Bahnhofstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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|Name-alt=Pelkumer Chausee
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|Telefonzelle=Höhe Nr. 3 (Ichiban Sushi) und Höhe Hirsch Apotheke am Bahnhof
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Die '''Bahnhofstraße''' ist eine Straße im Bezirk [[Mitte]]. Sie führt von der Eisenbahnunterführung südlich des Hauptbahnhofes von Westen nach Osten bis zum [[Westentor]]. Einst war sie eine der Hauptverkehrsstraßen der Innenstadt, seit Anfang der 1980er-Jahre ist sie nun Teil der Hammer Fußgängerzone.
Die '''Bahnhofstraße''' ist eine Straße im Bezirk [[Mitte]]. Sie führt von der Eisenbahnunterführung südlich des Hauptbahnhofes von Westen nach Osten bis zum [[Westentor]].


== Verkehrsführung ==
== Verkehrsführung ==
Im westlichen Teil bis zur [[Friedrichstraße]] ist die Bahnhofstraße mit jeweils zwei Fahrspuren befahrbar. Die Fahrspuren schwenken dann leicht ostwärts in die [[Neue Bahnhofstraße]] ab. Von der Friedrichstraße bis zum Westentor ist die Bahnhofstraße eine Fußgängerzone.
Im westlichen Teil bis zur [[Friedrichstraße]] ist die Bahnhofstraße mit jeweils zwei Fahrspuren befahrbar. Die Fahrspuren schwenken seit dem Umbau zur Fußgängerzone leicht ostwärts in die [[Neue Bahnhofstraße]] ab. Von der Friedrichstraße bis zum Westentor ist die Bahnhofstraße eine Fußgängerzone.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Bahnhofstraße war von jeher die Verbindung zwischen dem alten Stadtkern der Stadt Hamm, dem [[Bahnhof]] und dem [[Hammer Westen]] jenseits der Bahnlinien der Köln-Mindener Eisenbahn bzw. der Münsterschen Eisenbahn. Sie mündet im Westen in die [[Wilhelmstraße]] und im alten Stadtkern verlängert sie sich über das [[Westentor]] in die [[Weststraße]].
Die Bahnhofstraße war von jeher die Verbindung zwischen dem alten Stadtkern der Stadt Hamm, dem [[Bahnhof]] und dem [[Hammer Westen]] jenseits der Bahnlinien der Köln-Mindener Eisenbahn bzw. der Münsterschen Eisenbahn. Sie mündet im Westen in die [[Wilhelmstraße]] und im alten Stadtkern verlängert sie sich über das [[Westentor]] in die [[Weststraße]].


Die Bahnhofstraße war als zentrale Straße des Bahnhofsumfelds im 19. und 20. Jahrhundert ein Hotel- und Einkaufsviertel mit einer Vielzahl heute nicht mehr vorhandener Geschäfte mittelständischer Natur. Bis zur Stillegung der [[Straßenbahn]] im Jahr [[1961]] führte hier auch eine zweigleisige Strecke vom Bahnhof in Richtung [[Pauluskirche]]/Markt.
Die Bahnhofstraße war als zentrale Straße des Bahnhofsumfelds im 19. und 20. Jahrhundert Mittelpunkt eines Hotel- und Einkaufsviertels mit einer Vielzahl heute nicht mehr vorhandener Geschäfte mittelständischer Natur. Bis zur Stillegung der [[Straßenbahn]] im Jahr [[1961]] führte auch eine zweigleisige Strecke vom Bahnhof in Richtung [[Pauluskirche]]/Markt über die Straße.


=== 20. Jahrhundert ===  
=== 20. Jahrhundert ===  
In der zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts verlagerte sich die Geschäftstätigkeit von Einzelhändlern zunehmend in Richtung der Fußgängerzone (zwischen Westentor und [[Marktplatz]]) und wurde danach von Großkaufhäusern im westlichen Teil der Bahnhofstraße geprägt: [[Horten]], [[Kaufhof]] (früher: [[Müller-Hamm]] bzw. [[Gebrüder Alsberg]]) und [[Kaufhalle]]. Auch das Traditions-Kaufhaus [[Ter Veen]] (ehemals Richter) war dort seit je her ansässig.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verlagerte sich die Geschäftstätigkeit von Einzelhändlern zunehmend in Richtung der Fußgängerzone (zwischen Westentor und [[Marktplatz]]). Die Bahnhofstraße wurde spätestens ab den 1970er-Jahren von Großkaufhäusern geprägt. Dazu zählten das schon länger ansässige Traditions-Kaufhaus [[Ter Veen]] (ehemals Richter, bis 2019), [[Müller-Hamm]] (1951–1972, davor [[Gebrüder Alsberg]] und ''Fahning''), die [[Kaufhalle]] (1962–2004) und Horten (1970–2000). Nach Übernahme wurde aus Müller Hamm schließlich der [[Kaufhof]] (1972–2020), [[Yimpas]] übernahm 2000 das Horten-Kaufhaus (geschlossen 2005).
 
Anfang der 1980er-Jahre wurde die Bahnhofstraße vom [[Westentor]] bis zum [[Willy-Brandt-Platz]] provisorisch zur Fußgängerzone deklariert. Den Straßenverkehr nahm ab dem [[16. Juni]] [[1983]] die [[Neue Bahnhofstraße]] als Umgehung auf, der Busverkehr folgte am 1. August.
 
Im Dezember 1984 stimmten der [[Stadtrat]] und die zuständigen Ausschüsse für den endgültigen Umbau der Bahnhofstraße zur Fußgängerzone. Der ausgewählte Entwurf der Landschaftsarchitekten Martin + Pridik (später Freese + Pridik)<ref name="stele">[[Hammer Geschichtsverein e.V.]]/[[Stadtarchiv Hamm]] (Hg.): [https://www.hamm.de/fileadmin/user_upload/Medienarchiv_neu/Dokumente/Stadtplanungsamt/Stadtgeschichte_Bahnhofsumfeld.pdf „Bahnhofsvorplatz Hamm - eine „bewegte“ Geschichte“] (PDF) (= Stelen zur Stadtgeschichte) [https://web.archive.org/web/20220304125531/https://www.hamm.de/fileadmin/user_upload/Medienarchiv_neu/Dokumente/Stadtplanungsamt/Stadtgeschichte_Bahnhofsumfeld.pdf Archiv]</ref> hatte primär eine Steigerung der Aufenthaltsqualität zum Ziel<ref name="hgz1985-03">„Baustelle Bahnhofstraße – Es grünt so grün...“ in: [[Hammmagazin]] 03/1985, S. 9 f.</ref> und sah eine Einteilung des Straßenbelags in zwei Zonen vor: Die „Bummelzone“ mit rotem Klinker und Kleinpflaster sowie die mittig verlaufende „Durchgangszone“ in grauem Verbundpflaster.<ref name="hgz1985-03"/> Geplant waren dreißig<ref name="hgz1985-03"/> organisch geformte, gepflasterte Hochbeete („Vegetationszonen“) mit Sträuchern sowie Holzbänke. Über 100 Bäume sollten gepflanzt werden, darunter zwei große Platanen, ansonsten Kegel-Akazien. An der Ecke zur [[Luisenstraße]] sollte ein Springbrunnen errichtet werden, dessen Entwurf auch als „geschwungen wie Nierentischchen“ beschrieben wurde. Für [[Karlheim's Restaurant]] und [[Kipp'n in]] waren Biergärten eingeplant.<ref name="hgz1985-03"/> Eine Tischtennisplatte sollte auf Höhe der Stadtwerke-Uhr gebaut werden. Das Hammmagazin wusste zu berichten:
 
