Westfälische Drahtindustrie: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Von der Gründung 1856 bis zum Beitritt in den Verband des Krupp Konzerns === | === Von der Gründung 1856 bis zum Beitritt in den Verband des Krupp Konzerns === | ||
[[1856]] gründet Carl Hobrecker das Drahtwerk Hobrecker, Witte & Herbers in Hamm. Das Werksgelände umfasst 60.000m² (6 ha). Es liegt direkt an der Köln-Mindener Eisenbahn und der Landstraße nach Unna und Dortmund im Westen Hamms. Das Drahtwerk ist das erste europäische Werk, in dem man Dampfkraft zur Herstellung von Walzdraht einsetzt. Auf der [[1872]] stattfindenden Generalversammlung im Gasthof Zum Grafen von der Mark wird beschlossen, das Werk in "Aktiengesellschaft Westpfälischer Draht-Industrie-Verein" umzubenennen. Die Umbenennung erfolgt noch im gleichen Jahr - die Eintragung ins Handelsregister datiert auf den [[15. Dezember]]. In der Kölnischen Zeitung erscheint ein Artikel, in dem die Berliner Handelsgesellschaft mitteilt, dass auf diese Weise "das größte Etablissement der Welt für die Fabrikation von Walzdraht, gezogenem Draht und Drahtnägeln" entsteht. Das Grundkapital der Aktiengesellschaft wird in einem Prospekt der 1870'er Jahre auf 2.000.000 Reichstaler beziffert, aufgeteilt in 10.000 Aktien zu je 200 Reichstalern. Bereits [[1874]] wird trotz anfänglich schleppenden wirtschaftlichen Erfolgs in Riga ein Werk zur Drahtverfeinerung gegründet. Es trägt den Namen Westfälischer Draht-Industrie-Verein Abteilung Riga. Die Gründung zielt darauf ab, den russischen Markt zu bedienen, dessen große Nachfrage z. B. nach Telegrafendrähten genutzt werden soll. Das Werk (später auch Rigaer Drahtindustrie genannt) geht jedoch mit Kriegsbeginn [[1914]] verloren. [[1882]] wird zur Sicherung der Versorgung mit Rohmaterial noch ein Hütten- und Walzwerk in Dalsbruck/Finnland gegründet, das sich jedoch nicht rentiert, da die Zollpolitik den Warentransport behindert. Eine Stahldrahtseilerei entsteht [[1889]]; sie soll den Schiffbau beliefern. Stacheldraht wird vor allem in die Kolonien und nach Übersee verkauft. [[1890]] schließlich wechselt die Firmierung erneut. Von nun an tritt das Unternehmen unter dem Namen Westfälische Drahtindustrie (Kurzbezeichnung WDI) auf. [[1910]] wird Eduard Hobrecker - bislang Leiter des Stammwerkes -, Vorstandsmitglied. Die ältere Firmengründung der Hobrecker, Gebrüder Hobrecker von [[1820]] in Hamm, wird in die WDI übernommen. | [[1856]] gründet [[Johann Karl Hobrecker|Carl Hobrecker]] das Drahtwerk Hobrecker, Witte & Herbers in Hamm. Das Werksgelände umfasst 60.000m² (6 ha). Es liegt direkt an der Köln-Mindener Eisenbahn und der Landstraße nach Unna und Dortmund im Westen Hamms. Das Drahtwerk ist das erste europäische Werk, in dem man Dampfkraft zur Herstellung von Walzdraht einsetzt. Auf der [[1872]] stattfindenden Generalversammlung im [[Marktplatz 15a|Gasthof Zum Grafen von der Mark]] wird beschlossen, das Werk in "Aktiengesellschaft Westpfälischer Draht-Industrie-Verein" umzubenennen. Die Umbenennung erfolgt noch im gleichen Jahr - die Eintragung ins Handelsregister datiert auf den [[15. Dezember]]. In der Kölnischen Zeitung erscheint ein Artikel, in dem die Berliner Handelsgesellschaft mitteilt, dass auf diese Weise "das größte Etablissement der Welt für die Fabrikation von Walzdraht, gezogenem Draht und Drahtnägeln" entsteht. Das Grundkapital der Aktiengesellschaft wird in einem Prospekt der 1870'er Jahre auf 2.000.000 Reichstaler beziffert, aufgeteilt in 10.000 Aktien zu je 