Zeche Maximilian: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Zeche_Maximilian.jpg|thumb|right|Die Zeche Maximilian im Jahr 1914]]
[[Bild:Zeche_Maximilian.jpg|thumb|right|Zeche Maximilian (1914)]]
[[Bild:Zechenkolonie_Maximilian_Plan.jpg|thumb|right|Der genehmigte Bauplan]]
 
Die '''Zeche Maximilian''' in [[Werries]] war ein Steinkohlenbergwerk in Hamm.  
Die '''Zeche Maximilian''' in [[Werries]] war ein Steinkohlenbergwerk in Hamm.  


[[1903]] gegründet wurde sie schon [[1914]] aufgrund starken Wassereinbruchs wieder aufgegeben. Anschließend lag sie bis [[1981]] brach. Seit [[1986]] stehen Teile der noch vorhandenen Übertageanlagen unter [[Baudenkmäler|Denkmalschutz]].
[[1903]] gegründet wurde die Zeche schon [[1914]] aufgrund starken Wassereinbruchs wieder aufgegeben. Anschließend lag sie bis [[1981]] brach. Seit [[1986]] stehen Teile der noch vorhandenen Übertageanlagen unter [[Baudenkmäler|Denkmalschutz]] und beherbergen einen Landschaftspark, den [[Maximilianpark]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Geschichte der Zeche Maximilian beginnt zur Jahrhundertwende [[1899]]/[[1900]], als die "Oberpfälzische Eisenwerkgesellschaft Maximilianhütte AG" aus Sulzbach-Rosenberg im damaligen Werries bei Hamm ein Grubenfeld erwirbt. Die Gesellschaft beginnt im Jahr [[1902]] mit dem Abteufen zweier Schächte. Zwar wird der Schachtbau durch wiederholte Wassereinbrüche von Solequellen stark behindert, die Gesellschaft stößt aber dann mit Schacht 1 in 634 Meter Tiefe auf flözführende Schichten. Am [[21. Februar]] [[1907]] fördert man die erste Kohle aus der neuen Zeche. In den selben Jahr gab es einen Streik auf der Zeche wegen Lohndifferenzen. Am [[9. April]] [[1908]] wurden durch eine Schlagwetterexplosion 12 Bergleute mehr oder weniger verletzt. Es vergehen noch weitere fünf Jahre bis zum systematischen Kohleabbau, da die Erschließung der Kohlefelder immer wieder durch Wassereinbrüche und Gasausbrüche behindert wird. Schon im zweiten Jahr der massenhaften Kohleförderung besteht die Belegschaft der Zeche aus 1.259 Bergleuten, die in diesen Jahr 101.850 Tonnen Kohle fördern. [[1913]] sollen 3852 Leute aus den Bereich der Zeche Maximilian auf der Lohnliste der Muttergesellschaft gestanden haben.
[[Bild:Zechenkolonie_Maximilian_Plan.jpg|thumb|right|Bauplan]]
Die Geschichte der Zeche Maximilian begann zu Beginn des 20. Jahrhunderts zwischen [[1899]] und [[1900]], als die ''Oberpfälzische Eisenwerkgesellschaft Maximilianhütte AG'' aus Sulzbach-Rosenberg im damals eigenständigen [[Werries]] bei Hamm ein Grubenfeld erwarb.


In Januar [[1914]] wird eine [[Freiwillige Feuerwehr]] der Zeche Maximilian gegründet, die heutige [[Freiwillige Feuerwehr Wache 14|Wache 14]]. Im gleichen Monat werden die modernen Koksöfen in Betrieb genommen und damit wird auch der erste Koks auf dem Werksgelände produziert.
Die Gesellschaft begann im Jahr [[1902]] mit dem Abteufen zweier Schächte. Zwar wurde der Schachtbau durch wiederholte Wassereinbrüche von Solequellen stark behindert, die Gesellschaft stieß aber dann mit Schacht I in 634 Meter Tiefe auf flözführende Schichten.  
Für den Abtransport der Kohle wurde eine neue Eisenbahntrasse von der Hauptstrecke der Köln-Mindener-Eisenbahn aus nach Werries gebaut.  