{{Zitat
|Zitat=Die graue, breite Straße, bis vor kurzem noch chaotischer Verkehrsmittelpunkt der Lippestadt, wird in eine grüne Einkaufsoase verwandelt werden. Es gibt viel zu tun — schließlich sollen die wesentlichen Bauabschnitte bis Dezember fertiggestellt sein. Im Februar legten die profilierten Gartenschau-Macher ihren modifizierten Plan vor, der gegenüber dem ersten Entwurf geschrumpfter aber realistischer scheint. Insbesondere die Bedenken der drängenden Anlieger wurden berücksichtigt.
|Quelle=„Baustelle Bahnhofstraße – Es grünt so grün...“ in: [[Hammmagazin]] 3/1984, S. 9–11.}}


Anfang der 1980er-Jahre wurde die Bahnhofstraße vom [[Westentor]] bis zum [[Willy-Brandt-Platz]] zur Fußgängerzone umgebaut. Der Asphaltbelag wich roten Ziegeln, wie sie auch in der parallel erneuerten Fußgängerzone Verwendung fanden. An vielen Stellen wurden organisch geformte, gepflasterte Hochbeete mit Sträuchern und Bäumen sowie Holzbänke als Sitzgelegenheiten geschaffen. Zwischen Kaufhof und Ter Veen gab es außerdem einen Springbrunnen.  
Dieser Entwurf wurde [[1985]]<ref name="chronologie" /> weitgehend umgesetzt. Die im ersten Entwurf noch vorgesehenen Arkaden-Vorbauten vor den Geschäftshäusern, die die Bahnhofstraße wetterfest machen sollten, waren nach Widerstand der Immobilieneigentümer schon gestrichen worden, zum Bedauern der Planer.<ref name="hgz1985-03"/> Nachdem die Bauverwaltung zunächst Musterfelder angelegt hatte,<ref name="hgz1985-03"/> wurde ein Belag ausgewählt, der jenem gleicht, der in der ebenfalls zur Fußgängerzone umgebauten [[Oststraße]] Verwendung findet. Die Bauzeit betrug ca. neun Monate<ref name="hmgz0186">„Hammer Kaufhof mit neuem Konzept: In Mode und Sport ganz groß“ in: [[Hammmagazin|Hammagazin]] 1/1986, S. 5.</ref> und die Einweihung erfolgte noch zum Weihnachtsmarkt 1985. Die Maßnahmen wurden mit drei Millionen Mark beziffert, ca. 1,7 Millionen DM sollten vom Land Nordrhein-Westfalen getragen werden.<ref>„Bahnhofstraße fertiggestellt – Promenade unter Bäumen“ in: [[Hammmagazin|Hammagazin]] 12/1986, S. 9.</ref> Das ''Hammmagazin'' rühmte das Ergebnis:


Den Straßenverkehr nahm ab dem [[16. Juni]] [[1983]] die [[Neue Bahnhofstraße]] als Umgehung auf, der Busverkehr folgte am 1. August.
{{Zitat
|Zitat= Mit der Umwandlung der Bahnhofstraße in eine Fußgängerzone kam eine wichtige Maßnahme der Stadtstrukturverbesserung in der Hammer City zum Abschluß. [...] Durch die Neugestaltung des Straßenraumes Bahnhof-, West- und Oststraße sind die Voraussetzungen für einen käuferfreundlichen Stadtbesuch wesentlich besser geworden. [...] Der erneuerte Hammer Stadtkern vom Partnerschaftsplatz im Westen bis zum Klosterdrubbel im Osten ist ein erreichtes Stück neue Lebensqualität.
|Autor=Fred G. Rausch
|Quelle=Neue Lebensqualität in der Fußgängerzone
|Publikation=[[Hammmagazin|Hammagazin]] 9/1986, S. 5–6.}}


=== 21. Jahrhundert ===
=== 21. Jahrhundert ===
Im 21. Jahrhundert schlossen zunächst mit Horten ([[2000]]) bzw. dessen Nachfolger Yimpas ([[2005]]) und der Kaufhalle ([[2004]]) einige der für Besucherfrequenz sorgenden Häuser, sodass sich die Bahnhofstraße zunehmend in einem Niedergang befand. Auch zahlreiche Ladenlokale wechselten mehrmals ihre Mieter; teils kam es zur Ansiedlung von Rest- und Sonderpostenläden.
[[Bild:Bahnhofstraße 2010.jpg|mini|Bahnhofstraße Ecke [[Am Stadtbad]] Richtung Westentor (2010)]]
Im 21. Jahrhundert schlossen zunächst mit Horten ([[2000]]) und später dessen Nachfolger Yimpas ([[2005]]) sowie der Kaufhalle ([[2004]]) zwei von vier Kaufhäusern am Standort, sodass sich die Bahnhofstraße vorübergehend in einem Niedergang befand. Auch zahlreiche Ladenlokale wechselten mehrmals ihre Mieter; es kam (unter anderem im Horten) zur Ansiedlung von Rest- und Sonderpostenläden. Der Stadtrat verabschiedete im Dezember 2004 das „Stärkungskonzept Bahnhofsquartier“ als Grundlage für die weitere Entwicklung. Das Bahnhofsviertel wurde daraufhin im Juli 2005 unter dem Projekttitel „Bahnhofsquartier“ offiziell in das Stadterneuerungsprogramm „Stadtumbau West“ von Bund und Ländern aufgenommen.<ref name="chronologie">[https://www.hamm.de/fileadmin/user_upload/Medienarchiv_neu/Dokumente/Stadtplanungsamt/2020_Chronologie_BQ.pdf „Bahnhofsquartier - Eine Chronologie“] (PDF) in: hamm.de (zul. abgerufen am 27.04.2024)</ref>
 
