Östingstraße: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Östingstraße''' ist eine Straße im Bezirk [[Mitte]]/[[Pelkum]]. Sie verbindet die [[Alleestraße]] mit der [[Günterstraße]]. | Die '''Östingstraße''' ist eine Straße im Bezirk [[Mitte]]/[[Pelkum]]. Sie verbindet die [[Alleestraße]] mit der [[Günterstraße]]. | ||
Unter den Gleisen des [[Rangierbahnhof]]s besteht | Unter den Gleisen des [[Rangierbahnhof]]s besteht daneben eine Tunnelverbindung zur [[Banningstraße]], die jedoch nur Mitarbeitern der DB vorbehalten ist. | ||
== Namensherkunft nach Wienstein == | == Namensherkunft nach Wienstein == | ||
Der Name deutet auf die älteste Hammer Industrie hin – das Ziegelbrennen. Das Bestimmungswort ''östing'' steht im Zusammenhang mit den mittel-niederländischen Wörtern ''ast'', ''est'' oder ''eest'' und bedeutet ''Trocken- oder Schmelzofen''. Im Volksmund hieß die Straße noch 1872 ''Auf dem Östing''. Hier lagen schon früh Ziegeleien, die anfangs aber nicht als Ringöfen gebaut waren, sondern in Feldbrand Ziegelsteine herstellten. Die letzte Ziegelei schloss erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Im vorigen Jahrhundert trugen die Grundstücke beiderseits der Östingstraße häufig den Flurnamen ''Hüttenkamp''.<ref> | Der Name deutet auf die älteste Hammer Industrie hin – das Ziegelbrennen. Das Bestimmungswort ''östing'' steht im Zusammenhang mit den mittel-niederländischen Wörtern ''ast'', ''est'' oder ''eest'' und bedeutet ''Trocken- oder Schmelzofen''. Im Volksmund hieß die Straße noch 1872 ''Auf dem Östing''. Hier lagen schon früh Ziegeleien, die anfangs aber nicht als Ringöfen gebaut waren, sondern in Feldbrand Ziegelsteine herstellten. Die letzte Ziegelei schloss erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Im vorigen Jahrhundert trugen die Grundstücke beiderseits der Östingstraße häufig den Flurnamen ''Hüttenkamp''.<ref>Nach [[Friedrich Johannes Wienstein]]</ref> | ||
== Namensherkunft nach Wienstein 2 == | == Namensherkunft nach Wienstein 2 == | ||
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== Baumaßnahmen == | == Baumaßnahmen == | ||
Im zweiten Halbjahr 1995 wurden auf einer Gesamtlänge von 1900 m von der Elektrizitätsversorgung der Stadtwerke Netzkabel und von der Trinkwasserversorgung eine Wasserleitung DN 400 verlegt. Die Baustelle erstreckte sich von der Eisenbahnunterführung Hölzken in Höhe „Swing-Reisen“ | Im zweiten Halbjahr 1995 wurden auf einer Gesamtlänge von 1900 m von der Elektrizitätsversorgung der Stadtwerke Netzkabel und von der Trinkwasserversorgung eine Wasserleitung DN 400 verlegt. Die Baustelle erstreckte sich von der Eisenbahnunterführung Hölzken in Höhe „Swing-Reisen“ entlang des Bahndammes bis zur [[Alleestraße]]. Dort wurde das letzte Stück einer Kabelverbindung zwischen den Umspannwerken Hamm-Mitte und Hamm-Berge geschaffen. Diese Verbindung stützt die zwei Umspannwerke ab und dient zusätzlich der Versorgungssicherheit. „Ein zentraler Nerv zwischen der Stadtmitte und dem Hammer Süden", 19.720 m Stromkabel, vom 0,6 qmmm² dünnen Signalkabel bis zum 400 mmm² dicken 20 kV-Mittelspannungskabel, wurden dort verlegt. Dies entspricht ca. einer Strecke von Hamm bis nach Kamen. | ||
Parallel dazu wurde die von 1908 stammende Wasserleitung aufgrund häufiger Rohrbrüche ausgewechselt. Zum ersten Mal kamen bei der Gas- und Wasserversorgung 6 m lange Rohre aus duktilern Gußeisen, mit einer Tytonsitverbindung versehen, zum Einsatz. Das Besondere an dieser Verbindung ist ein spezieller Zusatzring, der die Rohre wie bei einer Schweißnaht verbindet. Durch diese Verbindung entfallen die platzaufwendigen Betonwiderlager, die sonst ein Auseinanderrutschen der Rohre verhindern. | Parallel dazu wurde die von 1908 stammende Wasserleitung aufgrund häufiger Rohrbrüche ausgewechselt. Zum ersten Mal kamen bei der Gas- und Wasserversorgung 6 m lange Rohre aus duktilern Gußeisen, mit einer Tytonsitverbindung versehen, zum Einsatz. Das Besondere an dieser Verbindung ist ein spezieller Zusatzring, der die Rohre wie bei einer Schweißnaht verbindet. Durch diese Verbindung entfallen die platzaufwendigen Betonwiderlager, die sonst ein Auseinanderrutschen der Rohre verhindern. | ||
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Die Östingstraße war später etliche Jahre ein mit Schlaglöchern durchsetzter Sanierungsfall und hatte teils einen so schmalen Verlauf, dass bei Gegenverkehr über den Bürgersteig ausgewichen werden musste. Daneben war die Straße für Radfahrer nur bedingt geeignet. | Die Östingstraße war später etliche Jahre ein mit Schlaglöchern durchsetzter Sanierungsfall und hatte teils einen so schmalen Verlauf, dass bei Gegenverkehr über den Bürgersteig ausgewichen werden musste. Daneben war die Straße für Radfahrer nur bedingt geeignet. | ||
