Pelkum: Unterschied zwischen den Versionen

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! Wappen
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! Karte
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| style="width: 50%;" | [[Bild:Wappen_Pelkum_neu.jpg|150px]]<br />
| style="width: 50%;" align=center | [[Datei:Wappen Pelkum Hi-Res.png|alternativtext=Wappen des Stadtbezirks Pelkum|165px]]
| style="width: 50%;" | [[Bild:Karte pelkum.jpg|Karte von Uentrop, Position von Pelkum hervorgehoben]]
| style="width: 50%;" align=center | [[Bild:Karte pelkum.jpg|alternativtext=Karte von Hamm, Position von Pelkum hervorgehoben|165px]]
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| Lage: || ♁51° 38′ N, 7° 45′ O
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| Fläche: || 30,19 km²
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| Höhe: || 61,87 m über NN
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| Gliederung: || 9 Unterbezirke: <small>[[Wiescherhöfen und Daberg]], [[Lohauserholz]], [[Selmigerheide]], [[Weetfeld]], [[Zechensiedlung]], [[Harringholz]], [[Pelkum Ortskern]], [[Westerheide]], [[Lerche]]</small>
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| Postleitzahlen: || 59077 <small>(alt: 4700)<small>
| Postleitzahlen: || 59077 <small>(alt: 4700)<small>
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| Vorwahl: || 02381
| Vorwahl: || 02381
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! colspan="2" | Bevölkerung
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| Höhe: || 61,87 m über NN
| [[Einwohner]]: || 19.658 <small>(2021)</small>
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| Fläche: || 30,19 km²
| Bevölkerungsdichte: || 526,5 Einwohner je km²<br/><small>(2017)</small>
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| Gliederung: || <small>[[Wiescherhöfen und Daberg]], [[Lohauserholz]], [[Selmigerheide]], [[Weetfeld]], [[Zechensiedlung]], [[Harringholz]], [[Pelkum Ortskern]], [[Westerheide]], [[Lerche]]</small>
| Ausländeranteil: || 12,9 %<br/><small>(2.484 Personen, 2017)</small>
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| Adresse der<br />Bezirksverwaltung: || [[Kamener Straße]] <br />59077 Hamm
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| Website: || http://www.hamm.de
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! colspan="2" | Politik
! colspan="2" | Politik
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| Adresse<br/>der Bezirksverwaltung: || [[Kamener Straße]] 177<br />59077 Hamm
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| Bezirksbürgermeister: || [[Axel Püttner]] ([[SPD]])
| Bezirksbürgermeister: || [[Axel Püttner]] ([[SPD]])
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! colspan="2" | Bevölkerung
| Website: || [https://www.hamm.de/planen-bauen-wohnen/planen-und-entwickeln/planungen-in-den-stadtbezirken/pelkum hamm.de]
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| Einwohner: || 19.658 <small>(2021)</small>
| colspan=2 align=center | [[Bild:Pelkum Luftbild 1991.jpg|330px|Ortskern von Pelkum, 1991<br/>© RVR – [https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0 Datenlizenz Deutschland]]]
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| Bevölkerungsdichte: || 526,5 Einwohner je km² <small>(2017)</small>
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| Ausländeranteil: || 12,9 % <small>(2.484 Personen, 2017)</small>
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| colspan=2 | [[Bild:OT_Pelkum.jpg|300px|Ortstafel Pelkum]]
| colspan=2 align=center | [[Bild:OT_Pelkum.jpg|330px|Ortstafel Pelkum]]
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'''Pelkum''' ist ein [[Stadtbezirke|Stadtbezirk]] von [[Hamm]]. Der Bezirk hat 18.727 Einwohner und umfasst eine Fläche von 30,19 km². Dies entspricht einer Einwohnerdichte von 620 Einwohnern je km².
'''Pelkum''' ist ein [[Stadtbezirke|Stadtbezirk]] von [[Hamm]] und seit 1975 vollständig eingemeindet. Der Bezirk hat 19.658 Einwohner (Stand: 2021) und umfasst eine Fläche von 30,19 km².


== Geographische Lage ==
== Geographische Lage ==
Pelkum liegt im Herzen Westfalens auf der Südseite der [[Lippe]]. Das Gebiet des Stadtbezirks wird begrenzt durch die Stadtbezirke [[Herringen]] und [[Mitte]] im Norden sowie [[Rhynern]] im Osten. Im Süden schließt sich die Gemeinde Bönen an, im Westen die Städte Kamen und Bergkamen.


Pelkum liegt im Herzen Westfalens auf der Südseite der [[Lippe]]. Das Gebiet des Stadtbezirks wird begrenzt durch die Stadtbezirke [[Herringen]] und [[Mitte]] im Norden sowie [[Rhynern]] im Osten. Im Süden schließt sich die Gemeinde Bönen an, im Westen die Städte Kamen und Bergkamen.
== Namensherkunft ==
Die Namensherkunft von Pelkum lässt sich laut Wikipedia aus den beiden Silben ableiten: Das altsächsische „Pel“ bedeutet Pfahl oder Palisade, „Kum“ kann mit ''Heim'' oder ''Heimstätte'' übersetzt werden, worauf auch der alte Name „Pilicheim“ hinweist.<ref>In der Wikipedia wird dies nicht mit Quellen belegt</ref>
 
Die ersten Siedlungen vor über 1000 Jahren waren wahrscheinlich von Bäumen oder Holzpfählen umgeben.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
 
Pelkum ging aus dem Schulzenhof ([[Hof Schulze-Pelkum]]) der Abtei Deutz (Köln-Deutz) hervor. In den Akten des Klosters wurde der Hof erstmalig [[1003]] urkundlich erwähnt, Historiker gehen aber davon aus, dass der Ort bereits früher existierte. Mit der preußischen Verwaltungsreform von [[1753]] gelangte das Dorf Pelkum, das [[1807]] aus 97 Häusern, einer [[Jakobuskirche|reformierten Kirche]] und einer Elementarschule bestand, zum [[Amt Hamm]], ab [[1808]] zum Großherzogtum Berg, das eine Verwaltung nach französischen Muster einführte. Die [[Munizipalität Pelkum]] war dabei Teil des [[Kanton Hamm|Kantons Hamm]].  
Pelkum ging aus dem Schulzenhof der Abtei Deutz (Köln-Deutz) hervor. Pelkum wurde erstmalig 1003 urkundlich erwähnt, Historiker gehen aber davon aus, dass der Ort bereits früher existierte. Mit der preußischen Verwaltungsreform von [[1753]] gelangte das Dorf Pelkum, das [[1807]] aus 97 Häusern, einer [[Jakobuskirche|reformierten Kirche]] und einer Elementarschule bestand, zum Amt Hamm, ab [[1808]] zum Großherzogtum Berg, das eine Verwaltung nach französischen Muster einführte. Die [[Munizipalität Pelkum]] war dabei Teil des [[Kanton Hamm|Kantons Hamm]].  