Im November des gleichen Jahres stimmte der [[Stadtrat]] der Aufstellung einer Satzung zur Sicherung von Durchführungsmaßnahmen nach § 171 d Baugesetzbuch (Gebietsabgrenzung) zu. Ebenso passierte die vorgelegte „Stadtumbaukonzeption Bahnhofsquartier“ den Rat.<ref name="chronologie" /> Im Oktober 2006 wurde der Ankauf des Horten-Kaufhauses und der Kaufhalle vom Rat beschlossen.<ref name="chronologie" /> Am 6. November 2006 wurde in einem europaweiten Architektenwettbewerb der Neubau eines „Kultur- und Bildungszentrums“ ausgeschrieben, das auf dem Horten-Gelände errichtet werden sollte. Es setzte sich das Architekturbüro ''ap plan mory osterwalder vielmo'' (Stuttgart/Berlin) durch. Anschließend wurde das Kaufhaus Horten ab Juli 2007 abgerissen. Am [[26. Februar]] [[2010]] wurde der Nachfolgebau, das [[Heinrich-von-Kleist-Forum]], als neue Heimat der [[Stadtbüchereien Hamm|Stadtbücherei]], der [[SRH Hochschule in Nordrhein-Westfalen]] und der [[Volkshochschule Hamm]] (VHS) eingeweiht.<ref name="chronologie" />
 
Im September 2010 fasste der Rat den Beschluss, die Kaufhalle an einen Investor zu verkaufen.<ref name="chronologie">[https://www.hamm.de/fileadmin/user_upload/Medienarchiv_neu/Dokumente/Stadtplanungsamt/2020_Chronologie_BQ.pdf „Bahnhofsquartier - Eine Chronologie“] (PDF) in: hamm.de (zul. abgerufen am 27.04.2024)</ref> Im April [[2011]] wurde mit dem Abriss begonnen, im Juni [[2011]] war dieser vollzogen. Seit Sommer [[2012]] befinden sich an dieser Stelle in dem modernen Nachfolgebau das [[Jobcenter|Kommunale Jobcenter]] und ein [[Fernseh Berlet GmbH & Co. KG|Euronics]]-Elektronikmarkt. Auch wenn dessen Architektur in Ansätzen dem Kleist-Forum nachempfunden ist, wurde die Fassade lediglich in einem Anthrazit-Ton verputzt.


==== Umbau 2011–2012 ====
==== Umbau 2011–2012 ====
Als Schritt zur Umgestaltung und Vitalisierung des Bahnhofsquartiers wurde im Herbst [[2011]] damit begonnen, die Bahnhofstraße zu überarbeiten und in weiten Abschnitten zu erneuern. Zuvor wurden in mehreren Bürgerversammlungen die Gestaltungspläne vorgestellt und mit Anwohnern, den ansässigen Geschäftsinhabern und interessierten Bürgern diskutiert und weiterentwickelt. Als Ergebnis dieser Planungsarbeit wurde die Bahnhofstraße zu einer helleren, grüneren und einladenderen Einkaufsstraße umgebaut.  
Im April 2011 stimmte der Stadtrat dafür, die 1985 gestaltete Fußgängerzone zur Umgestaltung und Vitalisierung des Bahnhofsquartiers aufzuwerten und so die Aufenthaltsqualität wieder zu steigern. Bereits im November [[2011]]<ref name="chronologie"/> wurde damit begonnen, die Bahnhofstraße zu überarbeiten und in weiten Abschnitten zu erneuern. Zuvor wurden in einer „Planerwerkstatt Bahnhofstraße“ bzw. mehreren Bürgerversammlungen die Gestaltungspläne vorgestellt und mit Anwohnern, den ansässigen Geschäftsinhabern und interessierten Bürgern diskutiert und weiterentwickelt. Die endgültigen Pläne erstellten die Planungs- und Ingenieurbüros ''Landschaft planen + bauen'' (Dortmund/Berlin) und ''Gnegel GmbH'' (Sendenhorst).
 
Als Ergebnis dieser Planungsarbeit wurde die Bahnhofstraße zu einer helleren, grüneren und einladenderen Einkaufsstraße umgebaut. Dazu wurden die vierzehn vorhandenen Hochbeete zwischen der früheren [[Kaufhalle]] und [[Heinrich-von-Kleist-Forum|Kleist-Forum]] verkleinert und abgesenkt, neue Wege angelegt, kranke Bäume gefällt und durch Neupflanzungen ersetzt, energiesparende Leuchtstelen installiert sowie Spielgeräte für Kinder und Kleinkinder montiert. Die in der Vergangenheit häufig verschmutzen Sitzgelegenheiten wurden an geeigneten Stellen durch schmutzabweisende Bänke (mit Armlehnen) ausgetauscht. Der Springbrunnen an der Ecke Luisenstraße wurde, von diesen Maßnahmen unabhängig, bereits in den frühen 2000er-Jahren abgeschaltet und zurückgebaut. Die 1985 installierte Tischtennisplatte ist ebenfalls nicht erhalten.
 
Die Kosten der Modernisierung und Umgestaltung der Bahnhofstraße sollten 800.000 € betragen. 80 % des Betrages wurden durch die Städtebauförderung des Landes getragen, die Differenz von 160.000 € musste die Stadt Hamm finanzieren. Die Wiedereinweihung fand im Juni 2012 statt.<ref name="chronologie"/>
 
Die Gesamtmaßnahme ''Stadtumbau West – Bahnhofsquartier'' endete im Dezember 2013 fristgerecht.<ref name="chronologie"/>
 
==== Seit 2012 ====
Von 2017 bis 2018 wurde die [[Stadtentwicklungsgesellschaft]] (SEG) zur weiteren Belebung der Bahnhofstraße aktiv. Durch ihre Tätigkeit konnte das Haus unter der Nummer 29, das nach Aufgabe des [[Kipp'n in]] und Ansiedlung der „VIP-Shisha-Lounge“ im Januar 2017 zum Anziehungspunkt für ein dubioses Klientel zu werden drohte, abgerissen werden. Zum September 2017 wurde die SEG offiziell Eigentümerin, der Abriss wurde 2018 vollzogen. Das Projekt ließ sich die SEG 700.000 Euro kosten, davon 100.000 Euro für den Abriss.<ref>Frank Osiewacz: [https://www.wa.de/hamm/stadtentwicklungsgesellschaft-kauft-bahnhofstrasse-hamm-reisst-komplex-2018-8344117.html „Abriss von "Kipp'n in"-Komplex im Frühjahr 2018“] in: wa.de vom 23. Mai 2017</ref> Der Nachfolgebau wurde 2022 unter dem Namen „Kleist-Residenz“ eingeweiht. Neben einem Ladenlokal und Räumen für eine Praxis im Erdgeschoss wurde hier auf fünf Etagen altersgerechtes Wohnen auf dem ehemaligen Gelände der Firma [[Hugo Brenschede]] ermöglicht. Investor war dessen Urenkel, Dirk Brenschede.<ref>[https://www.wa.de/hamm/kleist-residenz-am-bahnhof-zwei-drittel-der-wohnungen-vermietet-91858160.html „Kleist-Residenz am Bahnhof: Schon viele Wohnungen vermietet“] in: wa.de vom 24. Oktober 2022</ref>
 
