Kaufhof: Unterschied zwischen den Versionen

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Vorläufer des ''Kaufhofs'' am Standort [[Bahnhofstraße]] war von [[1951]] bis [[1971]] das Kaufhaus [[Müller-Hamm]], wie der ''Kaufhof'' im Volksmund auch noch viele Jahre genannt wurde. Ab [[1972]] wurde daraus dann nach einem Umbau des Gebäudes der heutige ''Kaufhof''.
Vorläufer des ''Kaufhofs'' am Standort [[Bahnhofstraße]] war von [[1951]] bis [[1971]] das Kaufhaus [[Müller-Hamm]], wie der ''Kaufhof'' im Volksmund auch noch viele Jahre genannt wurde. Ab [[1972]] wurde daraus dann nach einem Umbau des Gebäudes der heutige ''Kaufhof''.


In seiner Geschichte wurde das Haus mehrfach umgebaut und den sich verändernden Anforderungen angepasst. Bis ins Jahr [[1985]] war der Kaufhof ein Vollsortiment-Kaufhaus mit zuletzt 99 Abteilungen. Zu dieser Zeit befand sich der Kaufhof noch in Konkurrenz mit den unmittelbar benachbarten Kaufhäusern [[Horten]], [[Ter Veen]] und [[Kaufhalle]]. Aufgrund eines Umsatzrückgangs wurde die Anzahl der Abteilungen bis Anfang des Jahres [[1986]] auf nur noch 63 verkleinert, um eine Fokussierung auf Mode und Sport zu erreichen. Damit einher ging eine auch modernere Präsentation der Waren.<ref name="hmgz0186">„Hammer Kaufhof mit neuem Konzept: In Mode und Sport ganz groß“ in: [[Hammmagazin|Hammagazin]] 01/1986, S. 5.</ref>
In seiner Geschichte wurde das Haus mehrfach umgebaut und den sich verändernden Anforderungen angepasst. Bis ins Jahr [[1985]] war der Kaufhof ein Vollsortiment-Kaufhaus mit zuletzt 99 Abteilungen. Zu dieser Zeit befand sich der Kaufhof noch in Konkurrenz mit den unmittelbar benachbarten Kaufhäusern [[Horten]], [[Ter Veen]] und [[Kaufhalle]]. Aufgrund eines Umsatzrückgangs wurde die Anzahl der Abteilungen bis Anfang des Jahres [[1986]] auf nur noch 63 verkleinert, um eine Fokussierung auf Mode und Sport zu erreichen. Damit einher ging auch eine modernere Präsentation der Waren:<ref name="hmgz0186">„Hammer Kaufhof mit neuem Konzept: In Mode und Sport ganz groß“ in: [[Hammmagazin|Hammagazin]] 01/1986, S. 5.</ref>


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Neue Gestalt nahm die Ausstattung der Filiale an. Nicht mehr ein funktionales, langweiliges Wegenetz kennzeichnet das Innenleben. Wie in einer Boutique führen Gänge an den Waren vorbei. Die Textilien hängen nicht mehr in endlos langen Ständern, sondern werden aufgelockert ausgestellt.
Neue Gestalt nahm die Ausstattung der Filiale an. Nicht mehr ein funktionales, langweiliges Wegenetz kennzeichnet das Innenleben. Wie in einer Boutique führen Gänge an den Waren vorbei. Die Textilien hängen nicht mehr in endlos langen Ständern, sondern werden aufgelockert ausgestellt.


An den Wege-Eckpunkten präsentieren die Dekorateure besonders aktuelle und modische Modelle, die in dieser ausgezeichneten
An den Wege-Eckpunkten präsentieren die Dekorateure besonders aktuelle und modische Modelle, die in dieser ausgezeichneten Plazierung [sic!] die Blicke der Besucher einfangen und auf sich ziehen.<ref name="hmgz0186"/>
Plazierung [sic!] die Blicke der Besucher einfangen und auf sich ziehen.<ref name="hmgz0186"/>
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Für die Positionierung als Sportkaufhaus scheute Kaufhof offenbar keine Kosten und Mühen:
Im Zuge der Neupositionierung scheute der Kaufhof offenbar keine Kosten und Mühen:


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Die zweite und damit oberste Etage beherbergte ab Anfang der 1990er-Jahre die Hammer Filiale der damaligen Metro-Konzernschwester ''[[Saturn Electro-Handelsgesellschaft mbH Hamm|Saturn]]''. Zuvor waren von Kaufhof selbst auf der Fläche Spielwaren und Schallplatten vertrieben worden.<ref name="hmgz0186"/> [[2005]] zog Saturn weiter ins [[Allee-Center]]. Die Fläche wurde nach kurzem Leerstand durch ''Kaufhof'' zur Haushaltswarenabteilung umgewidmet, wodurch das Haus zunehmend wieder zum Vollsortiment-Kaufhaus aufstieg. In den letzten Jahren wurden auch vereinzelt Restposten hier angeboten.
Die zweite und damit oberste Etage beherbergte ab Anfang der 1990er-Jahre die Hammer Filiale der damaligen Metro-Konzernschwester ''[[Saturn Electro-Handelsgesellschaft mbH Hamm|Saturn]]''. Zuvor waren von Kaufhof selbst auf der Fläche Spielwaren und Schallplatten vertrieben worden.<ref name="hmgz0186"/> [[2005]] zog Saturn weiter ins [[Allee-Center]]. Die Fläche wurde nach kurzem Leerstand durch ''Kaufhof'' zur Haushaltswarenabteilung umgewidmet (in den letzten Jahren wurden auch Restposten hier angeboten), wodurch das Haus zunehmend wieder zum Vollsortiment-Kaufhaus aufstieg.  


