City2020

Aus HammWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
City2020 Logo

City2020 war der Name eines Projekts, bei dem die Stadtwerke Hamm (und angeschlossene Stadtwerke) durch ihre Tochtergesellschaft Helinet Ende der 2000er-Jahre ein Glasfasernetz für hochauflösendes Fernsehen, schnelles Internet und Telefon – ohne Beteiligung der Telekom – in den betreffenden Städten und Gemeinden errichtet haben.

Beim Ausbau kam die seinerzeit in Deutschland noch nicht weit verbreitete FTTH (Fiber-to-the-Home)-Technologie zum Einsatz, die Glasfaser wurde also nicht nur entlang der Bordsteine bis in die Verteilerkästen verlegt (FFTC bzw. Fiber-to-the-Curb-Technologie), sondern bis in die Häuser der interessierten Endkunden. Dadurch konnte der maximale Datendurchsatz gegenüber der konventionellen Kupferader auf der letzten Meile gesteigert werden.

Das seinerzeit ausgebaute Glasfasernetz vermarktet die Helinet inzwischen nicht nur direkt an ihre Endkunden, sondern offeriert dieses auch im Carrier-to-Carrier-Geschäft ihren Konkurrenten zur Miete.[1] Das Netz verfügt über Anschluss an bekannte Übergabestellen zu den Netzen anderer Beitreiber, zum Beispiel den DE-CIX in Frankfurt am Main, den größten Internetknoten der Welt.[2]

Trotz des Endes des Projekts City2020 führt die Helinet nach wie vor, z. B. auf Wunsch von Endkunden aus dem Geschäfts- und Privatsektor, einen individuellen FTTH-Ausbau durch und schließt außerdem eigenwirtschaftlich sukzessive weiße Flecken in ihrem Netz. Über den aktuellen Stand der Arbeiten informiert die Helinet auf ihrer Homepage; die Projektseite von City2020 (city2020.de) ist hingegen inzwischen abgeschaltet bzw. verweist auf die Helinet-Homepage.

Geschichte

Bevor mit der flächendeckenden Umsetzung des Angebots begonnen werden konnte, wurde die Technik und die Akzeptanz in einem so genannten Test-Cluster in Werries (ausgewählt aufgrund einer durchschnittlichen Durchmischung an Wohnungen und Wohneinheiten) erprobt. Durch die Zusage von mehr als 20 Prozent der Anwohner, einen Vertrag abzuschließen, konnte im Sommer 2008 mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Nach Abschluss der Tiefbauarbeiten erfolgte die Montage der Endgeräte sowie die Freischaltung durch die HeliNET in den Frühlings- und Sommermonaten 2009.

Eingesetzte Technik

Die nachfolgenden Informationen spiegeln die eingesetzte Technik um das Jahr 2009 wieder:

Spleißbox

Die im Haus ankommende Glasfaser wurde zuerst in eine Micro-Spleißbox geführt, um die dünnen Fasern nicht zu gefährden. Darin werden Verlegekabel mit der Faser von Außen verbunden. Genauer wurde auf zwei Kabel Single-Mode/Single-Fiber mit SC-Stecker adaptiert.

Gateway-Box

Die beiden Kabel mit SC-Stecker führten in eine Box, auf der City2020 stand. Dies war eine Gateway-Box des Typs „DRG 546s“ [3] der Firma PacketFront[4].

Die Box erhielt Anschluss an eine der beiden Glasfaser-Leitungen, und konnte von sich aus zwei analoge Telefon-Leitungen zur Verfügung stellen.

Zudem besaß die Box vier Ethernet-Ausgänge, an die direkt ein Computer angeschlossen werden konnte. Die Box diente allerdings nicht als Router. Sie stellte eine Art Modem dar und benötigte einen nachgeschalteten Router, wenn mehr als ein Teilnehmer gleichzeitig ins Internet wollte. Es wurde von der Gateway-Box nur einem Gerät eine IP zugewiesen, also z. B. dem erwähnten Router.

Bei einer ISDN-Installation wurde der Smart-DTA auch mit einem dieser Ausgänge verbunden.

KabelTV-Konverter

In der Gateway-Box befand sich auch noch der KabelTV Konverter[5], an den die zweite Glasfaser-Leitung angeschlossen wurde. Die vorhandene (Antennen-)Hausverkabelung wurde einfach vom vorherigen Anbieter auf diesen Konverter umgeschaltet.

ISDN

Wenn ISDN benötigt wurde, bekam der Kunde zusätzlich einen Smart-DTA der Firma Patton[6]. Dies ist ein Umsetzer von (einer Art von) VoIP nach ISDN. Das zur ersten TAE-Dose führende Telefonkabel wurde zum ISDN-Kabel (S0-Bus) umfunktioniert, und der Splitter sowie NTBA wurden durch eine RJ45-RJ45-Kupplung überbrückt. Dadurch musste nur wenig an der vorhandenen Verkabelung geändert werden.

Weblinks

Einzelnachweise