Das Stadtumbaugebiet „Bahnhofsquartier“ wurde mit Ratsbeschluss vom 12. Dezember 2017 und öffentlicher Bekanntmachung am 27. März 2018 aufgehoben.<ref name="chronologie"/> Die Umsetzung aller Maßnahmen, darunter (unter anderem) auch der Bau des [[Platz der Deutschen Einheit|Platzes der Deutschen Einheit]] und der Abriss des ehemaligen [[C&A Mode GmbH & Co. KG|C&A-Kaufhauses]] in Nachbarschaft der Bahnhofstraße, benötigte öffentliche Investitionen von insgesamt 43 Mio. Euro. Darin enthalten war ein städtischer Eigenanteil von 6,3 Mio. Euro.<ref>[https://www.hamm.de/fileadmin/user_upload/Medienarchiv_neu/Dokumente/Stadtplanungsamt/Stadtumbau-Bahnhofsquartier_Summary.pdf „Stadtumbau West – Bahnhofsquartier in Hamm“] (PDF) in: hamm.de (zul. abgerufen am 27.04.2024)</ref>


Dazu wurden die vierzehn vorhandenen Hochbeete zwischen der früheren [[Kaufhalle]] und [[Heinrich-von-Kleist-Forum|Kleistforum]] verkleinert und abgesenkt, neue Wege angelegt, kranke Bäume gefällt und durch Neupflanzungen ersetzt, energiesparende Leuchtstelen installiert sowie Spielgeräte für Kinder und Kleinkinder montiert. Die in der Vergangenheit häufig verschmutzen Sitzgelegenheiten wurden an geeigneten Stellen durch schmutzabweisende Bänke (mit Armlehnen) ausgetauscht. Der Springbrunnen bei Ter Veen wurde, von diesen Maßnahmen unabhängig, bereits in den 2000er-Jahren abgeschaltet und zurückgebaut.
Trotz der städtebaulichen Maßnahmen zur Verschönerung der Bahnhofstraße schlossen mit Ter Veen (2019), dem Einrichtungshaus [[Herlitz]] ([[2019]]) und Kaufhof ([[2020]]) etwa zur gleichen Zeit drei weitere Traditionshäuser an der Bahnhofstraße dauerhaft ihre Pforten. Ter Veen und Kaufhof sind nach wie vor im Leerstand begriffen (Stand 2024).  


Die Kosten dieser Modernisierung und Umgestaltung der Bahnhofstraße sollten 800.000 € betragen. 80 % des Betrages wurden durch die Städtebauförderung des Landes getragen, die Differenz von 160.000 € musste die Stadt Hamm finanzieren.
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zur möglichen Nachnutzung des [[Kaufhof]]-Gebäudes und seines Geländes, die am [[7. September]] [[2021]] präsentiert wurde, wurde festgestellt, dass das ehemalige Kaufhof-Gebäude abgerissen werden sollte, da die Bausubstanz nicht mehr wirtschaftlich sanierungsfähig ist. Ein in diesem Zuge präsentierter, unverbindlicher Entwurf für eine Folgebebauung sah eine am Kaufhof bzw. ehemaligen Müller-Gebäude orientierte Glasfassade vor. Die Entscheidung über den Abriss und den tatsächlichen Entwurf für einen etwaigen Neubau liegt bei der Erbengemeinschaft der Eigentümer.<ref>[https://www.wa.de/hamm/nachfolge-fuer-kaufhof-in-hamm-stadt-stellt-machbarkeitsstudie-vor-90966114.html Wa.de vom 07. September 2021]</ref> Nach [[WA]]-Informationen hat die Eigentümergemeinschaft mit Stand vom November 2022 ein Maklerbüro eingeschaltet, das Verhandlungen mit etwaigen Investoren führen soll. Im Falle eines Erfolges würde hier sofort Baurecht herrschen.<ref>Frank Osiewacz: [https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/kaufhof-ter-veen-und-co-in-hamm-aktueller-planungsstand-91895745.html „Kaufhof, Ter Veen und Co.: Der aktuelle Planungsstand - Ein Projekt bereitet Sorgen“] in: wa.de vom 4. November 2022</ref> Da jedoch noch keine Einigung über den Verkauf der Immobilie erzielt wurde, herrscht hier Stillstand (Stand: 2024).<ref name="wade231210">Frank Osiewacz: [https://www.wa.de/hamm/problemfall-bahnhofsquartier-was-sich-die-hammer-fuer-die-zukunft-wuenschen-92720935.html „Problemfall Bahnhofsquartier: Was sich die Hammer für die Zukunft wünschen“] in: wa.de vom 10. Dezember 2023</ref>


==== Entwicklungen nach dem Umbau ====
Anstelle von Ter Veen ist mit Stand 2023 eine Wohnbebauung vorgesehen, nachdem sich der zwischenzeitlich recht konkret gefasste Plan zum Abriss und Neubau eines Hotels durch die Corona-Pandemie zerschlagen hatte.
Trotz dieser Investitionen schlossen Ter Veen (2019), Kaufhof ([[2020]]) und schließlich auch das traditionsreiche Einrichtungshaus [[Herlitz]] ([[2019]]) für immer ihre Pforten. Von den ehemals ansässigen Kaufhäusern war damit keines mehr geöffnet. Ter Veen und Kaufhof stehen (Stand 2022) leer.  


Ende der 2010er-Jahre war dann auch die [[Stadtentwicklungsgesellschaft]] in die Belebung der Bahnhofstraße involviert. Durch ihre Tätigkeit konnte die Hausnummer 29, die nach Aufgabe des [[Kipp'n in]] und Ansiedlung einer Shisha-Bar zum Anziehungspunkt für dubiose Personen zu werden drohte, abgerissen werden. Der Nachfolgebau wurde 2022 unter dem Namen „Kleist-Residenz“ eingeweiht. Neben einem Ladenlokal und Räumen für eine Praxis im Erdgeschoss wurde hier auf fünf Etagen altersgerechtes Wohnen auf dem ehemaligen Gelände der Firma [[Hugo Brenschede]] ermöglicht. Investor war dessen Urenkel, Dirk Brenschede.<ref>[https://www.wa.de/hamm/kleist-residenz-am-bahnhof-zwei-drittel-der-wohnungen-vermietet-91858160.html Wa.de vom 24. Oktober 2022]</ref>
Mitte Dezember [[2023]] wurden ca. 80 Akteure aus Politik, Verwaltung, Vereinen und Organisationen ins [[Gustav-Lübcke-Museum]] zum „Werkstattgespräch“ geladen, um ihre Ansichten zur Lage im Bahnhofsumfeld zu erörtern. Laut Berichten des [[WA]] hatten im September 56 Prozent der Teilnehmer einer Online-Umfrage der Stadt dem Umfeld eine mangelhafte bis ungenügende Attraktivität bescheinigt. Die Aufenthaltsqualität wurde im Durchschnitt bis 5,3 bewertet. Oberbürgermeister Marc Herter wurde mit den Worten zitiert, der hiesige Handel sei „pulverisiert“ worden.<ref name="wade231210"/>