Im August [[1914]] stellt die Zeche bereits ihre Förderung ein. Schon im Februar dringt Wasser aus dem Deckgebirge in die Grube ein, das salzig und kohlensäurehaltig ist und zu einem raschen Verschleiß der untertage eingesetzten Maschinen führt. Außerdem verzögert sich durch die teilweise Sperrung des Eisenbahn-Güterverkehrs auf Grund des Ersten Weltkrieges die Lieferung von Ersatzteilen für die eingesetzten Pumpen, so dass die Zeche "absäuft", d.h. das Wasser die erste Sohle erreicht und schließlich sogar übertage ausläuft. Der systematische Kohleabbau auf der Zeche Maximilian hat insgesamt also weniger als zwei Jahre gedauert.
Am [[21. Februar]] [[1907]] förderte man die erste Kohle aus der neuen Zeche. Erster Direktor der Zeche war August Baumeister, der [[1912]] im Dorf [[Werries]] wohnte; aus den Akten geht hervor, daß er bereits [[1907]] in Werries war.<ref>Amt Rhynern Nr. 500, StaH</ref>


Erster Direktor der Zeche war August Baumeister, der [[1912]] im Dorf [[Werries]] wohnte; aus den Akten geht hervor, daß er bereits [[1907]] in Werries war.
Schon 1907 gab es einen Streik wegen Lohndifferenzen. Am [[9. April]] [[1908]] wurden durch eine Schlagwetterexplosion zwölf Bergleute verletzt. Es vergingen noch weitere fünf Jahre bis zum systematischen Kohleabbau, da die Erschließung der Kohlefelder immer wieder durch Wassereinbrüche und Gasausbrüche behindert wurde. Schon im zweiten Jahr der massenhaften Kohleförderung bestand die Belegschaft aus 1.259 Bergleuten, die in diesen Jahr 101.850 Tonnen Kohle förderten. [[1913]] sollen 3852 Leute aus den Bereich der Zeche Maximilian auf der Lohnliste der Muttergesellschaft gestanden haben.
*Amt Rhynern Nr. 500, StaH


In den Jahren [[1921]] und [[1940]] werden durch den neuen Besitzer, den Röchling-Konzern noch einmal Versuche unternommen, die Förderung auf der Zeche Maximilian wiederzubeleben, aber [[1943]] wird das Aus für die Zeche bekannt gegeben. Die Grubenfelder "Maximilian" und "Bayern" kamen zur Zeche Sachsen. Im Jahr [[1945]] dient das Gelände für kurze Zeit als Lager für Ostarbeiter und ehemalige russische Kriegsgefangene. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es noch einmal einen letzten Plan zur Trockenlegung der Grube, der aber nicht verwirklicht wurde, so dass die Schächte schließlich zwischen [[1978]] und [[1980]] endgültig verfüllt wurden. In den 1950er Jahren war auf den inzwischen bewachsenen Übertageflächen kurzzeitig ein kleiner Übungsplatz der britischen Truppen in Hamm eingerichtet worden, für den auch Betonstraßen im Umfeld des Geländes gebaut wurden.
In Januar [[1914]] wurde eine [[Freiwillige Feuerwehr]] gegründet, die heutige [[Freiwillige Feuerwehr Wache 14]]. Im gleichen Monat wurden die modernen Koksöfen in Betrieb genommen und damit auch der erste Koks auf dem Werksgelände gedrückt. Für den Abtransport der Kohle wurde eine neue Eisenbahntrasse von der Hauptstrecke der Köln–Mindener Eisenbahn aus nach [[Werries]] gebaut.  


Am [[1. Oktober]] [[1981]] erfolgt auf dem Zechenareal der erste Spatenstich für die erste Landesgartenschau Nordrhein-Westfalens, die hier vom [[14. April]] bis [[30. September]] [[1984]] stattfand.
Bereits im August [[1914]] stellte die Zeche ihre Förderung wieder ein. Im Februar drang salziges und kohlensäurehaltiges Wasser aus dem Deckgebirge in die Grube ein, das zu einem raschen Verschleiß der untertage eingesetzten Maschinen führte. Außerdem verzögerte sich durch die teilweise Sperrung des Eisenbahn-Güterverkehrs auf Grund des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] die Lieferung von Ersatzteilen für die eingesetzten Pumpen, sodass die Zeche „absoff“, das heißt das Wasser die erste Sohle erreichte und schließlich sogar Übertage auslief. Der systematische Kohleabbau auf der Zeche Maximilian dauerte insgesamt also weniger als zwei Jahre.