200 Reichstalern. Bereits [[1874]] wird trotz anfänglich schleppenden wirtschaftlichen Erfolgs in Riga ein Werk zur Drahtverfeinerung gegründet. Es trägt den Namen Westfälischer Draht-Industrie-Verein Abteilung Riga. Die Gründung zielt darauf ab, den russischen Markt zu bedienen, dessen große Nachfrage z. B. nach Telegrafendrähten genutzt werden soll. Das Werk (später auch Rigaer Drahtindustrie genannt) geht jedoch mit Kriegsbeginn [[1914]] verloren. [[1882]] wird zur Sicherung der Versorgung mit Rohmaterial noch ein Hütten- und Walzwerk in Dalsbruck/Finnland gegründet, das sich jedoch nicht rentiert, da die Zollpolitik den Warentransport behindert. Eine Stahldrahtseilerei entsteht [[1889]]; sie soll den Schiffbau beliefern. Stacheldraht wird vor allem in die Kolonien und nach Übersee verkauft. [[1890]] schließlich wechselt die Firmierung erneut. Von nun an tritt das Unternehmen unter dem Namen Westfälische Drahtindustrie (Kurzbezeichnung WDI) auf. [[1910]] wird Eduard Hobrecker - bislang Leiter des Stammwerkes -, Vorstandsmitglied. Die ältere Firmengründung der Hobrecker, Gebrüder Hobrecker von [[1820]] in Hamm, wird in die WDI übernommen. | ||
=== Im Verband des Krupp Konzerns ( | === Im Verband des Krupp Konzerns (1911–1951) === | ||
[[Datei:WDI-Aktie-1924.jpg|thumb|right|Aktie der WDI Hamm aus Dezember [[1924]]]] | [[Datei:WDI-Aktie-1924.jpg|thumb|right|Aktie der WDI Hamm aus Dezember [[1924]]]] | ||
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Im Jahr [[1911]] tritt die WDI dem Verband des Krupp-Konzerns bei, bleibt aber ein selbstständiges Werk. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges kommt der Betrieb des Werkes in Hamm zum Erliegen. Durch Einberufungen der Mitarbeiter steht nicht genug Personal für die Aufrechterhaltung der Produktion zur Verfügung. Das Werk nimmt wegen des hohen Bedarfs an Drähten für die Armee schon bald den Betrieb wieder auf und beschäftigt in der Folgezeit bis zu 600 Frauen. Noch während des Krieges wird eine Anlegestelle dem Werk gegenüber am [[Datteln-Hamm-Kanal]] eingerichtet, um Kohle und Stahl aus dem Ruhrgebiet umschlagen zu können. 1918 kommt es mit Kriegsende zum zeitweiligen Produktions- und Versandstillstand. Das Stammwerk Eduard Hobrecker wird [[1921]] nach Umbauten am Bahnhof Hamm (Westfalen) unrentabel, da es seinen Eisenbahnanschluss verliert. Die WDI übernimmt die vollständige Belegschaft und Teile der Maschinen. Durch diese Zusammenlegung verbleiben nur noch zwei Großunternehmen der Drahtindustrie in Hamm. Die Firma Eduard Hobrecker wird zunächst als Großhandelsunternehmen weitergeführt. Inflation und Wirtschaftkrise führen zu einem erheblichen Personalabbau nach [[1923]], zeitgleich sinkt auch die Produktion. Trotzdem beteiligt sich die WDI [[1929]] an der Bau-Stahlgewebe Düsseldorf. Nach der sog. "Machtergreifung" durch Hitler und die NSDAP kommt es im Hinblick auf die anlaufende Kriegsvorbereitung zu einer leichten Konjunkturerholung bis zum Kriegsausbruch [[1939]]. Während des Krieges liefert das Werk erneut kriegswichtige Produkte und wird zusammen mit dem angrenzenden größten europäischen Güterbahnhof zu einem häufigen Ziel für die alliierten Bombergeschwader. Sie treffen das Werk mit etwa 530 Sprengbomben unterschiedlicher Größe und einer unbekannten Anzahl von Brandbomben. Dies führt dazu, dass [[1945]] 80% der Gebäude auf dem Werksgelände zerstört und 50% der technischen Anlagen unbrauchbar sind. Bereits im Frühjahr 1945 - noch vor der Kapitulation - beginnt der langsame