Ferner wurde eine Studie zur Nachnutzung des [[Kaufhof]]-Komplexes beauftragt. Diese kam zu dem Ergebnis, dass die Bausubstanz nicht mehr hinreichend sanierbar sei und empfiehlt daher den Abriss. Auch anstelle von Ter Veen ist derzeit eine Wohnbebauung geplant.
== Baumaßnahmen ==
Von Januar bis Juni 2023 wurden unter der Bahnhofstraße zwischen der Einmündung zur Straße [[Am Stadtbad]] und dem [[Willy-Brandt-Platz]] auf einer Länge von ca. 150 Metern die Kanäle durch den [[Lippeverband]] erneuert.  


==== Kanalsanierung ====
Während der Maßnahme mussten die Straßenbeleuchtung und Blumenbeete entfernt werden. Für die Beleuchtung wurde eine Behelfslösung durch die Stadtwerke installiert, Beete und Bodenbelag wurden nach Ende der Maßnahme wiederhergestellt. Im Rahmen der Maßnahme wurden vier neue Bäume gepflanzt.<ref>Markus Hanneken: [https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/hamm-bahnhofstrasse-wird-monatelang-baustelle-kanaele-erneuert-91996811.html „Teil der Fußgängerzone wird monatelang zur Baustelle“] in: wa.de vom 27. Dezember 2022</ref>
Von Januar bis Juni 2023 sollen unter der Bahnhofstraße zwischen der Einmündung zur Straße [[Am Stadtbad]] und dem [[Willy-Brandt-Platz]] auf einer Länge von ca. 150 Metern die Kanäle durch den [[Lippeverband]] erneuert werden.  


Während der Maßnahme müssen die Straßenbeleuchtung und die Blumenbeete entfernt werden. Für die Beleuchtung wird eine Behelfslösung durch die Stadtwerke installiert, Beete und Bodenbelag werden nach Ende der Maßnahme wiederhergestellt. Im Rahmen der Maßnahme sollen vier neue Bäume gepflanzt werden.<ref>[https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/hamm-bahnhofstrasse-wird-monatelang-baustelle-kanaele-erneuert-91996811.html Markus Hanneken: „Teil der Fußgängerzone wird monatelang zur Baustelle“ in: Wa.de vom 27. Dezember 2022]</ref>
== Trivia ==
[[Datei:Bahnhofstraße 2006 Größter Stuhl der Welt.jpg|mini|rechts|„Größter Stuhl der Welt“]]
Ein Kuriosum der 2000er-Jahre blieb der angeblich „größte Stuhl der Welt“, ein rot lackierter, übergroßer Stuhl aus Holz, der Anfang der 2000er auf Höhe der Stadtwerke-Uhr auf der Sitztreppe installiert wurde. Die vom Förderverein Stadttheater Hamm e. V. mithilfe von Sponsoren gebaute Plastik verschwand genau so unvermittelt aus der Bahnhofstraße, wie sie gekommen war. Seit 2004 wirbt eine bekannte deutsche Möbelhauskette mit weit größeren roten Stühlen für sich.


