Notzeiten wurden die Schlagbäume natürlich besonders bewacht. Hier konnte man an anderer Stelle eingedrungene Räuber dingfest machen und ihnen ihre Beute wieder abnehmen. Der Schlagbaum am Dasbecker Weg hieß seit alters her Kleibaum, weil an dieser Stelle das Erdreich wohl in besonderem Maße aus Klei besteht, einem schweren tonigen Lehm oder Mergel.

Am Ende der Straße Am Kleibaum stand das Denkmal für die bei der Schlagwetterexplosion im Jahre 1944 auf der Zeche Sachsen tödlich verunglückten Zwangsarbeiter. Dieses schwerste Grubenunglück auf der Zeche Sachsen forderte 169 Todesopfer, darunter 110 sowjetische Kriegsgefangene. Bei der Trauerfeier für die Opfer auf dem Dasbecker Friedhof wurde der ausländischen Opfer nicht gedacht, sie wurden einfach verschwiegen. Nach dem Krieg wurde auf dem Zechengelände, in der Nähe des Eingangs, auf Betreiben der russischen Militärmission ein Denkmal für die getöteten Zwangsarbeiter errichtet. Als die Zeche 1976 geschlossen wurde, erhob sich eine unwürdige Diskussion über den Umgang mit dem Denkmal. Stein des Anstoßes waren nicht die Namen der Opfer auf dem Denkmal, aber der Sowjetstern, der das Denkmal krönte. Bevor man sich über einen neuen Standort einigen konnte, verschwand das Denkmal. Es wurde 1986 abgebaut und von der Ruhrkohle AG eingelagert. Von diesem Lagerplatz ist es seither verschwunden.[1]

Presseberichte

Besonderheiten

Verkehrszeichen 357-50.png Verkehrszeichen 274.1.png

Einzelnachweise

  1. zitiert nach Rita Kreienfeld, Quelle: Alte Homepage des Heimatverein Heessen