Obwohl bereits in einer Pressemitteilung vom [[15. Juli]] [[2009]] angekündigt worden war, das Haus auf das sogenannte ''Galeria-Konzept'' umzustellen, das beispielsweise eine hellere Beleuchtung, breitere Gänge und ein noch größeres Sortiment umfassen sollte, und den entsprechenden Namenszusatz anzubringen, trug der Kaufhof in Hamm bis zur Schließung zu keinem Zeitpunkt sichtbar diesen Zusatz. Das Warenangebot vergrößerte sich jedoch in den Folgejahren weiter und umfasste beispielsweise auch wieder Confiserie und eine Buchabteilung. Das 40-jährige Jubiläum wurde im September [[2012]] feierlich begangen. Langjähriger Geschäftsführer der Hammer Filiale war Wolfgang Langer, der 2016 in den Ruhestand ging. Sein Nachfolger war Michael Stauber, der wiederum 2017 die Geschäftsführung an Frederik Horstmann übergab.
In einer Pressemitteilung vom [[15. Juli]] [[2009]] wurde angekündigt, das Haus auf das sogenannte ''Galeria-Konzept'' umzustellen, das beispielsweise eine hellere Beleuchtung, breitere Gänge und ein noch größeres Sortiment umfassen sollte, und den entsprechenden Namenszusatz anzubringen. Trotzdem trug der Kaufhof in Hamm bis zur Schließung zu keinem Zeitpunkt sichtbar diesen Zusatz. Das Warenangebot vergrößerte sich jedoch in den Folgejahren tatsächlich und umfasste zwischenzeitlich auch wieder Confiserie und eine Abteilung für Bücher. Das 40-jährige Jubiläum wurde im September [[2012]] feierlich begangen. Langjähriger Geschäftsführer der Hammer Filiale war Wolfgang Langer, der 2016 in den Ruhestand ging. Sein Nachfolger war Michael Stauber, der wiederum 2017 die Geschäftsführung an Frederik Horstmann übergab.


Kaufhof (und somit dessen Hammer Filiale) befanden sich bis zum [[30. September]] [[2015]] im Eigentum des Handelskonzerns ''Metro''. An diesem Tag wurde das Unternehmen an die kanadische ''Hudson's Bay Company (HBC)'' verkauft. Seit Herbst 2018 gehörte Kaufhof zur ''Signa Retail Holding GmbH'', zu dem auch der Warenhauskonzern ''Karstadt'' gehörte, und wurde mit diesem fusioniert. Durch wirtschaftliche Misserfolge und die Fusion mit ''Karstadt'' waren ab Ende der 2010er-Jahre vermehrt Kaufhof-Standorte in Deutschland von Schließung bedroht. Am [[19. Juni]] [[2020]] wurde, trotz mehrerer vorheriger Dementis, bekannt, dass die Hammer Filiale ebenfalls auf der Liste der zu schließenden Geschäfte stand.<ref>[https://www.wa.de/hamm/kaufhof-hamm-schliessung-filiale-galeria-karstadt-bahnhofstrasse-betriebsversammlung-13804309.html WA-Online vom 19. Juni 2020]</ref> Der [[17. Oktober]] [[2020]] war schließlich nach knapp 48 Jahren der letzte Öffnungstag in Hamm.
Kaufhof (und somit dessen Hammer Filiale) befanden sich bis zum [[30. September]] [[2015]] im Eigentum des Handelskonzerns ''Metro''. An diesem Tag wurde das Unternehmen an die kanadische ''Hudson's Bay Company (HBC)'' verkauft. Seit Herbst 2018 gehörte Kaufhof zur ''Signa Retail Holding GmbH'', zu dem auch der Warenhauskonzern ''Karstadt'' gehörte, und wurde mit diesem fusioniert. Durch wirtschaftliche Misserfolge und die Fusion mit ''Karstadt'' waren ab Ende der 2010er-Jahre vermehrt Kaufhof-Standorte in Deutschland von Schließung bedroht. Am [[19. Juni]] [[2020]] wurde, trotz mehrerer vorheriger Dementis, bekannt, dass die Hammer Filiale ebenfalls auf der Liste der zu schließenden Geschäfte stand.<ref>[https://www.wa.de/hamm/kaufhof-hamm-schliessung-filiale-galeria-karstadt-bahnhofstrasse-betriebsversammlung-13804309.html WA-Online vom 19. Juni 2020]</ref> Der [[17. Oktober]] [[2020]] war schließlich nach knapp 48 Jahren der letzte Öffnungstag in Hamm.