=== 19. Jahrhundert ===
=== 19. Jahrhundert ===
Auch nach der Rückkehr zu Preußen wurde zunächst die Kommunalordnung des Großherzogtums Berg beibehalten. Von [[1817]] bis [[1843]] war [[Karl Otto Opderbeck]] Bürgermeister. Erst 1843 wurde im [[Kreis Hamm]] die preußische Gemeindeordnung in Kraft gesetzt und das Amt Pelkum geschaffen. Dieses Amt Pelkum umfasste [[Herringen]] (heute ebenfalls Stadtbezirk von Hamm), Bergkamen (heute Stadt), Bönen, Heil, Overberge und Rünthe und zählte [[1876]] 6424 Einwohner.<ref>''Adreß-Buch für den Regierungs-Bezirk Arnsberg 1877'', Arnsberg 1876, S. 35.</ref> Damit war es zeitweilig flächenmäßig das größte Amt in der Provinz Westfalen. Das Amt wies seit der Zeit seiner Entstehung verschiedene Dienstsitze auf, bevor ab [[1906]] das Amtshaus bezogen wurde.
Auch nach der Rückkehr zu Preußen wurde zunächst die Kommunalordnung des Großherzogtums Berg beibehalten. Von [[1817]] bis [[1843]] war [[Karl Otto Opderbeck]] Bürgermeister. Erst 1843 wurde im [[Kreis Hamm]] die preußische Gemeindeordnung in Kraft gesetzt und das Amt Pelkum geschaffen. Dieses Amt Pelkum umfasste [[Herringen]] (heute ebenfalls Stadtbezirk von Hamm), Bergkamen (heute Stadt), Bönen, Heil, Overberge und Rünthe und zählte [[1876]] 6424 Einwohner.<ref>''Adreß-Buch für den Regierungs-Bezirk Arnsberg 1877'', Arnsberg 1876, S. 35.</ref> Damit war es zeitweilig flächenmäßig das größte Amt in der Provinz Westfalen. Das Amt wies seit der Zeit seiner Entstehung verschiedene Dienstsitze auf, bevor ab [[1906]] das Amtshaus bezogen wurde.


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=== 20. Jahrhundert ===
=== 20. Jahrhundert ===
 
[[Datei:Selmigerheide 1991.jpg|mini|rechts|Selmigerheide (Luftbild), 1991 © RVR – [https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0 Datenlizenz Deutschland]]]
[[Datei:Pelkum Luftbild 1991.jpg|mini|rechts|Ortskern (Luftbild), 1991<br/>© RVR – [https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0 Datenlizenz Deutschland]]]
[[Datei:Thomaskirche Luftbild.jpg|mini|rechts|Daberg (Luftbild), 1991 © RVR – [https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0 Datenlizenz Deutschland]]]
[[Datei:Selmigerheide 1991.jpg|mini|rechts|Selmigerheide (Luftbild), 1991<br/>© RVR – [https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0 Datenlizenz Deutschland]]]
[[Datei:Thomaskirche Luftbild.jpg|mini|rechts|Daberg (Luftbild), 1991<br/>© RVR – [https://www.govdata.de/dl-de/by-2-0 Datenlizenz Deutschland]]]


Der Ort entwickelte sich ab [[1900]] mit einsetzendem Bergbau und beginnender Industrialisierung der Region zu einem Industrieort am östlichen Rand des Ruhrgebiets.  
Der Ort entwickelte sich ab [[1900]] mit einsetzendem Bergbau und beginnender Industrialisierung der Region zu einem Industrieort am östlichen Rand des Ruhrgebiets.  


Bereits im Jahre 1874 wurden bei Probebohrungen '''Kohlevorkommen''' entdeckt. Am [[25. Oktober]] [[1902]] ging dann die [[Zeche de Wendel]] mit den beiden Schächten ''Heinrich'' und ''Robert'' in Betrieb. Hierdurch erklärt sich der spätere Name ''Zeche Heinrich-Robert''. Zuvor hatte die Zeche insgesamt 17.512.00 m² in Berge, Hamm, Pelkum, Wiescherhöfen und Herringen erworben. Die Kokerei hatte 118 Öfen und erreichte eine Tagesproduktion von 2100 Tonnen Kohlenkoks.
Bereits im Jahre 1874 wurden bei Probebohrungen Kohlevorkommen entdeckt. Am [[25. Oktober]] [[1902]] ging dann die [[Zeche de Wendel]] mit den beiden Schächten ''Heinrich'' und ''Robert'' in Betrieb. Hierdurch erklärt sich der spätere Name ''Zeche Heinrich-Robert''. Zuvor hatte die Zeche insgesamt 17.512.00 m² in Berge, Hamm, Pelkum, Wiescherhöfen und Herringen erworben. Die Kokerei hatte 118 Öfen und erreichte eine Tagesproduktion von 2100 Tonnen Kohlenkoks.


Auf dem Gebiet des Ortsteils [[Wiescherhöfen]] befand sich später der größte [[Rangierbahnhof|Verschiebebahnhof Europas]]. Von insgesamt elf Bauern wurden ca. 75 Hektar Land erworben, um diesen Bahnhof zu errichten. Das [[Haus Lohausen|Rittergut Lohaus]] (Namensgeber des Ortsteiles Lohauserholz) verschwand durch den Verschiebebahnhof vollständig.  
Auf dem Gebiet des Ortsteils [[Wiescherhöfen]] befand sich später der größte [[Rangierbahnhof|Verschiebebahnhof Europas]]. Von insgesamt elf Bauern wurden ca. 75 Hektar Land erworben, um diesen Bahnhof zu errichten. Das [[Haus Lohausen|Rittergut Lohaus]] (Namensgeber des Ortsteiles Lohauserholz) verschwand durch den Verschiebebahnhof vollständig.  


