Pelkum: Unterschied zwischen den Versionen

12.973 Bytes hinzugefügt ,  14. Oktober 2021
Massive Erweiterung aus Lemma „Wiescherhöfen und Daberg“ (verkürzt) und anderen Quellen
K (→‎Sehenswürdigkeiten: Erweiterung, Galerie, R)
(Massive Erweiterung aus Lemma „Wiescherhöfen und Daberg“ (verkürzt) und anderen Quellen)
Zeile 43: Zeile 43:
== Geschichte ==
== Geschichte ==


Pelkum ging aus dem Schulzenhof der Abtei Deutz (Köln-Deutz) hervor. Pelkum wurde erstmalig 1003 urkundlich erwähnt, Historiker gehen aber davon aus, dass der Ort bereits früher existierte. Mit der preußischen Verwaltungsreform von 1753 gelangte das Dorf Pelkum, das 1807 aus 97 Häusern, einer [[Jakobuskirche|reformierten Kirche]] und einer Elementarschule bestand, zum Amt Hamm, ab 1808 zum Großherzogtum Berg, das eine Verwaltung nach französischen Muster einführte. Die [[Munizipalität Pelkum]] war dabei Teil des [[Kanton Hamm|Kantons Hamm]]. Auch nach der Rückkehr zu Preußen wurde zunächst die Kommunalordnung des Großherzogtums Berg beibehalten. Von 1817 bis 1843 war [[Karl Otto Opderbeck]] Bürgermeister. Erst 1843 wurde im [[Kreis Hamm]] die preußische Gemeindeordnung in Kraft gesetzt und das Amt Pelkum geschaffen. Dieses Amt Pelkum umfasste [[Herringen]] (heute ebenfalls Stadtbezirk von Hamm), Bergkamen (heute Stadt), Bönen, Heil, Overberge und Rünthe und zählte 1876 6424 Einwohner.<ref> ''Adreß-Buch für den Regierungs-Bezirk Arnsberg 1877'', Arnsberg 1876, S. 35.</ref> Damit war es zeitweilig flächenmäßig das größte Amt in der Provinz Westfalen. Das Amt wies seit der Zeit seiner Entstehung verschiedene Dienstsitze auf, bevor ab 1906 das Amtshaus bezogen wurde. Der Ort entwickelte sich ab 1900 mit einsetzendem Bergbau und beginnender Industrialisierung der Region zu einem Industrieort am östlichen Rand des Ruhrgebiets. Am 30. Juni 1965 wurde die Gemeinde Herringen aus dem Amt ausgegliedert, am 31. Dezember 1965 folgten die Gemeinden Bergkamen, Heil, Overberge und Rünthe. Bereits drei Jahre später wurden die Gemeinden Herringen und Pelkum am 1. Januar 1968 zur Großgemeinde Pelkum-Herringen zusammengefasst. Diese wurde durch die [[Münster-Hamm-Gesetz|Gemeindegebietsreform]] zum [[1. Januar]] [[1975]] wieder aufgelöst und in die Stadt Hamm eingemeindet.
Pelkum ging aus dem Schulzenhof der Abtei Deutz (Köln-Deutz) hervor. Pelkum wurde erstmalig 1003 urkundlich erwähnt, Historiker gehen aber davon aus, dass der Ort bereits früher existierte. Mit der preußischen Verwaltungsreform von [[1753]] gelangte das Dorf Pelkum, das [[1807]] aus 97 Häusern, einer [[Jakobuskirche|reformierten Kirche]] und einer Elementarschule bestand, zum Amt Hamm, ab [[1808]] zum Großherzogtum Berg, das eine Verwaltung nach französischen Muster einführte. Die [[Munizipalität Pelkum]] war dabei Teil des [[Kanton Hamm|Kantons Hamm]].  


