Tierpark Hamm: Unterschied zwischen den Versionen

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Erst [[1950]] begann der Wiederaufbau der Anlagen und des Tierbestandes. Dieser zweite Tierpark hatte jedoch nur noch einen zoologischen Schwerpunkt und verzichtete auf die botanische Ausrichtung. Am Pfingstsonntag des [[13. Mai]] [[1951]] wurde der Tierpark offiziell wiedereröffnet.
Erst [[1950]] begann der Wiederaufbau der Anlagen und des Tierbestandes. Dieser zweite Tierpark hatte jedoch nur noch einen zoologischen Schwerpunkt und verzichtete auf die botanische Ausrichtung. Am Pfingstsonntag des [[13. Mai]] [[1951]] wurde der Tierpark offiziell wiedereröffnet.


Der Tierpark konnte zunächst einen Aufwärtstrend verzeichnen. [[1957]] stand der Verein allerdings kurz vor der Insolvenz. Spenden und ein Zuschuss seitens der Stadt sorgten für das Überleben des Tierparks, der in den Folgejahren immer weiter ausgebaut wurde.<ref name="Beeck2" /><ref name="Streiflichter2" />
Der Tierpark konnte zunächst einen Aufwärtstrend verzeichnen. [[1957]] stand der Verein allerdings kurz vor der Insolvenz. Spenden und ein Zuschuss seitens der Stadt sorgten für das Überleben des Tierparks, der in den Folgejahren immer weiter ausgebaut wurde.<ref name="Beeck" /><ref name="Streiflichter" />


=== seit den 1970er-Jahren ===
=== seit den 1970er-Jahren ===
[[1977]] wurde das Tierasyl der Stadt Hamm im Tierpark eingerichtet. Zwei Jahre später wurde vom Trägerverein zusammen mit der Stadt das Naturkundemuseum in Angriff genommen. [[Günter Rinsche|Dr. Günter Rinsche]], damaliger [[Oberbürgermeister]] der jüngst zur Großstadt avancierten Stadt Hamm, legte [[1979]] den Grundstein. Das so entstandene Gebäudeensemble im Zentrum des Parks wurde am [[23. März]] [[1982]] der Öffentlichkeit übergeben. Das gesamte Projekt hatte 1,4 Millionen DM verschlungen, für die die Stadt den Kapitaldienst übernahm.  
[[1977]] wurde das Tierasyl der Stadt Hamm im Tierpark eingerichtet. Zwei Jahre später wurde vom Trägerverein zusammen mit der Stadt das Naturkundemuseum in Angriff genommen. [[Günter Rinsche|Dr. Günter Rinsche]], damaliger [[Oberbürgermeister]] der jüngst zur Großstadt avancierten Stadt Hamm, legte [[1979]] den Grundstein. Das so entstandene Gebäudeensemble im Zentrum des Parks wurde am [[23. März]] [[1982]] der Öffentlichkeit übergeben. Das gesamte Projekt hatte 1,4 Millionen DM verschlungen, für die die Stadt den Kapitaldienst übernahm.  


Zwei Jahre später wurde vom Trägerverein zusammen mit der Stadt das Naturkundemuseum in Angriff genommen. [[Günter Rinsche]], damaliger Oberbürgermeister der jüngst zur Großstadt avancierten Stadt Hamm, legte am 24. September 1979 den Grundstein. Das so entstandene Gebäudeensemble im Zentrum des Parks wurde am 23. März 1982 der Öffentlichkeit übergeben. Das gesamte Projekt hatte 1,4 Millionen DM gekostet, für die die Stadt den Kapitaldienst übernahm.
Zwei Jahre später wurde vom Trägerverein zusammen mit der Stadt das Naturkundemuseum in Angriff genommen. [[Günter Rinsche]], damaliger Oberbürgermeister der jüngst zur Großstadt avancierten Stadt Hamm, legte am [[24. September]] [[1979]] den Grundstein. Das so entstandene Gebäudeensemble im Zentrum des Parks wurde nach mehrfachen Verzögerungen am [[23. März]] [[1982]] der Öffentlichkeit übergeben. Das gesamte Projekt hatte 1,4 Millionen DM gekostet, für die die Stadt den Kapitaldienst übernahm.