Als dritte Eisenbahnstrecke wurde die '''[[Hamm-Osterfelder Bahn|Osterfelder Bahn]]''' (vom [[Hauptbahnhof]] über [[Bahnhof Pelkum|Pelkum Bahnhof]] nach Oberhausen-Osterfelde) im Jahre [[1905]] in Betrieb genommen. Sie diente vor allem dem Abtransport der Erzeugnisse der [[Zeche de Wendel]], erhielt jedoch auch einen [[Bahnhof Pelkum|Bahnhof]] für den Personenverkehr, von dem aus in die Hammer Stadtmitte oder bis nach Oberhausen gefahren werden konnte. Damit verfügte der Bezirk zeitweilig über zwei Bahnhöfe.
Als dritte Eisenbahnstrecke wurde die [[Hamm-Osterfelder Bahn|Osterfelder Bahn]] (vom [[Hauptbahnhof]] über [[Bahnhof Pelkum|Pelkum Bahnhof]] nach Oberhausen-Osterfelde) im Jahre [[1905]] in Betrieb genommen. Sie diente vor allem dem Abtransport der Erzeugnisse der [[Zeche de Wendel]], erhielt jedoch auch einen [[Bahnhof Pelkum|Bahnhof]] für den Personenverkehr, von dem aus in die Hammer Stadtmitte oder bis nach Oberhausen gefahren werden konnte. Damit verfügte der Bezirk zeitweilig über zwei Bahnhöfe.


Der Zweite Weltkrieg sorgte, bedingt durch die Bahnstrecken und Verschiebebahnhof, für erhebliche Schäden und Todesopfer. In die Zeit der Diktatur der Nationalsozialisten fiel auch der Einsatz von Kriegsgefangenen als Zwangsarbeiter auf der Zeche Heinrich-Robert.  
Der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] sorgte, bedingt durch die Bahnstrecken und Verschiebebahnhof, für erhebliche Schäden und Todesopfer. In die Zeit der Diktatur der Nationalsozialisten fiel auch der Einsatz von Kriegsgefangenen als Zwangsarbeiter auf der Zeche Heinrich-Robert.  


Durch den Steinkohlenbergbau kam es im Stadtteil wiederholt zu Bergsenkungen. Die Straße [[Wasserfall]], die nach einem Abbaugebiet der Zeche benannt ist, veranschaulicht eine solche Bergsenkung in ihrem Verlauf.
Durch den Steinkohlenbergbau kam es im Stadtteil wiederholt zu Bergsenkungen. Die Straße [[Wasserfall]], die nach einem Abbaugebiet der Zeche benannt ist, veranschaulicht eine solche Bergsenkung in ihrem Verlauf.


Am [[30. Juni]] [[1965]] wurde die Gemeinde Herringen aus dem Amt ausgegliedert, am [[31. Dezember]] [[1965]] folgten die Gemeinden Bergkamen, Heil, Overberge und Rünthe. Bereits drei Jahre später wurden die Gemeinden Herringen und Pelkum am [[1. Januar]] [[1968]] zur Großgemeinde Pelkum-Herringen zusammengefasst. Diese wurde durch die [[Münster-Hamm-Gesetz|Gemeindegebietsreform]] zum [[1. Januar]] [[1975]] wieder aufgelöst und in die Stadt Hamm eingemeindet.
[[1957]] eröffnete das Kino ''[[Park-Theater]]''. Am [[30. Juni]] [[1965]] wurde die Gemeinde Herringen aus dem Amt ausgegliedert, am [[31. Dezember]] [[1965]] folgten die Gemeinden Bergkamen, Heil, Overberge und Rünthe. Bereits drei Jahre später wurden die Gemeinden Herringen und Pelkum am [[1. Januar]] [[1968]] zur Großgemeinde Pelkum-Herringen zusammengefasst. Diese wurde durch die [[Münster-Hamm-Gesetz|Gemeindegebietsreform]] zum [[1. Januar]] [[1975]] wieder aufgelöst und in die Stadt Hamm eingemeindet.


Nach 60-jähriger Geschichte wurde in der Nacht vom 21. auf den [[22. Mai]] [[1966]] der Bahnhof Pelkum wieder stillgelegt, die Osterfelder Bahn blieb aber weiterhin eine wichtige Strecke für den Abtransport der Erzeugnisse der Zeche Heinrich-Robert. [[1978]] schloss auch der [[Bahnhof Wiescherhöfen]].
Nach 60-jähriger Geschichte wurde in der Nacht vom 21. auf den [[22. Mai]] [[1966]] der Bahnhof Pelkum wieder stillgelegt, die Osterfelder Bahn blieb aber weiterhin eine wichtige Strecke für den Abtransport der Erzeugnisse der Zeche Heinrich-Robert. [[1978]] schloss auch der [[Bahnhof Wiescherhöfen]].
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Anfang der 2000er-Jahre verlor außerdem der [[Rangierbahnhof]] erhebliche Teile seiner Aufgaben an den neuen Rangierbahnhof in Hagen-Vorhalle, weshalb Anlagen in Hamm stillgelegt wurden und weitere Industriearbeitsplätze verloren gingen. Teile des Rangierbahnhofs dienen seither als Anlagen des Stillstandsmanagements der Deutschen Bahn AG, also nur noch zur Abstellung nicht benötigter Eisenbahnfahrzeuge.
Anfang der 2000er-Jahre verlor außerdem der [[Rangierbahnhof]] erhebliche Teile seiner Aufgaben an den neuen Rangierbahnhof in Hagen-Vorhalle, weshalb Anlagen in Hamm stillgelegt wurden und weitere Industriearbeitsplätze verloren gingen. Teile des Rangierbahnhofs dienen seither als Anlagen des Stillstandsmanagements der Deutschen Bahn AG, also nur noch zur Abstellung nicht benötigter Eisenbahnfahrzeuge.