== Wappen ==
=== 19. Jahrhundert ===
 
Auch nach der Rückkehr zu Preußen wurde zunächst die Kommunalordnung des Großherzogtums Berg beibehalten. Von [[1817]] bis [[1843]] war [[Karl Otto Opderbeck]] Bürgermeister. Erst 1843 wurde im [[Kreis Hamm]] die preußische Gemeindeordnung in Kraft gesetzt und das Amt Pelkum geschaffen. Dieses Amt Pelkum umfasste [[Herringen]] (heute ebenfalls Stadtbezirk von Hamm), Bergkamen (heute Stadt), Bönen, Heil, Overberge und Rünthe und zählte [[1876]] 6424 Einwohner.<ref>''Adreß-Buch für den Regierungs-Bezirk Arnsberg 1877'', Arnsberg 1876, S. 35.</ref> Damit war es zeitweilig flächenmäßig das größte Amt in der Provinz Westfalen. Das Amt wies seit der Zeit seiner Entstehung verschiedene Dienstsitze auf, bevor ab [[1906]] das Amtshaus bezogen wurde.
 
Die Köln-Mindener Eisenbahn nahm schon am [[2. Mai]] [[1847]] den Zugverkehr auf. Im Jahre [[1865]] wurde die Bergisch-Märkische Bahn in Betrieb genommen.
 
=== 20. Jahrhundert ===
 
Der Ort entwickelte sich ab [[1900]] mit einsetzendem Bergbau und beginnender Industrialisierung der Region zu einem Industrieort am östlichen Rand des Ruhrgebiets.
 
Bereits im Jahre 1874 wurden bei Probebohrungen '''Kohlevorkommen''' entdeckt. Am [[25. Oktober]] [[1902]] ging dann die [[Zeche de Wendel]] mit den beiden Schächten ''Heinrich'' und ''Robert'' in Betrieb. Hierdurch erklärt sich der spätere Name ''Zeche Heinrich-Robert''. Zuvor hatte die Zeche insgesamt 17.512.00 m² in Berge, Hamm, Pelkum, Wiescherhöfen und Herringen erworben. Die Kokerei hatte 118 Öfen und erreichte eine Tagesproduktion von 2100 Tonnen Kohlenkoks.
 
Auf dem Gebiet des Ortsteils [[Wiescherhöfen]] befand sich später der größte [[Rangierbahnhof|Verschiebebahnhof Europas]]. Von insgesamt 11 Bauern wurden ca. 75 Hektar Land erworben, um diesen Bahnhof zu errichten. Das [[Haus Lohausen|Rittergut Lohaus]] (Namensgeber des Ortsteiles Lohauserholz) verschwand durch den Verschiebebahnhof vollständig. Einziger Haltepunkt in der Gemeinde war der [[Bahnhof Wiescherhöfen]] an dem Flurstück „Kuckkuck“ (heute [[Weetfelder Straße]] / Kreuzung [[Wiescherhöfener Straße]]). Inbetriebnahme war am [[15. Dezember]] [[1895]]. Es hielten täglich 47 Personenzüge mit Ziel Hamm oder Unna in Wiescherhöfen.
 
Als dritte Eisenbahnstrecke wurde die '''Osterfelder Bahn''' (vom [[Hauptbahnhof]] über [[Bahnhof Pelkum|Pelkum Bahnhof]] nach Oberhausen-Osterfelde) im Jahre [[1905]] in Betrieb genommen. Sie diente vor allem dem Abtransport der Erzeugnisse der Zeche de Wendel.
 
Der Zweite Weltkrieg sorgte, bedingt durch die Bahnstrecken und Verschiebebahnhof, für erhebliche Schäden und Todesopfer. In die Zeit der Diktatur der Nationalsozialisten fiel auch der Einsatz von Kriegsgefangenen als Zwangsarbeiter auf der Zeche Heinrich-Robert.
 