Am 10. April 1986 wurde das Tierparkcafé eröffnet.<ref name="Streiflichter3" />
Am [[10. April]] [[1986]] wurde das Tierparkcafé eröffnet.<ref name="Streiflichter" />


=== 2000er-Jahre ===
=== 2000er-Jahre ===
71 Jahre nach seiner Gründung musste der Verein Tierpark Hamm e.V. am [[18. Dezember]] [[2004]] aus betriebswirtschaftlichen Gründen aufgelöst werden. Um den Tierpark dennoch zu erhalten, wurde dieser per [[1. Januar]] [[2005]] in eine GmbH überführt. Diese betreibt seither den Tierpark. Hauptgesellschafter, der Tierpark Hamm gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung, wurde die [[Lebenshilfe Hamm e.V.]] Nicht ganz unbeteiligt an dieser Entwicklung war Stadt Hamm, die ihre Zuschüsse gekürzt hatte.
71 Jahre nach seiner Gründung musste der Verein Tierpark Hamm e.V. am [[18. Dezember]] [[2004]] aus betriebswirtschaftlichen Gründen aufgelöst werden. Um den Tierpark dennoch zu erhalten, wurde dieser per [[1. Januar]] [[2005]] in eine GmbH überführt. Diese betreibt seither den Tierpark. Hauptgesellschafter, der Tierpark Hamm gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung, wurde die [[Lebenshilfe Hamm e.V.|Lebenshilfe Hamm e. V.]], die das Ziel verfolgte, den Tierpark als Integrativbetrieb weiter zu führen. Nicht ganz unbeteiligt an dieser Entwicklung war Stadt Hamm, die ihre Zuschüsse gekürzt hatte.


==Tiere==
==Tiere==
Der Tierpark Hamm hält [[2023]] nach eigenen Angeben noch rund 550 Tiere aus 80 Arten<ref name="flyer">[https://www.tierpark-hamm.de/fileadmin/user_upload/tierpark-hamm/downloads/TP_Flyer_Lageplan_2023_01.pdf Offizieller Flyer und Lageplan 2023]</ref>. Anfang 2011 waren es 800 Tiere aus 125 Arten, 2006 ca. 600 Tiere. Die zunehmende Verkleinerung der Anzahl der gehaltenen Tiere erfolgte bewusst, um den einzelnen Tieren mehr Platz einzuräumen und eine artgerechtere Haltung zu ermöglichen.
Haltungsschwerpunkte sind [[Altweltaffen|Schmalnasenaffen]] ([[Mandrill]], [[Pavian]] (Mischlingsform)), [[Huftiere]] ([[Elenantilope]], [[Nilgauantilope]], [[Hirschziegenantilope]], [[Steppenzebra]], [[Dafassa-Wasserbock]] etc.) und [[Haustier]]e ([[Yak]], [[Trampeltier]], [[Alpaka]], [[Vierhornschaf]], -ziege etc.).
Im August 2008 wurden fünf [[Sibirischer Tiger|Sibirische Tiger]] im Tierpark Hamm geboren. Die Elterntiere ''Shakira'' und ''Eyk'' waren Leihgaben des [[Tierpark Nadermann|Tierparks Nadermann]] in [[Delbrück]]. Die Trächtigkeit der Tigerin blieb bis zur Geburt in die frühen Morgenstunden des 15. August 2008 verborgen. Der Sibirische Tiger gilt als akut vom Aussterben bedroht; die letzte großangelegte Zählung im Winter 2014/15 ergab nach Angaben des [[WWF]] 523 bis 540 Exemplare in Russland, weitere zehn in China.<ref name="wwf">[https://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/amur-region/monitoring-der-bestandsentwicklung ''Monitoring der Bestandsentwicklung.''] [[WWF]]. 11. April 2016, abgerufen am 4. März 2023.</ref> Die fünf jungen Tiger, die in Hamm geboren wurden, leisten somit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Art in zoologischen Gärten. Die Tigerin ging später zurück nach Delbrück, das Vatertier wurde einem Zuchtprogramm in [[Südafrika]] übergeben.<ref name="hammletgeb">Cedric Sporkert: [https://www.wa.de/hamm/tiger-hammlet-wird-zehn-kaetzchen-raubtier-10179452.html ''Tiger "Hammlet" wird zehn: Vom Kätzchen zum Raubtier.''] Westfälischer Anzeiger. 28. August 2018, abgerufen am 4. März 2023.</ref>
Nach der Geburt der Tiger forderte die Stadt im September 2008 die Bürger auf, Namensvorschläge für die Jungtiger einzureichen. Die Jury, zu der auch der damalige Oberbürgermeister [[Thomas Hunsteger-Petermann]] gehörte, wählte fünf Siegesnamen aus und die Tiger wurden ''Kira'', ''Hammlet'', ''Shiva'', ''Shaki'' und ''Taiga'' getauft. Alle Tiger wuchsen im Tierpark Hamm auf. Shiva, Shaki und Taiga wurden später an den kanadischen [[Zoo Sauvage de St-Félicien]] in [[Saint-Félicien]] in Quebec verkauft.<ref name="75jahre">''Der ausgezeichnete Zoo.'' In: Hamm-Magazin, Ausgabe 36, Mai 2009, Seite 6 ([https://epaper.hamm-magazin.de/Hammmagazin_05_2009/#6 Online-Version]).</ref> Im August 2019 ist Tiger Hammlet unerwartet an einem Herzversagen verstorben.<ref name="hammlet">Sarah Hanke: [https://www.wa.de/hamm/hamm-mitte-ort370531/warum-tigerin-kira-im-tierpark-in-hamm-keinen-neuen-partner-bekommt-91296033.html ''Warum Tigerin „Kira“ im Hammer Tierpark keinen neuen Partner bekommt.''] Westfälischer Anzeiger. 9. Februar 2022, abgerufen am 4. März 2023.</ref> Heute (März 2023) lebt nur noch Kira im Tierpark Hamm.