Nach jahrelanger Diskussion in verschiedenen Gremien (Stadt Hamm, Deutsche Bahn AG) wurde ab 2013 mit dem Ausbau der Östingstraße zwischen [[Alleestraße]] und der [[Klutestraße]] begonnen. Die Kosten für diese Maßnahme wurden mit 3.985.000 € veranschlagt<ref> | Nach jahrelanger Diskussion in verschiedenen Gremien (Stadt Hamm, Deutsche Bahn AG) wurde ab 2013 mit dem Ausbau der Östingstraße zwischen [[Alleestraße]] und der [[Klutestraße]] begonnen. Die Kosten für diese Maßnahme wurden mit 3.985.000 € veranschlagt,<ref>Mitteilung der Stadt Hamm vom 7. Februar 2012</ref> betrugen aber letztlich 4.100.000 €.<ref>Stefan Gehre: [https://www.wa.de/hamm/pelkum-ort370530/keine-arbeiten-baustelle-oestingstrasse-hamm-fertigstellung-fruehjahr-2019-11484187.html ''Dauerbaustelle Östingstraße: Darum ruht dort die Arbeit''] In: wa.de vom 25. Januar 2019.</ref> | ||
Nach Abschluss dieser Maßnahme im Herbst 2015 begann im Juni 2016 der Ausbau zwischen Klutestraße und der Eisenbahnbrücke der Strecke Hamm–Soest. Er sollte bis 2017 dauern, zog sich aber bis ins Jahr 2019 hin. Laut der Stadt Hamm wären die Verzögerungen zum einen auf die Witterung zurückzuführen gewesen, die immer wieder zu Ausfalltagen geführt habe, zum anderen habe man auf die Anwohner und die Gewerbetreibenden Rücksicht nehmen müssen, was angesichts der beengten Verhältnisse auf der Östingstraße gar nicht so einfach gewesen sei. | Nach Abschluss dieser Maßnahme im Herbst 2015 begann im Juni 2016 der Ausbau zwischen Klutestraße und der Eisenbahnbrücke der Strecke Hamm–Soest. Er sollte bis 2017 dauern, zog sich aber bis ins Jahr 2019 hin. Laut der Stadt Hamm wären die Verzögerungen zum einen auf die Witterung zurückzuführen gewesen, die immer wieder zu Ausfalltagen geführt habe, zum anderen habe man auf die Anwohner und die Gewerbetreibenden Rücksicht nehmen müssen, was angesichts der beengten Verhältnisse auf der Östingstraße gar nicht so einfach gewesen sei. | ||
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Seit Anfang der 2010er-Jahre wurde über den Bau eines Kreisverkehrs an der Einmündung zur [[Günterstraße]] diskutiert. Die ersten öffentlichen Pläne hingen im November 2011 aus, dann passierte lange nichts. | Seit Anfang der 2010er-Jahre wurde über den Bau eines Kreisverkehrs an der Einmündung zur [[Günterstraße]] diskutiert. Die ersten öffentlichen Pläne hingen im November 2011 aus, dann passierte lange nichts. | ||
Der Bau des Kreisverkehrs begann schließlich am [[21. März]] [[2022]] und sollte ca. 500.000 € kosten. Für die Maßnahme sollte die Östingstraße Ecke Günterstraße ursprünglich rund acht Monate gesperrt sein (→ siehe auch [[Östingstraße (Presseberichte)|Presseberichte]]). Letztlich verzögert sich die Fertigstellung bis zum 27. Februar 2023. Zunächst dauerten die Arbeiten länger als geplant, sodass der für November angepeilte Termin nicht eingehalten werden konnte. Sah es dann zunächst so aus, als könnte eine Eröffnung vor Weihnachten 2022 erfolgen,<ref>[https://www.wa.de/hamm/pelkum-ort370530/hamm-lohauserholz-grossbaustelle-kreisverkehr-im-dorf-bald-fertig-91950185.html | Der Bau des Kreisverkehrs begann schließlich am [[21. März]] [[2022]] und sollte ca. 500.000 € kosten. Für die Maßnahme sollte die Östingstraße Ecke Günterstraße ursprünglich rund acht Monate gesperrt sein (→ siehe auch [[Östingstraße (Presseberichte)|Presseberichte]]). Letztlich verzögert sich die Fertigstellung bis zum 27. Februar 2023. Zunächst dauerten die Arbeiten länger als geplant, sodass der für November angepeilte Termin nicht eingehalten werden konnte. Sah es dann zunächst so aus, als könnte eine Eröffnung vor Weihnachten 2022 erfolgen,<ref>Markus Liesegang [https://www.wa.de/hamm/pelkum-ort370530/hamm-lohauserholz-grossbaustelle-kreisverkehr-im-dorf-bald-fertig-91950185.html Aufatmen in Lohauserholz: ''Ende der Großbaustelle im Dorf in Sicht'']. In: wa.de vom 1. Dezember 2022.</ref> behinderten dann Anfang Dezember 2022 Schnee und Eis die Abschlussarbeiten. Anschließend ging die Baufirma zudem in Weihnachtspause.<ref>Stefan Gehre: [https://www.wa.de/hamm/pelkum-ort370530/frust-in-hamm-lohauserholz-waren-auf-neuen-kreisverkehr-92021471.html ''Frust im Hölzken wächst: Kreisel-Öffnung erst im Februar'']. In: wa.de vom 11. Januar 2023.</ref> | ||
== Hausnummern == | == Hausnummern == | ||