Durch den Steinkohlenbergbau kam es im Stadtteil wiederholt zu Bergsenkungen. Die Straße [[Wasserfall]], die nach einem Abbaugebiet der Zeche benannt ist, veranschaulicht eine solche Bergsenkung in ihrem Verlauf.
 
Am [[30. Juni]] [[1965]] wurde die Gemeinde Herringen aus dem Amt ausgegliedert, am [[31. Dezember]] [[1965]] folgten die Gemeinden Bergkamen, Heil, Overberge und Rünthe. Bereits drei Jahre später wurden die Gemeinden Herringen und Pelkum am [[1. Januar]] [[1968]] zur Großgemeinde Pelkum-Herringen zusammengefasst. Diese wurde durch die [[Münster-Hamm-Gesetz|Gemeindegebietsreform]] zum [[1. Januar]] [[1975]] wieder aufgelöst und in die Stadt Hamm eingemeindet.
 
Von [[1971]] bis [[1974]] wurde in Anlehnung an die Revierparks des Ruhrgebietes der [[Selbachpark]] errichtet.
 
=== 21. Jahrhundert ===
 
Anfang des 21. Jahrhunderts wurde Pelkum, wie viele Ortschaften im Ruhrgebiet, vom '''Strukturwandel''' erfasst. [[1998]] wurde die Zeche Heinrich-Robert von der Ruhrkohle AG mit der Zeche Monopol (Kamen) zum neuen [[Bergwerk Ost]] vereinigt. Durch Rationalisierungen kam es hierbei zu bedeutenden Arbeitsplatzverlusten. Zum [[30. September]] [[2010]] stellte die Zeche dann ihren Betrieb zur Gänze ein. Große Teile der Anlagen wurden bereits 2011 nach China veräußert und hierfür demontiert.<ref>[https://www.wa.de/hamm/bergwerk-wird-heute-demontiert-anlagen-gehen-china-betrieb-1344454.html Wa.de vom 01.08.2011]</ref>
 
Anfang der 2000er-Jahre verlor außerdem der [[Rangierbahnhof]] erhebliche Teile seiner Aufgaben an den neuen Rangierbahnhof in Hagen-Vorhalle, weshalb Anlagen in Hamm stillgelegt wurden und weitere Industriearbeitsplätze verloren gingen. Teile des Rangierbahnhofs dienen seither als Anlagen des Stillstandsmanagements der Deutschen Bahn AG, also nur noch zur Abstellung nicht benötigter Eisenbahnfahrzeuge.
 
==== Nachnutzung des Bergwerks Ost ====
 
Im Zuge der Diskussionen um eine Nachnutzung des Geländes des Bergwerks Ost fasste die Stadt Hamm [[2018]] den Plan zur Errichtung des '''[[Creativrevier Heinrich-Robert|Creativreviers Heinrich-Robert]]'''. Das Zechengelände soll diesen Plänen zufolge, nach Abschluss der Bodensanierung und Entlassung aus der Bergaufsicht, mit einem Mix aus Wohnbebauung, Einzelhandel und Gewerbeflächen überplant werden. So entstehen ca. 1000 Wohneinheiten in dem neuen Wohngebiet ''Kissinger Höhe'' und ein Einzelhandelszentrum mit Fachmärkten am [[Netto]]-Markt [[Kamener Straße]].<ref>[https://www.wa.de/hamm/zeche-war-gestern-so-soll-das-creativrevier-in-hamm-einmal-aussehen-90573826.html Wa.de vom 12.05.2021]</ref> Ferner sollen Kulturveranstaltungen stattfinden. 2016 war das CreativRevier bereits Spielort der Kulturveranstaltung ''[[ExtraSchicht]]''.<ref>[https://www.wa.de/hamm/bergwerk-station-extraschicht-2016-6521314.html Wa.de vom 26.06.2016]</ref>.
 