==== Nachnutzung des Bergwerks Ost ====
==== Nachnutzung der Zeche Heinrich-Robert ====
 
Im Zuge der Diskussionen um eine Nachnutzung des Geländes der Zeche Heinrich-Robert fasste die Stadt Hamm [[2018]] den Plan zur Errichtung des [[Creativrevier Heinrich-Robert|Creativreviers Heinrich-Robert]]. Das Zechengelände soll diesen Plänen zufolge, nach Abschluss der Bodensanierung und Entlassung aus der Bergaufsicht, mit einem Mix aus Wohnbebauung, Einzelhandel und Gewerbeflächen überplant werden. So entstehen ca. 1000 Wohneinheiten in dem neuen Wohngebiet ''Kissinger Höhe'' und ein Einzelhandelszentrum mit Fachmärkten am [[Netto]]-Markt [[Kamener Straße]].<ref>[https://www.wa.de/hamm/zeche-war-gestern-so-soll-das-creativrevier-in-hamm-einmal-aussehen-90573826.html Wa.de vom 12.05.2021]</ref> Ferner sollen Kulturveranstaltungen stattfinden. 2016, 2017, 2019, 2022 und 2023 war das CreativRevier Spielort der Kulturveranstaltung ''[[ExtraSchicht]]''.<ref>[https://www.wa.de/hamm/bergwerk-station-extraschicht-2016-6521314.html Wa.de vom 26.06.2016]</ref>.
Im Zuge der Diskussionen um eine Nachnutzung des Geländes des Bergwerks Ost fasste die Stadt Hamm [[2018]] den Plan zur Errichtung des '''[[Creativrevier Heinrich-Robert|Creativreviers Heinrich-Robert]]'''. Das Zechengelände soll diesen Plänen zufolge, nach Abschluss der Bodensanierung und Entlassung aus der Bergaufsicht, mit einem Mix aus Wohnbebauung, Einzelhandel und Gewerbeflächen überplant werden. So entstehen ca. 1000 Wohneinheiten in dem neuen Wohngebiet ''Kissinger Höhe'' und ein Einzelhandelszentrum mit Fachmärkten am [[Netto]]-Markt [[Kamener Straße]].<ref>[https://www.wa.de/hamm/zeche-war-gestern-so-soll-das-creativrevier-in-hamm-einmal-aussehen-90573826.html Wa.de vom 12.05.2021]</ref> Ferner sollen Kulturveranstaltungen stattfinden. 2016 war das CreativRevier bereits Spielort der Kulturveranstaltung ''[[ExtraSchicht]]''.<ref>[https://www.wa.de/hamm/bergwerk-station-extraschicht-2016-6521314.html Wa.de vom 26.06.2016]</ref>.


Das das Bild des Stadtteils prägende Hammerkopf-Gebäude des Bergwerks sowie weitere Gebäude bleiben hiervon unberührt und stehen inzwischen unter Denkmalschutz.<ref>[https://www.wa.de/hamm/berlin-steckt-millionen-in-hammer-creativrevier-heinrich-robert-90113653.html Wa.de vom 27.11.2020]</ref>
Das das Bild des Stadtteils prägende Hammerkopf-Gebäude des Bergwerks sowie weitere Gebäude bleiben hiervon unberührt und stehen inzwischen unter Denkmalschutz.<ref>[https://www.wa.de/hamm/berlin-steckt-millionen-in-hammer-creativrevier-heinrich-robert-90113653.html Wa.de vom 27.11.2020]</ref>


=== Einwohnerentwicklung ===
=== Bevölkerungsentwicklung ===
{| class="wikitable"
{| class="wikitable sortable mw-collapsible"
|-
|-
! Jahr !! Einwohner
! Jahr !! Einwohner
|-
|-
| 2011 || 18.727
|1961
|23.591
|-
|1970
|25.198
|-
|-
| 2021 || 19.658
|1974
|25.237
|-
| 2011||18.727
|-
| 2017||19.223
|-
| 2021||19.658
|}
|}
<small>Quelle: [https://www.hamm.de/rathaus-politik/finanzen-und-statistik/hamm-in-zahlen Stadt Hamm] (Strukturatlas) und [https://de.wikipedia.org/wiki/Pelkum_(Hamm) de.wikipedia.org]
Die Daten beziehen sich auf die selbständige Gemeinde Pelkum (bis 1975) und den Stadtbezirk.</small>


== Sehenswürdigkeiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==
Das Gebäudeensemble rund um die evangelische [[Jakobuskirche]] hat den ehemals kleinstädtischen Charakter Pelkums bis heute bewahrt. In der Nähe befindet sich der [[Selbachpark]].
Das Gebäudeensemble rund um die evangelische [[Jakobuskirche]] hat den ehemals kleinstädtischen Charakter Pelkums bis heute bewahrt. In der Nähe befindet sich der [[Selbachpark]].


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In der Nähe des [[Wiescherbach|Wiescherbachs]] bei Lohauserholz befindet sich der [[Hochzeitswald]].  
In der Nähe des [[Wiescherbach|Wiescherbachs]] bei Lohauserholz befindet sich der [[Hochzeitswald]].  


Seit [[2013]] wurden im Bezirk auf Initiative des Bezirksvorstehers, [[Udo Schulte]], ferner verstärkt öffentliche Kunstwerke gestiftet. Hierzu zählen bislang fünf [[Alltagsmenschen#Alltagsmenschen_im_Hammer_Stadtbild|Alltagsmenschen]] und die [[Kunst-Häuschen]].  
Seit [[2013]] wurden im Bezirk auf Initiative des früheren Bezirksvorstehers, [[Udo Schulte]], ferner verstärkt öffentliche Kunstwerke gestiftet. Hierzu zählen bislang fünf [[Alltagsmenschen#Alltagsmenschen_im_Hammer_Stadtbild|Alltagsmenschen]] und die [[Kunst-Häuschen]].  