Wiederaufbau. Zwei Jahre nach der Kapitulation [[1947]] wird bekannt, dass das Hammer Werk zur Demontage als Nummer 117 der Demontageliste vorgesehen ist. Durch ein gemeinsames Vorgehen von Stadt, Vorstand, Betriebsrat sowie Kunden und Lieferanten kann die Demontage abgewendet werden, so dass das Werk [[1949]] von der Demontageliste gestrichen wird. Bereits [[1951]] kann der Wiederaufbau des Werkes abgeschlossen werden. Die Produktionskapazität erreicht fast den Vorkriegsstand. Im gleichen Jahr läuft auch der Vertrag mit dem Krupp Konzern ab und das Werk scheidet aus dem Verband aus. Die engen Wirtschaftsbeziehungen mit dem Stahlwerk Rheinhausen bleiben weiter bestehen. | Im Jahr [[1911]] tritt die WDI dem Verband des Krupp-Konzerns bei, bleibt aber ein selbstständiges Werk. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges kommt der Betrieb des Werkes in Hamm zum Erliegen. Durch Einberufungen der Mitarbeiter steht nicht genug Personal für die Aufrechterhaltung der Produktion zur Verfügung. Das Werk nimmt wegen des hohen Bedarfs an Drähten für die Armee schon bald den Betrieb wieder auf und beschäftigt in der Folgezeit bis zu 600 Frauen. Noch während des Krieges wird eine Anlegestelle dem Werk gegenüber am [[Datteln-Hamm-Kanal]] eingerichtet, um Kohle und Stahl aus dem Ruhrgebiet umschlagen zu können. 1918 kommt es mit Kriegsende zum zeitweiligen Produktions- und Versandstillstand. Das Stammwerk Eduard Hobrecker wird [[1921]] nach Umbauten am Bahnhof Hamm (Westfalen) unrentabel, da es seinen Eisenbahnanschluss verliert. Die WDI übernimmt die vollständige Belegschaft und Teile der Maschinen. Durch diese Zusammenlegung verbleiben nur noch zwei Großunternehmen der Drahtindustrie in Hamm. Die Firma Eduard Hobrecker wird zunächst als Großhandelsunternehmen weitergeführt. Inflation und Wirtschaftkrise führen zu einem erheblichen Personalabbau nach [[1923]], zeitgleich sinkt auch die Produktion. Trotzdem beteiligt sich die WDI [[1929]] an der Bau-Stahlgewebe Düsseldorf. Nach der sog. "Machtergreifung" durch Hitler und die NSDAP kommt es im Hinblick auf die anlaufende Kriegsvorbereitung zu einer leichten Konjunkturerholung bis zum Kriegsausbruch [[1939]]. Während des Krieges liefert das Werk erneut kriegswichtige Produkte und wird zusammen mit dem angrenzenden größten europäischen Güterbahnhof zu einem häufigen Ziel für die alliierten Bombergeschwader. Sie treffen das Werk mit etwa 530 Sprengbomben unterschiedlicher Größe und einer unbekannten Anzahl von Brandbomben. Dies führt dazu, dass [[1945]] 80% der Gebäude auf dem Werksgelände zerstört und 50% der technischen Anlagen unbrauchbar sind. Bereits im Frühjahr 1945 - noch vor der Kapitulation - beginnt der langsame Wiederaufbau. Zwei Jahre nach der Kapitulation [[1947]] wird bekannt, dass das Hammer Werk zur Demontage als Nummer 117 der Demontageliste vorgesehen ist. Durch ein gemeinsames Vorgehen von Stadt, Vorstand, Betriebsrat sowie Kunden und Lieferanten kann die Demontage abgewendet werden, so dass das Werk [[1949]] von der Demontageliste gestrichen wird. Bereits [[1951]] kann der Wiederaufbau des Werkes abgeschlossen werden. Die Produktionskapazität erreicht fast den Vorkriegsstand. Im gleichen Jahr läuft auch der Vertrag mit dem Krupp Konzern ab und das Werk scheidet aus dem Verband aus. Die engen Wirtschaftsbeziehungen mit dem Stahlwerk Rheinhausen bleiben weiter bestehen. | ||
=== Letzte Jahre der Selbstständigkeit ( | === Letzte Jahre der Selbstständigkeit (1951–1964) === | ||