Das das Bild des Stadtteils prägende Hammerkopf-Gebäude des Bergwerks sowie weitere Gebäude bleiben hiervon unberührt und stehen inzwischen unter Denkmalschutz.<ref>[https://www.wa.de/hamm/berlin-steckt-millionen-in-hammer-creativrevier-heinrich-robert-90113653.html Wa.de vom 27.11.2020]</ref>


== Sehenswürdigkeiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==
Zeile 56: Zeile 90:
In der Nähe des [[Wiescherbach|Wiescherbachs]] bei Lohauserholz befindet sich der [[Hochzeitswald]].  
In der Nähe des [[Wiescherbach|Wiescherbachs]] bei Lohauserholz befindet sich der [[Hochzeitswald]].  


Seit [[2013]] wurden im Bezirk auf Initiative des Bezirksvorstehers, [[Udo Schulte]], ferner verstärkt öffentliche Kunstwerke gestiftet. Hierzu zählen bislang fünf [[Alltagsmenschen#Alltagsmenschen_im_Hammer_Stadtbild|Alltagsmenschen]], die [[Kunst-Häuschen]] und
Seit [[2013]] wurden im Bezirk auf Initiative des Bezirksvorstehers, [[Udo Schulte]], ferner verstärkt öffentliche Kunstwerke gestiftet. Hierzu zählen bislang fünf [[Alltagsmenschen#Alltagsmenschen_im_Hammer_Stadtbild|Alltagsmenschen]] und die [[Kunst-Häuschen]].


<gallery>
<gallery>
Zeile 68: Zeile 102:
== Verkehr ==
== Verkehr ==


Es besteht Anschluß an das deutsche Autobahnnetz über die Anschlusstellen der [[A 1]] [[Anschlussstelle Hamm/Bergkamen]] und der [[A 2]] [[Anschlussstelle_Bönen|Bönen/ Hamm-Pelkum]]. Bahnanschluß gibt es über die Haltestelle Bönen-Altenbögge und den Hauptbahnhof Hamm. Der Stadtbezirk ist eingebunden in das Stadtbusnetz von Hamm. Außerdem besteht mittelbar Anschluß an das Wasserstrassennetz durch den Stadthafen Hamm.
Es besteht Anschluß an das deutsche Autobahnnetz über die Anschlusstellen der [[A1]] [[Anschlussstelle Hamm/Bergkamen]] und der [[A2]] [[Anschlussstelle_Bönen|Bönen/ Hamm-Pelkum]]. Bahnanschluss gibt es über die Haltestelle Bönen-Altenbögge und den Hauptbahnhof Hamm.


==Politik==
Nachdem kein Eisenbahn-Haltepunkt mehr existiert, bilden die Linien [[Linie 3|3]] und [[Linie 5|5]] der [[Stadtwerke Hamm]] gegenwärtig das Rückgrat des Verkehrs in die Innenstadt.
 
Der Verkehr im Stadtteil wird dennoch bis heute durch die Eisenbahn stark beeinflusst. Durch zahlreiche Bahnübergänge bilden sich bisweilen Verkehrsstaus, vor allem vor der Schranke an der [[Eisenbahnstrecke Hamm-Dortmund]] beim Stellwerk ''Selmig'' ([[Wiescherhöfener Straße]]).
 
In den 2010er-Jahren wurden weite Teile der Hamm-Osterfelde-Bahn mit Lärmschutzwänden ausgestattet; im Jahre 2021 auch weite Teile der Eisenbahnstrecke Hamm–Dortmund im Ortsteil Selmigerheide.<ref>[https://www.wa.de/hamm/bahn-baut-200-meter-schallschutz-arbeiten-in-der-selmigerheide-gehen-ende-maerz-weiter-90196058.html Wa.de vom 09.02.2021]</ref>
 
Außerdem besteht mittelbar Anschluß an das '''Wasserstrassennetz''' durch den Stadthafen Hamm.
 
