Am Hämmschen

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Am Hämmschen ist eine Straße im Bezirk Heessen.

Sie verbindet den Vogelsang mit dem Dasbecker Weg. Des Weiteren gehören vier zum Bockelweg führende Verbindungen zu Am Hämmschen.

Namensherkunft

Die Straße führt im Stadtbezirk Heessen durch die Alte Kolonie der Bergmannssiedlung Sachsen vom Dasbecker Weg zum Vogelsang. Sie wurde seit 1912 unmittelbar nördlich des Betriebsgeländes der Zeche Sachsen mit einfachen Arbeiterhäusern bebaut, großzügige Steigerhäuser liegen am östlichen Rand im Übergang zum Zecheneingang. Die gesamte Siedlung Am Hämmschen ist mit ihren verschiedenen Haustypen, von denen manche als „Arbeitervillen“ bezeichnet werden können, im Stil eines Dorfes mit Brunnenanlage und großen Gärten sehr gelungen. Der Brunnen am Hämmschen ist damals wie heute der Mittelpunkt der Kolonie. Von hier aus starteten in den 1950er Jahren jedes Jahr im Sommer die bekannten Radrennen rund um den Vogelsang, die sich bei der Heessener Bevölkerung großer Beliebtheit erfreuten.

Der Essener Architekt Alfred Fischer (1881 – 1950), der nicht nur die Kolonie, sondern auch die Übertageanlagen der Zeche Sachsen gebaut hat, wollte den schwer arbeitenden Bergleuten eine ruhige und natürliche Umgebung nach der harten Arbeit unter Tage bieten. Seine Werkssiedlungen in Heessen gelten als bedeutende und herausragende Beispiele des Arbeitersiedlungsbaues für das gesamte Ruhrgebiet.

Die Straßenbezeichnung Am Hämmschen könnte von Hamm abgeleitet sein, vermuten Heessener Einheimische. Denn die Bewohner Hamms seien vor 600 Jahren die „Hämmischen“ genannt worden. Wahrscheinlicher ist die Deutung, die der Heessener Ortsheimatpfleger Emil Steinkühler seinerzeit herausgefunden hat. In der alten Flurbezeichnung „hemesch“ steckt der Begriff „Esch“, der auf die Bezeichnung für die germanisch-fränkische Dorfflur im Rahmen der Dreifelderwirtschaft zurückzuführen ist. Da die Bearbeitung der Felder in früheren Zeiten ohne Maschinen sehr schwierig war, waren die ersten Bauern auf eher sandige Böden angewiesen, wie sie in Heessen am Rande der ersten Lippeterrasse zu finden sind. Hier haben sich die Bauern das zur Verfügung stehende Land in schmale Streifen aufgeteilt, damit auch jeder ein Stück des fruchtbaren Bodens bekam und nicht ein Bauer das gesamte fruchtbare Feld und der andere das gesamte unfruchtbare beackern musste. Dieses Land wurde im Rhythmus von drei Jahren einmal mit Sommergetreide, im nächsten Jahr mit Wintergetreide bepflanzt und im dritten Jahr brach gelassen, damit sich das Feld erholen konnte. Dieses in Langstreifen aufgeteilte Landstück auf leichtem Boden wurde als „Esch“ bezeichnet und vermutlich bedeutet der Wortteil „hem“ in diesem Falle Hof.[1]

Baumaßnahmen

Am 6. Juli 2018 starteten umfangreichen Kanal- und Straßenbaumaßnahmen Am Hämmschen (von Vogelsang bis Dasbecker Weg) in Heessen. Der erste Bauabschnitt, die Kanalerneuerung im Kreuzungsbereich Dasbecker Weg/ Am Hämmschen/ Rottkamp, nahm rund vier Monate in Anspruch. Während der normale Verkehr mittels einer Baustellenampel geregelt wurde, wurde der Linienverkehr umgeleitet: Die Linien 11/N111 und Einsatzwagen fuhren in Richtung Heessen nach Verlassen der Haltestelle „Öko-Zentrum“ über den Dasbecker Weg, den Landwehrwinkel, den Kiesekamp und ab der Haltestelle „Am Kiesekamp“ den bekannten Linienweg. Die Linien 12 und Einsatzwagen in Richtung Innenstadt folgten der Umleitungstrecke ab der Haltestelle „Am Kiesekamp“ in umgekehrter Reihenfolge. Die Haltestelle „Rottkamp“ wurde in beiden Fahrtrichtungen auf den Dasbecker Weg in Höhe der Hausnummer 28 verlegt. Insgesamt betrugt die Bauzeit der Maßnahme knapp zwei Jahre. Von den Kosten von insgesamt rund 4,06 Millionen Euro trugen der Lippeverband rund 3,4 Millionen Euro und die Stadt Hamm rund 660.000 Euro.[2]

Weitere Fotos

Presseberichte

Haltestelle

Icon Haltestelle.png
Haltestelle

Einzelnachweise

  1. zitiert nach Rita Kreienfeld, Quelle: Alte Homepage des Heimatverein Heessen
  2. Pressemeldung der Stadt Hamm vom 4. Juli 2018