<gallery>
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Bild:Jakobuskirche01.jpg|Pittoresker Ortskern um die Jakobuskirche
Bild:Jakobuskirche01.jpg|Pittoresker Ortskern um die Jakobuskirche
Bild:Selbachpark Teich.jpg|Selbachpark
Bild:Selbachpark Teich.jpg|Selbachpark
Bild:Hammerkopfturm Heinrich Robert.jpg|Hammerkopfturm der ehem. Zeche Heinrich–Robert
Bild:CreativRevier-Heinrich-Robert-09.jpg|Hammerkopfturm der ehem. Zeche Heinrich–Robert
Bild:Kissinger Höhe 2001.jpg|Kissinger Höhe (2001)<br/>© RVR/Hubert Harst – Datenlizenz Deutschland
Bild:CreativRevier-Heinrich-Robert-05.jpg|Schwarzkaue der Zeche Heinrich-Robert (im Rahmen von Führungen zugänglich)
Bild:Kissinger Höhe 2001.jpg|Kissinger Höhe (2001) © RVR/Hubert Harst – Datenlizenz Deutschland
Bild:Seilscheibe.jpg|Bergbaulehrpfad Kissinger Höhe
Bild:Seilscheibe.jpg|Bergbaulehrpfad Kissinger Höhe
Bild:Alltagsmensch Theo.jpg|Bergbau-Denkmal am Wiescherhöfener Markt mit Alltagsmensch „Theo“
Bild:Alltagsmensch Theo.jpg|Bergbau-Denkmal am Wiescherhöfener Markt mit Alltagsmensch „Theo“
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== Verkehr ==
== Verkehr ==
Es besteht Anschluß an das deutsche Autobahnnetz über die Anschlusstellen der [[A1]] [[Anschlussstelle Hamm/Bergkamen]] und der [[A2]] [[Anschlussstelle_Bönen|Bönen/ Hamm-Pelkum]]. Bahnanschluss gibt es über die Haltestelle Bönen-Altenbögge und den Hauptbahnhof Hamm.
Es besteht Anschluß an das deutsche Autobahnnetz über die Anschlusstellen der [[A1]] [[Anschlussstelle Hamm/Bergkamen]] und der [[A2]] [[Anschlussstelle_Bönen|Bönen/ Hamm-Pelkum]]. Bahnanschluss gibt es über die Haltestelle Bönen-Altenbögge und den Hauptbahnhof Hamm.


Nachdem kein Eisenbahn-Haltepunkt mehr existiert, bilden die Linien [[Linie 3|3]] und [[Linie 5|5]] der [[Stadtwerke Hamm]] gegenwärtig das Rückgrat des Verkehrs in die Innenstadt.
Nachdem kein Eisenbahn-Haltepunkt mehr existiert, bilden die Linien [[Linie 3|3]] und [[Linie 5|5]] der [[Stadtwerke Hamm]] gegenwärtig das Rückgrat des Verkehrs in die Innenstadt. Der Verkehr im Stadtteil wird dennoch bis heute durch die Eisenbahn stark beeinflusst. Durch zahlreiche Bahnübergänge bilden sich bisweilen Verkehrsstaus, vor allem vor der Schranke an der [[Eisenbahnstrecke Hamm–Dortmund]] beim Stellwerk ''Selmig'' ([[Wiescherhöfener Straße]]).
 
Der Verkehr im Stadtteil wird dennoch bis heute durch die Eisenbahn stark beeinflusst. Durch zahlreiche Bahnübergänge bilden sich bisweilen Verkehrsstaus, vor allem vor der Schranke an der [[Eisenbahnstrecke Hamm–Dortmund]] beim Stellwerk ''Selmig'' ([[Wiescherhöfener Straße]]).


In den 2010er-Jahren wurden weite Teile der [[Hamm-Osterfelder Bahn]] mit Lärmschutzwänden ausgestattet; im Jahre 2021 auch weite Teile der Eisenbahnstrecke Hamm–Dortmund im Ortsteil Selmigerheide.<ref>[https://www.wa.de/hamm/bahn-baut-200-meter-schallschutz-arbeiten-in-der-selmigerheide-gehen-ende-maerz-weiter-90196058.html Wa.de vom 09.02.2021]</ref>
In den 2010er-Jahren wurden weite Teile der [[Hamm-Osterfelder Bahn]] mit Lärmschutzwänden ausgestattet; im Jahre 2021 auch weite Teile der Eisenbahnstrecke Hamm–Dortmund im Ortsteil Selmigerheide.<ref>[https://www.wa.de/hamm/bahn-baut-200-meter-schallschutz-arbeiten-in-der-selmigerheide-gehen-ende-maerz-weiter-90196058.html Wa.de vom 09.02.2021]</ref>


Im '''Straßennetz''' des Bezirks wurden seit 2012 konsequent Ampeln durch Kreisverkehre ersetzt, schwerpunktmäßig an der [[Kamener Straße]], der unbestreitbaren Nervenader des Autoverkehrs in Pelkum. Die Ampelanlagen an der Ecke [[Bönener Straße]], [[Alte Landwehrstraße]] und [[Kleine Werlstraße]] wurden damit überflüssig und verschwanden bis [[2017]] sukzessive.
Im Straßennetz des Bezirks wurden seit 2012 konsequent Ampeln durch Kreisverkehre ersetzt, schwerpunktmäßig an der [[Kamener Straße]], der unbestreitbaren Nervenader des Autoverkehrs in Pelkum. Die Ampelanlagen an der Ecke [[Bönener Straße]], [[Alte Landwehrstraße]] und [[Kleine Werlstraße]] wurden damit überflüssig und verschwanden bis [[2017]] sukzessive.


Außerdem besteht mittelbar Anschluß an das '''Wasserstrassennetz''' durch den [[Hafen|Stadthafen Hamm]].
Außerdem besteht mittelbar Anschluß an das Wasserstrassennetz durch den [[Hafen|Stadthafen Hamm]].


=== Zukunftspläne ===
=== Zukunftspläne ===
Perspektivisch ist geplant, die B 63 nach Wiescherhöfen zu verlängern ([[B 63n]]) und so insbesondere den [[Inlogparc]] und den Rangierbahnhof besser zu erschließen.  
Perspektivisch ist geplant, die B 63 nach Wiescherhöfen zu verlängern ([[B 63n]]) und so insbesondere den [[Inlogparc]] und den Rangierbahnhof besser zu erschließen.  