=== Affenarten ===
=== Affenarten ===
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=== Raubtiere ===
=== Raubtiere ===
Um das Jahr 2006 verfügte der Tierpark über ca. 13 Carnivoren, darunter Löwen, Puma, sieben Sibirische Tiger und Nasenbären. Nach dem Tod des Löwenpärchens wurden bewusst keine neuen Löwen mehr angeschafft.
Um das Jahr 2006 verfügte der Tierpark über ca. 13 Carnivoren, darunter Löwen, Puma, sieben Sibirische Tiger und Nasenbären.
 
Im Februar 2015 starb das [[Sri-Lanka-Leopard]]en-Weibchen ''Shankiri'' nach einer Notoperation wegen eines Tumorverdachts. Es handelte sich dabei um den letzten Sri-Lanka-Leoparden in deutschen Zoos – weltweit in Zoos gibt es nur noch ca. 60 Exemplare und 300–600 Tiere in freier Wildbahn.<ref>[http://www.wa.de/lokales/hamm/stadt-hamm/trauer-hamm-tierpark-leopardin-shankiri-4752328.html „Trauer im Tierpark: Leopardin ‚Shankiri‘ tot“ in: Wa.de vom 20. Februsar 2015]</ref> Hamm hatte damit am Europäischen Zuchterhaltungsprogramm teilgenommen, es kam allerdings nicht zu Nachkommen. Auch nach dem Tod des Löwenpärchens wurden bewusst keine neuen Löwen mehr angeschafft.
 
Selten in deutschen zoologischen Gärten zu sehen sind die [[Fossa]]s aus Madagaskar. Sie bewohnen verschiedene Waldtypen, sowohl [[Regenwald|Regen]]- als auch [[Trockenwald|Trockenwälder]], und kommen auch in mit Bäumen bestandenen [[Savanne]]ngebieten vor. Der Tierpark plant, sich künftig an der Erhaltungszucht der durch großflächige Rodungen auf Madagaskar gefährdeten Art zu beteiligen.


=== Huftiere ===
=== Huftiere ===
Des Weiteren besaß der Park um das Jahr 2006 ca. 22 Kameliden (sowohl Neuwelt- als auch Altweltkameliden) der Arten Trampeltier, Alpaka, Guanako, Lama und darüber hinaus 106 Paarhufer der verschiedener Arten, darunter Zwergzebu, Damhirsch, Dybowskihirsch, Elenantilope, Nilgauantilope, Kamerunschaf, Vierhornschaf, Zwergziege, Stachelschwein, Yak, Vierhornziege, Hirschziegenantilope und Wasserbock.  
Um das Jahr 2006 besaß der Tierpark ca. 22 Kameliden (sowohl Neuwelt- als auch Altweltkameliden) der Arten Trampeltier, Alpaka, Guanako, Lama und darüber hinaus 106 Paarhufer der verschiedener Arten, darunter Zwergzebu, Damhirsch, Dybowskihirsch, Elenantilope, Nilgauantilope, Kamerunschaf, Vierhornschaf, Zwergziege, Stachelschwein, Yak, Vierhornziege, Hirschziegenantilope und Wasserbock.
 
Eine Rarität ist die Haltung der [[Vierhornziege]], einer Nutztierrasse, die zu den seltenen Haustierrassen der Alpenregion gehört und sonst in Deutschland nur noch im [[Tierpark Bad Pyrmont]] und [[Tierpark Gotha]] gehalten wird.<ref>[http://www.zootierliste.de/?klasse=6&ordnung=605&familie=60505&art=5050523 Aktuelle Haltungen Vierhornziege In: Zootierliste.de]</ref>


=== Weitere Arten ===
=== Weitere Arten ===
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==Weblinks==
==Weblinks==
*[https://www.tierpark-hamm.de/ Tierpark-Hamm.de - offizielle Website]
*[https://www.tierpark-hamm.de/ Tierpark-Hamm.de - offizielle Website]
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Parks]]
[[Kategorie:Parks]]
[[Kategorie:Mitte]]
[[Kategorie:Mitte]]
[[Kategorie:Süden]]
[[Kategorie:Süden]]
<references />