Die aus der Gründungszeit noch bestehenden Verwaltungsgebäude, die Maschinenhalle und die Elektrozentrale in historisierender Backsteinarchitektur sind heute in den [[Maximilianpark]] integriert. Als Beispiel für diese Integration kann der [[Glaselefant]] gelten, der heute eins der Wahrzeichen von Hamm ist.
In den Jahren [[1921]] und [[1940]] wurden durch den neuen Besitzer, den Röchling-Konzern noch einmal Versuche unternommen, die Förderung auf der Zeche Maximilian wiederzubeleben, aber [[1943]] musste das endgültige Aus für die Zeche bekannt gegeben werden. Die Grubenfelder ''Maximilian'' und ''Bayern'' kamen zur [[Zeche Sachsen]] in [[Heessen]]. Im Jahr [[1945]] diente das Gelände für kurze Zeit als Lager für Ostarbeiter und ehemalige russische Kriegsgefangene.
 
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gab es noch einmal einen letzten Plan zur Trockenlegung der Grube, der aber nicht verwirklicht wurde, sodass die Schächte schließlich zwischen [[1978]] und [[1980]] endgültig verfüllt wurden. In den 1950er-Jahren war auf den inzwischen bewachsenen Übertageflächen kurzzeitig ein kleiner Übungsplatz der britischen Truppen in Hamm eingerichtet worden, für den auch Betonstraßen im Umfeld des Geländes gebaut wurden.
 
Am [[1. Oktober]] [[1981]] erfolgte auf dem Zechenareal der erste Spatenstich für die erste [[Landesgartenschau]] Nordrhein-Westfalens, die hier vom [[14. April]] bis [[30. September]] [[1984]] im neuen [[Maximilianpark]] stattfand.
 
Die aus der Gründungszeit noch bestehenden Verwaltungsgebäude, die Maschinenhalle und die Elektrozentrale in historisierender Backsteinarchitektur sind heute in den Maximilianpark integriert. Als Beispiel für diese Integration kann der [[Glaselefant]] gelten, der heute eins der Wahrzeichen von Hamm ist und auf der alten Kohlenwäsche aufgesetzt ist.


== Zechenkolonie Maximilian in Werries ==
== Zechenkolonie Maximilian in Werries ==
Mit den Fortschreiten der Arbeiten auf der Zeche Maximilian und der langsam ansteigenden Kohleförderung wurden immer mehr Kumpel gebraucht. Waren es bis 1907 etwa 50 Bergleute, so stieg die Zahl bis zum Ende der Förderung im Jahr 1914 auf mehr als 3100. Es waren meistens Bergleute aus Osteuropa, Ungarn und Deutschland. Um diese langfristig zu halten, wurde zeitgleich zur Kohleförderung der Wunsch an den Betreiber herangetragen, sie in der Nähe der Zeche anzusiedeln. Im Jahr 1909 lag der Entwurf einer Siedlung den Betreibern vor. Dieser wurde nach eingehender Prüfung so genehmigt. Es gab im Nord-Osten der Zeche ein Gebiet in Werries, das gross genug war, um dort eine Siedlung zu errichten. <br>
Mit den Fortschreiten der Arbeiten auf der Zeche Maximilian und der langsam ansteigenden Kohleförderung wurden immer mehr Kumpel gebraucht. Waren es bis 1907 etwa 50 Bergleute, so stieg die Zahl bis zum Ende der Förderung im Jahr 1914 auf mehr als 3100. Es waren meistens Bergleute aus Osteuropa, Ungarn und Deutschland. Um diese langfristig zu halten, wurde zeitgleich zur Kohleförderung der Wunsch an den Betreiber herangetragen, sie in der Nähe der Zeche anzusiedeln.  
 
Im Jahr 1909 lag der Entwurf einer Siedlung den Betreibern vor. Dieser wurde nach eingehender Prüfung so genehmigt. Es gab im Nord-Osten der Zeche ein Gebiet in Werries, das gross genug war, um dort eine Siedlung zu errichten.
 
→ vgl. Hauptartikel [[Kolonie Maximilian]]
→ vgl. Hauptartikel [[Kolonie Maximilian]]
== Einzelnachweise ==
<references/>
   
   
 
[[Kategorie:Bergbau]]
 
[[Kategorie:Denkmäler]]
[[Kategorie:Zechen]]
[[Kategorie:Zechen]]
[[Kategorie:Uentrop]]
[[Kategorie:Baudenkmäler]]
[[Kategorie:Baudenkmäler in Uentrop]]
[[Kategorie:Ehemalige Firmen]]
[[Kategorie:Uentrop (Bezirk)]]