== Bilder ==
== Bilder ==
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Bild:AK_Bahnhofstrasse01.jpg|Mit ''Deutscher Bank'' in Richtung [[Westentor]], 1960er
Bild:AK_Bahnhofstrasse01.jpg|Mit ''Deutscher Bank'' in Richtung [[Westentor]], 1960er
Bild:Ter Veen 1960 Bahnhofstrasse.jpg|Mit Kaufhaus ''Ter Veen'' in Richtung [[Hauptbahnhof|Bahnhof]], 1960er
Bild:Ter Veen 1960 Bahnhofstrasse.jpg|Mit Kaufhaus ''Ter Veen'' in Richtung [[Hauptbahnhof|Bahnhof]], 1960er
Bild:Bahnhofstraße02.jpg|Bahnhofstraße in Richtung [[Platz der Deutschen Einheit]] (2007)
Bild:Bahnhofstraße01.jpg|Bahnhofstraße Ecke [[Am Stadtbad]] Richtung Westentor (2007)
Bild:Bahnhofstraße01.jpg|Bahnhofstraße Ecke [[Am Stadtbad]] Richtung Westentor (2007)
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: '''&#8199;1c''' [[Hamm Kiosk]]
: '''&#8199;1c''' [[Hamm Kiosk]]
:: '''&#8199;1c''' ehemals Salon Yvonne
:: '''&#8199;1c''' ehemals Salon Yvonne
:: '''&#8199;1c''' ehemals Harry’s Damen- und Herrensalon (ab 3. Juli 1986)<ref>Hammmagazin 7/1986, S. 11.</ref>
:: '''&#8199;1c''' ehemals Nähmaschinen Singer
:: '''&#8199;1c''' ehemals Nähmaschinen Singer
:: '''&#8199;1c''' ehemals Spinnrad
:: '''&#8199;1c''' ehemals Spinnrad
: '''&#8199;2''' Ihr Friseur
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: '''&#8199;2''' [[Magic Waffel]]
: '''&#8199;2 (Eingang Mitte)''' Leerstand
: '''&#8199;2''' Reinke Hörgeräte
:: '''&#8199;2''' ehemals M&M Twins’ Toast
:: '''&#8199;2''' ehemals [[Magic Waffel]]
: '''&#8199;2 (Eingang rechts)''' Ihr Friseur
: '''&#8199;3''' Hammer Phone
: '''&#8199;3''' Hammer Phone
: '''&#8199;3''' [[Ichiban Sushi]]
: '''&#8199;3''' [[Ichiban Sushi]]
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: '''15–17''' Hpy Bet Sportwetten
: '''15–17''' Hpy Bet Sportwetten
: '''15–17''' [[Adulis Bar & Restaurant]]
: '''15–17''' [[Adulis Bar & Restaurant]]
: '''15–17''' [[Caramel Kaffee & Dessert]] (Eingang [[Am Stadtbad]])
: '''15–17 (Eingang [[Am Stadtbad]])''' [[Caramel Kaffee & Dessert]]
:: '''15–17''' ehemals [[Ronza Sweets]]
:: '''15–17''' ehemals [[Ronza Sweets]]
:: '''15–17''' ehemals [[Exclusive Outlet]]
:: '''15–17''' ehemals [[Exclusive Outlet]]
:: '''15–17''' ehemals Gold Paradies Gabriel
:: '''15–17''' ehemals Gold Paradies Gabriel
:: '''15–17''' ehemals [[Juwelier Martin]]
:: '''15–17''' ehemals [[Juwelier Martin]]
:: '''15-17''' ehemals Sport Dietz<ref name="hgz0480-10">[[Hammmagazin]] 04/1980, S. 10.</ref>
:: '''15–17''' ehemals [[WMF]]
:: '''15–17''' ehemals [[WMF]]
:: '''15–17''' ehemals Elwe Moden
:: '''15–17''' ehemals Elwe Moden
:: '''15–17''' ehemals Foto Porst
:: '''15–17''' ehemals Foto Porst
:: '''15–17''' ehemals Tabakwaren Deuerlein
:: '''15–17''' ehemals Tabakwaren Deuerlein
:: '''19''' ehemals :Parfümerie Unkelbach <ref>[[Hammmagazin]] 06/07 1984, S. 9.</ref>
:: '''19''' ehemals Parfümerie Drogerie Unkelbach<ref>[[Hammmagazin]] 06/07 1984, S. 9.</ref>
: '''19–21 (Eingang rechts)''' [[Arabisches Haus]] Lebensmittel
: '''19–21 (Eingang rechts)''' [[Arabisches Haus]] Lebensmittel
: '''19–21 (Eingang links)''' JB Döner Pizza
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:: '''19–21''' ehemals Fleischerei Kemper/Schulte-Wermeling
:: '''19–21''' ehemals Fleischerei Kemper/Schulte-Wermeling
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:: '''19–21''' ehemals [[Lederwaren Dellwig]]
:: '''19–21 (Eingang rechts)''' ehemals [[Megasonic]] 
: '''19–21 (Eingang links)''' JB Döner Pizza
:: '''19–21''' ehemals Star Döner & Pizza  
:: '''19–21''' ehemals Star Döner & Pizza  
:: '''19–21''' [[À la Turka City]] (2017)
:: '''19–21''' [[À la Turka City]] (2017)
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: '''23''' [[Salon Fa König]]
: '''23''' [[Salon Fa König]]
:: '''23''' ehemals [[Mai Tung Textilien]]
:: '''23''' ehemals [[Mai Tung Textilien]]
:: '''23''' ehemals [[Drogerie Unkelbach]]
:: '''23''' ehemals [[Parfümerie Drogerie Unkelbach]] (später verzogen zur Hausnr. 19)<ref name="hgz0480-10"/>
: '''25''' [[Hirsch-Apotheke am Bahnhof|Hirsch-Apotheke]]
: '''25''' [[Hirsch-Apotheke am Bahnhof|Hirsch-Apotheke]]
:: '''25''' ehemals Klosterkanne
:: '''25''' ehemals Klosterkanne
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: '''29''' Dr. Dierse und Partner  
: '''29''' Dr. Dierse und Partner  
:: '''29 (Altimmobilie)''' abgerissen
:: '''29 (Altimmobilie)''' abgerissen
:: '''29''' ehemals [[Kipp'n in]]
::: '''29''' ehemals VIP Shisha Bar
:: '''29''' ehemals Burg-Apotheke
::: '''29''' ehemals [[Kipp'n in]]
::: '''29''' ehemals Burg-Apotheke
: '''30''' abgerissen
: '''30''' abgerissen
:: '''30''' ehemals [[C&A]]
:: '''30''' ehemals [[C&A]]
: '''31–33''' [[Hammer Döner]]
: '''31–33''' [[Hammer Döner]]
: '''31–33''' Call Shop
: '''31–33''' Call Shop
:: '''31–33''' ehemals European Milk Board e.V. (2006-2019)
:: '''31–33''' ehemals European Milk Board e. V. (2006-2019)
:: '''31–33''' ehemals Hut Höfer
:: '''31–33''' ehemals Hut Höfer
:: '''31–33''' ehemals Fahrrad Reinert
:: '''31–33''' ehemals Fahrrad Reinert
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: '''37''' Power Play 10
: '''37''' Power Play 10
:: '''37''' ehemals [[Stadtbäckerei Hake]]
:: '''37''' ehemals [[Stadtbäckerei Hake]]
:: '''37''' ehemals Reformhaus/Drogerie Northoff
:: '''37''' ehemals [[Reformhaus Northoff]]
:: '''37''' ehemals Orthopädie und Bandagen Schiffer
:: '''37''' ehemals Orthopädie und Bandagen Schiffer
:: '''37''' ehemals Foto Betzler
:: '''37''' ehemals Foto Betzler
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:: '''49''' ehemals Lux-Filmtheater
:: '''49''' ehemals Lux-Filmtheater
: '''51''' abgerissen
: '''51''' abgerissen
:: '''51''' ehemals Fahrschule Lohaus
:: '''51''' ehemals [[Lohaus Fahrschulen|Fahrschule Lohaus]]
:: '''51''' ehemals Gaststätte Meinhard-Grum
:: '''51''' ehemals Gaststätte Meinhard-Grum


== Presseberichte ==
{{Ehemalige Telefonzellen}}
{{Presseberichte}}
In der Bahnhofstraße befanden sich mehrere Telefonzellen:
* Höhe [[Karlheim's Restaurant]] (Abschaltung 2023)
* Höhe [[Kaufhof]], Westeingang (zurückgebaut)
* Höhe [[Hirsch Apotheke|Hirsch Apotheke am Bahnhof]] (zurückgebaut)


== Liste ehemaliger Geschäfte an der Bahnhofstraße im Jahr 1919 ==
=== Hausnummern im Jahr 1919 ===
[[Bild:Hermann-sommer-photographie.jpg|thumb|right|Nr. 15/15a: Atelier Hermann Sommer (ca. 1910)]] [[Bild:Atelier-spiegel.jpg|thumb|right|Nr. 47: Atelier Spiegel (ca. 1910)]]
[[Bild:Hermann-sommer-photographie.jpg|thumb|right|Nr. 15/15a: Atelier Hermann Sommer (ca. 1910)]]
Die folgende Liste gibt eine Übersicht über die frühere gewerbliche Nutzung der Bahnhofstraße mit Stand von [[1919]]. Auffällig sind neben einer Vielzahl von Hotels, Cafés, Restaurant und Kaufhäusern (Basaren) das Fehlen bestimmter Gewerbe: So gibt es in der Juristenstadt nur einen Rechtsanwalt in der Bahnhofstraße und bestimmt Gewerbe fehlen vollständig in der Straße, z. B. Baugewerbe und kleine Handwerker wie Schuhmacher. Andere Gewerbe sind Relikte einer vergangenen Zeit. Hier sind insbesondere die beiden Mühlenbetriebe am Westentor zu nennen. Daneben treten vor allem das Bankgeschäft und eine große Zahl von Versicherungsagenturen und -agenten auf.
Die folgende Liste gibt eine Übersicht über die frühere gewerbliche Nutzung der Bahnhofstraße mit Stand von [[1919]]. Auffällig sind neben einer Vielzahl von Hotels, Cafés, Restaurant und Kaufhäusern (Basaren) das Fehlen bestimmter Gewerbe: So gibt es in der Juristenstadt nur einen Rechtsanwalt in der Bahnhofstraße und bestimmt Gewerbe fehlen vollständig in der Straße, z. B. Baugewerbe und kleine Handwerker wie Schuhmacher. Andere Gewerbe sind Relikte einer vergangenen Zeit. Hier sind insbesondere die beiden Mühlenbetriebe am Westentor zu nennen. Daneben treten vor allem das Bankgeschäft und eine große Zahl von Versicherungsagenturen und -agenten auf.
[[Bild:Atelier-spiegel.jpg|thumb|right|Nr. 47: Atelier Spiegel (ca. 1910)]]