Im '''Straßennetz''' des Bezirks wurden seit 2012 konsequent Ampeln durch Kreisverkehre ersetzt, schwerpunktmäßig an der ykamener Straße, der unbestreitbaren Nervenader des Autoverkehrs in Pelkum. Die Ampelanlagen an der Ecke [[Bönener Straße]], [[Alte Landwehrstraße|Landwehrstraße]] und [[Kleine Werlstraße]] wurden damit überflüssig und verschwanden bis [[2017]].
 
=== Zukunftspläne ===
Perspektivisch ist geplant, die [[Bundesstraße 63]] nach Wiescherhöfen zu verlängern und so insbesondere den [[Inlogparc]] besser zu erschließen. Im Zuge dieser Maßnahme sollen höhengleichen Bahnübergänge beseitigt und ein neuer Eisenbahn-Haltepunkt [[Selmigerheide]] eingerichtet werden. Als Zeitrahmen des Projekts galt zunächst das Jahr 2025. Diese Frist ist jedoch nach Berichten des WA aus dem Jahr [[2021]] aufgrund der mangelnden Klarheit über die Errichtung der B63n nicht mehr zu halten.<ref>[https://www.wa.de/hamm/stau-gau-bahnuebergaenge-in-hamm-vereinbarung-erst-mitte-2022-geduldsprobe-fuer-anwohner-90314178.html Wa.de vom 04.04.2021]</ref>
 
Für eine Ausweitung des Eisenbahnverkehrs auf der Achse Hamm-Dortmund soll zudem im Rahmen der bundesweiten Einführung des sogenannten ''Deutschlandtakts'' mindestens ein drittes Gleis ab dem Abzweig Selmig bis Dortmund verlegt werden. Die Wünsche der Stadt Bergkamen und mancher Hammer Bürger, die Hamm-Osterfelde-Bahn für den Personenverkehr zu reaktivieren, sollen hingegen zugunsten dieser Planung nicht weiter verfolgt werden.<ref>[https://www.wa.de/hamm/plaene-fuer-hamm-osterfelder-bahn-vom-nwl-ausgebremst-90906104.html Wa.de vom 06.08.2021]</ref>
 
Im Abschnitt ''Selmig'' ist außerdem geplant, zwecks einer Beschleunigung des Fernverkehrs von und nach Hamm die Höchstgeschwindigkeit für Personenzüge wieder von 160 km/h auf 200 km/h zu erhöhen. Die Strecke ist hierzu bereits ausgebaut und wurde in den 80er-Jahren auch mit diesem Tempo befahren. Inzwischen dürfte eisenbahnrechtlich erst nach Aufhebung der höhengleichen Bahnübergänge wieder so schnell gefahren werden.
 
Die Planfeststellung für alle oben genannten Verkehrs-Infrastrukturmaßnahmen steht (Stand 2021) noch aus.
 
== Wirtschaft ==
[[Datei:Luftbild Riba Verpackungen.jpg|mini|RIBA Verpackungen]]
[[Datei:Luftbild Gewerbegebiet Schieferstrasse.jpg|mini|Gewerbegebiet Schieferstraße]]
Pelkum ist im Strukturwandel begriffen, seit die Zeche Heinrich-Robert [[2010]] schloss.
 
Die Ortsteile [[Weetfeld]], Selmigerheide und Daberg sind bis heute landwirtschaftlich geprägt. Mit den Gewerbegebieten [[Schieferstraße]] (vor allem Handwerk und Handwerkerbedarf), [[Carl-Zeiss-Straße]] (Metallverarbeitung und Handwerk) und insbesondere dem [[Inlogparc]] (Logistik) verfügt der Bezirk dennoch weiterhin über eine nennenswerte Anzahl an Arbeitsplätzen im sekundären und tertiären Sektor.
 