Im Zuge dieser Maßnahme sollten ursprünglich auch die höhengleichen Bahnübergänge [[Wiescherhöfener Straße]], [[Friedhofsweg]] und [[Provinzialstraße]] beseitigt und ggf. ein neuer Eisenbahn-Haltepunkt Selmigerheide eingerichtet werden. Als Ersatz für die Straßenüberführungen sollen eine Unterführung an der Provinzialstraße und eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke am Friedhofsweg erstellt werden. Als Zeitrahmen des Projekts galt zunächst das Jahr 2025. Diese Frist war jedoch nach Berichten des WA aus dem Jahr [[2021]] aufgrund der mangelnden Klarheit über die Errichtung der B 63n bereits nicht mehr zu halten.<ref>[https://www.wa.de/hamm/stau-gau-bahnuebergaenge-in-hamm-vereinbarung-erst-mitte-2022-geduldsprobe-fuer-anwohner-90314178.html Wa.de vom 04.04.2021]</ref> Zunächst galt die Beseitigung der Bahnübergänge aufgrund des geplanten parallelen Verlaufs der B 63n zur Bahntrasse als an das Straßenprojekt gebunden; inzwischen plant die Stadt aber nach Berichten des WA, die Beseitigung der Bahnübergänge vorzuziehen, da sich der Bau der B 63n verzögert.<ref>[https://www.wa.de/hamm/bahnuebergangs-beseitigung-wird-nicht-an-bau-der-63n-geknuepft-91198438.html Wa.de vom 25.12.2021]</ref>
Im Zuge dieser Maßnahme sollten ursprünglich auch die höhengleichen Bahnübergänge [[Wiescherhöfener Straße]], [[Friedhofsweg]] und [[Provinzialstraße]] beseitigt und eventuell auch ein neuer Eisenbahn-Haltepunkt Selmigerheide eingerichtet werden. Als Ersatz für die Straßenüberführungen sollen eine Unterführung an der Provinzialstraße und eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke am Friedhofsweg erstellt werden. Als Zeitrahmen des Projekts galt zunächst das Jahr 2025. Diese Frist war jedoch nach Berichten des WA aus dem Jahr [[2021]] aufgrund der mangelnden Klarheit über die Errichtung der B 63n bereits nicht mehr zu halten,<ref>[https://www.wa.de/hamm/stau-gau-bahnuebergaenge-in-hamm-vereinbarung-erst-mitte-2022-geduldsprobe-fuer-anwohner-90314178.html Wa.de vom 04.04.2021]</ref> denn zunächst galt die Beseitigung der Bahnübergänge aufgrund des geplanten parallelen Verlaufs der B 63n zur Bahntrasse als an das Straßenprojekt gebunden.


Für eine Ausweitung des Eisenbahnverkehrs auf der Achse Hamm–Dortmund soll zudem im Rahmen der bundesweiten Einführung des sogenannten ''Deutschlandtakts'' mindestens ein drittes Gleis ab dem Abzweig Selmig bis Dortmund verlegt werden. Die Wünsche der Stadt Bergkamen und mancher Hammer Bürger, die Hamm–Osterfelde-Bahn für den Personenverkehr zu reaktivieren, wird hingegen absehbar zugunsten dieser Planung nicht weiter verfolgt.<ref>[https://www.wa.de/hamm/plaene-fuer-hamm-osterfelder-bahn-vom-nwl-ausgebremst-90906104.html Wa.de vom 06.08.2021]</ref>  
Inzwischen plant die Stadt aber nach Berichten des WA, die Beseitigung der Bahnübergänge vorzuziehen, da sich der Bau der B 63n verzögert.<ref>[https://www.wa.de/hamm/bahnuebergangs-beseitigung-wird-nicht-an-bau-der-63n-geknuepft-91198438.html Wa.de vom 25.12.2021]</ref> Dennoch ist die Realisierung dieses Vorhabens in den 2020er-Jahren nach Berichten des WA inzwischen fraglich, da die entsprechende Planungsvereinbarung zwischen DB Netze und der Stadt Hamm wohl nicht vor 2023 unterzeichnet wird.<ref name="WAde-2022-07-12">[https://www.wa.de/hamm/hoehengleiche-bahnuebergaenge-in-hamm-bleiben-noch-laenger-91660965.html Wa.de vom 12. Juli 2022]</ref>


Im Abschnitt ''Selmig'' ist außerdem geplant, zwecks einer Beschleunigung des Fernverkehrs von und nach Hamm die Höchstgeschwindigkeit für Personenzüge wieder von 160 km/h auf 200 km/h zu erhöhen. Die Strecke ist hierzu bereits ertüchtigt und wurde in den 80er-Jahren auch mit diesem Tempo befahren. Inzwischen dürfte allerdings eisenbahnrechtlich erst nach Aufhebung der höhengleichen Bahnübergänge wieder so schnell gefahren werden.
Für eine Ausweitung des Eisenbahnverkehrs auf der Achse Hamm–Dortmund soll zudem im Rahmen der bundesweiten Einführung des sogenannten ''Deutschlandtakts'' mindestens ein drittes Gleis ab dem Abzweig Selmig bis Dortmund verlegt werden. Die Wünsche der Stadt Bergkamen und mancher Hammer Bürger, die [[Hamm-Osterfelder Bahn|Hamm-Osterfelde-Bahn]] für den Personenverkehr zu reaktivieren, wird hingegen absehbar zugunsten dieser Planung nicht weiter verfolgt.<ref>[https://www.wa.de/hamm/plaene-fuer-hamm-osterfelder-bahn-vom-nwl-ausgebremst-90906104.html Wa.de vom 06.08.2021]</ref> Die Finanzierung für das dritte Gleis war im Jahr 2022 jedoch noch nicht gesichert.<ref name="WAde-2022-07-12" />


Die Planfeststellung für alle oben genannten Verkehrs-Infrastrukturmaßnahmen steht (Stand 2021) noch aus.
Im Abschnitt ''Selmig'' ist außerdem geplant, zwecks einer Beschleunigung des Fernverkehrs von und nach Hamm die Höchstgeschwindigkeit für Personenzüge wieder von 160 km/h auf 200 km/h zu erhöhen.<ref>[https://www.deutschebahn.com/resource/blob/5953110/809aa4c8f003dec190ab9e341d96eb8f/Praesentation-Dortmund-Hamm-data.pdf Deutsche Bahn (03/2021): „Baumaßnahmen 2021 – Brücken- und Oberleitungsarbeiten zwischen Dortmund - Hamm“, zul. abgerufen am 16. Juli 2022]</ref> Die Strecke ist hierzu bereits ertüchtigt (u. a. ist die nötige Sicherungstechnik ''LZB'' schon installiert) und wurde in den 80er-Jahren auch mit diesem Tempo befahren. Inzwischen dürfte allerdings eisenbahnrechtlich erst nach Aufhebung der höhengleichen Bahnübergänge wieder so schnell gefahren werden.<ref>[https://www.ice-treff.de/index.php?mode=thread&id=517434 ICE-treff.de]</ref>
 
Die Planfeststellung für alle oben genannten Verkehrs-Infrastrukturmaßnahmen steht (Stand 2022) noch aus.