Insgesamt ist die Bahnhofstraße um diese Zeit eine Straße des Konsums für den gehobenen Anspruch, des Kommerzes, aber auch Freizeitmeile und Tor zur Welt.
Insgesamt ist die Bahnhofstraße um diese Zeit eine Straße des Konsums für den gehobenen Anspruch, des Kommerzes, aber auch Freizeitmeile und Tor zur Welt.


* L.W. Uhlendorff, Mühle (Inhaber: Fr. Osthof, Düsseldorf) Nr. 1
: '''1''' L.W. Uhlendorff, Mühle (Inhaber: Fr. Osthof, Düsseldorf) / Dr. med. [[Heinrich Metten]]
* Dr. med. [[Heinrich Metten]] Nr. 1
: '''2''' Kaufmann Arnold Sondheim
* Kaufmann Arnold Sondheim Nr. 2
: '''3/5''' Deutsche Bank AG Berlin (dort wohnte auch der damalige Bankdirektor Ludwig Freise)
* Deutsche Bank AG Berlin Nr. 3/5 (dort wohnte auch der damalige Bankdirektor Ludwig Freise)
: '''4''' [[Brökelmann & Co. Ölmühle GmbH & Co.|Fa. Brökelmann & Co.]] (Mühle)
* Fa. Bröckelmann & Co. (Mühle) Nr. 4
: '''6''' Wirt Karl Schmiehausen Nr. 6
* Wirt Karl Schmiehausen Nr. 6
: '''7''' J. Röper (Inhaber I. Purrmann) Hut- und Pelzmodehaus
* J. Röper (Inhaber I. Purrmann) Hut- und Pelzmodehaus Nr. 7
: '''7''' Glashandlung Emil Becker - Ausschnittlager
* Glashandlung Emil Becker - Ausschnittlager Nr. 7
: '''7''' Feuerversicherungsagent Julius Röper „Hamburg-Bremer Feuerversicherungsanstalt“
* Feuerversicherungsagent Julius Röper "Hamburg-Bremer Feuerversicherungsanstalt" Nr. 7
:'''8'''  H. Reuter, Auktionator, Rechts-, Hypotheken- und Immobiliengeschäft
* H. Reuter, Auktionator, Rechts-, Hypotheken- und Immobiliengeschäft, Nr. 8
:'''8''' Café und Konditorei Hermann Wigand
* Café und Konditorei Hermann Wigand Nr. 8
:'''9/11''' Kaufleute Friedrich und Heinrich Schürmann (Feuerversicherungsagent „Norddeutsche Feuerversicherungs-Gesellschaft Hamburg“)  
* Kaufleute Friedrich und Heinrich Schürmann (Feuerversicherungsagent "Norddeutsche Feuerversicherungs-Gesellschaft Hamburg") Nr. 9/11
: '''10/12''' Kaufhaus [[Gebrüder Alsberg]] (Kaufleute Isodor Lauter, Alfred Rosenstein)
* Kaufhaus Gebr. Alsberg (Kaufleute Isodor Lauter, Alfred Rosenstein) Nr. 10/12
: '''11''' Schuhwarenhaus Carl Steinrück / Albrecht Winter, Zahnarzt
* Schuhwarenhaus Carl Steinrück Nr. 11
: '''13''' Grand-Bazar Siegfried Richter / Dr. med. [[Josef Kleinstraß]]
* Albrecht Winter, Zahnarzt Nr. 11
: '''14''' Kaufmann Friedrich [[Herlitz]] / Heinrich [[Herlitz]], Sattler und Polsterer
* Grand-Bazar Siegfried Richter Nr. 13
: '''15''' Victoria-Versicherung, Zentral-Incassostelle  
* Dr. med. [[Josef Kleinstraß]] Nr. 13
: '''15''' Café und Konditorei Georg Gänshirt
* Kaufmann Friedrich Herlitz Nr. 14
: '''15''' Frisiersalon für Damen Wilhelm Stratmann
* Heinrich Herlitz, Satller und Polsterer Nr. 14
: '''15''' Barbier Max Holthausen
* Victoria-Versicherung, Zentral-Incassostelle Nr. 15
: '''15''' Otto Berns (Solinger Stahlwaren eigene Schleiferei)
* Café und Konditorei Georg Gänshirt Nr. 15
: '''15/15a''' Photograph Hermann Sommer
* Frisiersalon für Damen Wilhelm Stratmann Nr. 15
: '''16''' Delikatessenhandlung Julius Blumenthal
* Barbier Max Holthausen, Nr. 15
: '''16a''' Dr. Med. Hesselbach, Augenarzt
* Otto Berns (Solinger Stahlwaren - eigene Schleiferei) Nr. 15
: '''17''' Gustav Meyer, Kurz- und Wollwarengeschäft
* Photograph [[Hermann Sommer]] Nr. 15/15a
: '''17''' Photograph Hermann Sommer
* Delikatessenhandlung Julius Blumenthal Nr. 16
: '''18''' Dr. med. Unkenbold
* Dr. Med. Hesselbach, Augenarzt Nr. 16a
: '''20''' Riesen-Basar M. Lindenthal - Haushaltswaren - Schreibmaterialienhandlung (Inhaber: Isidor Fabian)
* Gustav Meyer, Kurz- und Wollwarengeschäft Nr. 17
: '''20''' Berta Schipkowski, Damenschneiderin
* Photograph [[Hermann Sommer]] Nr. 17
: '''21''' Metzgerei Franz Schulte-Wermeling
* Dr. med. Unkenbold Nr. 18
: '''22''' Speyers Schuhwarenhaus Louis Kaufmann
* Riesen-Basar M. Lindenthal - Haushaltswaren - Schreibmaterialienhandlung (Inhaber: Isidor Fabian) Nr. 20
: '''22''' Photograph Richard Brenne
* Berta Schipkowski, Damenschneiderin Nr. 20
: '''23''' Schreibmaterialienhandlung Ernst Bauckmann
* Metzgerei Franz Schulte-Wermeling Nr. 21
: '''23''' Rosenthal und Co., Kolonialwarenhandlung, Geflügel- und Wildbrethändler
* Speyers Schuhwarenhaus Louis Kaufmann Nr. 22
: '''24''' Valerian Schäfer; Zahnarzt
* Photograph Richard Brenne Nr. 22
: '''25''' Restaurant und Bäckerei Heinrich Borberg
* Schreibmaterialienhandlung Ernst Bauckmann Nr. 23