Zudem liegen weite Teile des [[Rangierbahnhof|Rangierbahnhofs]] im Stadtteil, die jedoch derzeit hauptsächlich zum Stillstandsmanagement der DB gehören. Ursprünglich war geplant, große Teile der nicht mehr benötigten Bahnanlagen zu entwidmen und einer städtebaulichen Nachnutzung zuzuführen, beispielsweise der Bebauung mit Gewerbe- und Wohnflächen. Am [[1. Oktober]] [[2021]] verkündeten Deutsche Bahn, Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und das Rathaus jedoch eine Absichtserklärung, der zufolge der Rangierbahnhof bis 2028 zum „Multi-Hub Westfalen“, einem Güterdrehkreuz zwischen Schiene, Straße und Wasserwegen, umgebaut werden soll. Für die Durchführung des Projekts soll eine Summe von 300-350 Millionen Euro in die Hand genommen werden. Als Voraussetzung gilt die Errichtung der Straße B63n.<ref>[https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/hamm-wird-logistik-drehscheibe-aus-rangierbahnhof-wird-fuer-viele-millionen-euro-multi-hub-91026906.html Wa.de vom 1. Oktober 2021]</ref>
 
Die folgenden '''Arbeitgeber''' zählen zu den bekannteren Unternehmen aus dem Bezirk:
 
* [[RIBA Verpackungen GmbH|RIBA-Verpackungen]]
* [[Stahlhammer Bommern]] (Hebezeuge und Schmiedestücke)
* [[W. Blankenhagen Hoch- und Tiefbau]]
* [[HSH Transporte und Metallrecycling]] (Schrotthandel)
* [[Holz Heilf]]
* [[H&W Eisenwaren]] (Handwerkerbedarf)
* [[CWS Fire Safety]] (Feuerschutz, ehemals [[Feuerschutz Stefan]])
* [[Fahrzeugfabrik F. Kiffe Söhne|Fahrzeugfabrik F. Kiffe Söhne GmbH & Co. KG]] (Eisenbahn)
 
== Öffentliche Einrichtungen ==
Die wichtigste Einrichtung ist das [[Bürgeramt]] Pelkum (im alten Amtshaus). Es bündelt u. a. die Meldebehörde, stellt Personalausweise aus und umfasst auch due KfZ-Zulassungsstelle.
 
Im [[Selbachpark]] gibt es verschiedene Sportplätze (nicht öffentlich), Minigolf sowie Wander- und Joggingpfade. Dort liegt auch das [[Freibad Selbachpark]] (Wellenbecken, 50 m Sportbecken, 3/5/10 m-Sprungtürme, Kinder-Planschbecken).
 
Bei der Zechensiedlung liegt das [[Jugendzentrum Casino]].
 
=== Bildung ===
Drei Grundschulen liegen unmittelbar im Bezirk: [[Schillerschule]] (Ortskern), [[Selmigerheideschule]] (Selmigerheide) und  [[Geistschule]] (Lohauserholz). Schüler aus Daberg besuchen u. a. auch die  [[Hermann-Gmeiner-Schule]] (Bezirk [[Westen]]).
 
Die [[Alfred-Delp-Schule]] ist die Förderschule des Bezirks und hat den Schwerpunkt ''geistige Entwicklung''. Sie liegt nahe des [[Pelkumer Markt|Pelkumer Marktes]]. Ihre Nachbarin ist Hamms einzige Waldorfschule, die [[Freie Waldorfschule Hamm]].
 
Schüler weiterführender Schulen sind meist auf den Bustransfer angewiesen, da sie die an der Gemarkungsgrenze zwischen Westen und Lohauserholz gelegenen weiterführenden Schulen ([[Märkisches Gymnasium]], [[Friedrich-Ebert-Realschule]] und [[Elisabeth-Lüders-Berufskolleg]]) besuchen oder die Schulen des Bezirks Herringen.
 
Daneben pendeln seit dem Jahr 2003 zahlreiche Schüler ans Schulzentrum in Bönen (Marie-Curie-Gymnasium und Humboldt-Realschule) aus. Hierzu wurde die Buslinie [[Linie 193|193]] eingerichtet.
 