== Wirtschaft ==
== Wirtschaft ==
[[Datei:Luftbild Riba Verpackungen.jpg|mini|RIBA Verpackungen]]
[[Datei:Luftbild Riba Verpackungen.jpg|mini|RIBA Verpackungen]]
[[Datei:Luftbild Gewerbegebiet Schieferstrasse.jpg|mini|Gewerbegebiet Schieferstraße]]
[[Datei:Luftbild Gewerbegebiet Schieferstrasse.jpg|mini|Gewerbegebiet Schieferstraße]]
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Die Ortsteile [[Weetfeld]], Selmigerheide und Daberg sind bis heute landwirtschaftlich geprägt. Mit den Gewerbegebieten [[Schieferstraße]] (vor allem Handwerk und Handwerkerbedarf), [[Carl-Zeiss-Straße]] (Metallverarbeitung und Handwerk) und insbesondere dem [[Inlogparc]] (Logistik) verfügt der Bezirk dennoch weiterhin über eine nennenswerte Anzahl an Arbeitsplätzen im sekundären und tertiären Sektor.  
Die Ortsteile [[Weetfeld]], Selmigerheide und Daberg sind bis heute landwirtschaftlich geprägt. Mit den Gewerbegebieten [[Schieferstraße]] (vor allem Handwerk und Handwerkerbedarf), [[Carl-Zeiss-Straße]] (Metallverarbeitung und Handwerk) und insbesondere dem [[Inlogparc]] (Logistik) verfügt der Bezirk dennoch weiterhin über eine nennenswerte Anzahl an Arbeitsplätzen im sekundären und tertiären Sektor.  


Zudem liegen weite Teile des [[Rangierbahnhof|Rangierbahnhofs]] im Stadtteil, die jedoch derzeit hauptsächlich zum Stillstandsmanagement der DB gehören. Ursprünglich war geplant, große Teile der nicht mehr benötigten Bahnanlagen zu entwidmen und einer städtebaulichen Nachnutzung zuzuführen, beispielsweise der Bebauung mit Gewerbe- und Wohnflächen. Am [[1. Oktober]] [[2021]] verkündeten Deutsche Bahn, Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und das Rathaus jedoch eine Absichtserklärung, der zufolge der Rangierbahnhof bis 2028 zum „Multi-Hub Westfalen“, einem Güterdrehkreuz zwischen Schiene, Straße und Wasserwegen, umgebaut werden soll. Für die Durchführung des Projekts soll eine Summe von 300-350 Millionen Euro in die Hand genommen werden. Als Voraussetzung gilt die Errichtung der Straße B63n.<ref>[https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/hamm-wird-logistik-drehscheibe-aus-rangierbahnhof-wird-fuer-viele-millionen-euro-multi-hub-91026906.html Wa.de vom 1. Oktober 2021]</ref>
Zudem liegen weite Teile des [[Rangierbahnhof|Rangierbahnhofs]] im Stadtteil, die jedoch derzeit hauptsächlich zum Stillstandsmanagement der DB gehören. Ursprünglich war geplant, große Teile der nicht mehr benötigten Bahnanlagen zu entwidmen und einer städtebaulichen Nachnutzung zuzuführen, beispielsweise der Bebauung mit Gewerbe- und Wohnflächen. Am [[1. Oktober]] [[2021]] verkündeten Deutsche Bahn, Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und das Rathaus jedoch eine Absichtserklärung, der zufolge der Rangierbahnhof bis 2028 zum „Multi-Hub Westfalen“, einem Güterdrehkreuz zwischen Schiene, Straße und Wasserwegen, umgebaut werden soll. Für die Durchführung des Projekts soll eine Summe von 300 bis 350 Millionen Euro in die Hand genommen werden. Als Voraussetzung gilt die Errichtung der Straße [[B 63n]].<ref>[https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/hamm-wird-logistik-drehscheibe-aus-rangierbahnhof-wird-fuer-viele-millionen-euro-multi-hub-91026906.html Wa.de vom 1. Oktober 2021]</ref>


Die folgenden '''Arbeitgeber''' zählen zu den bekannteren Unternehmen aus dem Bezirk:
Die folgenden Arbeitgeber zählen zu den bekannteren Unternehmen aus dem Bezirk:


* [[RIBA Verpackungen GmbH|RIBA-Verpackungen]]
* [[RIBA Verpackungen GmbH|RIBA-Verpackungen]]
* [[Stahlhammer Bommern]] (Hebezeuge und Schmiedestücke)
* [[Stahlhammer Bommern]] (Hebezeuge und Schmiedestücke)
* [[W. Blankenhagen Hoch- und Tiefbau]]
* [[W. Blankenhagen Hoch- und Tiefbau]]
* [[Holz Heilf]]
* [[HSH Transporte und Metallrecycling]] (Schrotthandel)
* [[HSH Transporte und Metallrecycling]] (Schrotthandel)
* [[Holz Heilf]]
* [[H&W Eisenwaren]] (Handwerkerbedarf)
* [[H&W Eisenwaren]] (Handwerkerbedarf)
* [[CWS Fire Safety]] (Feuerschutz, ehemals [[Feuerschutz Stefan]])
* [[CWS Fire Safety]] (Feuerschutz, ehemals [[Feuerschutz Stefan]])
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== Öffentliche Einrichtungen ==
== Öffentliche Einrichtungen ==
[[Datei:Bürgeramt Pelkum.jpg|mini|rechts|Amtshaus]]
[[Datei:Bürgeramt Pelkum.jpg|mini|rechts|Amtshaus]]


Die wichtigste Einrichtung ist das [[Bürgeramt]] Pelkum (im alten Amtshaus). Es enthält u. a. die Melde- und Kfz-Zulassungsstelle und stellt amtliche Dokumente (bspw. Ausweis und Pass) aus.
Die wichtigste Einrichtung ist das [[Bürgeramt]] Pelkum (im alten Amtshaus). Es enthält u. a. die Melde- und Kfz-Zulassungsstelle und stellt amtliche Dokumente (bspw. Ausweis und Pass) aus.