: '''26''' Drogenhandlung Wilhelm Riecke
* Rosenthal und Co. , Kolonialwarenhandlung, Geflügel- und Wildbrethändler Nr. 23
: '''26''' Carl Rollmann GmbH
* Valerian Schäfer; Zahnarzt Nr. 24
: '''26''' Julis Meyer, Schuhwarenhandlung
* Restaurant und Bäckerei Heinrich Borberg Nr. 25
: '''27''' H. Riege Nachfolger (Inhaber: Julius Jordan), Manufakturwaren und Garderobenhandlung, Schneiderei für Herrengarderobe
* Drogenhandlung Wilhelm Riecke Nr. 26
: '''27''' Schuhhaus Rheingold
* Carl Rollmann GmbH Nr. 26
: '''28/30''' Kaufhaus Gebr. Kaufmann
* Julis Meyer, Schuhwarenhandlung Nr. 26
: '''28''' Uhrmacher August Althoetmar
* H. Riege Nachfolger (Inhaber: Julius Jordan), Manufakturwaren und Garderobenhandlung, Schneiderei für Herrengarderobe Nr. 27
: '''28''' Friederike Westphal, Damenschneiderin
* Schuhhaus Rheingold Nr. 27
: '''28a''' Karl Schröer, Schirme
* Kaufhaus Gebr. Kaufmann Nr. 28/30
: '''29''' Hotel-Restaurant Oskar Röller
* Uhrmacher August Althoetmar Nr. 28
: '''30a''' Frisiersalon für Damen und Herren Heinrich Schipkowski
* Friederike Westphal, Damenschneiderin Nr. 28
: '''30a''' Schwarenhandlung Agnes Bäcker
* Karl Schröer, Schirme Nr. 28a
: '''31''' Bandagist Karl Härdt
* Hotel-Restaurant Oskar Röller Nr. 29
: '''32''' Café Carl Buschmann
* Frisiersalon für Damen und Herren Heinrich Schipkowski Nr. 30a
: '''32''' Ad. Silbermann, Manufakturwaren und Garderobenhandlung
* Schwarenhandlung Agnes Bäcker Nr. 30a
: '''32''' Westf. Export- und Import GmbH
* Bandagist Karl Härdt Nr. 31
: '''32''' Korbmacher Heinrich Ebener
* Café Carl Buschmann Nr. 32
: '''32''' Feuerversicherungsagent Heinrich Ebener „Commercial-Union“
* Ad. Silbermann, Manufakturwaren und Garderobenhandlung Nr. 32
: '''32a''' G.A. Neumann, Schneidereiartikel
* Westf. Export- und Import GmbH Nr. 32
: '''33/35''' Brenschede & Frieling
* Korbmacher Heinrich Ebener Nr. 32
: '''34''' Rheinischer Hof, Gaststätte und Hotel
* Feuerversicherungsagent Heinrich Ebener "Commercial=Union" Nr. 32
: '''35''' Hermann Mantheim, Kurz- und Wollwarengeschäft
* G.A. Neumann, Schneidereiartikel Nr. 32a
: '''37''' Metzgerei Fritz Stricker
* Brenschede & Frieling Nr. 33/35
: '''37''' Photographische Apparate Willy Riecke
* Rheinischer Hof, Gaststätte und Hotel Nr. 34
: '''39''' [[Blumen Schmohr|Blumenhandlung Ida Schmohr]]
* Hermann Mantheim, Kurz- und Wollwarengeschäft Nr. 35
: '''39''' Möbelhandlung Fritz Mertens Bielefeld Verkaufsstelle Hamm
* Metzgerei Fritz Stricker Nr. 37
: '''39''' Heinrich Lengeling, Zahnarzt
* Photographische Apparate Willy Riecke Nr. 37
: '''43''' Café und Konditorei Feuerlein
* Blumenhandlung Ida Schmohr Nr. 39
: '''45''' Hotel-Restaurant Heinrich Schulten
* Möbelhandlung Fritz Mertens - Bielefeld - Verkaufsstelle Hamm Nr. 39
: '''45a''' Café und Konditorei Emil Brenne
* Heinrich Lengeling, Zahnarzt Nr. 39
: '''45a''' Modehaus Elsberg (Kaufmann Sally Elsberg)
* Café und Konditorei Feuerlein Nr. 43
: '''47''' Sandkühler & Co., Manufakturwaren und Garderobenhandlung
* Hotel/Restaurant Heinrich Schulten Nr. 45
: '''47''' Gold- und Silberarbeiten, Uhrmacher Paul Assemacher
* Café und Konditorei Emil Brenne Nr. 45a
: '''47''' Fa. Spiegel (Inhaber: Ad. Berghausen), Photograph
* Modehaus Elsberg (Kaufmann Sally Elsberg) Nr. 45a
: '''49''' Möbelhändler Wilhelm Kötter jun.
* Sandkühler & Co., Manufakturwaren und Garderobenhandlung Nr. 47
: '''49''' Barbier Heinrich Lohrmann
* Gold- und Silberarbeiten, Uhrmacher Paul Assemacher Nr. 47
: '''49''' Frisiersalon für Damen Heinrich Dellwig
* Fa. [[Atelier Spiegel|Spiegel]] (Inhaber: Ad. Berghausen), Photograph Nr. 47
: '''49''' Schreibmaterialienhandlung Hermann Kosson
* Möbelhändler Wilhelm Kötter jun. Nr. 49
: '''49''' Rechtsanwalt Dr. Robert Brandis
* Barbier Heinrich Lohrmann Nr. 49
: '''51''' [[Lichtkunst-Palast Diana|Diana-Lichtspiele]] und [[Central-Theater]]
* Frisiersalon für Damen [[Dellwig|Heinrich Dellwig]] Nr. 49
: '''51''' Julius Rath Manufakturwaren und Garderobenhandlung
* Schreibmaterialienhandlung Hermann Kosson Nr. 49
: '''53''' Hotel Viktoria
* Rechtsanwalt Dr. Robert Brandis Nr. 49
 
* [[Diana]]-Lichtspiele und [[Central-Theater]], Nr. 51
== Presseberichte ==
* Julius Rath, Manufakturwaren und Garderobenhandlung Nr. 51
{{Presseberichte}}
* [[Hotel Viktoria]] Nr. 53


== Literatur ==
== Literatur ==