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== Begründung ==
== Begründung ==
[[Datei:Bahnhof 60er.jpg|mini|rechts|Bahnhofsviertel in den 1906er Jahren]]
[[Datei:Willy-Brandt-Platz 1992.jpg|mini|rechts|Bahnhofsumfeld 1992, u. rechts Horten]]
Als Anfang des 21. Jahrhunderts mit der Schließung des Kaufhauses [[Horten]] ([[2000]]) und später dessen Nachfolger Yimpas ([[2005]]) sowie der Kaufhalle ([[2004]]) zwei von vier Kaufhäusern, die bis dahin die [[Bahnhofstraße]] dominiert und als Besuchermagneten fungiert hatten, ein vorübergehender Niedergang der Bahnhofstraße einsetzte, rückte das Bahnhofsumfeld ab spätestens [[2006]] in den Fokus der Stadtplanung.  
Als Anfang des 21. Jahrhunderts mit der Schließung des Kaufhauses [[Horten]] ([[2000]]) und später dessen Nachfolger Yimpas ([[2005]]) sowie der Kaufhalle ([[2004]]) zwei von vier Kaufhäusern, die bis dahin die [[Bahnhofstraße]] dominiert und als Besuchermagneten fungiert hatten, ein vorübergehender Niedergang der Bahnhofstraße einsetzte, rückte das Bahnhofsumfeld ab spätestens [[2006]] in den Fokus der Stadtplanung.  


[[Datei:Platz der Deutschen Einheit03.jpg|mini|rechts|Platz der Deutschen Einheit]]
[[Datei:Kleist-Forum (2022).jpg|mini|rechts|Kleist-Forum und Platz der Deutschen Einheit]]
Mit der Errichtung des [[Heinrich-von-Kleist-Forum]]s anstelle des dafür abgerissenen Kaufhauses Horten verband man die Hoffnung, das Bahnhofsumfeld in Nähe zum [[Gustav-Lübcke-Museum]] mit der Ansiedlung der [[Stadtbüchereien Hamm|Stadtbücherei]], der [[Volkshochschule Hamm|VHS]] und der [[SRH Hochschule in Nordrhein-Westfalen|SRH]] zu einem Ort der Bildung und Kultur umzugestalten und in diesem Zuge auch den Handel wieder zu vitalisieren. Als Schritt zur weiteren Umgestaltung begann man im Herbst [[2011]] damit, die Bahnhofstraße zu überarbeiten. Als Ergebnis der gemeinsamen Planungsarbeit von Stadt und Anliegern wurde die Bahnhofstraße zu einer helleren, grüneren und einladenderen Einkaufsstraße umgebaut.
Mit der Errichtung des [[Heinrich-von-Kleist-Forum]]s anstelle des dafür abgerissenen Kaufhauses Horten verband man die Hoffnung, das Bahnhofsumfeld in Nähe zum [[Gustav-Lübcke-Museum]] mit der Ansiedlung der [[Stadtbüchereien Hamm|Stadtbücherei]], der [[Volkshochschule Hamm|VHS]] und der [[SRH Hochschule in Nordrhein-Westfalen|SRH]] zu einem Ort der Bildung und Kultur umzugestalten und in diesem Zuge auch den Handel wieder zu vitalisieren. Als Schritt zur weiteren Umgestaltung begann man im Herbst [[2011]] damit, die Bahnhofstraße zu überarbeiten. Als Ergebnis der gemeinsamen Planungsarbeit von Stadt und Anliegern wurde die Bahnhofstraße zu einer helleren, grüneren und einladenderen Einkaufsstraße umgebaut.


[[Datei:Bahnhofsviertel.jpg|mini|rechts|Bahnhofsviertel nach dem Abriss von Horten]]
Spätestens ab der zweiten Hälfte der 2010er-Jahren besaß das Bahnhofsumfeld in der breiten Bevölkerung das Image als Betätigungsfeld von Drogendealern. Zur Vorbeugung von Verschmutzung und Gewalt gilt seit einem Ratsbeschluss vom [[14. Februar]] [[2017]] am Willy-Brandt-Platz bereits ein generelles [[Glasverbot]]. Zwischenzeitlich bezog der Kommunale Ordnungsdienst ein Büro gegenüber des Platzes der Deutschen Einheit im Heinrich-von-Kleist-Forum, bevor sich hier die Gaststätte [[Heinrich]] einmietete. Seit geraumer Zeit befindet sich sein Büro nun an der [[Gustav-Heinemann-Straße]] 31 in direkter Nachbarschaft zur [[Insel]].
Spätestens ab der zweiten Hälfte der 2010er-Jahren besaß das Bahnhofsumfeld in der breiten Bevölkerung das Image als Betätigungsfeld von Drogendealern. Zur Vorbeugung von Verschmutzung und Gewalt gilt seit einem Ratsbeschluss vom [[14. Februar]] [[2017]] am Willy-Brandt-Platz bereits ein generelles [[Glasverbot]]. Zwischenzeitlich bezog der Kommunale Ordnungsdienst ein Büro gegenüber des Platzes der Deutschen Einheit im Heinrich-von-Kleist-Forum, bevor sich hier die Gaststätte [[Heinrich]] einmietete. Seit geraumer Zeit befindet sich sein Büro nun an der [[Gustav-Heinemann-Straße]] 31 in direkter Nachbarschaft zur [[Insel]].