Im [[Selbachpark]] gibt es verschiedene Sportplätze (nicht öffentlich), Minigolf sowie Wander- und Joggingpfade. Dort liegt auch das [[Freibad Selbachpark]] (Wellenbecken, 50 m Sportbecken, 3/5/10 m-Sprungtürme, Kinder-Planschbecken). Ebenso zum Wandern laden die ehemaligen Halden der Zeche ein, vgl. Sehenswürdigkeiten.
Im [[Selbachpark]] gibt es Sportplätze für Fußball und Tennis (nicht öffentlich), Minigolf sowie Wander- und Joggingpfade. Dort liegt auch das [[Freibad Selbachpark]] (Wellenbecken, 50 m Sportbecken, 3/5/10 m-Sprungtürme, Kinder-Planschbecken). Ebenso zum Wandern laden die ehemaligen Halden der Zeche ein, vgl. Sehenswürdigkeiten.


Bei der Zechensiedlung liegt das [[Jugendzentrum Casino]].
Bei der Zechensiedlung liegt das [[Jugendzentrum Casino]].
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Schüler weiterführender Schulen sind meist auf den Bustransfer angewiesen, da sie die an der Gemarkungsgrenze zwischen Westen und Lohauserholz gelegenen weiterführenden Schulen ([[Märkisches Gymnasium]], [[Friedrich-Ebert-Realschule]] und [[Elisabeth-Lüders-Berufskolleg]]) oder die Schulen des Bezirks Herringen besuchen.
Schüler weiterführender Schulen sind meist auf den Bustransfer angewiesen, da sie die an der Gemarkungsgrenze zwischen Westen und Lohauserholz gelegenen weiterführenden Schulen ([[Märkisches Gymnasium]], [[Friedrich-Ebert-Realschule]] und [[Elisabeth-Lüders-Berufskolleg]]) oder die Schulen des Bezirks Herringen besuchen.


Daneben pendeln seit dem Jahr 2003 zahlreiche Schüler ans Schulzentrum in Bönen (Marie-Curie-Gymnasium und Humboldt-Realschule) aus. Hierzu wurde die Buslinie [[Linie 193|193]] eingerichtet.
Daneben pendeln seit dem Jahr 2002 zahlreiche Schüler ans Schulzentrum in Bönen (Marie-Curie-Gymnasium und Humboldt-Realschule) aus. Hierzu wurde die Buslinie [[Linie 193|193]] eingerichtet.


== Politik ==
== Politik ==
=== Bisherige Bezirksvorsteher / Bezirksbürgermeister===
=== Bisherige Bezirksvorsteher / Bezirksbürgermeister===
* 1975–1978: [[Walter Cryns]] ([[SPD]])
* 1975–1978: [[Walter Cryns]] ([[SPD]])
* 1978–1989: [[Heinz Bülling]] (SPD)
* 1978–1989: [[Heinz Bülling]] (SPD)
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*In der [[Harringholz|Harringholzsiedlung]] gibt es ferner die [[Kita Zachäus]].
*In der [[Harringholz|Harringholzsiedlung]] gibt es ferner die [[Kita Zachäus]].
*Im Ortsteil ''Lohauserholz/Daberg'' liegt die 1965 eingeweihte [[Thomaskirche]] mit Gemeinde- und Familienzentrum sowie der [[Kita Thomas]].
*Im Ortsteil ''Lohauserholz/Daberg'' liegt die 1965 eingeweihte [[Thomaskirche]] mit Gemeinde- und Familienzentrum sowie der [[Kita Thomas]].
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Datei:Jakobuskirche Glockenturm 1.jpeg|Jakobuskirche
Datei:Jakobuskirche Glockenturm 1.jpeg|Jakobuskirche
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=== Katholische Kirche ===
=== Katholische Kirche ===
Die '''katholische Kirche''' im Bezirk ist im [[Pastoralverbund Hamm-Westen|Pastoralverbund Hamm-Mitte-Westen]] organisiert und unterhält folgende Einrichtungen:  
Die '''katholische Kirche''' im Bezirk ist im [[Pastoralverbund Hamm-Westen|Pastoralverbund Hamm-Mitte-Westen]] organisiert und unterhält folgende Einrichtungen:  


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*[[Kindergarten St. Barbara]] (Ortskern)
*[[Kindergarten St. Barbara]] (Ortskern)
*[[Kita St. Paulus]] (Lohauserholz)
*[[Kita St. Paulus]] (Lohauserholz)
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Datei:St Marien Pelkum.jpeg|St.-Marien Pelkum
Datei:St Marien Pelkum.jpeg|St.-Marien Pelkum
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=== Sonstige Bekenntnisse ===
=== Sonstige Bekenntnisse ===
Die Neuapostolische Kirche ist an der Großen Werlstraße 35 zu finden.
Die [[Neuapostolische Kirche]] ist an der [[Große Werlstraße|Großen Werlstraße]] 35 zu finden.


Daneben haben muslimische Glaubensgemeinschaften ihre Moscheen und Gemeindehäuser bei der [[Zechensiedlung]] eingerichtet. Größere Gotteshäuser sind jedoch nicht geschaffen worden.
Daneben haben muslimische Glaubensgemeinschaften ihre Moscheen und Gemeindehäuser bei der [[Zechensiedlung]] eingerichtet. Größere Gotteshäuser sind jedoch nicht geschaffen worden.
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== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==
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[[Kategorie:Stadtbezirke]]
[[Kategorie:Stadtbezirke]]
[[Kategorie:Pelkum (Bezirk)|!]]