[[1956]] feiert man das hundertjährige Bestehen des Werkes Hamm. Neben einer Festschrift erhält die Belegschaft eine Sondergartifikation. Der Aufschwung der jungen Bundesrepublik Deutschland, später das Wirtschaftswunder genannt, trägt auch die WDI. Im Jahr [[1964]] scheidet mit Walter Hobrecker der letzte Sproß der Gründerfamilie aus dem Vorstand aus, gleichzeitig übernimmt die Friederich Krupp Hüttenwerke AG die Aktienmehrheit. Dies führt zur Eingliederung in den Krupp Konzern und beendet damit die rechtlich selbstständige Stellung als Aktiengesellschaft. | [[1956]] feiert man das hundertjährige Bestehen des Werkes Hamm. Neben einer Festschrift erhält die Belegschaft eine Sondergartifikation. Der Aufschwung der jungen Bundesrepublik Deutschland, später das Wirtschaftswunder genannt, trägt auch die WDI. Im Jahr [[1964]] scheidet mit Walter Hobrecker der letzte Sproß der Gründerfamilie aus dem Vorstand aus, gleichzeitig übernimmt die Friederich Krupp Hüttenwerke AG die Aktienmehrheit. Dies führt zur Eingliederung in den Krupp Konzern und beendet damit die rechtlich selbstständige Stellung als Aktiengesellschaft. | ||
=== Krupp Hüttenwerke AG ( | === Krupp Hüttenwerke AG (1964–1978) === | ||
[[1969]] übernimmt das Unternehmen die Stammkapitalmehrheit (80%) an der Westfälischen Betonstahlgitter GmbH in Hamm. Die WDI wird [[1972]] mit der Klöckner Drahtindustrie (KDI) zur Vereinigten Drahtindustrie (VDI) - ab [[1974]] VDG - verschmolzen. Ursächlich hierfür sind Änderungen in den Eigentumsverhältnissen. Bereits [[1978]] ändert der Kruppkonzern seine strategische Ausrichtung so, dass er seine Interessen im Bereich des Walzendrahtes aufgibt. In der Folge überträgt Krupp die Anteile an der WDI auf die Klöcker-Werke AG, welche der WDI nun den Namen Klöckner Draht GmbH gibt. | [[1969]] übernimmt das Unternehmen die Stammkapitalmehrheit (80%) an der Westfälischen Betonstahlgitter GmbH in Hamm. Die WDI wird [[1972]] mit der Klöckner Drahtindustrie (KDI) zur Vereinigten Drahtindustrie (VDI) - ab [[1974]] VDG - verschmolzen. Ursächlich hierfür sind Änderungen in den Eigentumsverhältnissen. Bereits [[1978]] ändert der Kruppkonzern seine strategische Ausrichtung so, dass er seine Interessen im Bereich des Walzendrahtes aufgibt. In der Folge überträgt Krupp die Anteile an der WDI auf die Klöcker-Werke AG, welche der WDI nun den Namen Klöckner Draht GmbH gibt. | ||
=== Klöckner-Werke AG ( | === Klöckner-Werke AG (1978–1987) === | ||
Das Werk findet in den wirtschaftlichen Überlegungen der neuen Konzerns keinen rechten Platz. Als die Klöckner-Werke AG in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät, wird ein Verkauf sogar in Teilen an verschiedene Interessenten erwogen. Die Pläne, Teile der Werksflächen zur Errichtung eines Einkaufszentrums an die LEG zu veräußern, scheitern ebenso wie ein Verkauf an die Voest Alpine. Schließlich wird das Werk [[1987]] an drei Investoren verkauft. | Das Werk findet in den wirtschaftlichen Überlegungen der neuen Konzerns keinen rechten Platz. Als die Klöckner-Werke AG in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät, wird ein Verkauf sogar in Teilen an verschiedene Interessenten erwogen. Die Pläne, Teile der Werksflächen zur Errichtung eines Einkaufszentrums an die LEG zu veräußern, scheitern ebenso wie ein Verkauf an die Voest Alpine. Schließlich wird das Werk [[1987]] an drei Investoren verkauft. | ||
=== Selbständigkeit (1987 | === Selbständigkeit (1987 bis heute) === | ||