Ende der 2010er-Jahre wurde die [[Stadtentwicklungsgesellschaft]] in der Bahnhofstraße aktiv, um das Haus unter der Nummer 29 anzukaufen und abzureißen, das nach Aufgabe des einstigen [[Kipp'n in]] und Ansiedlung einer Shisha-Bar zum Anziehungspunkt für zwielichtige Personen zu werden drohte.<ref>[https://www.wa.de/hamm/kleist-residenz-am-bahnhof-zwei-drittel-der-wohnungen-vermietet-91858160.html „Kleist-Residenz am Bahnhof: Schon viele Wohnungen vermietet“] in: wa.de vom 24. Oktober 2022</ref>  
Ende der 2010er-Jahre wurde die [[Stadtentwicklungsgesellschaft]] in der Bahnhofstraße aktiv, um das Haus unter der Nummer 29 anzukaufen und abzureißen, das nach Aufgabe des einstigen [[Kipp'n in]] und Ansiedlung einer Shisha-Bar zum Anziehungspunkt für zwielichtige Personen zu werden drohte.<ref>[https://www.wa.de/hamm/kleist-residenz-am-bahnhof-zwei-drittel-der-wohnungen-vermietet-91858160.html „Kleist-Residenz am Bahnhof: Schon viele Wohnungen vermietet“] in: wa.de vom 24. Oktober 2022</ref>  


[[Datei:Ter Veen (2022)-1.jpg|mini|rechts|Ter Veen im Leerstand]]
Trotz der städtebaulichen Anreize schlossen mit Ter Veen (2019), dem Einrichtungshaus [[Herlitz]] ([[2019]]) und Kaufhof ([[2020]]) etwa zur gleichen Zeit drei weitere Traditionshäuser an der Bahnhofstraße dauerhaft ihre Pforten. Ter Veen und Kaufhof sind nach wie vor im Leerstand begriffen (Stand 2024), eine Nachnutzung wurde durch die Corona-Pandemie ([[2020]]–[[2022]]) vorerst vereitelt. Mit diesen Leerständen und der schon seit Jahren zu beobachtenden Verlagerung der Geschäftstätigkeit auf die [[Weststraße]] und das [[Allee-Center Hamm|Allee Center]] entwickelten sich die Bahnhofstraße und das Bahnhofsumfeld im Empfinden von Beobachtern erneut zum Negativen. Bereits [[2018]] hatte der Betreiber der alteingesessenen Gaststätte ''[[Karlheim's Restaurant]]'' gegenüber dem [[WA]] geäußert, er schließe sein Lokal nicht in erster Linie aus Altersgründen, sondern wegen des sich nachteilig entwickelnden sozialen und baulichen Umfeldes in der Bahnhofstraße, beispielsweise aufgrund mangelnder Stadtplanung, der allgemeinen Innenstadtentwicklung und fehlender Ordnungspolitik.<ref>[[Westfälischer Anzeiger]] vom 10. August 2017</ref> Oberbürgermeister Marc Herter äußerte Ende [[2023]], der hiesige Handel sei „pulverisiert“ worden.<ref>Frank Osiewacz: [https://www.wa.de/hamm/problemfall-bahnhofsquartier-was-sich-die-hammer-fuer-die-zukunft-wuenschen-92720935.html „Problemfall Bahnhofsquartier: Was sich die Hammer für die Zukunft wünschen“] in: wa.de vom 10. Dezember 2023</ref>
Trotz der städtebaulichen Anreize schlossen mit Ter Veen (2019), dem Einrichtungshaus [[Herlitz]] ([[2019]]) und Kaufhof ([[2020]]) etwa zur gleichen Zeit drei weitere Traditionshäuser an der Bahnhofstraße dauerhaft ihre Pforten. Ter Veen und Kaufhof sind nach wie vor im Leerstand begriffen (Stand 2024), eine Nachnutzung wurde durch die Corona-Pandemie ([[2020]]–[[2022]]) vorerst vereitelt. Mit diesen Leerständen und der schon seit Jahren zu beobachtenden Verlagerung der Geschäftstätigkeit auf die [[Weststraße]] und das [[Allee-Center Hamm|Allee Center]] entwickelten sich die Bahnhofstraße und das Bahnhofsumfeld im Empfinden von Beobachtern erneut zum Negativen. Bereits [[2018]] hatte der Betreiber der alteingesessenen Gaststätte ''[[Karlheim's Restaurant]]'' gegenüber dem [[WA]] geäußert, er schließe sein Lokal nicht in erster Linie aus Altersgründen, sondern wegen des sich nachteilig entwickelnden sozialen und baulichen Umfeldes in der Bahnhofstraße, beispielsweise aufgrund mangelnder Stadtplanung, der allgemeinen Innenstadtentwicklung und fehlender Ordnungspolitik.<ref>[[Westfälischer Anzeiger]] vom 10. August 2017</ref> Oberbürgermeister Marc Herter äußerte Ende [[2023]], der hiesige Handel sei „pulverisiert“ worden.<ref>Frank Osiewacz: [https://www.wa.de/hamm/problemfall-bahnhofsquartier-was-sich-die-hammer-fuer-die-zukunft-wuenschen-92720935.html „Problemfall Bahnhofsquartier: Was sich die Hammer für die Zukunft wünschen“] in: wa.de vom 10. Dezember 2023</ref>