== Politik ==
=== Bisherige Bezirksvorsteher / Bezirksbürgermeister===
=== Bisherige Bezirksvorsteher / Bezirksbürgermeister===


* 1975-1978 [[Walter Cryns]] ([[SPD]])
* 1975–1978: [[Walter Cryns]] ([[SPD]])
* 1978-1989 [[Heinz Bülling]] (SPD)
* 1978–1989: [[Heinz Bülling]] (SPD)
* 1989-1994 [[Willi Preker]] (SPD)
* 1989–1994: [[Willi Preker]] (SPD)
* 1994-2004 [[Udo Schulte]] (SPD)
* 1994–2004: [[Udo Schulte]] (SPD)
* 2004-2009 [[Heinrich Engel]] (CDU)
* 2004–2009: [[Heinrich Engel]] (CDU)
* 2009-2020 Udo Schulte (SPD)
* 2009–2020: [[Udo Schulte]] (SPD)
* 2020-dato [[Axel Püttner]] (SPD) (erster Bezirksbürgermeister)
* seit 2020: [[Axel Püttner]] (SPD) (erster Bezirksbürgermeister)


== Öffentliche Einrichtungen ==
== Religion ==
[[Datei:Friedenskirche 04.jpg|mini|Friedenskirche]]
 
Der Bezirk gehört zur [[Evangelische Kirchengemeinde Pelkum-Wiescherhöfen|Evangelischen Kirchengemeinde Pelkum-Wiescherhöfen]], die dort auch mehrere Kindertageseinrichtungen unterhält:
 
*Im Ortskern befindet sich die [[Jakobuskirche]] mit [[Kita Jakobus|KiTa]] und Familienzentrum.
*Im Ortsteil ''Selmigerheide'' liegt die [[Friedenskirche]] mit dem unmittelbar angrenzenden Evangelischen Friedhof Wiescherhöfen und ihrem Gemeindezentrum.
*Im Ortsteil ''Lohauserholz/Daberg'' liegt die 1965 eingeweihte [[Thomaskirche]] mit Gemeindezentrum.
 
Daneben haben muslimische Glaubensgemeinschaften ihre Moscheen und Gemeindehäuser bei der [[Zechensiedlung]] eingerichtet. Größere Gotteshäuser sind jedoch nicht geschaffen worden.


* [[Freibad Selbachpark]] (Wellenbad)
== Vereinswesen ==
* [[Jugendzentrum Casino]]
*[[1838]] wurde der [[Schützenverein Wiescherhöfen-Lohauserholz 1838 e.V.]] ins Leben gerufen.
* [[Freie Waldorfschule Hamm]]
*Der [[MGV Harmonie Wiescherhöfen|Männergesangvereins Harmonie Wiescherhöfen]] gründete sich [[1899]].
*[[1905]] wurde der Turn- und Sportverein ''[[TuS Deutsche Treue|Deutsche Treue Wiescherhöfen]]'' etabliert.
*Die Freiwillige Feuerwehr Wiescherhöfen wurde am [[9. Januar]] [[1909]] gegründet und erhielt ein Gerätehaus mit Steigerturm neben der Dorfschule. Heute befindet sich das Gerätehaus neben der [[Selmigerheideschule]].
*Die [[Schützengesellschaft Wiescherhöfen-Weetfeld]] nahm am [[28. Februar]] [[1909]] ihre Tätigkeit auf.
*Am [[10. Juni]] [[1910]] gründete sich der Fußballclub [[TuS Wiescherhöfen]] e. V.
*Der [[TuS 1910 Lohauserholz-Daberg e.V.|TuS 1910 Lohauserholz-Daberg e.V]] gründete sich ebenso 1910 und verschmolz 2013 mit dem [[TuS Germania Hamm 04]].
*[[1924]] wurde der [[1. FC Pelkum]] ins Leben gerufen.


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==