Lohauserholz: Unterschied zwischen den Versionen
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Auf dem Gemeindegebiet sollte später der größte [[Rangierbahnhof|Verschiebebahnhof Europas]] entstehen. Von insgesamt elf Bauern wurden ca. 75 Hektar Land (damals 300 Morgen) erworben, um diesen Bahnhof zu errichten. Das [[Haus Lohausen|Rittergut Lohaus]], Namensgeber des Ortsteils, verschwand durch den Verschiebebahnhof vollständig. Im Zweiten Weltkrieg führte die Lage am Rangierbahnhof zu zahlreichen Bombardements der Alliierten, deren Hinterlassenschaften in Form von Blindgängern noch heute gelegentlich bei Bauvorhaben zu Tage treten. | Auf dem Gemeindegebiet sollte später der größte [[Rangierbahnhof|Verschiebebahnhof Europas]] entstehen. Von insgesamt elf Bauern wurden ca. 75 Hektar Land (damals 300 Morgen) erworben, um diesen Bahnhof zu errichten. Das [[Haus Lohausen|Rittergut Lohaus]], Namensgeber des Ortsteils, verschwand durch den Verschiebebahnhof vollständig. Im Zweiten Weltkrieg führte die Lage am Rangierbahnhof zu zahlreichen Bombardements der Alliierten, deren Hinterlassenschaften in Form von Blindgängern noch heute gelegentlich bei Bauvorhaben zu Tage treten. | ||
Der Rangierbahnhof trennt Lohauserholz bis heute von Daberg und Geist ab. Im Volksmund spricht man daher davon, die „sieben Brücken“ (Bahnbrücken) zu durchqueren, wenn man von Lohauserholz in die Geist bzw. zum Daberg fährt. | Der Rangierbahnhof trennt Lohauserholz bis heute von Daberg und Geist ab. Im Volksmund spricht man daher davon, die „sieben Brücken“ (Bahnbrücken) zu durchqueren, wenn man von Lohauserholz in die Geist bzw. zum Daberg fährt. Am Anfang der Eisenbahnbrücken befand sich früher ein Haltepunkt des „Pengel“ oder „Pendel Antons“, eines Schienenbusses, der auf dem westlichsten Gleis des Bahnkörpers zwischen dem Wagenbetriebswerk an der [[Rathenaustraße]] und dem [[Hauptbahnhof]] Personen beförderte. Die Bahnverbindung gibt es schon seit den 1970er-Jahren nicht mehr. Seither kann nur noch mit dem Bus in die Stadt gefahren werden, aber der Name „[[Lohauserholz/Haltepunkt (Haltestelle)|Lohauserholz/Haltepunkt]]“ für die angrenzende Bushaltestelle zeugt noch heute von dem einstigen Eisenbahnhalt. | ||
=== 20. Jahrhundert === | === 20. Jahrhundert === | ||
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Seit den 2010er-Jahren wurden Baulücken, etwa zwischen [[Östingstraße]] und Peterstraße (Baugebiet [[Erich-Lütkenhaus-Straße]]) geschlossen. Am [[31. März]] [[2021]] schloss mit [[Haus Berkemann]] die letzte verbliebene Gaststätte. | Seit den 2010er-Jahren wurden Baulücken, etwa zwischen [[Östingstraße]] und Peterstraße (Baugebiet [[Erich-Lütkenhaus-Straße]]) geschlossen. Am [[31. März]] [[2021]] schloss mit [[Haus Berkemann]] die letzte verbliebene Gaststätte. | ||
=== Zukunftspläne === | |||
In Zukunft ist geplant, die westlichsten Gleise des Rangierbahnhofs zur Schaffung der neuen [[Bundesstraße 63n]] (Innenstadt–Hamm-Pelkum) umzunutzen. | |||
Der restliche Gleiskörper soll im Rahmen des Projekts „Multi-Hub Westfalen“ als Güterdrehkreuz zwischen Schiene, Straße und Wasserwegen umgebaut werden. Am [[4. Mai]] [[2022]] wurde die Gründung der ''Entwicklungsagentur für nachhaltigen Güterverkehr'' notariell beurkundet. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) rechnet damit, dass bis zu 350 Arbeitsplätze geschaffen werden.<ref>[https://www.dvz.de/rubriken/land/kombinierter-verkehr/detail/news/multi-hub-westfalen-kommt-in-fahrt.html Deutsche Verkehrs-Zeitung vom 8. Mai 2022]</ref> | |||
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