Die Investoren, die Herren Grosse, Dr. Weiland und Pampus, erweben je ein Drittel der Anteile. Die Firma wird nun wieder unter dem Namen WDI, Westfälische Drahtindustrie GmbH, als mittelständisches Unternehmen geführt. Der Gesellschafter Werner Pampus übernimmt die Geschäftsführung. Wirtschaftlich geht es mit dem Unternehmen wieder bergauf, so dass es bereits 1988 die Edelstahlindustrie Möller in Schwerte erwirbt. Dieser Schritt markiert den Einstieg der WDI in das Blankstahlgeschäft. [[1991]] folgt der Erwerb der Firma Wilhelm Klören in Hönnigen und [[1992]] die Übernahme der Draht- und Seilwerke in Rotheburg/Saale aus dem maroden ehemaligen DDR-Volkseigentum. Durch dieses Unternehmen erhält die WDI die Standorte Staßfurt, Zwickau und Wurzen. Auch das Walz- und Ziehwerk Broterode gehört von nun an zum Konzern. Im gleichen Jahr übernimmt die WDI noch die Baustahlgewebebetriebe in Salzgitter, Biebesheim und Büdelsdorf. 1993 wächst der Konzern mit der Übernahme von Trefil Europe Kalthof (ehemals Schmerbeck & Kuhlmann) in Iserlohn weiter. Der Geschäftsführer Werner Pampus übernimmt schließlich [[1993]] ein weiters Drittel der WDI-Anteile und wird so Mehrheitsgesellschafter. Als Vehikel für die Mehrheitsübernahmen nutzt er dabei seine Holdinggeselschaft PIB. Das letzte Drittel der Anteile geht an die Hamburger Stahlwerke GmbH, die heutige Mittal Steel Hamburg GmbH. Weitere Übernahmen vergrößern in der Folge den Konzern. Der Kauf der Drahtzieherei Gelsenkirchen erfolgt [[1998]]. In [[2002]] übernimmt der Konzern Roth, Heck und Schwinn in Zweibrücken, [[2003]] die Nedri Industriedraht (ehemals Thyssen Draht) im Hamm und die Nedri Spanstaal in Venlo (nur anteilig) und letztlich [[2005]] noch die Freileitungsgesellschaft Berlin. | Die Investoren, die Herren Grosse, Dr. Weiland und Pampus, erweben je ein Drittel der Anteile. Die Firma wird nun wieder unter dem Namen WDI, Westfälische Drahtindustrie GmbH, als mittelständisches Unternehmen geführt. Der Gesellschafter Werner Pampus übernimmt die Geschäftsführung. Wirtschaftlich geht es mit dem Unternehmen wieder bergauf, so dass es bereits 1988 die Edelstahlindustrie Möller in Schwerte erwirbt. Dieser Schritt markiert den Einstieg der WDI in das Blankstahlgeschäft. [[1991]] folgt der Erwerb der Firma Wilhelm Klören in Hönnigen und [[1992]] die Übernahme der Draht- und Seilwerke in Rotheburg/Saale aus dem maroden ehemaligen DDR-Volkseigentum. Durch dieses Unternehmen erhält die WDI die Standorte Staßfurt, Zwickau und Wurzen. Auch das Walz- und Ziehwerk Broterode gehört von nun an zum Konzern. Im gleichen Jahr übernimmt die WDI noch die Baustahlgewebebetriebe in Salzgitter, Biebesheim und Büdelsdorf. 1993 wächst der Konzern mit der Übernahme von Trefil Europe Kalthof (ehemals Schmerbeck & Kuhlmann) in Iserlohn weiter. Der Geschäftsführer Werner Pampus übernimmt schließlich [[1993]] ein weiters Drittel der WDI-Anteile und wird so Mehrheitsgesellschafter. Als Vehikel für die Mehrheitsübernahmen nutzt er dabei seine Holdinggeselschaft PIB. Das letzte Drittel der Anteile geht an die Hamburger Stahlwerke GmbH, die heutige Mittal Steel Hamburg GmbH. Weitere Übernahmen vergrößern in der Folge den Konzern. Der Kauf der Drahtzieherei Gelsenkirchen erfolgt [[1998]]. In [[2002]] übernimmt der Konzern Roth, Heck und Schwinn in Zweibrücken, [[2003]] die Nedri Industriedraht (ehemals Thyssen Draht) im Hamm und die Nedri Spanstaal in Venlo (nur anteilig) und letztlich [[2005]] noch die Freileitungsgesellschaft Berlin. | ||
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